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Plakate der ungarischen Regierung: "Stimmen wir mit Nein" (gegen die EU-Quotenregelung) - Bildquelle: www.kormany.hu

Ministerpräsident Viktor Orbán will laut einer Aussendung seines Pressechefs Bertalan Havasi mit dem Chef der großen ungarischen Oppositionspartei Jobbik Gábor Vona nicht öffentlich diskutieren. Vona hatte zuvor Orbán und den Führer der oppositionellen Sozialistischen Partei Gyula Molnár zu einer öffentlichen Debatte über das am 2. Oktober stattfindende Referendum über die EU-Migrantenquoten aufgefordert.

Orbán ist der Ansicht, dass das Referendum eine Frage von nationaler Bedeutung berührt, welche über die Ebene der Parteipolitik hinausgehe. Aus diesem Grunde wolle er an einer öffentlichen Debatte nicht teilnehmen.

Vona hingegen hatte eine Debatte mit der Begründung eingefordert, dass es normal sei, dass Parteiführer in “einem zivilisierten Land” vor wichtigen Ereignissen wie dem bevorstehenden Referendum ihre Meinung dazu äußern. “Viktor Orban hat sich seit zehn Jahren vor der Teilnahme an öffentlichen politischen Debatten gedrückt und es wäre daher zu begrüßen, wenn er wenigstens jetzt seine Argumente öffentlich vorlegen würde”, so Vona wörtlich. Eine solche Debatte könnte Orbán sogar helfen, wenn er wirklich eine hohe Wahlbeteiligung anstrebe. Vona empfiehlt, dass die ungarischen Wähler bei dem Referendum die EU-Quotenregelung ablehnen sollen. Die Jobbik trat jedoch in der Frage für eine Verfassungsänderung anstelle einer Volksbefragung ein, da letztere keine immanenten Rechtsfolgen auslösen würde. Orbán trage zudem die Last der Verantwortung, wenn das Referendum anders ausginge als erwartet: Brüssel hätte nämlich im Falle eines “Ja”-Entscheids für die Quotenregelung den formellen Nachweis dafür in Händen, dass Ungarns Ablehnung der Quotenregelung gescheitert sei. “Im diesem Falle muss Viktor Orbán zurücktreten”, erklärte Vona.

Quelle: ungarische Nachrichtenagentur MTI, 23.09.2016

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ORBÁN REJECTS VONA’S DEBATE CHALLENGE

Prime Minister Viktor Orbán will not publicly debate radical nationalist Jobbik leader Gábor Vona, who has challenged him to a debate on the Oct. 2 referendum on EU migrant quotas alongside Socialist leader Gyula Molnár, Orbán’s press chief said.

Orbán holds the view that the referendum is an issue of national significance that transcends party politics, and that is why he will not participate in a public debate, Bertalan Havasi said. Vona said he wanted the debate because it is normal for party leaders in “a civilised country” to air their views before highly important events such as the upcoming referendum. “Viktor Orbán has been shying away from taking part in a public political debate for ten years, so it would be welcome if he now appeared again to present his arguments,” he said, adding that the debate could even help Orbán if he really values a high turnout. Vona said Hungarians should reject the quota scheme in the referendum. Jobbik, however, wants a constitutional amendment on the issue rather than a national ballot, he said. Vona insisted that Orbán carried the burden of responsibility for the referendum: if it turns out to be invalid, Brussels will have “written proof” of Hungary’s failed rejection of the quota scheme. “In that case Viktor Orbán must resign,” he said.
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