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Rund 21,300 Personen aus Politik und Wirtschaft und 139 Ländern nahmen dieses Jahr am St. Petersburg Economic Forum (SPIEF’24) vom 05. – 08. Juni 2024 teil. Auch dagegen ging die westliche Sanktionspolitik nicht auf.

Der Übergang zu einer multipolaren Weltwirtschaft
Philosophie und Geopolitik einer multipolaren Welt

Unter dieser Überschrift und Untertitel lief am SPIEF’24  eine Podiumsdiskussion zum grundlegend neuen Ansatz internationaler Politik, nach der es keinen Hegemon und kein einheitliches System universeller Werte mehr gebe. Es wurde die Frage aufgeworfen, welche Beiträge chinesische, indische, russische, islamische, afrikanische und lateinamerikanische Zivilisationen zur Entwicklung der multi-polaren Philosophie leisten.

Im Laufe der Diskussion wurde Eric Li, Gründer der einflussreichen chinesischen Nachrichtenseite «Guancha.cn» um seine Wortmeldung gebeten: Eric Li, ist zudem renommierter chinesischer Entrepreneur im Venture Capital Geschäft, Politikwissenschaftler und Kommentator, der für seine treffenden Beiträge zu politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Themen berühmt ist. Eric Li sitzt in zahlreichen renommierten Gremien und universitären Ausschüssen, was seinen Einfluss auf Wissenschaft und kulturelle Einrichtungen eindrucksvoll unterstreicht.

Eric Li: Es ist mir eine Freude, hier zu sein und möchte nur ein paar Minuten Ihrer Zeit in Anspruch nehmen. Ich bin in der Technologiebranche aktiv. Es gibt einen von den Amerikanern erfundenen Begriff, der mit meinem Geschäft zu tun hat und besagt: „Es gibt einen kleinen Garten mit hohen Mauern!“

Es soll heißen, dass sie (der Westen) die beste Technologie in ihrem kleinen Garten behalten wollten und sehr hohe Mauern (herum) errichten. Damit der Rest von uns oder jene Menschen, welche sie nicht mögen, keinen Zugang dazu erhielte.

Gut, ich habe mir dieses Konzept vorgenommen und mich gefragt, wer sich in jenem kleinen Garten und wer sich außerhalb der Mauern befände? Es stellte sich heraus, wie ich meine, dass zwei Gruppen von Ländern [nur] in dem kleinen Garten sitzen:

Die erste Gruppe sind das Britische Empire und seine vier Enkel, die vier Völkermorde verübten und vier Staaten gründeten. Sie wissen natürlich, wen ich meine.

Die zweite Gruppe stammt im Wesentlichen von der ersten Teilung des Christentums – vor rund tausend Jahren – her: Das sind die Länder westlicher Christenheit, doch nicht Sie [hier], sondern die des westlichen Christentums: Das wären Deutschland, Frankreich und dergleichen. Das sind sie alle, die dort [im kleinen Garten] sind. Also diese Länder zusammen – eine kleine Anzahl von Ländern, die im Moment etwa die Hälfte des weltweiten BIP, aber vielleicht nur ein Drittel des Wachstums realisieren.

Wenn man sich die BRICS-Länder bzw. den Rest der Welt ansieht, stehen wir für etwa die Hälfte des weltweiten BIP, aber sorgen für 60 bis 65 % des Wachstums. Zugleich treiben wir inzwischen mehr Handel untereinander als mit denen [im kleinen Garten]. Seit letztem Jahr, wie ich meine, wurde das so:

Der globale Süden treibt mehr Handel untereinander als mit dem sogenannten globalen Norden.

Ich möchte besagten Ansatz jetzt auf den Kopf stellen und festhalten, dass die Amerikaner zuerst auf diese Idee kamen, um es so zu definieren: „Der Westen und der Rest!“

Doch, wer in Wirklichkeit stellt eigentlich die Welt und wer den Westen dar? Wir sind die Welt, meine Freunde – wir sind die Welt! Der Westen, hingegen ist [nur] ein kleiner Garten, um den sie hohe Mauern errichten möchten:

Das ist großartig, um sie drinnen zu halten! [Gelächter]

Ich danke Ihnen!

***

Übersetzung ins Deutsche: UNSER MITTELEUROPA

Von unserer Redaktion ‚Zeitgeschichte und Globalpolitik‘.
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Von Redaktion

3 Gedanken zu „Chinesischer Entrepreneur am SPIEF’24 spricht Klartext und trifft den Kern“
  1. China hat Kultur, Tadition, Technologien die Tausende Jahre alt und bewährt sind.
    Was hat Amerika?
    Windeljoe, Soros 1. und 2, dazu noch pädophile Drogenkranke in wichtigen politischen Positionen. Weltpolizei, Weltverbrecher, Weltzerstörer….

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  2. Vor ca. 1500 Jahren wurde versucht, auch die Chinesen zu verchristen. Anders als die Deutschen haben sie widerstanden und sind ihrer bodenständigen Kultur mit Konfuzius und Laotse treu geblieben. Wieweit die Übernahme westlich-materialistischer Technokratie bodenständig chinesisch ist, würde man gern von Herrn Eric Li erfahren. Um so mehr, als in China westliche Technologie anscheinend noch technokratischer und diktatorischer gehandhabt wird als hierzulande.

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    1. @Konny
      Bitte nicht die Chinesen verherrlichen.
      Mao ging auch über Leichen.
      Und heutige chinesische Machthaber halten wohl auch fest an ihren Priviligien.
      Also kann man wohl nur vergleichen wo das grössere Übel liegt.

      3

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