Was in der Schweiz und anderswo berichtet wurde – 11.01.2023

Telldenkmal mit Bronzestatue von Richard Kissling und Hintergrundbild von Hans Sandreuter in Altdorf (Kanton Uri, Schweiz) · Foto: Хрюша / Wikimedia CC 3.0

Ägypten – Im Suez­kanal gestran­detes Fracht­schiff ist wieder flott. Der Vorfall weckt Erin­ne­rungen an die Stran­dung des Contai­ner­schiffs Ever Given, das 2021 auf Grund lief. NOS.nl

Arme­nien – Entgegen einer entspre­chenden Ankün­di­gung aus Moskau will die Ex-Sowjet­re­pu­blik ihr Staats­ge­biet nicht für Übungen des von Russ­land geführten Mili­tär­bünd­nisses OVKS zur Verfü­gung stellen. Die Orga­ni­sa­tion des Vertrags über kollek­tive Sicher­heit ist ein Mili­tär­bündnis, das von Russ­land ange­führt wird. Die OVKS wurde am 7. Oktober 2002 in der moldaui­schen Haupt­stadt Chișinău gegründet. Mitglieder der OVKS sind: Arme­nien, Belarus, Kasach­stan, Kirgi­si­stan, Russ­land, Tadschi­ki­stan, Beob­achter: Serbien, Ausge­treten: Aser­bai­dschan, Geor­gien, Usbe­ki­stan. (odkb-csto.org). ORF.at

Austra­lien – Evaku­ie­rungen aufgrund von Rekord-Über­schwem­mungen im Nord­westen Austra­liens. Kimberley, ein dünn besie­deltes Gebiet im Bundes­staat West­aus­tra­lien, wurde vom Hurrikan Ellie verwüstet, der schwere Regen­fälle mit sich brachte. NOS.nl

Bhutan – Das kleine Land ist bekannt für sein in der Verfas­sung veran­kertes «Brutto-National-Glück». Doch: Vielen Menschen reicht das nicht, sie suchen ihr Glück im Ausland. Zwei­ein­halb Jahre hatte Bhutan wegen der Corona-Pandemie seine Grenzen geschlossen. Obwohl das mittel­asia­ti­sche Land auch vom Tourismus abhängig ist, lag die Branche komplett brach. Schon zuvor hatte die Regie­rung mit hohen Preisen dem Massen­tou­rismus Einhalt geboten; es waren vor allem reiche Ausländer, die am östlichsten Rand des Hima­layas Ruhe und Glück suchten. Sei es gegen Covid-19 oder gegen Umwelt­zer­stö­rung: das König­reich versucht sich zu schützen. Dennoch verlassen immer mehr gut ausge­bil­dete junge Leute ihre Heimat und suchen eine bessere Zukunft – vor allem in Austra­lien. SRF.ch

Brasi­lien – Anhänger von Ex-Präsi­dent Bolso­naro dringen in Kongress in Brasilia ein. Sie schlugen die Scheiben der Fassade ein. Bolso­naro distan­ziert sich aus Spital in Florida und verur­teilt den Anschlag. Derzeit laufen die Nach­for­schungen der Justiz. Beispiels­weise ist Gegen­stand der Ermitt­lungen, wer die mehr als 40 Busse bezahlt hat, mit denen am Sonntag die Demons­tranten in die Haupt­stadt gebracht wurden. Zudem ist unklar, weshalb die ange­for­derte Verstär­kung der Senats­po­lizei ausge­blieben ist. Tausende Brasi­lianer fordern Konse­quenzen. SRF.ch

