3. September 1945: Die Stra­tegie zum Tag des Sieges über Japan

Das Bild zeigt das Denkmal für die sowjetischen Befreier Chinas in Manzhouli, Mandschurei - einer wichtigen Station der Ostchinesischen-Eisenbahn. Darüber drangen sowjetische Truppen im August 1945 nach China vor. Das Denkmal konnte dank Spenden von Bürgern und Geschäftsleuten aus der Region neu errichtet werden.

Wort­laut der Rede von Jury Tavrovsky zum 77. Jahrestag des Sieges über Japan am 3.9.1945 vor der Russi­schen Mili­tär­his­to­ri­schen Gesell­schaft in Moskau

Der drohende Krieg sowohl gegen das Deut­sche Reich wie auch gegen Japan war dem Kreml schon vor Ausbruch des Zweiten Welt­krieges voll bewusst. Die wich­tigste Ziel­stel­lung der sowje­ti­schen stra­te­gi­sche Planung sah vor, die Zusam­men­stöße so weit wie möglich hinaus­zu­schieben und einen Zwei­fron­ten­krieg mit gleich­zei­tigen Angriffen aus West und Ost zu vermeiden. Solche Über­le­gungen lagen einer Reihe überaus wich­tiger mili­tä­ri­scher, wirt­schaft­li­cher und diplo­ma­ti­scher Entschei­dungen der UdSSR vor Ausbruch des 2. Welt­krieges zugrunde.

Die Koor­di­nie­rung der anti­so­wje­ti­schen Stra­tegie zwischen Berlin und Tokio wurde schon im Jahr 1936 mit dem Abschluss des Anti-Komin­tern-Pakts sehr deut­lich. Die deut­sche und japa­ni­sche Führung, ihre Mili­tärs und beson­deren Dienste tauschten für den koor­di­nierten Angriff auf die Sowjet­union und die Zerstü­cke­lung ihres Terri­to­riums regel­mässig Pläne aus.

Die Antwort auf diese Bedro­hung der Sicher­heit und Exis­tenz der Sowjet­union bestand in der beschleu­nigten Indus­tria­li­sie­rung, dem Aufbau einer modernen Rüstungs­in­dus­trie, der Stär­kung der Streit­kräfte und vorran­gigen Entwick­lung des Fernen Ostens. Die stra­te­gi­sche Opera­tion X (Spani­scher Bürger­krieg) und Opera­tion Y (Krieg gegen Japan), sollten nicht nur das mili­tä­ri­sche Poten­zial Moskaus, sondern auch die Entschlos­sen­heit der UdSSR zur Vertei­di­gung seiner Inter­essen nach aussen hin demons­trieren und so poten­zi­ellen Angrei­fern auch Warnung sein.

Opera­tion X & Y

Die Teil­nahme der UdSSR am Bürger­krieg in Spanien begann kurz nach Ausbruch im Juli 1936 und dauerte bis April 1939. Im Rahmen der Opera­tion X erhielten die Repu­bli­kaner Spaniens von der UdSSR Kredite im Wert von USD 85 Millionen, 648 Flug­zeuge, 347 Panzer, 1.186 Kanonen, 500.000 Gewehre sowie weitere Ausrüs­tungen. An der Schlacht nahmen 2.065 sowje­ti­sche Frei­wil­lige teil, darunter mili­tä­ri­sche Führer mit Offi­zieren und wich­tigem anderen Personal.

Die Opera­tion Y – Krieg gegen Japan – über­traf die Opera­tion X nach Umfang, Dauer und Wirkung. Sie fand unmit­telbar nach Beginn der japa­ni­schen Groß­of­fen­sive auf China statt. Am 7. Juli 1937 provo­zierten japa­ni­sche Truppen ein Gefecht mit chine­si­schen Einheiten an der Kontakt­linie am Stadt­rand von Peking. Schon bald darauf star­tete Japan seine stra­te­gi­sche Offen­sive. Bis Ende 1937 gelang es den Angrei­fern Tianjin, Shanghai sowie zahl­reiche andere Groß­städte bevöl­ke­rungs­rei­cher und wirt­schaft­lich entwi­ckelter Gebiete Chinas zu besetzen.

