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13.3.2025 – Nikolai Patruschew im Interview durch das Magazin «National Defence»

Die Endlos-Kriege atlantischer Mächte folgen einer Doppelstrategie: Erst lässt man «Proxy-Krieger» durch den Fleischwolf gehen, denn für die kollektiven Kriegstreiber in der Etappe haben andere zu sterben. Doch für den Fall ihrer Niederlage auf dem Schlachtfeld, wie in der Ukraine, haben die Strategen des Westens ihren besonderen «Plan-B» vorgesehen.

Nikolai Patruschew: „Sabotageeinheiten der NATO-Marinen wird im Rahmen
laufender Kampftrainingsprogramme besondere Aufmerksamkeit geschenkt!“

Von REDAKTION | Es ist wieder einmal soweit: Der Wertewesten wird schon sehr bald den „letzten Ukrainer“ verheizt haben und der Zusammenbruch der kollektiven Ostfront von insgesamt 52 Nationen mit ihren Proxy Kriegern, die gegen Russland angetreten sind, ist abzusehen.

Bevor den Atlantik-Hegemonen ihr Ukraine-Abenteuer völlig entgleitet, werden sie einmal mehr versucht sein, auf ihren Plan-B zurückzugreifen: Es würde bedeuten, die Fortsetzung des Krieges mit nur noch schmutzigeren Methoden, sprich verdeckten Terror-Anschlägen auf russische Zivileinrichtungen, durchzusetzen. Das wiederum würde verdreht in den Informationskrieg der westlichen Kartellpresse einfliessen und dazu beitragen, Russland wirksam erpressen und ggfs. doch noch niederringen zu können.

Doch Russen und Chinesen wissen inzwischen mit den schmutzigen Praktiken westlicher Dienste entsprechend gut umzugehen. Oft genug in der Geschichte wurden sie direkte Opfer derartiger Attacken. Man erinnere sich nur an die „Kolonialwährung Opium“, welche die Briten im 19. Jahrhundert im Zuge ihrer „Opium-Kriege“ gleich zweimal mit Gewalt China aufzwingen versuchten, um als Draufgabe noch den Sommerpalast in Peking zu plündern und in Schutt und Asche zu legen.

Nikolai Patruschew, Assistent des Präsidenten der Russischen Föderation und Vorsitzender des Maritimen Rates, beantwortete die Fragen der Zeitschrift „National Defence“ zur gegenwärtigen Lage. Das Interview führte Igor Korotchenko.

Das Interview mit Nikolai Patruschew zum gescheiterten Ostfeldzug  der NATO in deutscher Übersetzung

Frage: Nikolai Platonowitsch, heute entwickelt sich im Baltikum und allgemein in Richtung Nordwesten eine geopolitisch schwierige Situation. Wie schätzen Sie die aktuelle Sicherheitslage in dieser Region ein?

Patruschew: Das Nordatlantische Bündnis setzt traditionell Drohungen als Hauptinstrument der zwischenstaatlichen Beziehungen ein. Der europäische Flügel der NATO verfolgt weiterhin eine Politik der Blockade Russlands im Ostseeraum und übergeht die Wiederaufnahme des Dialogs zwischen Moskau und Washington. Ich gehe davon aus, dass die derzeitige Verschärfung der Situation von London inszeniert ist: London versucht die Schritte zur Normalisierung der russisch-amerikanischen Beziehungen sowie die Verhandlungen zur Ukraine abzudrehen.

Nach den Ergebnissen des jüngsten EU-Gipfels, auf dem eine weitreichende Militarisierung Europas beschlossen wurde, zu schliessen, werden die militärischen Bedrohungen nur zunehmen. Die Vorhersage der Lage in der Ostsee lässt darauf schließen, dass die Seestreitkräfte der europäischen Bündnisstaaten die regionalen Spannungen bewusst anheizen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden Bedrohungen gegen die Infrastruktur russischer Häfen und die Freiheit der Schifffahrt weiter zunehmen.