China – Seit dem 8. Januar müssen Menschen, die nach China reisen, nur noch einen einzigen nega­tiven Covid-Test vorweisen. Der Ausrei­se­tou­rismus gewinnt wieder an Schwung, die grosse Reise­welle aus China bleibt aber noch aus. «Das Reise­ge­schäft nimmt im zweiten Quartal an Fahrt auf», sagt Jacky Zhang, Geschäfts­führer des Reise­büros D‑Lux Travel. «Der eigent­liche Boom, denke ich, kommt im dritten Quartal.» Das hat verschie­dene Gründe. Millionen von Chinesen haben abge­lau­fene Reise­pässe. Es ist nicht einfach, einen Termin zu bekommen. Reise­wil­lige müssen online einen Termin bean­tragen. Trotz der Öffnung ist die Covid-Krise in China nicht über­standen. Das Land kämpft mit einer riesigen Infek­ti­ons­welle. Zahl­reiche Staaten haben deswegen eine Test­pflicht für Reisende aus China einge­führt. Marokko hat die Einreise ganz verboten. Das sorgt bei vielen Reisenden aus China für Unsi­cher­heit. Am Sonntag fällt nicht nur die Einreise-Quaran­täne. Auch die Grenze zwischen Fest­land­china und Hong­kong öffnet wieder. Für die Sonder­ver­wal­tungs­zone brau­chen chine­si­sche Staats­an­ge­hö­rige nur eine Iden­ti­täts­karte. Die Stadt gehört deshalb zu den gefrag­testen Reise­zielen. Am 22. Januar feiert China das Neujahrs­fest. Die einwö­chigen, natio­nalen Ferien verbringen die meisten Chinesen tradi­tio­nell zu Hause bei ihren Fami­lien. Viele haben seit Pande­mie­be­ginn auf Fami­li­en­feiern verzichtet. Die nächste Möglich­keit für längere Auslands­reisen bietet sich erst wieder Anfang Oktober. Dann beginnen in China die einwö­chigen Ferien rund um den Natio­nal­fei­ertag, die soge­nannte Goldene Woche 黄金周. Ein weiterer Grund, warum sich der Reise­boom verzö­gert, sind die fehlenden Flug­ka­pa­zi­täten. Die Abflug­tafel am inter­na­tio­nalen Flug­hafen Pudong in Schanghai zeigte für Sonn­tag­morgen bis ‑nach­mittag nur rund ein Dutzend inter­na­tio­nale Flüge an. Fehlende Pässe, Reise­ein­schrän­kungen, Heimat­be­suche und fehlende Flüge: Das alles führt dazu, dass der Reise­boom aus China noch auf sich warten lässt.
● Der chine­si­sche Milli­ardär Jack Ma (58) 馬雲 gibt die Kontrolle über den Finanz­riesen Ant Group ab. Der Gründer der grössten chine­si­schen Handels­platt­form Alibaba zieht sich damit weiter aus seinem Online-Impe­rium zurück. Dieser Schritt erfolgt vor dem Hinter­grund des harten Durch­grei­fens Chinas im Tech­no­lo­gie­sektor. Das geht aus einer Mittei­lung von Ant Group hervor. Die chine­si­schen Aufsichts­be­hörden hatten vor zwei Jahren den geplanten Börsen­gang des Fintech-Riesen verhin­dert und dem boomenden Tech­no­lo­gie­sektor seither Zügel ange­legt. Die Ant Group, früher bekannt als Ant Finan­cial, ist ein Toch­ter­un­ter­nehmen des chine­si­schen Fintech-Riesen Alibaba Group. Andere Toch­ter­firmen sind Alibaba.com oder AliEx­press. Der Rückzug des offenbar in Ungnade gefallen Grün­ders könnte die Pläne für einen Börsen­gang der Ant Group wieder­be­leben. Doch erfor­dern chine­si­sche Akti­en­märkte nach solchen Verän­de­rungen in der Unter­neh­mens­füh­rung eine Warte­zeit von zwei bis drei Jahren. Für Hong­kong gilt hingegen nur ein Jahr. Ant Group steht hinter dem mobilen chine­si­schen Bezahl­system Alipay mit mehr als einer Milli­arde Nutzern. Der 2020 geplante Börsen­gang sollte mit 35 Milli­arden US-Dollar der grösste der Welt werden und schei­terte in letzter Minute an den regu­la­to­ri­schen Behörden. Seither hat sich der Multi­mil­li­ardär weit­ge­hend aus der Öffent­lich­keit zurück­ge­zogen, lebte im vergan­genen Jahr nach Pres­se­be­richten länger in Japan und wurde in Thai­land gesehen. SRF.ch

Deutsch­land – Die Polizei hat in der deut­schen Stadt Castrop-Rauxel (RNW) einen Terror­ver­däch­tigen fest­ge­nommen. Der 32-jährige Iraner soll sich hoch­gif­tige Stoffe beschafft und einen isla­mis­ti­schen Anschlag geplant haben. Bei der Durch­su­chung haben die Ermittler in der Wohnung des Verdäch­tigen keine Gift­stoffe gefunden.
● Die Euro­päi­sche Zentral­bank arbeitet an einer elek­tro­ni­schen Version der Gemein­schafts­wäh­rung. Gleich­zeitig versi­chert sie: Das Bargeld ist nicht gefährdet. Im Herbst 2023 soll die Entschei­dung fallen. Bis Bürger den Euro aber elek­tro­nisch ausgeben können, wird es voraus­sicht­lich noch bis 2026 dauern. SRF.ch
● Union und AfD wollen errei­chen, dass die Bundes­tags­wahl in deut­lich mehr Bezirken wieder­holt wird als wie bisher geplant in nur 330 Wahl­be­zirken. Die Union will, dass in etwa 1’200 Bezirken neu gewählt wird. Die AfD fordert sogar eine Wahl­wie­der­ho­lung in ganz Berlin. Sie verwies auf die Entschei­dung des Berliner Landes­ver­fas­sungs­ge­richts, die Wahl zum Abge­ord­ne­ten­haus wegen zahl­rei­cher Pannen komplett zu wieder­holen. Die Wahl am 26. September 2021 war in vielen Berliner Wahl­lo­kalen chao­tisch verlaufen.
● Berlin und Bran­den­burg heben die Masken­pflicht im öffent­li­chen Nahver­kehr am 2. Februar auf. Die Masken­pflicht in Fern­zügen bleibt weiter.
● Insge­samt gibt es in Berlin unge­fähr 430 öffent­liche Toiletten. Die Senats­ver­wal­tung strebt an, sie alle kostenlos verfügbar zu machen. RBB.de

