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Roland Lang

Als bedauerlich beschreibt der Südtiroler Heimatbund den Ausgang des Referendums in Großbritannien über den Verbleib des Landes in der Europäischen Union. Aber als Demokrat muss man immer den Willen des Souveräns akzeptieren, egal ob letzterer für oder gegen eine Sache ist. Das hat auch das Flughafen-Referendum in Südtirol gezeigt, so Obmann Roland Lang.

Die Briten haben mit 51,9 Prozent für den Austritt aus der Europäischen Union gestimmt. Insgesamt haben 17,4 Millionen Menschen für den Brexit votiert. 16,1 Millionen Menschen und damit 48,1 Prozent der Beteiligten stimmten dagegen für den Verbleib. Großbritannien ist damit das erste Land, das die EU verlässt.

Die Folgen des Austritts des Vereinigten Königreichs können wahrscheinlich einen fatalen Dominoeffekt für die restliche Europäische Union und auf diese Weise eine Signalwirkung für alle EU-skeptischen Parteien und Bewegungen haben. Andere Staaten könnten Großbritannien folgen. Dann wäre das Friedensprojekt EU wohl oder übel endgültig gescheitert, so der SHB-Obmann.

Es ist wahr, dass wir in Mitteleuropa einen mehr als 70 Jahre andauernden Frieden haben. Doch wenn die Staaten stets ihr eigenes Süppchen kochen, selten Solidarität und Einheit zeigen und auch in der gegenwärtigen Flüchtlingsfrage nur schöne, aber hohle Phrasen von sich geben, und solange die EU von Lobbyisten zu Grunde gerichtet wird, muss man das „No“ der Briten verstehen. Sie haben sich seither, und das zeigt nicht nur diese Abstimmung, für einen anderen, vielleicht praktikableren Weg entschieden.

Konsequent zeigte sich Premierminister David Cameron. Sofort nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses gab er seinen Rücktritt bekannt. Er galt als Befürworter der Europäischen Union und hatte sich für einen Verbleib eingesetzt.

Interessant wird der Fall Schottland sein. Die Schotten haben sich mehrheitlich für den Verbleib in der Europäischen Union ausgesprochen. Wird man ihnen erneut das Recht auf Selbstbestimmung gewähren oder werden sie gezwungenermaßen mit dem Rest des Königreichs den neuen Weg beschreiten? Die Lösung auf diese Frage wird auch zu eruieren sein, wenn es darum geht, an Europa zu glauben und dieses vor dem Zerfall zu retten, schließt Lang.

Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes

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