NATO arbeitet am Einsatz von Cyberangriffen gegen die Navigationseinrichtungen russischer Schiffe, um Notsituationen einschliesslich Unfälle herbeizuführen. Seit Ende letzten Jahres wurden im Rahmen der Operation Baltic Sentry zusätzliche Kräfte in die Ostsee verlegt, um der vermeintlich steigenden Zahl von Sabotageangriffen entgegenzuwirken.

Experten neigen zur Annahme, dass die NATO-Länder selbst die Organisatoren, Förderer und Täter der zunehmenden Notfälle auf Handelsschiffen und Betriebsausfällen der Unterwasserinfrastruktur sind.

Nach vorliegenden Informationen planen NATO Seestreitkräfte eine Intensivierung terroristischer Aktivitäten gegen russische Unterwasserpipelines, Tanker und Trockenfrachtschiffe!

Provokationen auf See gehören seit dem Kalten Krieg zum Arsenal der subversiven Methoden westlicher Länder. Sie haben nicht die Absicht, darauf zu verzichten. Es ist kein Zufall, dass den Sabotageeinheiten der NATO-Marinen im Rahmen der laufenden Übungen und Kampftrainingsprogramme besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Frage: Kürzlich wurde vor der Küste Gotlands eine weitere Unterbrechung des Telekommunikationskabels zwischen Finnland und Deutschland festgestellt. Viele Experten sind der Ansicht, dass inzwischen Unterwasserinfrastruktur zum Hauptziel feindlicher Handlungen auf See wird – man denke nur an die Sprengung der Nord-Stream Pipelines. Wie kann Russland seine Unterwasser-Infrastruktur sichern?

Patruschew: Zunächst ist es wichtig, die bestehenden Entwicklungen auf dem Gebiet der Sicherheit der Unterwasserinfrastruktur zu analysieren und die Erfahrungen im In- und Ausland miteinzubeziehen. Russland verfügt über kompetente Spezialisten, die sich mit Sicherheitsfragen in diesem Bereich befassen. Es gibt bahnbrechende Entwicklungen bei der Weiterentwicklung unbemannter Unterwassersysteme – autonome unbemannte Unterwasserfahrzeuge, Organisation von Systemen zur Überwachung von Pipelinetrassen und der Unterwasserumgebung. Russland ergreift Maßnahmen zur Sicherung seiner technologischen Souveränität, darunter die Schaffung von einheimischen Schiffen zur Verlegung von Pipelines, Herstellung von Ausrüstung für technische Diagnostik und Reparaturen sowie moderne Unterwasserroboterkomplexe zur Überwachung des Zustands von Unterwasserobjekten, zur Erkennung und Abwehr terroristischer Bedrohungen.

Frage: Es gibt jedoch noch andere, noch schwerwiegendere maritime Bedrohungen. Zum Beispiel die bestehenden Pläne von Helsinki und Tallinn, Russlands Ausfahrt aus dem Finnischen Meerbusen zu blockieren. Sind wir auf ein solches Szenario vorbereitet?

Patruschew: Erinnern Sie sich an die berühmten Worte Alexanders III. in Bezug auf die beiden wichtigsten Verbündeten Russlands? Diese sind die:

  • Armee
  • Marine

Übrigens jährt sich im März zum 180. Mal der Geburtstag dieses Zaren, der als Friedensstifter in die russische Geschichte eingegangen ist.

In der Ostsee hat Russland einen mächtigen Verbündeten – die Baltische Flotte. Gegenwärtig wird ihre Gefechtsausbildung nach allen qualitativen Parametern intensiviert. Die Flotte ist in der Lage, sowohl in den baltischen Gewässern als auch in beträchtlicher Entfernung von ihren Stützpunkten aus mit Langstreckeneinsätzen effektiv dagegen vorzugehen. Die Ausbildung zur Bekämpfung von Unterwasser-Sabotagekräften wird verbessert.

