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Bild: nius

Schier unglaublich aber wahr, die Stadt Dorsten in NRW hatte Anfang April ihr neues, grenzwertig anmutendes „Sicherheitskonzept“ vorgestellt. Bunte Dreiecksschilder sollen dort in Zukunft über die eingeschätzte Gefahrenlage von Veranstaltungen aufklären.

Veranstaltungen in „Gefahrenzonen“ eingeteilt

Im nordrhein-westfälischen Dorsten wird also der Bürger zukünftig per Schildfarbe aufgeklärt, ob und wie gefährlich  die jeweilige zu besuchende Veranstaltung sein könnte, wie auch nius zu berichten wusste.

Die Stadt selbst hatte auf der Webseite des Rathauses mitgeteilt, dass ab sofort jede Veranstaltung in bunte „Gefahrenzonen“ eingeteilt werden würde. Wer also durch die Straßen der Stadt spazieren möchte, solle künftig selbst entscheiden, ob er sich im grünen, gelben oder orangen Risiko-Level aufhalten will. Als Grund dieser Kategorisierung wurden die jüngsten Anschläge auf Weihnachtsmärkte und Demonstrationen in Deutschland erklärt.

Ausgerechnet am 1. April hatte die Stadt Dorsten dieses neue Sicherheitskonzept vorgestellt, allerdings offenbar in „ernster Absicht“. Künftig werde es somit für jede Veranstaltung ein Schild mit einer bestimmten Farbe geben, das Aufschluss darüber geben solle, wie gefährlich es sei, sich dort aufzuhalten. Diese werden dann wie folgt unterschieden.

Grünes Schild: Das Schild mit der grünen Umrandung signalisiert die höchste Sicherheitsstufe. In diesem Bereich der Veranstaltung soll es „ständigen Sicherheitsdienst“ geben und Zugangskontrollen zum Veranstaltungsgelände.

Gelbes Schild: Das Schild mit der gelben Umrandung signalisiert einen Bereich mit mittlerer Sicherheitsstufe, der Schutzmaßnahmen aufweisen soll wie etwa Überfahrsperren.

Rotes Schild: Das rote Schild signalisiert die niedrigste Sicherheitsstufe. „Besucher müssen sich der allgemeinen Risiken bewusst sein“, heißt es dazu.

Ampelfarben als „Terrorwarnsignale“

Bei der Veranstaltung „Dorsten is(s)t mobil“, die vom 4. bis zum 6. April stattgefunden hatte, kam das Konzept zum ersten Mal zum Einsatz. Besucher sollten somit „eigenverantwortlich“ entscheiden, welches Risiko sie sich zumuten wollten. Wer also im „grünen“ Bereich feiern will, darf sich über Zugangskontrollen und Wachpersonal freuen. Wer es lieber „orange“ mag, steht quasi ungeschützt in der Menge, nur eben auf eigene Gefahr.

Die Stadt nennt das „ein pragmatisches Konzept“. Dieses völlig absurde sogenannte Sicherheitskonzept zeigt allerdings, wie maßlos überfordert der Staat mit der Sicherheit der Bürger mittlerweile ist. Festzelte mit Ordnungsdienst, Überfahrsperren, Zugangskontrollen und dies alles kategorisiert nach dem System einer „Terrorlage-Ampel“.

Bürger in Selbstverantwortung versus Personaleinsparung

In der offiziellen Pressemitteilung der Stadt Dorsten hieß es dann dazu, „Besucher_innen können dann mit ihrem Aufenthaltsort zugleich das individuelle Maß an Sicherheit selbst bestimmen“ und weiter, „Der Staat hat natürlich die Aufgabe, Gäste von öffentlichen Veranstaltungen bestmöglich zu schützen. Die Attentate mit Fahrzeugen haben uns aber gezeigt, wie verwundbar große Menschenmassen sind und wie herausfordernd es ist, sie möglichst wirksam, etwa auf einem langen Umzugsweg, zu schützen.“

Menschen durch Schilder schützen zu wollen ist nicht nur, höchst fragwürdig, sondern spiegelt vielmehr die völlig desaströste Politik der letzten Jahre unmissverständlich wider.

Mit Ursachenerkennung und -bekämpfung hat das Ganze jedenfalls ganz klar nichts zu tun.

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Von ELA

8 Gedanken zu „NRW – Veranstaltungsbesucher tragen selbst die Verantwortung für Teilnahme bei „Gefährdung““
  1. Das rote WarnhinweißSchild den Sozis an die Birne Nageln und zur Sicherheit noch einbrennen wie früher bei Pferden der Verstand dürfte der selbe sein.

  2. Die Logik wäre doch jetzt, eine „Waffenfreigabe“ und Steuer Befreiung für Alle! Und dazu die Inhaftierung aller etablierten Politiker und Beamten, da sie ihren Amtseid gebrochen haben!

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  3. Diese „Parteien der sog. demokratischen Mitte“ versuchen es mit allen miesen Tricks sich von einer evtl. Verantwortung und evtl. Schadenszahlung mit den allerbilligsten Mitteln frei zu kaufen, bzw. sich in diktatorischen Herrscher-Gehabe von jeder evtl. Verantwortug sich selbst frei zu sprechen. Sie wissen eben, die deutschen Gerichte sind blind gegenüber Schädigungen an einheimischen Bürgern geworden.

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    1. Warte ab, denn sie werden einen Krieg vom Zaune brechen, um damit alle Schuld von sich zu weisen! Und der Michel ist so doof, das er darauf herein fällt!

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