Dschi­buti – Während Koral­len­riffe wie das Great Barrier Reef in Austra­lien stark unter dem Klima­wandel leiden, sind die Korallen etwa in Dschi­buti in einem beson­ders guten Zustand. «Die meisten Korallen der Welt ertragen etwa 1.5° mehr als die aktu­ellen Höchst­tem­pe­ra­turen», erklärt Anders Meibom, Professor an der ETH Lausanne. «Die Korallen des Roten Meeres sind einzig­artig, denn sie halten bis zu 5° höhere Tempe­ra­turen aus.» Werde das Wasser zu warm, würden die Korallen ausblei­chen und könnten absterben, so Meibom. Wegen der globalen Erwär­mung dürften bereits Mitte des Jahr­hun­derts nur noch 10% der Korallen welt­weit über­leben. Das Rote Meer sei darum das letzte mögliche Schutz­ge­biet. Die ausser­ge­wöhn­liche Hitze­re­sis­tenz der Korallen liegt an ihrer Geschichte: «Sie waren in ihrer Evolu­tion in verschie­denen Berei­chen des Roten Meeres unter­schied­li­chen Tempe­ra­turen ausge­setzt, darum sind sie an wärmeres Wasser gewöhnt», erklärt Meibom. Es sei wichtig, alles zu tun, um die Korallen zu erhalten. Nebst dem Klein­staat Dschi­buti hat das Rote Meer noch sieben weitere Anrainer: Eritrea, Sudan, Ägypten, Israel, Jorda­nien, Saudi-Arabien und Jemen. Es ist eine Region mit gemein­samen Inter­essen: «Jegliche Verschmut­zung der Gewässer breitet sich aus, ohne Rück­sicht auf Grenzen», sagt Anders Meibom. Darum müssen die Länder zusam­men­ar­beiten und gemein­same Umwelt­schutz­stra­te­gien verfolgen. SRF.ch

Frank­reich – Der fran­zö­si­sche Histo­riker Emma­nuel Todd (71) sagte den Zusam­men­bruch der Sowjet­union voraus. Heute sieht er die USA im Nieder­gang. Frank­reich werde ausge­lacht, die Briten handelten kopflos. Am schlimmsten stehe es um die Deut­schen, die zur Ziel­scheibe der Ameri­kaner geworden sind. Russ­land geht es besser, als viele west­liche Beob­achter meinen. Todd betont zu Beginn des Gesprächs, dass er sich in seinem Heimat­land aktuell nicht an der Ukraine-Russ­land-Debatte betei­lige. Ein inter­na­tio­naler Best­seller von ihm sei weiterhin nicht als fran­zö­si­sche Origi­nal­aus­gabe erhält­lich. Thema­tisch behan­delt das Buch auch den Krieg in der Ukraine. Bezüg­lich einer sehr verkürzten geopo­li­ti­schen Gesamt­ein­schät­zung der Gegen­wart und der Inter­view­frage, ob „der Westen die Russen“ aufgrund eines „intel­lek­tu­ellen Defi­zits“ unter­schätzt habe, lautet die Analyse von Todd: „Es hat sich bestä­tigt. Die USA zogen sich aus Afgha­ni­stan und dem Irak zurück. Den Aufstieg Irans konnten sie nicht stoppen. Genauso wenig wie jenen Chinas. Die Saudis nehmen die USA nicht mehr ernst. In Amerika steigt die Sterb­lich­keit, die Lebens­er­war­tung sinkt. Alle Zeitungen schreiben: Der Westen ist normal und Putin geis­tes­krank. Die Russen sind blut­rüns­tige Monster. Die Demo­grafie sagt etwas anderes: Russ­land ist stabiler und seine Gesell­schaft zivi­li­sierter geworden.“ Emma­nuel Todd: Welt­macht USA : Ein Nachruf. 8. Aufl., Piper, München 2023, ISBN 3–492-04535–9.(scribd.com/document/233544402) VESTI.ru

