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Quelle: spiegel.de

Ende Juni veröffentlichte die EU-Statistikbehörde Eurostat den Preisvergleich der Lebensmittel, woraus klar wird: es bestehen wesentliche Unterschiede zwischen den Lebensmittelpreisen der einzelnen Länder innerhalb der EU, und gleichzeitig stimmen die Preise grundlegender Lebensmittel trotz der bedeutenden Abweichungen des Durchschnittsverdienstes überein.

Laut Eurostat kostete ein Einkauf 2018 den Verbraucher im teuersten EU-Land doppelt so viel wie im billigsten, in Rumänien. An den zwei Endpunkten stehen Dänemark und Rumänien: während in Dänemark die Lebensmittelpreise 130% des EU-Durchschnitts ausmachen, betragen im Letzteren diese im Vergleich nur 66%.

Auf der Liste der teuersten Länder folgen nach Dänemark Luxemburg und Österreich (125%), sowie Irland, Finnland (120%) und Schweden (117%). Nach Rumänien kann man in Polen (69%), Bulgarien (76%), Litauen (82%) und in Tschechien (84%) die billigsten Lebensmittel kaufen. 

Ungarn ist nur als das sechstbilligste Land vertreten, wo der gleiche Warenkorb 85% des EU-Durchschnitts erreicht.

Kein Wunder, dass die Lebensmittel bei den Ungarn um 16 % günstiger sind, da die Gehälter unter dem EU-Durchschnitt liegen.Wenn wir uns die Daten jedoch etwas genauer ansehen, gibt es einige sehr erschreckende Erkenntnisse. Milch, Käse und Eier sind in Ungarn nur um 7 % billiger als der EU-Durchschnitt und liegen fast auf dem gleichen Niveau als in einigen reicheren Ländern.

Während diese drei Grundnahrungsmittel 93 % des EU-Durchschnitts ausmachen, machen sie nur 92 % des Durchschnitts in Großbritannien aus, das bedeutet, dass diese Produkte dort billiger sind. Die in Ungarn verlangten Preise für Milch, Käse und Eier bleiben nur wenige Prozente hinter den deutschen Preisen zurück.

Der ungarische Durchschnittslohn ist jedoch etwa dreimal niedriger als der Durchschnittslohn in Großbritannien oder in Deutschland, somit kann ein durchschnittlicher ungarischer Arbeitnehmer dreimal weniger Milch oder Eier kaufen, als sein britischer Kollege.

Diese Zahlen stellen ein schönes Beispiel für die Angleichung der Preise der grundlegendsten Produkte infolge der wirtschaftlichen Integration dar, während das Einkommen der Arbeitnehmer nicht der gleichen Tendenz folgen, sondern vielmehr das Verstärken der Unterschiede beschleunigen.

Der wichtigste Beweggrund hierfür ist, dass die Produktivität der ungarischen Arbeitnehmer zwar steigt, das zentrale Element der Wirtschaftspolitik der jeweiligen Regierungen jedoch die Beibehaltung der Niedriglöhne sind, da sie versuchen damit Ungarn für die ausländischen Investoren weiterhin attraktiv zu machen.

Quelle: https://merce.hu/2019/06/22/itthon-ugyanannyiba-kerul-a-tej-a-sajt-es-a-tojas-mint-a-briteknel-vagy-a-nemeteknel/

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