Zu diesem Zeit­punkt betrach­teten die West­mächte die von Chiang Kai-shek geführte Regie­rung der Repu­blik China als unter­ge­ordnet. Die japa­ni­sche Aggres­sion wurde nicht einmal im Völker­bund verur­teilt. Den chine­si­schen Behörden gelang es jene diplo­ma­ti­sche Blockade nur zu durch­bre­chen, indem sie konkrete Hilfe im Kampf gegen den Aggressor aus der Sowjet­union anfor­derten und auch erhielten.

Bereits am 21. August 1937 wurde in Nanjing der sowje­tisch-chine­si­sche Nicht­an­griffs­pakt abge­schlossen. Umge­hend gewährte die UdSSR China ein Darlehen in Höhe von 50 Millionen Dollar, dem weitere Tran­chen von bis zu 450 Millionen Dollar folgen sollten. Am 14. September 1937 trafen sich sowje­ti­sche und chine­si­sche Mili­tär­ex­perten in Moskau und einigten sich auf Gegen­stand und Zeit­plan der zu liefernden Güter. In Anbe­tracht der Betei­li­gung der chine­si­schen Kommu­nisten im Kampf gegen Japan wurde beschlossen, ihnen ein Fünftel bis maximal ein Viertel der Liefe­rungen zukommen zu lassen.

Im Herbst 1937 zogen sich Kolonnen mit Waffen­lie­fe­rungen durch das sowje­ti­sche Zentral­asien bis ins chine­si­sche Xinjiang hinein: Straßen, Flug­plätze und Monta­ge­an­lagen, die es zuvor nicht gegeben hatte, konnten neu errichtet werden. In den ersten vier Kriegs­jahren erhielt China von der UdSSR: 1.285 Flug­zeuge, 1.600 Artil­le­rie­ge­schütze, 82 Panzer, 14.000 Maschi­nen­ge­wehre, 110.000 Gewehre sowie andere Waffen und Ausrüs­tungen. Ab dem Früh­jahr 1938 betei­ligten sich die sowje­ti­schen Mili­tärs an der Ausar­bei­tung von Plänen und den Kämpfen selbst. Zu ihnen gehörten die künf­tigen Marschälle der UdSSR: W. I. Tschuikow, P. S. Rybalko, P. F. Batizki und P. F. Schigarew.

Wassili Tschuikow: Ab 1955 Marschall der UdSSR
Quelle: upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/15/Vasily_Ivanovich_Chuikov.jpg%5B/caption%5D

Die chine­si­sche Luft­waffe wurde bereits im Zuge der ersten Gefechte fast voll­ständig vernichtet, sodass 3.665 sowje­ti­sche frei­wil­lige Piloten, wovon 211 fielen, gegen die Japaner auszu­helfen hatten. Vier­zehn Flie­ger­asse von ihnen wurden zu Helden der Sowjet­union erklärt. Die stra­te­gi­schen und sieg­rei­chen Opera­tionen der Roten Armee am Khasan-See vom 29.7. bis 11.8.1937 und am Fluss Khalkhin-Gol vom 11.5. bis 16.9.1939 wurden für China zur ausser­ge­wöhn­li­chen Hilfe und bedeu­teten zugleich die direkte Betei­li­gung der UdSSR am Kriegs­ge­schehen. Zugleich verhalf das Eingreifen der Sowjets China zu sehr wich­tigen zweiten Front.

Diplo­ma­ti­sche Härte & Flexibilität

Bezeich­nen­der­weise fiel die letzte Schlacht bei Khalkhin-Gol Ende August 1939 mit dem Abschluss des Nicht­an­griffs­pakts zwischen Deut­schem Reich und der Sowjet­union am 23. August 1939 zusammen. Während Moskau am Schau­platz im Osten Härte demons­trierte, zeigte es an der West­flanke diplo­ma­ti­sches Fein­ge­schick. Diese Taktik beein­druckte die japa­ni­sche Führung und säte die Saat des Miss­trauens gegen­über seinem Verbün­deten, was schon bald Wirkung zeigte. Entspre­chend zeigte Tokio trotz sowje­ti­scher Liefe­rungen an China in seinen Kontakten mit Moskau mehr Flexi­bi­lität: Es ermög­lichte am 13. April 1941 die Unter­zeich­nung eines Neutra­li­täts­ver­trag zwischen der Sowjet­union und Japan. Zu diesem Zeit­punkt befanden sich die Fronten des chine­sisch-japa­ni­schen Krieges in einem „stra­te­gi­schen Gleich­ge­wicht“ und die Japaner befanden sich noch im Prozess die eroberten Gebiete „aufzu­ar­beiten“.

