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Illegale Grenzüberquerung in Ungarn (Fotoquelle: visegradpost.com)

Ungarn plant seine letzten Anhaltezentren für Migranten zu schließen. So erklärte Viktor Orbáns Kabinettchef János Lázár vor kurzem, dass das Lager in der Nähe der Stadt Bicske (westlich von Budapest) infolge der Eindämmung der Migrationsströme mittlerweile keine Funktion mehr habe.

Das Lager von Bicske ist für die Aufnahme von 500 Personen eingerichtet, überschritt aber regelmäßig seine Aufnahmekapazitäten.

Im vergangenen Dezember schloss Ungarn das Aufnahmezentrum in Debrecen, welches während des Konflikts im ehemaligen Jugoslawien in den 1990er-Jahren eröffnet wurde und für die Aufnahme von 1.200 Personen eingerichtet war.

“Es ist klar, dass Ungarn keine Migranten zurücknehmen wird”, erklärte der ungarische Verteidigungsminister István Simicskó auf einer gemeinsam mit seinem österreichischen Kollegen Hans Peter Doskozil veranstaltetetn Pressekonferenz in Budapest; “wenn wir Migranten zurücknehmen, dann müssten sie ihre Reise hier in Ungarn begonnen haben, doch diese Leute zogen durch mehrere andere Länder, bevor sie nach Ungarn kamen. Sie sind nicht auf magische Weise hierhergelangt, sondern haben vorher mehrere sichere Länder durchquert.”

Ungarn gründet seine Entscheidung auf den Vertrag von Dublin, in dem geregelt wird, dass das erste Land, das von Migranten im EU-Raum betreten wird, für Asylanträge zuständig ist; im konkreten Fall sei dies Griechenland, das als sicheres Land gilt. Asylanträge müssen daher in Griechenland gestellt werden.

Diese Ansicht scheint nicht von allen geteilt zu werden: “Wir haben sehr klare Erwartungen an Ungarn. Ungarn ist schließlich ein Mitglied der EU, ein Teil des Schengen-Gebiets und Unterzeichner der Dublin II-Vereinbarung. In diesem rechtlichen Rahmen sind Rückschiebungen nach Ungarn möglich”, erklärte der Sprecher des österreichischen Innenministeriums Karl-Heinz Grundböck.

Ungarn plant bis Herbst dieses Jahres ein Referendum über die Aufnahme von Migranten; derzeit ist jedoch noch nicht bekannt, welches Auswirkungen dieses Referendum auf das von der EU geplante Quotensystem haben wird. Laut Umfragen sollen etwa 80% der Ungarn gegen die verpflichtende Umverteilung von Migranten sein. Der Ausgang des Referendums würde es Ungarn somit ermöglichen, sich auf seine Souveränität zu berufen und die Legitimität seiner Migrationspolitik geltend zu machen.

Quelle: http://visegradpost.com/en/2016/06/14/hungary-refuses-to-take-migrants-back-from-austria/

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Hungary refuses to take migrants back from Austria

Hungary is preparing to close its last detention centers for migrants. Indeed János Lázár, staff chief of Viktor Orbán has just said that the Bicske city’s complex (located in the western part of Budapest), is now useless given the containment of migration flows.

The Bicske Complex is expected to accommodate 500 people but is usually above its reception capacities.

Last December Hungary closed its reception center in Debrecen, which could hold 1,200 people and was opened during the conflict of the 90 in former Yugoslavia.

“Clearly Hungary can not take these migrants,” said Hungarian Minister of Defense István Simicskó at a press conference in Budapest along with his Austrian counterpart Hans Peter Doskozil, adding that “in order to take them back, they should have started their journey here, but they passed through several countries before arriving in Hungary. They did not come here by magic, they passed through several safe countries. “

Under the Treaty of Dublin, in which is stated that the migrants coming into the EU should be welcomed, Hungary based its decision on the fact that the first reached country in the EU area is Greece, it’s a safe country and asylum claims in good standing must be made there.

This vision does not seem to be shared everywhere: “we have very clear expectations for Hungary. Hungary is after all a member of the EU, the Schengen area and is a signatory of the Dublin II Regulation. Of course, with this legal framework, returns to Hungary are possible, “said the spokesman of the Ministry of Interior of Austria, Karl-Heinz Grundboeck.

Hungary plans, by this fall, a referendum on the reception of migrants but no one knows yet what weight this will have on the mandatory quotas that the EU seeks to impose. If the referendum passes (according to polls, about 80% of Hungarians are against the compulsory relocation), this could be certainly used by Hungary to assert sovereignty and the legitimacy of its migration policy.
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