Grie­chen­land – Elef­sina sollte im Jahr 2021 zusammen mit Timișoara (Rumä­nien) und Novi Sad (Serbien) Euro­päi­sche Kultur­haupt­stadt sein. Wegen der Covid-Pandemie und deren Einschrän­kungen im Tourismus wurde der Zeit­punkt verschoben. Elef­sina wird 2023 Euro­päi­sche Kultur­haupt­stadt. Es liegt am Nord­ufer des Saro­ni­schen Golfes nord­west­lich von Athen. Am west­li­chen Stadt­rand befindet sich die grösste Ölraf­fi­nerie Grie­chen­lands, im Osten ein Mili­tär­flug­platz. Der Hafen wird als Schiffs­friedhof genutzt. ORF.at

Gross­bri­tan­nien – Der Trans­hu­ma­nismus will den mensch­li­chen Körper mit Tech­no­logie besser machen – oder ihn am besten ganz abschaffen. Der Mensch hat viele Konstruk­ti­ons­fehler: Er ist vergess­lich, krank­heits­an­fällig und vor allem sterb­lich. Das gehöre korri­giert, finden die Anhänger. Sie wollen die Fehler beheben und den Menschen unsterb­lich machen. Das Suchen und Sehnen nach Gesund­heit, Voll­kom­men­heit und Ewig­keit pulsiert in einigen Herzen beson­ders stark: etwa in jenem von Aubrey de Grey. Der Bio-Infor­ma­tiker mit Rausche­bart ist über­zeugt, dass viele der heute lebenden Menschen 1000-jährig oder älter werden können. Dank Technik und Medizin – etwa durch eine regel­mäs­sige Erneue­rung von Organen – sei es möglich, die gesunde Lebens­spanne des Menschen Schritt für Schritt zu verlän­gern. Trans­hu­ma­nisten wie De Grey sehen das Altern als Krank­heit und Sterben als Obszö­nität. Der Tod müsse bekämpft werden. Trans­hu­ma­nisten arbeiten an seiner Beseitigung.
● Erster Welt­raum­start des Verei­nigten König­reichs miss­lingt. SRF.ch

Indo­ne­sien – In Indo­ne­sien hat sich ein schweres Erdbeben ereignet. Indo­ne­si­sche Behörde schätzt die Stärke auf 7,9. Tsunami-Warnung. Der Erdbe­ben­herd lag etwa 350 km nord­öst­lich von Osttimor. ORF.at

Irak – Die Kunden des Cafés Shabandar (مقهى شابندر) sitzen an Tischen mit Teeglä­sern im Herzen des Buch­la­den­vier­tels von Bagdad und haben 100 Jahre turbu­lente Geschichte des Irak an sich vorbei­ziehen sehen. „Hier zu sitzen ist wie in einem Geschichts­buch zu sitzen“, sagt der Besitzer gegen­über TRT von seinem gewohnten Platz neben der Haustür aus Glas und Holz. Als es 1917 zum ersten Mal ein Café wurde, war das Back­stein- und Gips­ge­bäude bereits eine lokale Insti­tu­tion, da es die Druckerei des Kauf­manns Abdel Majid Ash-Shabandar beher­bergte – dessen Name aus dem Türki­schen stammt und „der grösste Kauf­mann“ bedeutet. Khashali über­nahm 1963 und traf seine Entschei­dung, die sich als richtig erweisen sollte: Er verbot alle Spiele, einschliess­lich Karten und Domino im Café. Hier sollen sich Kultur­schaf­fende treffen. Das Café ist keiner Reli­gion oder Gesell­schaft vorbe­halten – alle sind hier will­kommen. „Dieser Ort ist so etwas wie ein Mekka für Intel­lek­tu­elle. TRT.tr

Italien – Der frühere Privat­se­kretär von Bene­dikt XVI., Erzbi­schof Georg Gäns­wein (66), sorgt kurz nach dem Begräbnis des emeri­tierten Papstes für Aufsehen: Sein Buch „Nient’altro che la verità“ (Nichts als die Wahr­heit) erscheint am 12.1. Gäns­wein erzählt in dem Buch unter anderem von bisher unbe­kannten Details und dem nicht immer konflikt­freien Mitein­ander von Papst Fran­ziskus und dessen Vorgänger Bene­dikt XVI. in den Jahren von 2013 bis zu Bene­dikts Tod am 31. Dezember 2022. Gäns­wein-Gaeta, „Nien­t’altro che la Verità. La mia vita al fianco di Bene­detto XVI“, Mailand, Piemme-Mond­adori Verlag, 2023, ISBN 978–88-566‑9039‑2, 330 Seiten. €19.95. VR.va

