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Foto: alfahir.hu

In einem der Nachrichtenagentur Bloomberg gegebenen Interview hat der russische Präsident Wladimir Putin den Rumänen gründlichen Schrecken eingejagt. Seine in Bezug auf eine eventuelle Revision der ungarisch-rumänischen Grenzen gemachte Äußerung wurde von den führenden rumänischen Medien mit Erstaunen wiedergegeben.

Das erwähnte Interview folgte einem Gespräch zwischen Putin und dem japanischen Präsident Shinzō Abe, dessen Haupthema der seit Ende des 2. Weltkrieges zwischen beiden Ländern schwelende Kurilenkonflikt darstellte. In dieser Angelegenheit hat sich der Standpunkt der russischen Seite nicht geändert: Russland will die Inseln weiterhin behalten.

Aber auch in dem nunmehrigen Interview tauchte das Thema der Revision der nach dem Ende des 2. Weltkrieges gezeichneten Grenzen auf. Im Laufe des Interviews sprach der Bloomberg-Reporter neben den Kurilen auch das Gebiet des von Russland besetzten nördlichen Ostpreußens an, also dem Raum um Kaliningrad (Königsberg). Putins Antwort kam mit dem bei ihm üblichen Ernst:

„Wenn jemand den Ausgang des 2. Weltkriegs revidieren möchte, können wir darüber verhandeln. Das sollte nicht als Witz verstanden werden. Denn wir werden diesfalls nicht nur über Kaliningrad verhandeln, sondern auch über die östlichen Teile von Deutschland, über Lwow (Lemberg), das einmal Teil von Polen war, usw. Und auf dieser Liste stehen auch noch Ungarn und Rumänien” – so der russische Präsident wörtlich. Er fügte noch hinzu: eine Diskussion um Kaliningrad werde auch noch andere Diskussionen auslösen.

Russisch-rumänischer Streit

Die Beziehungen zwischen Russland und Rumänien sind auch dadurch belastet, dass im Rahmen des Ausbaus der amerikanischen Luftabwehrstützpunkte Rumänien zu einem Partner und zu einem Zielgebiet wurde. Noch schwerwiegender ist die Tatsache, dass die Amerikaner mittlerweile mit dem Abtransport ihrer Atomwaffen von der türkischen Luftwaffenbasis Incirlik in Richtung Rumänien begonnen haben, da die politische Lage in der Türkei seit dem dortigen Putschversuch instabil geworden ist.

Quelle: MNO (Ungarische Nation Online), 05.09.2016.

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