30 Jahre Christen-Welt­ver­fol­gungs­index: Nord­korea erneut an der Spitze der Rang­liste – Subsa­hara-Afrika dahinter

Einer von sieben Christen leidet aufgrund seines Glau­bens unter »hoher« bis »extremer« Verfol­gung. Das sind mehr als 360 Millionen Christen welt­weit. Nord­korea kehrt an die Spitze des Index zurück, in Afrika südlich der Sahara breitet sich Gewalt aus und welt­weit wurden im vergan­genen Jahr mindes­tens 5.621 Christen wegen ihres Glau­bens getötet.

Das sind die zehn Länder, in denen es für Christen am schwie­rigsten ist, ihren Glauben zu leben: Nord­korea steht an der Spitze der Rang­liste, vor Somalia, dem Jemen, Eritrea und Libyen. Darauf folgt Nigeria auf Rang 6, vor Paki­stan, Iran, Afgha­ni­stan und dem Sudan.

Subsa­hara-Afrika: Eine drohende Katastrophe

Die gesamte Region steuert auf eine huma­ni­täre Kata­strophe zu, weil eine Welle reli­giös moti­vierter Gewalt die Länder südlich der Sahara förm­lich über­schwemmt und die christ­liche Bevöl­ke­rung ins Visier nimmt. Mili­tante isla­mi­sche Kämpfer desta­bi­li­sieren große Teile des Konti­nents mit extremer Gewalt. Am extremsten ist sie weiterhin in Nigeria, massiv betroffen sind aber auch Burkina Faso, Kamerun, Mali und Niger. Diese Gewalt ist mitt­ler­weile in ganz Subsa­hara-Afrika alltäg­lich geworden, sie zeigt sich häufig in gezielten Über­fällen auf christ­liche Dörfer und Kirchen, bei denen Christen oft wahllos getötet, verstüm­melt, verge­wal­tigt oder entführt werden. Desas­tröse wirt­schaft­liche Zustände, Menschen­handel und Klima­ver­än­de­rungen fachen die unheil­vollen Entwick­lungen an.

Nord­korea wieder auf Platz 1

Nachdem die Taliban ab August 2021 zahl­reiche Christen wegen ihres Glau­bens ermordet und tausende in die Flucht getrieben hatten, nahm Afgha­ni­stan auf dem WVI 2022 erst­mals Rang 1 ein. Nord­korea kehrt nun wieder zurück an die Spitze, wo es – mit Ausnahme des letzten Berichts­zeit­raums – seit dem WVI 2002 gestanden war.

Das Land erreicht mit 98 Punkten den höchsten Wert seit Beginn der Doku­men­ta­tion; seit Einfüh­rung des neuen »Gesetzes gegen reak­tio­näres Gedan­kengut« wurden mehr Haus­kir­chen entdeckt und Christen verhaftet. Verhaf­tung bedeutet Hinrich­tung oder ein Leben in einem der grau­samen Lager für poli­ti­sche Gefan­gene. »Christen standen schon immer in der ersten Reihe der Angriffe des Regimes. Das Ziel ist es, alle Christen im Land auszu­rotten. In Nord­korea kann es nur einen Gott geben, und das ist die Familie Kim«, beschreibt Timothy Cho, ein nord­ko­rea­ni­scher Flücht­ling, die verzwei­felte Situa­tion der Christen.

Eine Verbes­se­rung der Lage in Afghanistan?

Afgha­ni­stan fällt in der Rang­liste der Länder, in denen Christen am stärksten verfolgt werden, deut­lich zurück. Aber unter der Herr­schaft der Taliban hat sich für sie nichts wirk­lich geän­dert: Sie sind heute nicht sicherer als früher. Die neue Plat­zie­rung zeigt ledig­lich, dass es weniger konkrete Beweise für Angriffe auf Christen gibt als im Vorjahr, was zum Teil auf die Massen­flucht der Christen nach der Erobe­rung des Landes durch die Taliban im August 2021 zurück­zu­führen ist und zum Teil darauf, dass es äußerst schwierig geworden ist, die Gewalt­taten der Taliban dem christ­li­chen Glauben zuzu­schreiben, da die wenigen Christen, die noch im Land leben, in die völlige Anony­mität abge­taucht sind.