Die Chinesen hatten weder die Mittel noch die Entschlos­sen­heit, weiter in Aktion zu treten. Ange­sichts dieser Umstände bzw. Absicht, das diplo­ma­ti­sche Spiel mit Tokio abzu­si­chern, wurde die sowje­ti­sche mili­tä­ri­sche Unter­stüt­zung an China inklu­sive direkter Betei­li­gung sowje­ti­scher „Frei­wil­liger“ reduziert.

Doch ist die sowje­ti­sche Unter­stüt­zung Chinas in den ersten und schwie­rigsten Phasen des anti­ja­pa­ni­schen Krieges (1937–1940) beson­ders zu betonen. Sie ermög­lichte der chine­si­schen Regie­rung die Moral aufrecht zu erhalten, die Kontrolle wieder­her­zu­stellen, die Japa­nern in zermür­bende Kämpfe zu verwi­ckeln und sie tief in das riesige chine­si­sche Hinter­land zu locken. Vor allem aber verlor China nicht den Glauben an Wider­stand und kapi­tu­lierte nicht, wie es z.B. Frank­reich im Jahr 1940 getan hatte.

Ein solches Ende wäre auch im Osten möglich gewesen. Denn, anfäng­liche Nieder­lagen in den ersten Kriegs­mo­naten verstärkten eine proja­pa­ni­sche und anti­kom­mu­nis­ti­sche Stim­mung in der Führung der Kuom­in­tang-Partei, die nicht mehr weichen wollte. Moskau musste finan­zi­elle und andere Druck­mittel gegen­über der Regie­rung von Chiang Kai-shek einsetzen, um ihre Kapi­tu­la­tion zu verhin­dern. Kurz nach der Unter­zeich­nung des Vertrags mit der UdSSR wurde auf Anraten Moskaus noch die Verei­nigte Natio­nale Front gegründet: Kommu­nis­ti­schen Einheiten, die sich bis dahin noch den Schlägen der Kuom­in­tang im Zuge grosser Kampa­gnen ausge­setzt sahen und sie gezwungen hatte, sich immer weiter zurück­zu­ziehen, wurde nun der Status von Regie­rungs­ein­heiten zuer­kannt. So konnten die Kommu­nis­ti­sche 8. Armee und die Neue 4. Armee eine Reihe von Siegen gegen die Japaner erringen. Vertreter der Allrus­si­schen Kommu­nis­ti­schen Partei Russ­lands – WKP (B)/Bolschewiki – nahmen an den betref­fenden Planungs­ar­beiten teil.

Die Führung der Kommu­nis­ti­schen Partei in der Sowjet­union wurde nicht zu Unrecht dafür kriti­siert, dass Mao Zedong den Auffor­de­rungen Moskaus, die anti­ja­pa­ni­schen Maßnahmen in den schwie­rigsten Monaten der Jahre 1941–42 zu inten­si­vieren, nicht nach­ge­kommen war. Doch allein die Tatsache, dass es die Kommu­nis­ti­sche Partei Chinas verstand patrio­ti­sche und anti­ja­pa­ni­sche Slogans zu verbreiten, machte sie in der Bevöl­ke­rung und sogar inner­halb der Kuom­in­tang-Truppen populär.

Der Zwischen­fall von Xian

Vor diesem Hinter­grund war es zum soge­nannten „Zwischen­fall von Xian“ gekommen: Nachdem im Dezember 1936 die Gene­räle Zhang Xueliang und Yang Hucheng der natio­nalen Truppen, die nicht der Regie­rung in Nanjing unter­standen, den Chef der Kuom­in­tang (KMT) und Zentral­re­gie­rung, Chiang Kai-shek, der zuvor in Xian einge­troffen war, verhaften hatten lassen.

Nur 300.000 der mehr als zwei Millionen Soldaten und Offi­ziere unter­standen damals direkt dem KMT-Ober­be­fehls­haber Chiang Kai-shek. Die patrio­tisch gesinnten Gene­räle forderten diesen jetzt auf, den Kampf gegen die Kommu­nisten aufzu­geben und alle Kräfte der Nation in den Kampf gegen die japa­ni­sche Besat­zung zu stellen. Japan­freund­liche Kräfte in Nanjing forderten dagegen eine Straf­ak­tion, wobei sie nicht einmal eine Betei­li­gung der Japaner daran ausschlossen. Nur die Vermitt­lung der Komin­tern und Allrus­si­schen Kommu­nis­ti­schen Partei (KPC(B)) konnte die Hinrich­tung von Chiang Kai-shek und damit die unver­meid­liche Eska­la­tion zum Bürger­krieg abwenden. Es versteht sich von selbst, dass derar­tige Entwick­lungen nur schlecht in die Pläne des Kremls zur Eindäm­mung Japans passten.