Gegenwärtig wird die Gefechtsausbildung der Baltischen Flotte in allen qualitativen Parametern intensiviert.

Es werden groß angelegte Übungen abgehalten, um die Bereitschaft zur Abwehr von Angriffen mit UAVs [unbemannte Luftfahrzeuge oder Drohnen] zum Schutz der maritimen Kommunikation zu verbessern. Während der Übungen wird ein Algorithmus zur Erkennung, Verfolgung und bedingten Zerstörung kleiner Oberflächenziele geübt. Die Flotte wird weiterhin mit Schiffen der neuen Generation ausgerüstet, darunter auch mit kleinen Raketenschiffen in der maritimen Version des SAM-Systems Pantsir. Die Flotte wird durch neue Fregatten, Korvetten, Minenabwehrschiffe, hydrographische Schiffe und Boote ergänzt. Derzeit wird eine integrierte Infrastruktur für die Stationierung der Flottenkräfte entwickelt.

Unter den Bedingungen wachsender Bedrohungen gegen die Sicherheit unseres Staates im Nordwesten dient die Stärkung der militärischen Macht Russlands in dieser Region als Garantie seiner Souveränität auf diesem strategischen Gebiet.

Russland wird nicht zulassen, dass seine nationalen Interessen in der baltischen Region beeinträchtigt werden, trotz aller aktiven Bemühungen der neu aufgenommenen NATO-Mitgliedstaaten, die sich schwer ins Zeug legen, um dem Westen gegenüber Loyalität zu demonstrieren, ohne zu merken, auf welch gefährliches Spiel sie sich eingelassen haben.

Iskander – M Raketensystem wird bereit gemacht

Fast alle wichtigen militärischen Infrastrukturen der USA und NATO in Polen, Litauen und Lettland befinden sich in Reichweite der im Kaliningrader Gebiet stationierten Iskander-M Raketenabwehrsysteme.

Darüber hinaus sollten die Finnen daran erinnert werden, dass der Finnische Meerbusen nicht das Eigentum eines einzelnen Landes darstellt. Die Einhaltung des internationalen Seerechts liegt in der Verantwortung aller Staaten. Dies gilt auch aus historischer Sicht. In der Vergangenheit wurde der Golf als Varangisches Meer, Kotlin-See oder Kronstädter Bucht bezeichnet, was seine geografische Zugehörigkeit zu Russland widerspiegelt. Man sollte sich auch daran erinnern, dass Finnland im Allgemeinen ein Jahrhundert lang Teil des russischen Reiches war.

Frage: Die Finnen scheinen inzwischen vergessen zu haben, wem sie ihre Souveränität verdanken: Finnland wurde dank der Entscheidung des Rates der Volkskommissare der damals noch jungen Sowjetrepublik zum ersten Mal ein unabhängiger Staat.

Patruschew: Im Gegensatz zu offiziellen Vertretern in Helsinki ist die finnische Bevölkerung Russland gegenüber positiv eingestellt. Mit voller Billigung der Angelsachsen tun finnischen Behörden alles, um ihr Land seiner Souveränität zu berauben. So brachten beispielsweise der ehemaligen Ministerpräsidentin Sanna Marin ihre antirussischen Aktionen, welche über die letzten 80 Jahre betrachtet den beispiellosen Niedergang der finnischen Wirtschaft bewirkten, einen „Frühstücksdirektor“-Posten in London ein:

Jetzt arbeitet sie am Institute für Global Change unter Tony Blair und wird so für die Zerstörung der russisch-finnischen Beziehungen belohnt!

Das Beispiel Finnland zeigt deutlich, wie westliche Mächte die Unabhängigkeit von Ländern in verschiedenen Teilen der Welt konsequent untergraben und zu willigen Vollstreckern ihres Willens degradieren.

