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Foto: Dragan Tatic / Bundesministerium für Europa, Integration und Äusseres, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=42826985

Von Daniela Städter (kath.net/idea)

Nur 14 Prozent der Flüchtlinge, die 2015 in Deutschland einen Asylantrag gestellt haben, waren Christen, über 73 Prozent sind Muslime. Zuletzt gab es verstärkt Berichte von Christen über die Diskriminierung durch Muslime in Flüchtlingsunterkünften. Aber auch manche der muslimischen Dolmetscher und Sicherheitsdienstmitarbeiter würden Christen unter Druck setzen. Das beobachtet eine christliche Übersetzerin, die aber nicht als Christin erkannt wird. Was sie in den Heimen hört, ist erschreckend.

Im September 2016 erreicht die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) der Anruf einer langjährigen deutschen Spitzenpolitikerin. Sie habe Kontakt zu einer in der Flüchtlingshilfe engagierten Christin, die Brisantes über die Situation in deutschen Flüchtlingsheimen erzählen könne. Allerdings dürfe der Name der Frau nicht erwähnt werden. Daraufhin findet ein Gespräch in Wetzlar mit der Politikerin, einem Fachmann in Sachen Flüchtlingsfragen und der aus Eritrea stammenden 39-jährigen christlichen Übersetzerin statt. Sie spricht fließend Arabisch und arbeitete bereits in mehreren Flüchtlingsheimen als Übersetzerin – zumeist nur mit muslimischen Kollegen. Die Frau agiert dabei „undercover“. Niemand ahnt, dass sie Christin ist. Die gebürtige Eritreerin floh 1991 allein nach Deutschland. Sie ist dankbar, dass sie in ihrer neuen Heimat offen aufgenommen und vielfältig unterstützt wurde. Später will sie etwas zurückgeben und beginnt vor gut fünf Jahren, ehrenamtlich in Flüchtlingsheimen zu helfen. Seit Sommer 2016 ist sie hauptberuflich als Übersetzerin tätig. Dass sie Christin ist, erwähnt sie in den Unterkünften von Beginn an nicht. Schnell bemerkt sie aufgrund ihrer Kenntnis der arabischen Sprache: „Christen werden von muslimischen Flüchtlingen unterdrückt, eingeschüchtert und schikaniert. Das ist normal.“ Häufig bekommt niemand das Mobbing mit, von dem auch Jesiden oder homosexuelle Flüchtlinge betroffen sind.

„Deutschland muss islamisiert werden“

Sicherheitsdienstmitarbeiter und Übersetzer sind ihren Angaben zufolge fast immer Muslime. Sie machen, sagt die 39-Jährige, auf den ersten Blick einen sehr netten Eindruck: „Sie sind zumeist hier aufgewachsen, haben oft studiert, angesehene Berufe, und sie geben sich weltoffen.“ Doch das ändere sich, sobald sie „unter sich“ seien: „Dann zeigen sie ihr wirkliches Gesicht und sagen Sätze wie ,Deutschland muss islamisiert werden’. Sie verachten unser Land und unsere Werte.“ Die junge Frau ist entsetzt und will es lange nicht wahrhaben. Sie verschweigt weiterhin, dass sie Christin ist, um mehr zu erfahren. Unter anderem besucht sie den Koranunterricht verschiedener Moscheen: „Dort wird purer Hass gegen Andersgläubige gepredigt. Die Kinder bekommen es hier in Deutschland von klein auf beigebracht.“ Ähnlich sei es in den Flüchtlingsheimen. Sie bekommt mit, wie sich muslimische Jungs weigern, mit Christen zu spielen. Die Übersetzerin versucht zu vermitteln: „Du bist Muslim, er ist Christ. Welchen Unterschied macht das denn?“ Die Fünfjährigen antworten ihr: „Mit den Christen spiele ich nicht. Meine Eltern hassen die auch.“ Die Übersetzerin erschrickt: „Sie sind vor dem Krieg nach Deutschland geflohen und müssten doch froh sein, dass ein christliches Land sie aufnimmt.“

Wir Muslime müssen mehr Kinder bekommen als die Christen

Sie versucht auch, Kontakt zu den Musliminnen aufzubauen. Viele von ihnen haben trotz ihres jungen Alters bereits mehrere Kinder. Vorsichtig will sie über Verhütungsmethoden aufklären. „Manche Frauen sagten mir dann: Wir wollen uns vermehren. Wir müssen mehr Kinder bekommen als die Christen. Nur so können wir sie vernichten.“ Als sie widerspricht und sagt, dass es doch die Christen sind, die ihnen helfen, stößt sie auf Ablehnung. Die Christen zu verteidigen, sei Sünde.

Die Macht der Dolmetscher

Die Macht der muslimischen Übersetzer hat auch die Europäische Missionsgemeinschaft (Penkun/Vorpommern) erlebt. Ihr Vorsitzender, Frank Seidler, berichtet, dass sie bei den Anhörungen beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge im Rahmen des Asylverfahrens Aussagen christlicher Flüchtlinge manchmal falsch wiedergegeben hätten. Deshalb begleite jetzt ein persischsprachiger Mitarbeiter die Flüchtlinge zu den Interviews, damit er im Notfall direkt eingreifen kann: „Seitdem läuft es besser.“ Seidler erzählt ferner von einem zum Christentum konvertierten Afghanen, der in seiner Sammelunterkunft zusammengeschlagen und sehr schwer verletzt wurde. Nachdem man ihm geholfen habe, Anzeige zu erstatten, habe es sofort Gegenanzeigen von mehreren muslimischen Flüchtlingen gegeben. Das Verfahren laufe noch, er rechne aber mit der Einstellung, weil Aussage gegen Aussage stehe: „Diesen Ablauf haben wir leider schon oft erlebt.“ Dass aber führe dazu, dass die Angreifer dächten, sie könnten sich in Deutschland alles erlauben und würden nie zur Rechenschaft gezogen, so Seidler.

Weiterlesen: http://www.kath.net/news/57457

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