web analytics

Niemals war die Summe der ungarischen Staatsverschuldung so hoch, wie jetzt: nach der vorläufigen Berechnung der ungarischen Regierung könnte die Staatsverschuldung zum Jahresende in 27,5 Tausend Milliarden Forint (84 Milliarden Euro) gipfeln. Im letzten Monat des Jahres des Regierungswechsels 2010 lag die Staatsverschuldung erst bei 20,4 Tausend Milliarden Forint. Also wuchs in den letzten acht Jahren, während der Regierungszeit der zweiten und der dritten Orbán-Regierung, die Gesamtsumme der nominalen Staatsverschuldung um mehr als 7000 Milliarden Forint. Dies umfasst die aus der Verstaatlichung der Privatrentenkassen stammenden Summe von 2200 Milliarden Ft nicht, die das Kabinett gleich direkt für die Schuldentilgung aufbrauchte. Diese inklusive ist das Wachstum 1000 Milliarden Forint, also ein Drittel von der aktuellen Staatsverschuldung ist das Ergebnis der letzten acht Jahre der Orbán-Regierung. Das ergibt ungefähr drei Viertel vom während der achtjährigen Regierungsperiode der Medgyessy-Gyurcsány-Bajnai-Regierungen entsandenen Verschuldungswachstum in Höhe von 12,5 Tausend Milliarden Forint.

Ein wesentlicher Unterschied ist, dass sich die große Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 während der Zeit der sozialistischen Regierungen ereignete, als Ungarn ohne Hilfe des Internationalen Währungsfonds ganz leicht hätte pleite gehen können, währenddessen sich die Orbán-Regierung in der glücklichen Situation befand, dass nach der Krise eine seit langem nicht gesehene ruhige Stimmung auf dem Markt herrschte. Nie waren zuvor die Zinsen so niedrig, die Schulden des ungarischen Staates kann man rekordbillig finanzieren. Dazu kommen noch die mehrere tausend Forint-Quellen aus EU-Fördermaßnahmen, die als eine Art des modernen Marshall-Plans kostenlose, nicht rückerstattungspflichtige finanzielle Unterstützung für Ungarn bedeuten. Die Fidesz-Kabinette schafften also die 73% des Schuldwachstums der in der Zeit der internationalen Finanzkrise regierenden Sozialisten unter günstigen makrowirtschaftlichen Verhältnissen. Kein gutes Resultat also, noch dazu enthält die Berechnung die für Eisenbahnbau aufgenommene Kreditverpflichtung über 550 Milliarden Forint, die 700 Milliarden Forint für die Eximbank und  den Kredit für die Erweiterung des „Paks II”-Atomkraftwerks in Höhe von 3000 Milliarden Forint nicht. In den nächsten Jahren werden diese Verpflichtungen das Staatshaushalt weiterhin belasten.

Viktor Orbán sagte 2011, dass die Staatsverschuldung kein ökonomisches Thema sei, sondern ein Feind, der, wenn er nicht besiegt würde, uns selbst besiege. Letztes Jahr meinte noch der Regierungschef, dass es eine erstrebenswerte Situation sei, dass heute 100 Forint Schulden, morgen nur 98 sein sollen! Die nominale Reduzierung der Staatsverschuldung konnte er aber nicht für Ungarn erreichen, heute beträgt auf alle Ungarn berechnet die Summe pro Person 2,7 Millionen Forint pro Kopf, Säuglinge und Greise mit eingerechnet. Fakt ist jedoch, dass die Schuldenrate im Vergleich zum wirtschaftlichen Wachstum in den letzten Jahren eine sinkende Tendenz aufweist. Auch in der Struktur der Staatsverschuldung erfolgten erfreuliche Veränderungen, somit stieg der Anteil der für sicher geltenden inländischen Finanzierungen und der der Devisenstaatsanleihen verringerte sich.

Quelle: https://mno.hu/gazdasag/elvesztettek-orbanek-az-allamadossag-elleni-csatat-2432143

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert