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Foto: Junge Union Niedersachsen - Pressebilder

Nachdem Annegret Kramp-Karrenbauer im Dezember zur CDU-Vorsitzenden gewählt worden war, bestellte sie den JU-Vorsitzenden, Paul Ziemiak, zu ihrem Nachfolger in ihrer bisherigen Funktion als CDU-Generalsekretärin. Damit musste die Jugendorganisation einen neuen Vorsitzenden wählen – das tat sie gestern, am 16. März, bei ihrem außerordentlichen Deutschlandtag in Berlin.

Eigentlich hätte Stefan Gruhner, ein konservativer Landtagsabgeordneter aus Thüringen, neuer JU-Vorsitzender werden sollen. Doch Anfang des Jahres hatte überraschend der JU-Vorsitzende aus Niedersachsen, Tilman Kuban, seine Kandidatur angekündigt. Am gestrigen Wahltag setzte sich der Herausforderer mit 200 zu 119 Stimmen gegen den von der Parteispitze favorisierten Gruhner durch.

Die Junge Union ist die gemeinsame Jugendorganisation von CDU und CSU. Mit offiziell mehr als 110.000 Mitgliedern ist sie die größte politische Jugendorganisation der Welt. Sie hat mehr Mitglieder als die Jugendorganisationen von SPD, Grünen, FDP, Linkspartei und AfD zusammen.

Im Vorfeld des Jugendparteitags agierte Kuban ausgesprochen nichtssagend und zeigte sich damit vollkommen angepasst an die offizielle Unions-Linie. So wollte er mit allen Mitgliedern die CDU erneuern und die „Möglichkeiten der digitalen Tools“ nutzen, um den Mitgliedern mehr Gehör zu verschaffen. Dafür wollte der Volljurist, der für die Unternehmerverbände Niedersachsen tätig ist, auch Online-Abstimmungen bei kontroversen Themen einführen.

Bei der Kampfabstimmung gestern in Berlin setzte er jedoch auf das konservative CDU-Repertoire: Respekt vor der Bundeswehr, weniger Gender, mehr Schutz für die heimische Industrie, Absage an die arabischen Clans und Angriffe auf Jusos und Grüne.

Der von Kramp-Karrenbauer favorisierte Tübinger Landeschef brachte in seiner Ansprache schwere Geschütze gegen die Regierung in Berlin und die Opposition in Stellung. Es brauche eine Kampfansage an AfD und Linke. In seiner Rede bezeichnete er dann die AfD-Vertreter Gauland und Höcke als “schäbige Populisten”. Das dürfte sogar in der Jungen Union vielen zu viel gewesen sein. Wider Erwarten wählten sie daher Kuban statt Gruhner zum neuen JU-Vorsitzenden.

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