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Die Zahl der Ungarn, die weit unter einer Standard-Wohnsituation leben, ist nunmehr auf 1,7 Millionen Menschen gestiegen. Während die Mietpreise immer weiter ansteigen, gibt es seitens der Regierung kein Hilfsprogramm für die unzähligen Ungarn, die unter menschenunwürdigen Umständen leben müssen. Zugriff auf die aktuellen Wohnbeihilfen erhalten nicht die Ärmsten, sondern die Mittelklasse und sogar die Reichen.

Anlässlich des Welttages des Wohnungswesens am 5. Oktober präsentierte die Organisation „Habitat for Humanity Hungary“ ihren Jahresbericht 2016 zum Thema Armut im Wohnungswesen.

Laut dem Bericht erhöhte die ungarische Regierung zwar den unterstützenden Zuschuss für das Wohnungswesen, jedoch erhalten nicht diejenigen die Unterstützung, die das Geld auch tatsächlich brauchen. Laut den Verfassern des Berichtes, mangelt es im Kabinett seit Jahren an einer effektiven und strukturierten Wohnungspolitik, mit der auch arme Menschen unterstützt werden können.

Stattdessen werden Immobilienausbau und Immobilienkäufe der oberen Schichten gefördert. Ein Beispiel: das letztes Jahr mit großem Brimborium eingeführte CSOK-Programm (Unterstützungsprogramm für Familien).

Parallel dazu kämpfen immer mehr Familien damit, mit ihrem Einkommen die Wohnungskosten abdecken zu können, die durchschnittlich 30-40% der Einkommen in Ungarn ausmachen.

Die sogenannte „Nebenkosten-Reduktion“ der Regierung half da auch nicht wirklich, da der größte Teil der ungarischen Bevölkerung in sogenannter „Energiearmut“ lebt. Die Statistik von „Eurostat“ zeigt, dass ein Viertel der Ungarn in nassen, schimmligen Wohnungen lebt, und dieses Problem betrifft nicht nur diejenigen, die unterhalb der Armutsgrenze leben.

Bence Kovács, ein Verfasser des Berichtes, erklärte dem Magazin „Magyar Nemzet“, dass die Regierung den Armen neben der Sicherung von entsprechenden finanziellen Mitteln auch mit der Regulierung des Wohnungsmarktes helfen sollte. Sie müssten zum Beispiel Steuerentlastung für Immobilieninhaber anbieten, die bereit sind, ihre Immobilien auch weniger Wohlhabenden zu einem angemessenen Preis langfristig zu vermieten.

Weiters wird auch ein umfassendes und soziales Wohnbauprogramm gefordert. Eben dies ist bereits eine langjährige politische Säule der Jobbik-Politik. Die so entstandenen Wohnungen würden eine weitaus effektivere und langfristige Lösung für ungarische Kleinverdiener bedeuten.

Der „Jahres Bericht 2016 über die Armut” stellt fest, dass die ungarischen Instrumentarien der Wohnungspolitik insgesamt ärmlich sind und viele Probleme im Wohnungsbereich unbeantwortet gelassen werden. Dieser Missstand macht für die Bevölkerung den Zugriff auf günstiges, menschenwürdiges und sicheres Wohnen unmöglich.

Quelle: https://alfahir.hu/2017/10/03/habitat_humanity_lakhatas_szegenyseg_berlakas

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