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Martón Gyöngyösi vs. Ghaith Pharaon (Collage, Quelle: jobbik.hu)

Der Jobbik-Abgeordnete Márton Gyöngyösi übte im ungarischen Parlament Kritik an der Regierung, dass sie die dubiosen Affären des saudiarabischen Geschäftsmannes Ghaith Rashad Pharaon (غيث رشاد فرعون) decken würde, obwohl dieser von internationalen Polizeiorganisationen steckbrieflich gesucht werde.

“Während sich in den letzten Monaten alles um die Anti-EU-Migrantenquoten-Kampagne der Regierung und um deren rechtmäßiges Bemühen zum Schutze unseres Vaterlandes zu drehen schien, gab es immer wieder auch Berichte über Geschäftsleute mit dubiosem Hintergrund, die in Ungarn eine extensive Geschäftstätigkeit im Zusammenwirken mit Personen im Nahebereich der Regierung oder sogar mit Regierungsmitgliedern entfalten”, so Márton Gyöngyösi während der Parlamentssitzung am vergangenen Mittwoch.

Gyöngyösi erinnerte in seiner Rede über dringende und aktuelle Fragen die ungarischen Parlamentarier daran, dass Ghaith Pharaon bereits vor zwei Jahrzehnten auf der Suchliste des FBI stand und von der Interpol nach wie vor steckbrieflich gesucht werde. Ghaith Pharaon sei vom französischen Parlament mit der Finanzierung des Terrorismus in Verbindung gebracht worden und internationale Medien hätten ihn immer wieder als einen der meistgesuchten Wirtschaftskriminellen der Welt bezeichnet.

Ghaith Pharaon würde seine geschäftliche Tätigkeit in Ungarn mit Unterstützung der ungarischen Regierung abwickeln, darunter etwa Ankäufe von Gebäuden, die als nationales Erbe ausgewiesen seien. So sei er Eigentümer der Paläste von Seregélyes und Hőgyész, einer Villa in Kútvölgyi (in unmittelbarer Nachbarschaft des Anwesens von Ministerpräsident Viktor Orbán) sowie des Postabank-Gebäudes, das er von einer Firma im Besitz von István Tiborcz (dem Schwiegersohn von Viktor Orbán) gekauft habe.

Nach Ansicht Gyöngyösis hätten mehrere Regierungsmitglieder in eindeutiger Weise die Geschäfte von Ghaith Pharaon unterstützt, indem sie eine netzwerkähnliche Verbindung geschaffen haben. Laut Gyöngyösi seien fünf ungarische Minister (es gibt insgesamt 11 Ministerien in Ungarn) direkt oder indirekt an den geschäftlichen Aktivitäten von Ghaith Pharaon beteiligt:

  • Kanzleramtsminister Antal Rogán, durch die Einführung der sog. “Residenz-Anleihen” (vgl. unseren Beitrag: Orbán-Regierung wirbt weiterhin mit „Residenzanleihen“ um reiche Zuwanderer);
  • der Minister für auswärtige Angelegenheiten und Handel Péter Szijjártó, da das seinem Ministerium unterstehende ungarische nationale Handelshaus ein Joint Venture mit einer Firma von Ghaith Pharaon unterhalte;
  • der Minister für Nationalökonomie Mihály Varga, dessen Budgetantrag es Unternehmen ermöglicht habe, ihre Kosten in Bezug auf Einrichtungen, die als nationales Erbe ausgewiesen werden, von ihrer Körperschaftssteuer bis zu einer Höhe von 31 Milliarden Forint (ca. 101 Millionen Euro) abzuschreiben;
  • der Leiter des Informationsbüros der Regierung János Lázár, welcher allerdings abstreitet, Ghaith Pharaon überhaupt zu kennen; und
  • Innenminister Sándor Pintér, dessen Behörden trotz Vorliegen aller sachdienlichen Informationen ihren Pflichten entsprechend den internationalen Verträgen nicht nachkommen würden, da sie Ghaith Pharaon bisher weder verhaftet noch sich überhaupt um ihn gekümmert hätten.

Man könnte aufgrund des Verhaltens der ungarischen Regierung annehmen, es handle sich bei diesem Ghaith Pharaon womöglich gar nicht um den steckbrieflich gesuchten Kriminellen, sondern um eine ganz andere Person…

Quelle: http://jobbik.com/hungarian_ministers_do_business_with_the_criminal_pharaon_government_says_he_might_be_a_different

Weitere Quellen (in englischer Sprache):
https://en.wikipedia.org/wiki/Ghaith_Pharaon
https://www.justice.gov/archive/opa/pr/Pre_96/February95/76.txt.html
https://www.theguardian.com/world/2007/jun/08/bae48

Aber auch in der Türkei wird über den von der Interpol steckbrieflich Gesuchten und über seine Luxusjacht “Le Pharaon” berichtet:

Interpol’ün aradığı işadamı Bodrum’da

ABD’deki üç bankasını kapatıp, milyarlarca dolar vergi borcu ile ortadan kaybolduğu için kırmızı bültenle aranan Suudi Arabistanlı işadamı Ghaith Rashad Pharaon’un ‘Le Pharaon’ adlı yatıyla Bodrum’a geldiği ortaya çıktı.

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HUNGARIAN MINISTERS DO BUSINESS WITH THE CRIMINAL PHARAON – GOVERNMENT SAYS HE MIGHT BE A DIFFERENT PERSON

Talking in the Hungarian Parliament, Jobbik MP Márton Gyöngyösi criticized the government for tolerating the dubious affairs of Mr. Pharaon, an individual sought by international police organizations.

“While the past year has been all about the anti-quota campaign and the rightful efforts to protect our homeland, there have been more and more news reports about businessmen with dubious background conducting an extensive business activity in Hungary with government-related individuals or even government members,” Jobbik MP Márton Gyöngyösi emphasized in the Wednesday session of the National Assembly.

In his speech on urgent and topical matters, the politician reminded the MPs that Ghaith Pharaon had already been wanted by the FBI two decades ago and was still sought by the Interpol. Mr. Pharaon has been associated by the French Parliament with financing terrorism, while the international media keeps referring to him as one of the most wanted white-collar criminals in the world.

Aided by the government, Mr. Pharaon conducts a business activity in Hungary, including buying heritage-listed facilities. He is the owner of the Seregélyes and Hőgyész Palaces, the Kútvölgyi Villa in PM Orbán’s immediate neighbourhood as well as the Postabank Building which he bought from a company belonging to István Tiborcz.

In Gyöngyösi’s view, several government members have clearly been aiding Mr. Pharaon’s business in a network-like association. The MP said out of the 11 ministries in Hungary, the following 5 ministers have been directly or indirectly involved in aiding the businessmen’s activities:

– Head of the Prime Minister’s Cabinet Antal Rogán, by introducing the residency bonds,
– Minister of Foreign Affairs and Trade Péter Szijjártó, since the Hungarian National Trading House has a joint venture with a company of Mr. Pharaon’s,
– Minister for National Economy Mihály Varga, whose budgetary motion enables businesses to write-off their costs incurred in terms of heritage-listed facilities from their corporate tax up to 31 bn HUF,
– Head of the Information Office János Lázár, who denied having heard of Mr. Pharaon,
– and Minister of Interior Sándor Pintér, since the authorities, despite having the relevant information, failed to fulfill their duties under international treaties by not arresting and not even looking for Mr. Pharaon.
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