Japan – Es wird ersucht, Teilen der Bevöl­ke­rung von Tokio und den anderen Städten das Land­leben schmack­haft zu machen und man will ihnen helfen, sich auf dem Land anzu­sie­deln. Deshalb gibt es eine Umzugs­prämie, die aktuell um das Drei­fache erhöht wird. Wer aus Tokio wegzieht, erhält pro Kind umge­rechnet 7000 Franken Prämie. Zwar ist die Bevöl­ke­rungs­zahl in Tokio erst­mals seit Jahren gesunken, doch die Bevöl­ke­rungs­dichte in Japan ist sehr ungleich verteilt. Es leben rund 37 Millionen Menschen im Gross­raum Tokio, während es im Norden und im Süden Japans Gebiete gibt, in denen weniger als 100 Menschen auf 1 qkm leben. Die Land­schaft droht zu verwahr­losen. Bereits stünden 10 Millionen Häuser auf dem Land leer, und teil­weise sei die Land­schaft voller Müll. SRF.ch

Malawi – Bisher mehr als 700 Tote bei Cholera-Ausbruch. ORF.at

Mexiko – Es ist der erste Besuch des US-Präsi­denten im Nach­bar­land seit Amts­an­tritt. Zentrales Thema am Gipfel ist die Migra­tion. SRF.ch

Öster­reich – Die Alpen­re­pu­blik zählt im euro­päi­schen Vergleich weiterhin zu jenen Ländern, in denen Benzin und Diesel billiger sind als im EU-27-Schnitt. Ein Liter Diesel kostet in Öster­reich um fast acht Cent weniger als im EU-Schnitt und ist güns­tiger als in elf EU-Staaten, Euro­super ist güns­tiger als in 17 anderen EU-Staaten, zeigt eine aktu­elle Analyse des Verkehrs­clubs Öster­reich (VCÖ) auf Basis von Daten der EU-Kommis­sion. Zu Jahres­an­fang kostete ein Liter Diesel in Öster­reich durch­schnitt­lich 1,685 Euro, im Schnitt der EU-Staaten 1,76 Euro. Am höchsten war der Diesel­preis in Schweden mit 2,152 Euro und Finn­land mit 2,081 Euro. Dahinter folgten Italien mit 1,891 Euro und Deutsch­land mit 1,85 Euro. Auch in Ungarn kostet Diesel mitt­ler­weile um rund zehn Cent mehr als in Österreich.
● 2023 jährt sich der Todestag von Archi­tekt Johann Bern­hard Fischer von Erlach zum 300. Mal. Er entwarf die Kolle­gien- und Drei­fal­tig­keits­kirche in Salz­burg, die Karls­kirche, das Schloss Schön­brunn und die ehema­ligen Hofstal­lungen in Wien. Mit Ausstel­lungen halten die Öster­rei­chi­sche Natio­nal­bi­blio­thek (ÖNB) sowie das Wien Museum und das Salz­burg Museum die Erin­ne­rung an ihn wach, zwei Publi­ka­tionen feiern sein Schaffen. Der am 20. Juli 1656 in Graz gebo­rene und am 5. April 1723 in Wien verstor­bene Fischer von Erlach gilt als einer der bedeu­tendsten Barock­ar­chi­tekten Mittel­eu­ropas. ORF.at

Paki­stan – werden 9 Milli­arden für den Hoch­was­ser­schutz verspro­chen. Als Ursache der Wetter­ex­treme wurde der Klima­wandel iden­ti­fi­ziert. Paki­stan ist der Ansicht, dass die grössten Umwelt­ver­schmutzer zur Behe­bung des Scha­dens beitragen sollten. NOS.nl

