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Bild: Gulf International Forum

Offenbar sind die, durchaus ernst zu meinenden Drohgebärden seitens Präsident Trumps, gegen den Irak, unter anderem auch der Beschwichtigung gegenüber seinen israelfreundlichen Unterstützern geschuldet.

Teherans Antwort könnte allerdings nicht nur massive wirtschaftliche Folgen nach sich ziehen.

Globale Auswirkungen möglich

Allerdings könnte Teherans wahrscheinliche Vergeltung die globalen Märkte zum Absturz bringen, die Ölpreise in die Höhe treiben und den wirtschaftlichen Schmerz direkt an die amerikanische Öffentlichkeit weitergeben.

Die Zeichen stehen also in Richtung eines Krieges, für den etwa die israelischen Geldgeber Sheldon und Miriam Adelson zusammen mit pro-israelischen Organisationen wie AIPAC und ADL dem US-Präsidenten Donald Trump über zwei Wahlzyklen hindurch Hunderte von Millionen Dollar beigesteuert hatten, wie auch thecradle.co berichtet hatte.

Nicht allein die israelische Lobby rührt also die Kriegstrommeln, auch amerikanische Evangelikale, insbesondere Gruppen wie „Christians United for Israel“,  unterstützen den Krieg, da sie glauben, dass er „Israel“ vor der „iranischen Bedrohung“ retten würde. Die Zahl der evangelikalen Mitglieder im nunmehrigen 119. US-Kongress (2025-27) ist jedenfalls sehr hoch. Ein Krieg mit dem Iran ist in den USA allerdings momentan nicht populär, doch genau wie beim Irak, wird die Zustimmung von den Washingtoner Eliten wie auch den Medien erzeugt.

Annäherung an Putin ein Ablenkungsmanöver?

Trumps Annäherung an den russischen Präsidenten Putin zur Beilegung des Ukraine-Kriegs zielt teilweise darauf ab, die Aufmerksamkeit des Pentagons wieder auf Westasien zu lenken. Er geht davon aus, dass ein Krieg mit dem Iran 2025 „Israel retten“ und sein Vermächtnis sichern würde, so dass er sich für den Rest seiner Amtszeit auf die „Amerika First“-Strategie konzentrieren könne.

Ein Krieg mit dem Iran könnte allerdings auch katastrophale Folgen haben, Trumps Präsidentschaft gefährden und die Ambitionen republikanischer Hoffnungsträger wie Marco Rubio und J.D. Vance im Jahr 2028 dadurch zu Nichte machen. Sollte also die Militäraktion auf eine unvorhergesehene Gegenreaktion stoßen, was fraglos sehr wahrscheinlich ist und der Grund dafür, dass das Pentagon bis dato eine direkte Konfrontation mit dem Iran sorgfältig vermieden hatte, könnte die Demokratische Partei nach einem durch den Krieg ausgelösten Börsenkrach und einer Rezession beide Kammern des Kongresses schlussendlich wieder besetzen.

Irans mögliche militärische Antworten

Die iranische Führung hat für den Fall eines Angriffs auf deren Boden „verheerende“ Vergeltungsmaßnahmen erklärt. Dies würde höchstwahrscheinlich Raketenangriffe auf militärische Ziele Israels und der USA und möglicherweise auch auf Infrastruktur und wirtschaftliche Ziele innerhalb des Besatzungsstaates beinhalten. Sollte Israel taktische Atomwaffen gegen iranische Atomanlagen einsetzen, würde Teheran fraglos weiter eskalieren.

Unabhängig davon, ob Atomwaffen eingesetzt werden oder nicht, würde ein Krieg die Weltwirtschaft erschüttern, die Ölpreise in die Höhe treiben und den Seeverkehr durch die Straße von Hormuz wieder einmal zum Erliegen bringen. Am stärksten davon betroffen wären freilich jene Länder, die am meisten vom westasiatischen Öl abhängig sind.

Die US-Wirtschaft könnte dadurch kurzfristig weniger betroffen sein, allerdings die Aktienmärkte, die seit Trumps Rückkehr ins Weiße Haus bereits um 10 Prozent gefallen sind. Diese würden ohne Zweifel weiter sinken.

Wirtschaftskrieg

Seit dem amerikanischen Bürgerkrieg wurde bekanntlich auf US-Boden kein Krieg mehr geführt. Daher haben die meisten US-Bürger eine sehr „abstrakte“ bis gar keine Vorstellung über die Folgen eines Krieges mit Auswirkungen auf das eigene Land.

