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István Szávay (MdP) vor der rumänischen Botschaft in Budapest (Foto: alfahir.hu)

Die siebenbürgischen Mitglieder und Sympathisanten der Jobbik – Bewegung für ein Besseres Ungarn präsentierten am 1. Dezember Spruchtafeln mit ihren Forderungen gleichzeitig an vier Standorten, nämlich am Hauptplatz von Großwardein/Oradea/Nagyvárad, in Neumarkt/Targu Mures/Marosvásárhely, in Boralth/Baraolt/Barót und in Odorhellen/Odorheiu Seciuesc/Szekelyudvarhely), womit sie die Rumänien an die Nichteinhaltung der sogenannten “Entscheidung von Karlsburg/Alba Iulia/Gyulafehérvár” aus dem Jahre 1918 erinnerten.

Der 1. Dezember 1918 ist der rumänische Nationalfeiertag. Hier in Karlsburg wurde nach dem Ersten Weltkrieg eine nationale Versammlung der rumänischen Besatzungstruppen abgehalten und die Abtrennung Siebenbürgens von Ungarn bzw. seine Annektierung durch Rumänien ausgerufen. Dabei wurden jedoch den dort lebenden Nationalitäten, nämlich den Siebenbürger Sachsen und den 1,7 Millionen Ungarn, umfangreiche Selbstbestimmungsrechte versprochen.

98 Jahre nach diesen Ereignissen, am 1. Dezember 2016, haben die Aktivisten der Jobbik in Rumänien mit ihren zweisprachigen Spruchtafeln an das nicht eingehaltene Versprechen erinnert. Gleichzeitig mit dieser Aktion in Siebenbürgen hielt der Jobbik-Parlamentsabgeordnete István Szávay vor der Botschaft Rumäniens in Budapest eine Pressekonferenz ab.
 
Der Jobbik-Politiker beklagte unter Hinweis auf den Inhalt der Karlsburger Entscheidung, dass die ungarischen Schulen in Siebenbürgen in ihren Rechten eingeschränkt und der Gebrauch der ungarischen Sprache in der öffentlichen Verwaltung und Justiz der Region verhindert werde. Ferner beschwerte er sich darüber, dass die rumänische Anti-Korruptions-Staatsanwaltschaft ein Hetzjagd gegen regionale ungarische politische Führer auf Grund erfundener Vorwürfe gestartet hätte. Diejenigen, die ihre Stimme für die Autonomie erheben, würden in Siebenbürgen unter Terrorvorwürfen verhaftet.

István Szávay erklärte, dass auch die Religionsfreiheit in Rumänien nicht verwirklicht worden sei, da die Rückgabe von Kircheneigentum nach wie vor verhindert werde und bei den – mit den Ungarn ethnisch verwandten – Tschangos in Moldau keine Messen in ungarischer Sprache abgehalten werden. Der Politiker wertete es zudem als Provokation gegen Ungarn, dass auf dem Triumphbogen bei der Truppenparade der rumänischen Armee in Bukarest am vergangenen Donnerstag erneut der Name von Budapest aufgeschienen ist.

In den siebenbürgischen Städten erweckten die Jobbik-Aktionen viel Aufmerksamkeit, verliefen aber in völliger Ruhe und Ordnung mit Ausnahme von Großwardein, wo die Aktivisten der Jobbik von der rumänischen Poliziei schriftliche Abmahnungen erhielten und ihre Transparente konfisziert wurden.

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