Sie haben Recht, die Lehren aus der Geschichte sollten nicht vergessen werden. Schließlich waren die Beziehungen zwischen Moskau und Helsinki nach dem Zweiten Weltkrieg und bis vor kurzem noch gutes Beispiel konstruktiven Verhaltens: Der Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand von 1948 legte den Grundstein für eine langfristige und für beide Seiten vorteilhafte Partnerschaft. Während des Kalten Krieges wurde Finnland selbst als nahezu einziges Land des westlichen Lagers, das stets gute Beziehungen zur UdSSR unterhielt und sich für Helsinki in wirtschaftlicher Hinsicht außerordentlich bezahlt machte, wahrgenommen.

Frage: Es sei auch daran erinnert, dass Finnland vor dem Anschluss an das Russische Reich eine Provinz von Schweden war, doch die Schweden die Finnen lange Zeit als Menschen „zweiter Klasse“ behandelten.

Patruschew:  Russland ist seit jeher ein multinationales Land, das die Traditionen und Kulturen aller auf seinem Territorium lebenden Völker, einschließlich der Finnen, respektiert. Im Russischen Reich wurde Finnland weitgehende Autonomie eingeräumt:

Das Großherzogtum Finnland wurde gegründet und die finnische Sprache wiederbelebt und damit bewahrt!

Übrigens haben sich Russen zu Zeiten des Zarenreichs gerne in Finnland niedergelassen. Am 21. März jährt sich beispielsweise der Geburtstag von Alexander Fjodorowitsch Moschaiski, zum 200. Mal. Dieser war russischer Luftfahrtpionier und berühmter Erfinder, der im Russischen Reich in der Stadt Rochensalm, die heute zu Finnland gehört, geboren wurde.

Frage: Apropos Jubiläen: Am 13. März 2025 wird das 85. Jubiläum des Endes des sowjetisch-finnischen Krieges gefeiert. Nach Ihren Worten gibt es offensichtlich historische Parallelen zu unserer Zeit….

Patruschew:  … ja, es gibt tatsächlich Parallelen. Finnische Historiker verzerren heute vorsätzlich die Ursachen hinter dem Konflikt von 1939-1940. Sie verschweigen, dass in Finnland ultranationalistische Kräfte die Schaffung eines „Groß-Finnlands“ forderten und eine aggressive Propagandapolitik betrieben, um sowjetische Gebiete zu erobern, während eine aktive Militarisierung stattfand.

Vergessen wir nicht, dass die Staatsgrenze damals nur einige Dutzend Kilometer von Leningrad und Kronstadt entfernt lag. Unter diesen Bedingungen unternahm die sowjetische Führung alle möglichen diplomatischen Schritte, um die Sicherheit der nordwestlichen Grenzen zu gewährleisten. Gleichzeitig versuchte die sowjetische Regierung bis zuletzt, die Frage friedlich beizulegen, indem sie einen Gebietstausch anbot. Finnland lehnte jedoch alle Friedensvorschläge ab und baute gleichzeitig sein militärisches Potenzial aus, was eine echte Bedrohung der Sicherheit der UdSSR und insbesondere für das Leben in Leningrad darstellte.

Heute sehen wir eine ähnliche Situation: Das finnische Territorium wird erneut zum Sprungbrett für eine potenzielle Aggression gegen Russland, inzwischen unter der Ägide der NATO, ausgebaut.

Frage: Als Ergebnis des Winterkriegs unterzeichnete Finnland ein Friedensabkommen mit der UdSSR, doch während des Großen Vaterländischen Krieges brach es alle Vereinbarungen und schlug sich auf die Seite Nazideutschlands.

Patruschew: Finnische Truppen besetzten Sowjetkarelien über fast drei Jahre und verwandelten es in ein einziges großes Konzentrationslager, in dem vor allem die slawische Bevölkerung wahllos getötet wurde.

Es existieren umfangreiche historische und rechtliche Belege zu den Verbrechen der finnischen Faschisten, welche beweisen, dass Finnland eine rassistische Politik zur Aufteilung der lokalen Bevölkerung nach nationalen Gesichtspunkten verfolgte.