Die iranische Führung ist sich dessen allerdings sehr wohl bewusst. Der US-Aktienmarkt ist daher ein verlockendes Ziel, denn im Jahr 1929, zu Beginn der Großen Depression, besaßen nur 2,5 Prozent der Amerikaner Aktien, heute besitzen etwa 61 Prozent der erwachsenen US-Amerikaner (rund 160 Millionen Menschen)  Aktien über private Konten, Rentenversicherungen oder Pensionspläne. Weitere Billionen Dollar werden von Unternehmen, Universitäten und ausländischen Institutionen investiert, somit ist das Risiko also sehr groß.

Die US-Wirtschaft ist ohnehin bereits angespannt, und die Verbraucher sind übermäßig verschuldet. Ein großer externer Schock könnte sie in eine tiefe Rezession stürzen. Die Aktienmärkte würden einbrechen und die Rentenersparnisse und das Privatvermögen vernichten.

Wie weit die Märkte allerdings  fallen würden, würde von der Stärke des iranischen Schlags abhängen. Ein tieferer Rückgang, etwa in Höhe von 25 bis 50 Prozent, würde die Wirtschaft lähmen, Entlassungen und Konkurse auslösen und die Kreditvergabe massiv einschränken. Das würde die Verbraucherausgaben dämpfen und den Immobilienmarkt zum Einsturz bringen, ähnlich dem Jahr 2008.

Teherans Antwort

Wie die iranische Führung schon oft betont hatte, „wenn der Iran kein Öl verkaufen kann, wird es Niemand tun“. Wenn US-amerikanische oder israelische Streitkräfte iranische Tanker oder Infrastrukturen angreifen, wird Teheran aller Wahrscheinlichkeit nach US-Wirtschaftsinteressen und die Ölsektoren aller arabischen Staaten am Persischen Golf ins Visier nehmen. Aber auch die Angriffe unterstützen, indem sie den Start von Kampfjets, Drohnen oder Raketen von ihrem Territorium aus zulassen würden.

Das Korps der Islamischen Revolutionsgarden (IRGC) könnte sich auch zu einem Angriff auf Bahrain entscheiden, das ein naheliegendes militärisches Ziel darstellt und überdies das Zentralkommando der US-Marinekräfte beherbergt. Neben militärischen Einrichtungen könnte der Iran auch die Raffinerie der Bahrain Petroleum Company angreifen, die täglich 270.000 Barrel Öl verarbeitet, sowie deren Seeterminals und Öllager.

Weiter könnte der Iran auch den King Fahd Causeway zerstören, der Bahrain mit Saudi-Arabien verbindet, um Riad daran zu hindern, Bodentruppen zu entsenden, um die Unruhen unter der mehrheitlich schiitischen Bevölkerung Bahrains zu unterdrücken, wie es während des Aufstands 2011 der Fall gewesen war.

Auch im Irak werden die US-Militärstützpunkte mit ziemlicher Sicherheit unter Beschuss geraten. Darüber hinaus könnten mit dem Iran verbündete Gruppierungen innerhalb der Popular Mobilization Forces (PMF) versuchen, die 2.500 dort noch stationierten US-Soldaten gefangen zu nehmen, um sie etwa als Geiseln zu nehmen.

Massiver Ölpreisanstieg zur Folge

Eine gleichzeitige Schließung der Straße von Hormuz und eine Unterbrechung des Verkehrs im Roten Meer würde die Ausfuhr von rund fünf Millionen Barrel pro Tag blockieren. Während der ehemalige UN-Waffeninspektor Scott Ritter einen Anstieg der Ölpreise auf 120 Dollar pro Barrel vorhersagte, könnte der Iran in der Lage sein, sie auf bis zu 200 Dollar zu treiben.

Während ein Anstieg der Ölpreise und globale wirtschaftliche Turbulenzen den Verbündeten des Iran und dem globalen Süden schaden würden, hätten die Gegner des Iran in den USA, Großbritannien, Israel und der EU am meisten zu verlieren.

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Von ELA

7 Gedanken zu „US-Krieg gegen Iran zu Gunsten Israels könnte US-Wirtschaft kollabieren lassen“
  1. Trump ist kein Rebell, der das System bekämpfen will. Er ist auch ein Profiteur des derzeitigen Systems und ist Teil des Systems. In der Coronapandemie hat er brav mitgemacht und mit Anthony Fauci zusammengearbeitet, anstatt Widerstand gegen diesen PSeudo-Wissenschaftler zu leisten:
    https://uncutnews.ch/trump-behauptet-dass-ohne-seine-warp-speed-impfstoffe-100-millionen-menschen-an-covid-gestorben-waeren/

    https://uncutnews.ch/operation-warp-speed-war-eine-globale-militaeroperation-zur-uebernahme-ganzer-gesundheits-und-justizsysteme/

