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Das Corona-Virus und das Ende des Globalisierungswahns?
    Auszug aus Deutscher Geschichte Heft 2/2020

    Gastbeitrag von Dr. Gert Sudholt, Herausgeber

  „Die Kunst der Regierung ist die Kunst zu handeln.“
                                Heinrich Laube (1806-1884)

Vor Jahreswende waren globale Katastrophenszenarien von vorwiegend zwei Annahmen geprägt: Die Wiederkehr einer Finanzkrise 2.0 oder Eskalation des Wirtschaftskrieges der USA gegen den Rest der Welt.

Es kam jedoch anders, indem eine Pandemie ungeahnter Heftigkeit von Wuhan, der Hauptstadt der chinesischen Provinz Hubei – pünktlich vor dem chinesischen Neujahrsfest – seinen Ausgang nahm. Das Märchen, dass der Erreger von Fledermäusen verbreitet worden wäre, wurde in einem Interview von Prof. Francis Boyle ad absurdum geführt. Dr. Boyle war Mitverfasser der Biowaffenkonvention, die unter J.W. Bush zum Gesetz erhoben wurde und weiß, wovon er spricht: Er machte klar, dass die Pandemie durch einen Biokampfstoff ausgelöst bzw. aus einem der weltweit rund 30 Biowaffenlabors der Stufe BSL-4 entwichen oder entwendet worden wäre.

Die Kombination Wirtschaftskrieg und Pandemie wird den transnationalen Monopolen den Weg ebnen. Denn Quarantänemaßnahmen werden dafür sorgen, dass mittelständische Industrie und  Kleinbetriebe ohne Lobby als unliebsame Konkurrenz weggeräumt werden. So wird diese Krise einmal mehr nur die Privatindustrie – also  den „kleinen“ Mann – treffen. Das Großkapital und die Globalisten – sie bleiben davon völlig unbetroffen bzw. profitieren davon.

Heute wird nicht mehr von Epidemie gesprochen. Längst macht das Wort Pandemie die Runde. Es war vorhersehbar, dass vor allem wegen der globalen Vernetzung  dieses Virus über kurz oder lang weltüberspannend auftreten würde. Menschenansammlungen sind dafür die Ursachen, im chinesischen Tagesablauf eine Normalität. Gerade Bahnhöfe und  Flughäfen sind nicht nur Drehkreuze jener Menschen aus aller Herren Länder, die sich dort bewegen, auf engem Raum zusammentreffen und als hauptsächliche Überträger von Erregern aller Art gelten müssen. Dies betrifft auch alle anderen öffentlichen Verkehrsmittel. Überall, – in Kinos, Theatern oder Sportstätten, wo größere Menschenansammlungen die Regel sind, können Erreger mit ungeahnten, unangenehmen Folgen ihre Opfer finden. Selbst Hotellerie und Gastronomie  werden wohl hart getroffen werden, ebenso wie der kleine Handwerkerbetrieb oder das Familienunternehmen um die Ecke. Sie haben keine Fürsprecher, die sich in Berlin für ihre Interessen einsetzen.

Natürlich war und ist diese Gefahrenlage jeder Regierung in jedem zivilisierten Land bekannt. Die Mitglieder der deutschen Regierung, insbesondere Gesundheitsminister Jens Spahn, haben seit Bekanntwerden des  COVID-19 zunächst kleine Brötchen gebacken und die Gefahren für die besorgten Bürger verharmlost. Ihr Krisenmanagement ist katastrophal. Die Mainstreammedien hingegen haben die Krise sehr schnell mit anderen politischen Inhalten verpackt. Richtig an deren Berichterstattung ist auf jeden Fall, dass Regierung und Gesundheitsminister in Unkenntnis der Gefahrenlage fahrlässig gehandelt haben. Eine medizinisch notwendige, richtige und einwandfreie Einschätzung konnte und kann man von dem vormaligen Bankbeamten und Politikwissenschaftler Spahn auch nicht erwarten. Kann ein Fachfremder bei einem so brisanten Thema sachgemäße Entscheidungen treffen?

Diese Frage drängt sich bei zahlreichen Ministern des wohl letzten Kabinetts Merkel auf. War schon die jetzige EU-Präsidentin als Verteidigungsministerin für die Truppe eine Zumutung, so ist deren Nachfolgerin, Annegret Kramp-Karrenbauer, keinen Deut besser. Als Justizminister konnte Heiko Maaß nur wenig Porzellan zerschlagen, als Außenminister ist er inzwischen fast in alle Fettnäpfchen dieser Welt etreten. Sein jüngster Fauxpas soll die Schenkung von ca. 25.000 Schutzanzügen, Mundschutzmasken, Desinfektionsmitteln und weiteren Gerätschaften sein, die zuvor von der Volksrepublik gekauft wurden, berichtet der Publizist  Wolfgang Schlichting auf seiner Internetseite. Gerade Materialien, die zuvor aus China importiert wurden und dort hergestellt werden, wären zur Bekämpfung der Lungenseuche für die deutsche Ärzteschaft und zum Wohle der deutschen Bevölkerung von größter Wichtigkeit.