Übrigens, Exponate der Ausstellungen des Museums der Karelischen Front geben ausführliches Zeugnis zu den siegreichen Operationen der Roten Armee und zum Heldentum ihrer Soldaten. Das Museum wurde auf die Anordnung des russischen Präsidenten, Wladimir Putin in Belomorsk eröffnet. Ich meine, dass dies ein sehr wichtiges Museum ist, weil in der Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges der Karelischen Front nicht die gebührende Aufmerksamkeit zukam. Dabei war die Karelische Front nicht nur der längste Abschnitt aller Fronten, sondern auch der einzige von unseren Truppen gehaltene Abschnitt, der über die gesamte Dauer des Krieges stets sowjetische Grenze geblieben war und erfolgreich verhinderte, dass finnische Truppen Deutschland bei der Blockade von Leningrad aktiv unterstützten.

Die Fahne der Karelischen Front bei der Siegesparade in Moskau 1945

Frage: Wie Sie wissen, wird seit der Siegesparade 1945 bei allen Paraden unter allen Standarten, die der Karelischen Front an vorderster Stelle der Fronten getragen. Das liegt auch daran, dass jene die nördlichste Front umfasste, deren Flanken bis in die Arktis reichten. In diesem Zusammenhang komme ich nicht umhin, die folgende Frage zu stellen: Müssen wir uns inzwischen auf die Eröffnung einer neuen Flanke der militärischen Konfrontation in der Arktis einstellen? Immerhin brütet der Westen schon seit Jahren an solchen Plänen.

Patruschew: Versuche, die Arktis zu militarisieren, wurden seit langem Teil der geopolitischen Agenda des Westens. Dies ist vor allem auf den wachsenden globalen Wettbewerb um natürliche Ressourcen zurückzuführen, was zur globalen wirtschaftlichen Konfrontation und dem Kampf um neue Transitrouten führte. In dieser Hinsicht wird sich die Bedeutung der reichsten Polarregion nur steigern. So verfügt die Arktis über natürliche Ressourcen, welche die attraktivsten Vorkommen in anderen Regionen der Welt vielfach verblassen lassen.

Russland ist der Ansicht, dass die Arktis ein Gebiet des Friedens sein sollte, in dem viele Staaten gemeinsam Wirtschafts- und Forschungsprojekte durchführen und das Transportpotenzial der nördlichen Meere nutzen könnten.

Russland entwickelt aktiv Projekte zur Förderung von Kohlenwasserstoffen in der Arktis, einschließlich der Errichtung von Flüssigerdgasanlagen.

Frage: In diesem Zusammenhang möchte ich daran erinnern, dass sich in diesem Jahr zum 500. Mal der Tag jährt, an dem der russische Diplomat Dmitrij Gerassimow zum ersten Mal vorschlug, die nördlichen Meere als nationale Verkehrswege zu nutzen. Auf Erlass des Präsidenten der Russischen Föderation wird ein Organisationskomitee eingesetzt, das die Feierlichkeiten zum 500. Jahrestag des Beginns der russischen Geschichte des nördlichen Seewegs vorbereiten und durchführen soll. Sie wurden zu dessen Vorsitzenden ernannt. Wie soll dieses Datum gefeiert werden?

Patruschew: Das Jubiläum kann eine gute Gelegenheit bieten, noch einmal darauf aufmerksam zu machen, dass die Arktis untrennbar mit Russland verbunden ist. Die Idee der Seeüberquerung wurde im Jahr 1525 geboren, aber schon lange vorher bereisten die Pomoren die nördlichen Meere. Ende des XVI. Jahrhunderts entstanden die ersten russischen Siedlungen an der Mündung des Ob und des Jenissei Stroms. Zu Beginn des XVIII. Jahrhunderts untersuchte die Große Nordexpedition eingehend die heutige Route des Nordseeweges und die arktische Küste.

