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Während der Sitzung des ungarischen Parlaments letzte Woche richtete der Abgeordnete der Jobbik, Márton Gyöngyösi, eine direkte Frage an den Ministerpräsidenten Viktor Orbán. Dabei trug er harte Fakten vor und berichtete, wie man in Ungarn in der „wachsenden Wirtschaft” wirklich lebt. Die Antwort von Orbán glich einem Märchen, jedoch vergaß er dabei, dass er nicht mit seiner alten Tante Lisi, sondern mit einem Abgeordneten der Opposition sprach.

Gyöngyösi legte die folgenden, schockierenden Zahlen dar:  Beim EU-Beitritt Ungarns 2004 war der Durchschnittsverdienst 28% höher als das Existenzminimum, dieser Wert stürzte bis heute auf gerade mal 9% ab. Der ungarische Durchschnittsverdienst liegt momentan 20% unter dem Slowakischen, 28% unter dem Tschechischen, und Österreich überholt Ungarn gar mit 72%!

Mercedes, als strategischer Partner von der ungarischen Regierung forciert, führt 15% von ihrem Gewinn international als Lohnkosten ab, das sind in Ungarn gerade mal 2%. Dieser Minimalanteil steht als synonym für alle anderen Multis. Trotz alledem möchte die Fidesz den Vorschlag der Jobbik bezüglich einer europäischen Lohnunion nicht unterstützen. Lieber verkaufen sie weiterhin die Menschen für dumm mit schöngefärbten Statistiken, wirft Gyöngyösi Viktor Orbán vor. Der Abgeordnete stellte Orbán dann eine einfache Frage: „Statt Übersprunghandlungen und Freiheitskämpfe für falsche Anliegen zu führen, frage ich, ob Sie bereit sind, sich bei der ungarischen Schicksalsfrage gegen Brüssel zu stellen?”

Der Ministerpräsident antwortete, dass die ungarischen Löhne seit 2013 ständig steigen, jedoch gab er auch zu, diese Erhöhungen sind nicht besonders hoch. Bezüglich der von der Jobbik gestarteten Initiative der europäischen Lohnunion erklärte er, dass es Brüssel nicht zumutbar ist, Ungarn den Multinationalen Konzernen vorzuziehen und dass man eine derartige Förderung lediglich von der ungarischen Regierung erwarten/ fordern kann. Diesen Gedanken hatte Orbán in seiner Propaganda, bei der es immer um den Freiheitskampf gegen Brüssel ging, noch nie angeführt.

Gyöngyösi verdeutlichte auch einen anderen wichtigen Punkt: Die gesellschaftliche Bereitschaft zur Mobilität ist sehr gering, die Menschen wurden demotiviert und sie verlassen zu Tausenden das Land und hierfür trägt die ungarische Regierung die volle Verantwortung. Darauf antwortete Viktor Orbán, dass auch sie von ganz unten begonnen haben (die Soros-Stipendien erwähnte er diesmal nicht), und man mit Talent, Fleiß und Ergebenheit auch in Ungarn vieles erreichen kann.

Ja genau, wir sehen ja wer es geschafft hat, besonders beim Lőrinc Mészáros, dem Strohmann Orbáns.

http://alfahir.hu/2017/05/08/gyongyosi_marton_orban_viktor_fizetesek_europai_unio_berunio

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