Doch selbst nach Grün­dung der „Anti­ja­pa­ni­schen Front“ ruhten die zur Kapi­tu­la­tion bereiten Kräfte in der regie­renden Kuom­in­tang-Partei nicht. Es kam immer häufiger zu „zufäl­ligen“ Zusam­men­stößen mit den „roten“ Truppen der 8. Armee und 4. Armee.

So kam es zu einer Spal­tung inner­halb der Kuom­in­tang. Wang Jingwei und Zhou Fohai, zwei neue Mitglieder des Polit­büros der Kuom­in­tang, stat­teten Ende Mai 1939 Tokyo sogar einen Geheim­be­such ab und verein­barten, ein Mario­net­ten­re­gime mit der Haupt­stadt in Nanjing einzu­richten. Am 30. März 1940 wurde eine „Natio­nale Regie­rung Chinas“ einge­setzt, unter derer nomi­neller Kontrolle die Japaner den größten Teil der besetzten Gebiete Chinas, mit Ausnahme von Mandschukuo, beliessen. Obwohl die Anti­ja­pa­ni­sche Front aufrecht­erhalten wurde, stand ihr nicht nur die andert­halb Millionen Mann starke japa­ni­sche Armee, sondern auch die 800.000 Mann starke chine­si­sche Armee der pro-japa­ni­schen Natio­nal­re­gie­rung, gegen­über. Die Natio­nale Regie­rung war sehr zuver­sicht­lich, führte einen Konter­gue­ril­la­krieg auf dem Land und ging gegen die Wider­stands­zellen in den Städten vor. Hätte sich die Kuom­in­tang von Chong­qing der Pro-Japan-Gruppe in Nanjing ange­schlossen, wären die Folgen für China, für die Sowjet­union und für den gesamten östli­chen Kriegs­schau­platz des Zweiten Welt­kriegs kata­stro­phal gewesen.

Der Kanto­kuen-Plan wird verhindert

Der stra­te­gi­sche Plan des Kremls mit Hilfe für das ange­schla­gene China und Unter­zeich­nung des Nicht­an­griffs­pakts mit Japan im Jahr 1937 wurde ein voller Erfolg. Die japa­ni­sche Aggres­sion gegen die UdSSR konnte damit verhin­dert werden. Die Sowjet­union musste nicht an zwei Fronten kämpfen. Die sieg­reiche Vertei­di­gung Moskaus, die Zerstreuung der Kräfte über den chine­si­schen Kriegs­schau­platz und die Erin­ne­rung an die Nieder­lagen der japa­ni­schen Kwan­tung-Heeres­gruppe im nicht erklärten Krieg mit der Sowjet­union im Jahr 1938 und 1939, über­zeugten das Haupt­quar­tier in Tokio vom Angriff auf Sibi­rien und den russi­schen Fernen Osten abzu­sehen. Der zuvor noch in Berlin verein­barte Angriff auf die Sowjet­union durch Japan, wurde unter verschie­denen Vorwänden von japa­ni­scher Seite zurück­ge­stellt. Die UdSSR wurde nicht am 29. August 1941 wie ursprüng­lich im Kanto­kuen-Plan vorge­sehen ange­griffen. Es fällt schwer, sich Entwick­lungen vorzu­stellen, falls es zum Zwei-Fronten-Krieg gekommen wäre.

Kanto­kuen-Plan der Japaner zur Erobe­rung der UdSSR-Fern-Ost-Gebiete
Quelle: upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/14/KantokuenWikiMap.png


Plan der japa­ni­schen Angriffs­keile gegen die Sowjet­union von Manchukuo aus
Quelle: upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d4/Hokushin-ron-Map.svg

Die Bedeu­tung der Zweiten Front

Tatsäch­lich wurde der Wider­stand der UdSSR-Verbün­deten im Osten, durch die Armee der Repu­blik China und der parallel dazu agie­renden Truppen der Kommu­nis­ti­schen Partei Chinas, für Moskau zur entlas­tenden „zweiten Front“, auf die Russ­land von Seiten der west­li­chen Verbün­deten noch Jahre zu warten hatte. Nicht umsonst fielen im Winter 1941–1942 zwei Siege des Zweiten Welt­kriegs zusammen: Die Nieder­lage der Wehr­macht vor den Toren von Moskau und die erfolg­reiche Vertei­di­gung der chine­si­schen Groß­stadt Changsha gegen die Angriffe Japans.

