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Von Dr. rer. nat. habil. T. Bodan

Interessante Geschichte, die man dem Montagabend-Publikum des 17.10.2016 da im ARD servierte. Endlich wollte man die mürrisch gewordenen Deutschen mal wieder von anderen Problemen ablenken. Zu sehr hatte der Michel unter den Zumutungen von Politik und Medien der jüngsten Zeit gelitten. Er war komisch geworden, der Deutsche, und so brauchte man dringendst einmal wieder einen echten Hingucker, einen Superablenker, ein Wetten-Dass! für alle oder vielleicht auch gleich einen neuen Fernsehvierteiler mit einer Art Wolf Larsen, der in diesem Fall nicht als Seewolf, sondern als Wolf der Lüfte daher kam und obendrein positiv besetz zu werden hatte. Dass dann gleich alle 4 Teile an einem einzigen Abend kredenzt wurden hatte mit der prekären Situation zu tun, in welcher das Land sich befand. Der gemeine Deutsche war nämlich drauf und dran dem eisernen Griff der Parasitenpolitik und den Mainstreammedien zu entgleiten. Dass man per Eurovision auch gleich das österreichische und das schweizerische Publikum mit einband, machte es jedem Sehenden überdeutlich: Hier war Gefahr im Verzug, hier war das Fass kurz vorm Überlaufen.

Die Operation gelang. Das ausgedörrte Publikum aalte sich, um Entscheidung ringend, vor den verglichen mit den alten 4-Teiler-Zeiten extrem flach gewordenen Bildschirmen, beinahe so flach wie der dargebotene Inhalt, und die Macher entspannten sich alsbald sichtlich erleichtert im vollen Erfolg der Operation. Ein ganzer und wirklich gelungener Abend für die deutschsprachigen Völker eines kurzzeitig mal wieder recht einig zusammengekleisterten Europas zusammengepfercht hinter der Frage ob ein Kampfpilot besser ca. 160 oder so Menschen eines Passagierflugzeuges abschießt oder ob er es zulässt, dass die Maschine als Bombe missbraucht wird und in einem vollbesetzten Stadion womöglich zehntausende Menschen tötet.

Außer eines nervig-senilen Reinquatschers waren sogar die Gutmenschen und Bedenkenträger mal halbwegs auszuhalten und dies sicher nicht zuletzt, weil die Blicke der „echten Betroffenheit”, des „schockierten Bewußtwerdens” und des „durchgeistigten InSichGekehrtSeins” von allen Diskussionspartnern mit wirklich guten Trainern des Öffentlich „Rechtlichen” im Vorfeld bis zur Vergasung geübt worden waren.

Das wie üblich perfekt ausgewählte Publikum „ohte” und „ahte” an den richtigen Stellen und weil keiner von der AFD zugegen war, musste man sich auch nicht mit der leidigen Frage beschäftigen warum Achmed lieber Orangensaft statt Tee zum Frühstück getrunken hat… also bevor er mit seinen Kumpanen das Flugzeug kaperte

Mit etwas Bedauern konstatierte der Autor, dass am Ende nicht die Nationalhymne gesungen wurde. Die hätte getrost von einem Plaseberg noch angestimmt werden und mit Tränen in den Augen bis zur letzten Note durchgejault werden können. Die Claqueure hätten es sicher leicht geschafft die paar verstreut platzierten Horst-Wessel-Lied-Singer zu übertönen.

Das einzig Blöde an der Sache ist, dass schon einen Tag später heraus kam, dass die eigentliche Entscheidung einmal eine ganz andere gewesen war. Ja, kein Witz, man hatte den Beitrag in letzter Sekunde und „auf Anraten höchster Stellen” ausgetauscht.

Ursprünglich ging es nämlich um zwei prallgefüllte Stadien und nicht nur um eines.

Ursprünglich flogen zwei Raketen mit kleinen atomaren Sprengköpfen auf beide dieser Stadien. Im Plot hieß es, dass die Geheimdienste Nordkoreas sich dieses fiese Szenario erdacht hatten um die Hybridwaffe Migration in einer so perfiden Art und Weise von innen heraus im Gedärm des verhassten Westens zu aktivieren, dass selbst die fiese Clinton sich nichts mieseres hätte ausdenken können… wobei gemunkelt wird, dass Stück stamme aus ihrer Feder und Bill hätte derweil unter dem Schreibtisch gehockt und eine Zigarre geraucht.

Aber wo ist nun die Entscheidungsoption für das ausgedörrte deutsche Publikum?

Nun, ganz einfach, weil die deutsche Regierung alle Patriot-Abwehrsysteme zum NATO-partnerschaftlichen Beistand in die Türkei an die Grenze zu Syrien verfrachtet hatte, gab es in Deutschland nur noch ein einziges solches System. Der arme Operator für die Abwehrraketen hatte sich also für eines der beiden Stadien zu entscheiden.

Den Operator sollten Sie spielen. Ja, Sie sollten entscheiden, welches Stadion stehen bleibt und welches nicht. Beide Stadien gleich voll, hauptsächlich mit Männern, wie halt so üblich in Stadien.

50 zu 50 würden Sie nun sagen, oder?

Naja, wäre fair, aber Sie wissen ja noch nicht alles.

In einem der Stadien fand gerade das Spiel der Nationalmannschaften Deutschland gegen Frankreich statt.

Im anderen Stadion gab Erdogan eine seiner üblichen berühmt berüchtigten Peptalks für vor Hingabe an das Türkentum in Tränen dahinschmelzenden „Deutschtürken” (was immer das auch sein mag).

Sie verstehen jetzt die Perfidität der Clinton’schen Idee… äh sorry, ich meine der fiktiven nordkoreanischen Regierung mit den Migranten als Hybridwaffen, ja?

Sie verstehen jetzt das Problem des Operators, ja?

Richtig, er hätte niemals Boateng opfern können ohne nicht als Rassist vom ganzen Land zerrissen zu werden. Und darum wurde dieser Beitrag nie gezeigt, sondern durch einen viel harmloseren ersetzt.

Gott sei Dank!

 

Beitragsvideo: https://youtu.be/8haeyTkA4wg?t=10 (Youtube Standard-Lizenz)

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