Russ­land – Der Sekretär des russi­schen Sicher­heits­rates, Nikolay Patrušev (71), sagte in einem Inter­view mit „Argu­menti i Fakti“ (aif.ru), dass sich Moskau nicht im Krieg mit Kiew befinde, sondern die Konfron­ta­tion ein Versuch des Westens sei, die Ukrainer in seiner Patt­si­tua­tion mit Russ­land einzu­setzen. „Die Ereig­nisse in der Ukraine sind kein Zusam­men­stoss zwischen Moskau und Kiew. Es ist eine mili­tä­ri­sche Konfron­ta­tion der NATO, vor allem der USA und Gross­bri­tan­niens, mit Russ­land. Aus Angst vor einer direkten Ausein­an­der­set­zung treiben NATO-Ausbilder ukrai­ni­sche Männer in den sicheren Tod“, sagte er. Patrušev sagte weiter, Russ­land nutze die Mili­tär­ope­ra­tion, um „seine Gebiete von der Besat­zung zu befreien, und müsse dem blutigen Expe­ri­ment des Westens zur Vernich­tung des brüder­li­chen Volkes der Ukraine ein Ende setzen“. „Wir befinden uns nicht im Krieg mit der Ukraine, weil wir Ukrainer nicht hassen können“, sagte er. Er sagte weiter, die ukrai­ni­schen Tradi­tionen seien den Russen vertraut, genauso wie das russi­sche Erbe untrennbar mit der ukrai­ni­schen Kultur verbunden sei. VESTI.ru

Saudi-Arabien – Der Wüsten­staat hat während des sechsten Abdul-Asis-Kamel­fes­ti­vals das erste Kamel­hotel der Welt eröffnet, das sich der Pflege von Kamelen widmet. „Das Hotel heisst ‚Tetaman‘ [تطمن «Seien Sie versi­chert!» ] und umfasst 120 Hotel­zimmer, die alle Dienst­leis­tungen für Kamele bieten. Mehr als 50 Mitar­beiter sind in diesem Hotel auch in den Berei­chen Zimmer­ser­vice, Pflege und Schutz­dienste beschäf­tigt“, sagte Mohammed Al Harbi, Spre­cher des Saudi Camel Clubs. Herr Al Harbi sagte, das Hotel biete seinen Gast­ka­melen einen Fünf-Sterne-Service, einschliess­lich Mahl­zeiten, heisser Milch und der Gewähr­leis­tung, dass die Ställe sauber und warm sind. Er fügte hinzu, dass das Hotel derzeit rund 400 Saudi-Riyal (100 Euro) pro Nacht verlangt. Das Kamel­fest, das 40 Tage dauert, begann am 1. Dezember bei Riad und brachte Kamel­be­sitzer aus der Golf­re­gion, den USA, Austra­lien, Frank­reich und Russ­land zusammen. Das Festival zieht täglich mehr als 100’000 Besu­cher aus der ganzen Welt an und versucht, die Rolle des Kamels in Saudi-Arabiens Bedui­nen­tra­di­tion zu bewahren, auch wenn das ölreiche Land seine Moder­ni­sie­rung voran­treibt. Die Kamel­zucht ist eine Multi­mil­lionen-Dollar-Indus­trie, und ähnliche Veran­stal­tungen finden in der gesamten Region statt. NOS.nl Nach drei Pilger­fahrten mit strengen Auflagen wegen der Pandemie hebt Saudi-Arabien in diesem Jahr alle Beschrän­kungen für die Anzahl der Hadsch-Pilger auf. ORF.at

Schweiz – Infla­tion bleibt auch 2023 ein grosses Problem. Für die EZB – auch für die Schwei­ze­ri­sche Natio­nal­bank – wird die kommende Zeit eine schwie­rige Gratwanderung.
● Straf­be­fehle sind rechts­staat­lich proble­ma­tisch. Immer mehr Menschen in der Schweiz werden verur­teilt, ohne dass sie ein Richter ange­hört hat. Aus Spar- und Zeitgründen.
● Am Alpen­nord­hang bis zu einem halben Meter Neuschnee. Endlich ist der Winter in den Alpen zurück: Bis Diens­tag­vor­mittag fallen am Alpen­nord­hang weitere 20 bis lokal 50 cm.
● Histo­ri­scher SNB-Verlust. Der Geld­segen der Natio­nal­bank ist kein sicherer Wert mehr. Die SNB vermeldet 132 Milli­arden Franken Verlust. Ein harter Schlag für viele Kantone – und ein Zeichen der Zeit.
Arbeits­lo­sen­quote 2022 auf tiefstem Stand seit über 20 Jahren. Die Arbeits­lo­sig­keit hat im Dezember zwar leicht zuge­nommen. Sie liegt aber immer noch sehr tief: 2.2 %.
● Verhältnis zur EU. Gewerk­schaften wollen beim Lohn­schutz hart bleiben. Kompro­misse sind nicht in Sicht.
● Egal ob offline oder online, Text, Video oder Audio: Private Medi­en­för­de­rung soll künftig allen zugu­te­kommen können.
● Zürcher Projekt verzö­gert. Junge müssen auf Gratis­tests für Sexkrank­heiten warten.
● Lebens­ge­fahr im Kinder­zimmer. Verschlu­cken Kinder Knopf­bat­te­rien, droht Lebens­ge­fahr. Viele Spiel­sa­chen müssten aus dem Verkehr gezogen werden.
● Künftig sind schweiz­weit alle Anbieter von Online- und Video­platt­formen verpflichtet, das Alter aller Nutzer zu über­prüfen. Das betrifft konkret Abruf­platt­formen wie Netflix und Video­platt­formen wie Tiktok, Youtube, Insta­gram oder Twitch. Das Parla­ment hat das Gesetz im September 2022 verab­schiedet. Die Pira­ten­partei hat das Refe­rendum ergriffen, weil sie eine Alters­über­prü­fung durch das Hoch­laden eines amtli­chen Ausweises ablehnt.
● Über 2700 Vertreter aus 130 Ländern werden kommende Woche vom 16. bis 20. Januar am Welt­wirt­schafts­forum (WEF 2023) in Davos teil­nehmen, worunter ein Rekord von 52 Staats- und Regie­rungs­chefs: u.a. Bundes­prä­si­dent Alain Berset, der deut­sche Kanzler Olaf Scholz und EU-Kommis­si­ons­prä­si­dentin Ursula von der Leyen, die finni­sche Regie­rungs­chefin Sanna Marin, Polens Präsi­dent Andrzej Duda, der serbi­sche Präsi­dent Alek­sandar Vucic, Spaniens Minis­ter­prä­si­dent Pedro Sánchez, Südafrikas Präsi­dent Cyril Rama­phosa und Nato-Gene­ral­se­kretär Jens Stol­ten­berg. Aber es fehlen viele ganz grosse Namen, wie Biden, Putin und Xi. SRF.ch