Die sibi­ri­schen Divi­sionen, die bei Moskau und Lenin­grad eine entschei­dende Rolle spielten, konnten aus Sibi­rien in den Westen verlegt werden, nachdem der Kreml Infor­ma­tionen erhalten hatte, dass der japa­ni­sche Angriff bis zur „Endlö­sung des chine­si­schen Vorfalls“ zurück­ge­stellt worden wäre. Trotzdem musste die UdSSR im Osten über den gesamten Krieg fast eine Million Soldaten in Bereit­schaft halten, die durch einhei­mi­sche Wehr­pflich­tige und von aus dem Gulag Entlas­senen jeweils beschickt werden konnten.

Blitz­siege der Japaner im Süden

Nach dem Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 konnte China auch Ameri­ka­nern und Briten eine „zweite Front“ bieten. „Zu Beginn des Kriegs im Pazifik verfügte Japan über 2,1 Millionen Soldaten, von denen 1,4 Millionen auf dem chine­si­schen Kriegs­schau­platz und (ledig­lich) 400.000 auf dem riesigen pazi­fi­schen Kriegs­schau­platz kämpften,“ erfahren die Besu­cher des Museums des Anti­ja­pa­ni­schen-Krieges in Peking. Diese 400.000 Mann-Truppe sollte jedoch für die japa­ni­sche Blitz­siege im Süden reichen. Vom 8. bis 25. Dezember dauerte die Bela­ge­rung Hong­kongs, die mit der Kapi­tu­la­tion der großen briti­schen Garnison dort endete.

Es dauerte nur wenige Wochen, um die briti­schen Streit­kräfte in Malaysia zu besiegen. In nur sechs Tagen fiel das vermeint­lich „unbe­zwing­bare“ Singapur, nachdem 70.000 Briten und Austra­lier (rasch) kapi­tu­liert hatten. In Nieder­län­disch-Ostin­dien (Indo­ne­sien) dauerte der Wider­stand gegen die Japaner rund drei Monate. Es brauchte nur fünf Monate, um die ameri­ka­ni­schen Streit­kräfte auf den Phil­ip­pinen, damals eine US-Kolonie, zu besiegen und Hunderte von kleinen und großen Inseln zu erobern. Keine der von den West­mächten besetzten Städte konnte sich länger halten als Shanghai (drei Monate), Wuhan (vier Monate) bzw. Changsha oder andere chine­si­sche Städte.

Die Zerschla­gung der japa­ni­schen Kwan­tung Heeresgruppe

Nach offi­zi­ellen Angaben belief sich die Zahl der chine­si­schen Opfer im Anti­ja­pa­ni­schen Krieg auf 35 Millionen Soldaten und Zivi­listen über den Zeit­raum von 1931 bis 1945. Doch die Zahl der Opfer hätte noch weit höher ausfallen können, falls der Krieg sich noch länger hinge­zogen hätte. Denn, nach dem Ende des Krieges in Europa kontrol­lierten die Japaner die wich­tigsten und am besten entwi­ckelten Gebiete Chinas. Die japa­ni­sche Heeres­gruppe Kwan­tung, die fast eine Million Mann zählte, verfügte über eine mäch­tige wirt­schaft­liche Basis mit entwi­ckelter Indus­trie und Land­wirt­schaft sowie über das Mobi­li­sie­rungs­po­ten­zial von Zehn­tau­senden weiteren Soldaten. Selbst nach der Nieder­lage auf den japa­ni­schen Inseln hätte ein „zweites“ Japan noch lange Zeit den Chinesen und west­li­chen Verbün­deten Wider­stand leisten können. Diese Gefahr konnte nur dank der Sowjet­union besei­tigt werden. Der Blitz­krieg der UdSSR im Sommer 1945 zwang Tokio zur Kapi­tu­la­tion und das auto­nome Kommando der japa­ni­schen Kwan­tung-Armee, musste sich den Befehlen der STAVKA – dem Haupt­quar­tier des obersten Befehls­ha­bers der UdSSR – beugen.