    Was die gigantischen US-Staatsschulden angeht:
    Die konservativen US-Amerikanischen Wähler betrachten den Ex-US-Präsidenten R.Reagan als eines ihrer größten Ikonen der Rep. Partei (Trump ist auch großer Fan von R.Reagan).
    Dabei war Ronald Reagan mit seinen Reagonomics kein Superheld und kein Retter der USA. Wusstet ihr eigentlich, dass unter Ronald Reagan das US Staatsschuldenwachstum erst so richtig an Fahrt aufnahm ? Das Staatsdefizit unter Ronald Reagan begann rasant zu wachsen!
    Während ein gewisser Bill Clinton innerhalb von weniger als 8 Jahren es geschafft hat, was seine Amtsvorgänger G.Bush Senior und Ronald Reagan nicht geschafft haben. Bill Clinton schaffte es einen US-StaatsHaushalt sogar mit Überschuss zu kreieren. Er schaffte es das STaatsdefizit auf nahezu Null zu senken und zwar nicht durch Zauberei, sondern durch eine sehr vernünftige Haushalts-, Finanz- und Wirtschaftspolitik!
    https://twt-thumbs.washtimes.com/media/image/2018/02/18/2_182018_moore-chart-0219-208201_c1-0-2933-1710_s1770x1032.jpg?81b15a1f468f4e21f5bca0fd79c38593190b1edf

    Das schaffte nicht einmal ein gewisser D.Trump in seiner ersten Amtszeit als US-Präsident.Unter Trump sind die US-Staatsschulden in seiner ersten Amtszeit auch sehr stark gewachsen wie schon zuvor unter den Amtsvorgängern, unter den
    Ex-US-Präsidenten Bush (Junior) und Obama.
    https://www.consumeraffairs.com/finance/us-debt-by-president.html#debt-growth-under-trump

    Nach US-Präsident B.Clinton (1993-2001) kam danach ein gewisser G.W.Bush (Republikaner) in den USA an die Macht und hat angefangen alles zu zerstören, was Bill Clinton vorher mühsam saniert und konsolidiert hat (Staatsfinanzen betreffend) .
    Und dabei bin ich nicht einmal Fan der Demofrauds und muss trotzdem anerkennen, dass in den letzten 45 Jahren nicht alle US-Präsidenten (aus der US Partei der Demokraten) alles falsch gemacht haben…

  2. Ukraine
    Welche Rolle spielte Kiew beim zweiten Attentatsversuch auf Trump?
    Deutsche Medien haben darüber nicht berichtet, aber in den USA sind weitere Informationen über den zweiten Attentatsversuch auf Trump bekannt geworden. Der Attentäter wollte demnach schwere Waffen in der Ukraine kaufen, um Trump zu töten, aber aus Kiew gab es keine Warnung vor dem Mann.
    https://anti-spiegel.ru/2025/welche-rolle-spielte-kiew-beim-zweiten-attentatsversuch-auf-trump/

  3. Militärische Supermacht Iran: https://www.heise.de/-9616568
    „Die USA würden mit dem Iran das erste Mal seit dem späten Vietnamkrieg gegen einen Gegner kämpfen, der eine große Zahl von Luftabwehrsystemen zur Verteidigung aufbringen kann. Zusätzlich kann der Iran mit seiner fortschrittlichen Drohnenflotte und seinen Raketenbeständen den US-Streitkräften in der Region erheblichen Schaden zufügen.
    Ein weiteres militärisches Engagement der USA im Mittleren Osten könnte zu verheerenden Folgen für die „einzige Weltmacht“ führen, weil der Iran ein Gegner wäre, der den US-Streitkräften in vielen Bereichen technologische ebenbürtig wäre, im Bereich Drohnen und Raketen sogar teilweise überlegen ist.
    Die heutigen Streitkräfte des Iran sind nicht zu vergleichen mit den Streitkräften des Iraks in den beiden Golfkriegen. Mit dem Iran würde den USA ein weit stärkerer Gegner gegenüberstehen, als das damals die Truppen Saddam Husseins waren.“

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  4. Der tiefe Staat hat hier Trump eine gefährliche Falle gestellt. Er hat ihm erzählt, Teheran hätte die Bombe noch nicht, stünde aber kurz davor, so dass er schnellstens handeln müsse (erste Fehleinschätzung). Die Mullahs auf der anderen Seite glauben, wenn sie die Bombe abstreiten, würden die amis sie nicht angreifen (zweite Fehleinschätzung). Da beide Pokerspieler im Irrtum sind über das Blatt der Gegenseite, ist ein Krieg sehr wahrscheinlich.

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  5. Die USA sind die Plage dieses Planeten und es spielt keine Rolle, wer dort Präsident ist. Sie sind alle nur Marionetten.

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