Spanien – Spanien  galt vor gut 10 Jahren als Sorgen­kind in Europa. Hoch verschuldet, hohe Jugend­ar­beits­lo­sig­keit, im Zuge der Euro­schul­den­krise drohte gar der Staats­bank­rott. Nun aber gibt es posi­tive Nach­richten: Die Wirt­schaft wächst wieder und die Infla­tion hat sich in Spanien über­ra­schend stark abge­schwächt. Und dazu kommt, dass Spanien momentan so hohe Steu­er­ein­nahmen hat wie noch nie. Während der Coro­na­krise, welche Spanien härter getroffen hat als andere Länder, hat die Regie­rung schnell ein Programm aufge­legt. Dieses hat Arbeits­plätze gerettet und damit als Neben­ef­fekt ein histo­ri­sches Problem Spaniens gelöst: das Problem der Schat­ten­wirt­schaft. Schat­ten­wirt­schaft war in Spanien lange Zeit gang und gäbe; vor allem im Bau, im Tourismus oder der Land­wirt­schaft hat man seinen Lohn nach­mit­tags auf die Hand bekommen. Das Ganze lief am Fiskus und an den Sozi­al­sys­temen vorbei. Und da Spanien während der Pandemie dieses Kurz­ar­beit-Programm aufge­legt hat, um die Arbeits­plätze zu retten, hat es einen pädago­gi­schen Effekt mit sich gebracht, dass viele Arbeit­geber und ‑nehmer umge­dacht haben. SRF.ch

Südafrika – Strom­krise. Strom­mangel ist der Ruin für Südafrikas Klein­ge­werbe. Für die Südafri­kaner ist das Über­prüfen des Strom­ab­schalt­plans zu einem tägli­chen Ritual geworden. SRF.ch
● Professor Dr. André Thomas­hausen, Professor für Recht in Südafrika, über russi­sches Vermögen: Man kann Feind­ver­mögen nur beschlag­nahmen, wenn man mit ihm im Krieg ist. VESTI.ru

Sudan – Im Sudan wurde letzte Woche der eritre­ische Menschen­händler Kidane Zeka­rias Habte­ma­riam fest­ge­nommen. Laut Interpol ist es «der meist­ge­suchte Menschen­händler» welt­weit. «Habte­ma­riam ist einer der bekann­testen und brutalsten Menschen­händler. Es gibt daneben auch andere Menschen­händler und Netz­werke», sagt Naveena Kottoor, freie Jour­na­listin in Nairobi, die die Entwick­lung beob­achtet. «Man muss abwarten, ob der Fest­ge­nom­mene wirk­lich der rich­tige ist. Schon einmal haben die suda­ne­si­schen Behörden den Kopf eines grossen Menschen­händ­ler­netz­werks fest­ge­nommen. Er wurde nach Italien ausge­lie­fert und dort wurde ihm der Prozess gemacht, bis sich heraus­stellte, dass man ihn verwech­selt hatte», sagt sie. Konkret habe er den Menschen vorge­gau­kelt, sie schnell und sicher nach Europa zu bringen. Dafür mussten sie viel bezahlen. Dann soll er die Menschen auf dem Weg nach Europa, vor allem aber in Libyen einge­sperrt haben. Frauen soll er verge­wal­tigt und Männer brutal miss­han­delt haben, um weiteres Geld von Fami­li­en­mit­glie­dern in den Heimat­län­dern zu erpressen, berichtet Kottoor. «Die Menschen mussten ihre Fami­lien anrufen, während sie gefol­tert wurden. Die Fami­li­en­mit­glieder mussten sehr schnell Geld auftreiben, das Hand­lan­gern vor Ort über­geben wurde», sagt die Jour­na­listin. SRF.ch