Im XIX. Jahrhundert wurde dank der Expeditionen von E. Toll, S. Makarov, G. Sedov und B. Vilkitsky eine ständige Kontrolle über diese Route geschaffen.

Später bereisten im Zuge einer Navigation die sowjetischen Expeditionen von O. Schmidt und W. J. Wiese die gesamte Route von West nach Ost. Wir sollten die Leistung russischer Entdecker würdigen, dank derer das Studium und die Erforschung des Arktischen Ozeans begann. Wir erinnern uns an bedeutende Entdeckungen, die in unserer Zeit gemacht werden. Die großen Verdienste des Meeresforschers A. Chilingarov, Held der Sowjetunion und Held der Russischen Föderation, werden für immer in die Chronik der Arktis eingeschrieben sein. Um einem so wichtigen Datum zu gedenken, ist es auch notwendig, jene Menschen zu ehren, die mit ihrer selbstlosen Arbeit die Arktis bis heute weiter entwickeln.

Zu allen Zeiten hat unser Land die nördlichen Gebiete und die sie umgebenden Meere als integralen Bestandteil Russlands betrachtet und dieses Recht mit nationalen Gesetzen und internationalen Verträgen untermauert. Gegenwärtig widmen die föderalen und regionalen Behörden zusammen mit Vertretern aus Wissenschaft, Bildung und Wirtschaft der Umsetzung zusätzlicher Maßnahmen zur Verbesserung der Nutzung des Nördlichen Seewegs besondere Aufmerksamkeit.

Frage: Um welche Art von Maßnahmen handelt es sich dabei?

Patruschew: Der Nördliche Seeweg ist ausschließlich durch die Bemühungen unseres Landes entstanden und ist unser nationaler Schatz.

Ab 2025 wird im Rahmen des neuen föderalen Projekts „Entwicklung des Großen Nördlichen Seewegs“ mit der Bildung eines einheitlichen Wirtschafts-, Verkehrs- und Logistikraums begonnen, der die Anbindung der Gebiete im Nordwesten der Russischen Föderation mit dem Fernen Osten sowie die Entwicklung der Verkehrssicherheit unseres Landes gewährleisten wird.

Weitere Pläne für die Entwicklung des Nördlichen Seewegs werden unter anderem vom Rat für den Schutz nationaler Interessen der Russischen Föderation in der Arktis geprüft, der im Rahmen des Maritimen Kollegs eingerichtet wurde.

Eine der wichtigsten Aufgaben des Staates ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der Nördlichen Seeroute nicht nur auf nationaler oder regionaler, sondern auch auf globaler Ebene zu steigern. Die NSR ist eine bequeme Route für den Kurzstreckenseeverkehr, für den es keine Alternativrouten gibt. Außerdem können wir Fracht sowohl vom Westen nach Osten als auch in umgekehrter Richtung transportieren. Es besteht die Möglichkeit, im Pazifik gefangene Bio-Fisch-Ressourcen mit geeigneten Schiffen zu transportieren.

In Zukunft planen wir den Ausbau von Möglichkeiten für Seehäfen und Terminals, sowohl direkt entlang des Nördlichen Seewegs als auch in Städten und Siedlungen, wo es notwendig ist, Güter vom Meer auf den Fluss- und Schienenverkehr umzuladen.

Frage: Wird ein besonderer Schwerpunkt auf der Entwicklung des Schiffbaus liegen?

Patruschew:  Zweifellos, denn jedes Jahr steigt der Bedarf an Eisbrecher-Flotten, Schiffen der arktischen Eisklasse, Rettungs- und Hilfsschiffen. Daher sind innovative Ideen erforderlich, um neue Eisbrecher, Nuklear-, Transport-, Fischerei- und Wissenschaftsflotten zu schaffen. Es ist notwendig, die wissenschaftliche und experimentelle Basis im Schiffbau zu verbessern, um die Effizienz der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zu erhöhen.