9.8.1945 – 20.8.1945: Die Zerschla­gung der Kwan­tung Armee Japans durch die UdSSR | Bild: en.wikipedia.org/wiki/Soviet_invasion_of_Manchuria%5B/caption%5D

Die Sowjet­union erle­digte ihre Mili­tär­ope­ra­tionen im Westen wie auch Osten mit Bravour. Zugleich wurde die histo­ri­sche Mission zur Unter­stüt­zung des chine­si­schen Volkes erfolg­reich abge­schlossen. Die Sowjet­union über­nahm die Rolle der zweiten Front für die chine­si­schen Patrioten und verhin­derte die Kapi­tu­la­tion, welche die schlimmsten Folgen für China nach sich gezogen hätten. Gleich­zeitig wurde Stalins stra­te­gi­sche Kombi­na­tion erfolg­reich erfüllt: China spielte glei­cher­massen die Rolle einer „zweiten Front“ für die UdSSR und die Sowjet­union konnte im Vater­län­di­schen Krieg den Zwei­fron­ten­krieg – mit gleich­zei­tigem Kämpfen im Westen und im Osten – erfolg­reich verhindern.

Über­set­zung aus dem Russi­schen: Unser Mitteleuropa



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5 Kommentare

  1. „Der Blitz­krieg der UdSSR im Sommer 1945 zwang Tokio zur Kapitulation…“

    Und das wäre nicht nötig gewesen, denn im Februar 1945 hatte der japa­ni­sche Prinz Konjo um einen Waffen­still­stand mit Frie­dens­ver­hand­lungen ersucht und dies inter­na­tional verteilt, allein in Europa sechsmal ohne Antwort. Später formu­lierte Truman unak­zep­table Kapitulationsbedingungen.
    Robert Oppen­heimer soll 1947 gesagt haben, daß der Krieg 1945 zu Ende zu gehen drohte, bevor die Bombe fertig sei…und wann man sie dann noch werfen solle.

  2. ein vermerk: russen haben in wenniger als 2 wochen pber 1 milion japsen in mang­ju­rien, mongolei und nord kirea bekämpft und verjagt ( korea haben dann die amis “ übernommen“).
    die ameri­kaner haben allein um okinava mehrere monate gebraucht. und die bomben ( napalm?), haben sie an japan abge­worfen, um russen zu verhin­dern, in japan einzudringen.
    und noch ein vermerk: staljin hätte mit krieg auf 2 fronten – mit deut­schen rich­tung moskau, und mit japa­nern über china von süden – recht sehr schwer, moskau wäre kaum zu retten gewesen.
    wer hat also moskau wirk­lich gerettet? RICHARD SORGE, ein deutsch-russi­scher spione, chef der russ. geh. dienst in japan lebend, in kontakten zu china, deut­schen club, yugosl. u d anderen geh. dienste, desen gruppe gg kiegs­ende entdeckt wurde und “ erle­digt“. über­lebt hatte das nur ehepaar klausen.
    die geschichte liess sich wie ein james bond roman, aber in echten leben, doku­men­tiert zb v mihailo maric- “ sorge, spion des jahr­hun­derts“, epoha-zagreb, 1965.

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  3. Möge uns Russ­land im Wider­stands­kampf gegen die pädo­philen rotgrün­braunen Faschisten im schwulen Berlin und korrup­ti­ons­krebs­ge­schwür­ver­sifften Uschi­mu­schi ‑Brüs­sel­saft­laden mili­tä­risch, mora­lisch und finan­ziell beistehen. Sieg oder Tod, das ist leider die uns von den US- Mario­netten aufge­zwun­gene Devise! 

    Völker hört die Signale, auf zum nächsten Gefecht.
    Die Demos und Plakate, die helfen uns nicht recht!

    Die gierige Elite, die rafft noch nicht genug.
    Sie bedient sich Lügen, Mord und Betrug! 

    Drum lasst sie uns bekämpfen, im Sinn’ der Menschlichkeit.
    Wenn wir das jetzt nicht schaffen, ist unser Ende nicht mehr weit! 

    Frei nach Alibert von Kungerhüpfel

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  4. Inter­es­sante Rede die viel über das vergan­gene Geschehen als auch heutige Sicht vermit­telt und zum selber darüber nach­denken einlädt.
    Etwas daß man im west­li­chen Massen­me­dien- und Bildungs­wesen lang suchen wird.

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