30 Jahre Weltverfolgungsindex

Der Welt­ver­fol­gungs­index von Open Doors wird seit 1993 jedes Jahr erstellt. In diesen 30 Jahren hat die Verfol­gung von Christen welt­weit in alar­mie­render Weise zuge­nommen.  Im Jahr 1993 beispiels­weise konzen­trierten sich die Christen, die einem «hohen» bis «extremen» Verfol­gungs­grad ausge­setzt waren, auf 40 Länder. Diese Zahl hat sich mit 76 Ländern im Jahr 2023 fast verdoppelt.

Die größte Bedro­hung, die der Welt­ver­fol­gungs­index aufzeigt, besteht darin, dass Verfol­gung zu Isola­tion führt und, wenn sie über einen längeren Zeit­raum andauert, dazu führen kann, dass die Menschen die Hoff­nung verlieren. Dasselbe gilt für Gewalt, die zu einem so schweren persön­li­chen Trauma führen kann, dass es zu einem Verlust von allem kommt, was ein Mensch zum Über­leben braucht.

Die Vision von Open Doors ist es, dass kein Christ allein mit Verfol­gung konfron­tiert sein sollte. Vielen Dank für Ihre treue Unter­stüt­zung bei diesem Auftrag… seit 30 Jahren – und darüber hinaus!

Quelle: Open Doors – Im Dienst der verfolgten Christen weltweit.


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7 Kommentare

  1. Aegypten, wo die Kopten seit Jahr­hun­derten verfolgt, ihre Kirchen mit den Glaeu­bigen inside nieder­ge­brannt werden und Indo­ne­sien gehoeren auch zu den Laen­dern die Christen radikal verfolgen.
    Christ­lich, ortho­doxe Eritraer werden seit Jahren verfolgt.
    Einige sind deshalb und auch wegen des Krieges mit Aethio­pien, in den 90iger Jahren in Deutsch­land als Konti­gents Fluecht­linge aner­kannt worden.
    Sie haben sich muehelos inte­griert, Berufe und Deutsch gelernt. Eine ehema­lige Kollegin,Kindergaernerin, spricht flies­send Deutsch, Englisch, etwas italie­nisch. da Eritrea italie­ni­sche Kolonie war und natuer­lich ihren Heimatdialekt.
    Sie hat einen eritraei­schen Mann gehei­ratet der arbeitet bei VW als Auto­me­cha­niker und war auch Konti­gents­fluecht­ling. Sie haben zwei Kinder. Eine der Toechter hat gerade ihr Abitur mit Best­noten abgeschlossen.
    Sie kam mit ihrer Mutter und drei Schwes­tern, als junges Maed­chen in den 90igern als Konti­gents­fluecht­linge nach D. Vater verstarb in aety­pi­schen Gefaengnis.
    Sie und ihre Famile sind total aerger­lich, dass jetzt junge Maenner aus Eritrea, meist Moslems und Wehr­dienst­ver­wei­gerer und Einmaenner aus Somalia, die sie die Zigeuner und Schwindler Africa’s nennen nach D. kommen.
    Sie erzaehlte mir, dass sie von denen gefragt wuerde onb sie Moslem sei und wenn sie verneint , wuerde ihr ins Gesicht gespuckt.
    Sie und ihr Mann fuerchten um ihre beiden Toechter und haben Angst mit der Horde der radi­kalen Einmaenner und der Stein­zeit­ge­burts­ma­schinen in einen Topf geworfen zu werden. Sie koennen die Politik der Bunten- und auch der Murksel­re­gie­rung nicht verstehen.

    • Indo­ne­sien ist auch so ein Land aus dem man trotz Einwoh­ner­zahl in Größen­ord­nung der USA so gut wie gar nichts in den Medien erfährt – und das obwohl (oder gerade weil?) dort der Prophe­ten­glaube derzeit massive Zuge­winne erzielt.

    • Nicht zwin­gend – inner­halb einer Reli­gion ist der länder- und konti­nen­tüber­grei­fende Zusam­men­hhalt deut­lich stärker und dauer­hafter als es prak­tisch sämt­liche staat­li­chen Bünd­nisse waren.
      Reli­gion über­windet sogar erfolg­reich die Unter­schiede selbst zwischen den Rassen, etwas daß Macht­stra­tegen stets zu nutzen wissen – und im Zwei­fels­fall erfindet man z.B. mit Klima­wahn einfach eine neue eigene Religion.

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