Syrien – Reso­lu­tion. Die Schweiz macht sich im UNO-Sicher­heitsrat bereits nütz­lich. Die Grenze bei Bab al-Hawa kann zumin­dest weitere sechs Monate für Nothil­fe­lie­fe­rungen benutzt werden, dank der Schweiz. SRF.ch

Thai­land – Die Touristen kommen wieder in Strömen, sagt Jour­na­list Daniel Kesten­holz. Einschrän­kungen gibt es nur für Chinesen. SRF.ch

Tsche­chien – Ex-Regie­rungs­chef Andrej Babiš (68) wurde über­ra­schend frei­ge­spro­chen. Dem Poli­tiker wurde vorge­worfen, EU-Subven­tionen verun­treut zu haben. Am Freitag wird in Tsche­chien gewählt. SRF.ch

Ukraine – Die Kämpfe um die Städte Artjomowsk/Bachmut und Soledar dauern bereits einige Monate. Der Grund liegt unter der Erde. In Soledar, von 1965 bis zum Ende der Sowjet­union nach Karl Lieb­knecht benannt, befand sich eines der grössten Salz­berg­werke Europas. Bis zum April des vergan­genen Jahres belie­ferte das staat­liche Unter­nehmen Artjomsol (dessen Name bereits verrät, dass sich die Stollen bis zur Nach­bar­stadt Artjo­mowsk – ukrai­nisch Bachmut – hinziehen) das gesamte in der Ukraine benö­tigte Salz. Die Schächte, die in Tiefen zwischen 190 und 300 m verlaufen, besitzen eine Gesamt­länge von etwa 200 km und durch­ziehen das ganze Gebiet unter Soledar und Artjo­mowsk. Dabei wird längst nicht mehr überall Salz abge­baut: eine grosse Halle mit 40 m Höhe und Breite und über 100 m Länge wurde bereits als Konzert­saal genutzt, andere dienten als Salz­grotten zur Kur für Asth­ma­tiker und ein Teil war ein Schau­berg­werk als Touris­ten­at­trak­tion. VESTI.ru

UNO – Gene­ral­se­kretär Antonio Guterres hat das inter­na­tio­nale Finanz­system von Welt­bank und Inter­na­tio­nalem Währungs­fonds (IWF) kriti­siert. „Das heutige System ist von einer Gruppe reicher Länder ins Leben gerufen worden. Und natür­lich profi­tieren vor allem diese davon“, sagte er am Rande der UNO-Konfe­renz zur Unter­stüt­zung Paki­stans nach den Über­schwem­mungen des vergan­genen Jahres in Genf. „Entwick­lungs­länder werden von Schulden erwürgt“, sagte er. Sie hätten aber keinen Zugang zu Finanz­mit­teln, um ihre drama­ti­schen Heraus­for­de­rungen zu meis­tern. ORF.at

USA – Eine halbe Million Menschen und Unter­nehmen in Kali­for­nien sind aufgrund von Unwet­tern ohne Strom. Kali­for­nien wird nächste Woche grosse Mengen an Regen und Schnee erleben, warnt der Natio­nale Wetter­dienst. NOS.nl
● Heftige Winter­stürme fordern in Kali­for­nien 14 Todesopfer.
● Wie brisant sind die gefun­denen Geheim­do­ku­mente für Joe Biden? SRF.ch

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  1. „Die Land­schaft [im länd­li­chen Japan] droht zu verwahr­losen. Bereits stünden 10 Millionen Häuser auf dem Land leer, und teil­weise sei die Land­schaft voller Müll.“
    ‑Inter­es­sant wäre was man dort wohl unter „voller Müll“ versteht – wahr­schein­lich selbst für schweizer Verhält­nisse noch sauber?

    „Alters­übe­prü­fung auf Onlneplatformen“
    ‑Täglich grüßt das Ekel­tier, erneut wird unter dem Vorwand des Kinder­schutzes die Total­di­gi­tal­über­wa­chung vorangetrieben

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