Das Innenministerium wurde seit Gründung der Bundesrepublik stets von einem Juristen geführt. Horst Seehofer war bayerischer Ministerpräsident und wurde auf den Posten des Innenministers nach Berlin weggelobt. Ob ein vom Amtsboten zum Verwaltungsbetriebswirt aufgestiegener Parteipolitiker ein derart schwieriges Amt tatkräftig zu meistern vermag, wird nicht nur in seinem Ministerium des Öfteren hinterfragt. Zurück zum Gesundheitsmister und seinen Schwächen. Statt von Anfang an mit aller Energie Grenzen zu schließen, Quarantänepflicht für Einreisende nach Deutschland, auch bei Urlaubern, durchzusetzen, Großveranstaltungen welcher Art auch immer zu untersagen, bzw. die Verantwortlichen zu veranlassen, das Nötige zu unternehmen, verhielt er sich wie die Echternacher Springprozession: Zwei Schritte vor und einen zurück. Halbherzig und geradezu dilettantisch wurde und wird das Problem angepackt. Sein mangelndes Fachwissen wurde durch die Tatsache unterstrichen, dass Ärzte und Krankenhäuser nicht über die notwendige Schutzkleidung verfügen, obwohl das Problem seit acht Wochen bekannt ist. Apotheken sind nicht in der Lage, ihren Patienten notwendige Medikamente verschiedenster Wirkstoffe für verschiedene Krankheiten zu verkaufen. Für über 350 Präparate werden Medikamente in Indien oder China bestellt und die entsprechenden Lieferketten werden u.a. aufgrund logistischer Gründe immer wieder unterbrochen.

Diese geradezu dramatische Entwicklung hat freilich auch ihre Ursache in dem Gewinnstreben und arrogantem Repräsentationsgehabe insbesondere der gesetzlichen Krankenkassen, die mit Ländern der Dritten Welt einerseits Herstellungsverträge auf niedrigstem Preisniveau ausgehandelt haben und damit Arbeitsplätze hier zu Tausenden vernichteten, andererseits dadurch, binneneuropäischen Pharmazieherstellern und der Forschung das Wasser abgegraben haben. Galt noch bis vor wenigen Jahrzehnten die deutsche Pharmazie als die Apotheke der Welt, ist sie inzwischen zum Importeur und Lieferanten von Generika heruntergekommen.

Bei mehreren hundert Medikamenten musste die Öffentlichkeit inzwischen erfahren, dass es um die Sicherheit der Lieferketten schlecht bestellt ist. Bei anderen Produkten der globalisierten Welt verhält es sich nicht viel anders. Kleidung und Computer, Fernseher und High Tech, Kühlschränke und Waschmaschinen werden im Ganzen oder in Teilen zu Spottpreisen aus aller Herren Länder importiert, hier zusammengeschraubt und dann teuer exportiert. Das »Made in Germany«, jenes Gütesiegel, das deutsche Produkte weltberühmt machte, hat lediglich noch Erinnerungswert. Elbphilharmonie, Berliner Flughafen oder der Stuttgarter Hauptbahnhof sind beredte Beispiele für mangelnde Ausbildung und technische Unfähigkeit in der Berliner Republik. Das unterstreicht das Bild der globalisierten Welt: Billigheimer einerseits und Profitgeier andererseits haben das weltweite Wirtschaftsleben an sich gerissen.

Es gibt nicht Wenige, die angesichts dieser Entwicklung befürchten, dass es an den Börsen Zusammenbrüche, Rezession und einen Mega-Crash der weltweiten Wirtschaft geben wird. Und sie fragen sich, ob tatsächlich nur ein Militärlabor Urheber einer sich anbahnenden Katastrophe sein kann? Andere, die Optimisten, hören bereits das Totenglöckchen für die globalisierte Welt läuten. Das gäbe Freiraum für eine Wiederbelebung des Nationalstaates in einer zeitgemäßen Form und würde den Weg für eine andere Weltordnung ebnen, die sich an den ewigen Naturgesetzen orientieren wird.

„Geister, die imstande wären, die großen Staaten oder auch nur ihr eigenes Haus zu regieren, findet man kaum noch. Sie waren in keiner Zeit so selten wie heute.“
Joseph Joubert (1754 – 1824) in „Gedanken, Versuche u. Maximen“

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Von Redaktion

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