Die «North Pole» ist ein eisresistentes Forschungszentrum für Polarforscher

Die eisresistente selbstfahrende Plattform „Nordpol“ ermöglicht die Durchführung einzigartiger wissenschaftlicher Forschungen im Arktischen Ozean.

Zu diesem Zweck halte ich es für wichtig, ein nach dem Akademiker Alexei N. Krylow benanntes Nationales Forschungszentrum für Schiffbau zu gründen. Der Schiffbau als High-Tech Zweig braucht einfach ein solches Zentrum. Es soll die Grundlage für die rasche Entwicklung der Branche bilden und eine Vorreiterrolle bei der Entwicklung künftiger Technologien übernehmen, analog zu den bestehenden nationalen Forschungszentren, die nach den Akademikern I. W. Kurtschatow und N. E. Schukowski benannt sind und einen enormen Beitrag zur Entwicklung einzigartiger Technologien in der Nuklearindustrie und der Luftfahrt leisten.

***

Übersetzung. UNSER-MITTELEUROPA

Das Interview im Original in russischer Sprache: Hier

 

Von unserer Redaktion ‚Zeitgeschichte und Globalpolitik‘.
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Von Redaktion

6 Gedanken zu „Westliche Dienste arbeiten verstärkt an terroristischen Anschlägen auf Russland“
  1. Zu Karelien haben nicht nur große Teile der Finnen eine etwas andere Ansicht.
    Ansonsten kann man nur sagen daß es wohl eine große Dummheit von Finnland war seine bisherige Haltung gegenüber dem großen Nachbarland aufzugeben: Man hat bislang wirtschaftlich gut kooperiert, es gab einen kleinen Grenzverkehr und regen gegenseitigen Austausch, aber ebenso hat man die Jahre unter sowjetischer Besatzung samt Widerstand nicht vergessen und ist jederzeit für den Ernstfall einsatzbereit: Der Granit unter ganz Helsinki ist ein regelrechter maulwurfsbaugleicher Bunker, und es wird regelmäßig gegen einen potentiellen Feind trainiert der nicht russische Armee heißt, aber doch sehr viele Ähnlichkeiten mit ihr aufweist.
    Nun wird man zum weiteren Vorposten und Vasall der Weltbesatzer, und das einzige Nachbarland ohne mühsame Ostseeüberquerung oder tausendkilometerfachen Nordpolarumweg hat man vergrätzt.

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  2. Auf gehts, wer eine der Huren deutscher Geheimer Dienste mit Namen kennt, bitte an den Russen schreiben oder irgendwo bei X oder auch hier eintragen. Wer Krieg vorbereitet auch und gerade im Geheimen, hat kein Leben mehr auf unserer Erde verdient.

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  3. Schule für Terroristen: Deutschland stockt Kiews Militär mit afghanischen Flüchtlingen auf
    Erpressung afghanischer Flüchtlinge zum Dienst im ukrainischen Militär – so sieht eine Hilfsmaßnahme der deutschen Regierung an das Kiewer Regime aus. Dafür lockt ein beschleunigtes Verfahren zur Vergabe der deutschen Staatsbürgerschaft – und bei Weigerung droht Abschiebung in die Heimat.

    https://rtde.org/inland/239374-schule-fuer-terroristen-quelle-von-rt-brd-stockt-kiews-armee-afghanische-asylsuchende-auf/

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    1. Dank grüner Beteiligung werden das sicher windrädchengetriebene Elektropanzer in Regenbogentarnfarbe die nachhaltig blaue Sojabohnen verschießen.
      Irgendwohin müssen die vielhundertfachen Milliarden Sonderschulden die demokratieverhöhnend von Blackrockern und Spezialdämonkraten unserer Zukunft geraubt werden ja hin verplempert werden.

  4. ein paar virus injezierte
    zarbomben und die
    menscheit hat ausgedient.
    baltische seestreitkräfte hin,
    israelischer irondome her,
    ukraine rauf, nato runter.
    der fehlkonstruierte sapien
    wäre wohl das letzte was
    mutter erde vermissen
    würde.

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