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Quelle: napi.hu

Nach einer Stunde der in der Ödenburger evangelischen Kirche anlässlich des 30. Jahrestags des Paneuropäischen Picknicks abgehaltenen Reden von Angela Merkel und Viktor Orbán hielten die deutschen und ungarischen Regierungschefs eine gemeinsame Pressekonferenz, und scheinbar fanden sie ziemlich schnell die gemeinsamen Nenner. 

 „Wir sind zusammengekommen um zu feiern, doch haben wir auch gearbeitet” – eröffnete Viktor Orbán die Presseonferenz. „obwohl es vor dreißig Jahren geschah, so hat doch jener Tag, der Tag des Picknicks weder von seinem Glanz noch seiner Bedeutung etwas verloren, der der Ausgangspunkt für jene Ereignisse war, die zum Fall der Berliner Mauer führten. (…) der Schlüsselmoment für die Wiedervereinigung Europas.”

Wirtschaftliche Fragen standen im Mittelpunkt des Treffens: der Handelsverkehr zwischen den zwei Ländern zeigt jährlich eine Rekordleistung auf, letztes Jahr erreichte er die 54 Milliarden Euro. 6000 deutsche Unternehmen sind auch in Ungarn verankert, und sie sichern Arbeitsstellen für 300 Tausend Menschen. Zuvor wurde die Entscheidung über 14 neue Investitionen getroffen – zählte Orbán die Zahlen, mit dem Versprechen auf, dass die Weiterführung der Kooperation im Bereich Innovation und High Tech weiterhin durch die Fachministerien abgewickelt würde.

Auch Kanzlerin Angela Merkel fing mit der Bedeutung des einstigen Paneuropäischen Picknicks an: sie sprach Ungarn ihren Dank für den mutigen Schritt zu, den Deutschland Ungarn nie vergessen werde. Sie sprach über das Zusammenrücken der Mitgliedstaaten der EU, und erwähnte die neue EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen.

Anschließend lobte die Bundeskanzlerin die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Ungarn. Sie behauptete: Ungarn setze diese Gelder im Interesse des Landes und der ungarischen Bevölkerung gut ein.

Für die Zukunft könne sich ändern„(…) dass Länder wie Ungarn, die wirtschaftlich sehr erfolgreich sind, natürlich dann auch weniger Regionen haben werden, die zu den Schwächsten Europas gehören“ – sagte Merkel. „(…) Wir müssen miteinander reden und Kompromisse finden, und das wollen wir auch.”

Die Frage des ZDF-Journalisten bezog sich auf die Migration. Merkel findet den von von der Leyen ankündigten Neustart richtig. An den Gemeinsamkeiten ansetzen – formulierte Merkel bezüglich der Arbeit der neuen Europäischen Kommisssion. Laut Merkel muss Europa faire Abkommen mit den Auswanderungsländern schließen, damit die Flüchtlinge in ihren Herkunftsländern bleiben können.

„Ich teile den Optimismus der Bundeskanzlerin”- sagte Orbán, der mit von der Leyern kurz zuvor schon ein Gespräch geführt hat. Er hält die neue Einstellung Merkels für vielversprechend.

Laut Orbán gibt es keinen Widerspruch, dass der Eiserne Vorhang vor 30 Jahren abgerissen wurde, und nun ein neuer Zaun steht. „Vor 30 Jahren haben wir die Mauern abgerissen, damit sie frei sein und in Sicherheit leben konnten.“ Orbán ist der Ansicht, dass die südlichen Grenzen vor den Flüchtlingsströmen geschützt gehören, um Europa in Frieden und Sicherheit zu wissen. „Wir erfüllen für Deutschland die Funktion eines Burgkapitäns, wenn wir im Süden Europas unsere Grenze schützen“, demnach die Außengrenzen der EU.

„Sie könnten schon etwas großzügiger sein und manchmal auch etwas Munition schicken. Aber wir haben das Gefühl, dass das unsere Pflicht ist.“ – sagte Orbán und fügte hinzu, dass er gerne hätte, dass „Brüssel einen Teil der Grenzschutzkosten, zumindest 50 Prozent, übernimmt.“ Dies wurde noch nicht erreicht, aber der ungarische Premierminister beharrt darauf.

Quelle: https://index.hu/belfold/2019/08/19/angela_merkel_paneuropai_piknik_sopron_sajtotajekoztato_orban_viktor/

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