Eine aktuelle Statistik über das bundesweite Medianeinkommen hat die Bundesagentur für Arbeit herausgegeben. Bei dem Medianeinkommen handelt es sich nicht um das Durchschnittseinkommen. Es markiert vielmehr die Einkommensmitte, wenn man die Verdiener in zwei gleich große Gruppen einteilen würde.
Eine Sonderauswertung dieser Statistik zeigt, dass sich das bundesweite Medianeinkommen von 3.209 Euro im Jahr 2017 auf 3.304 Euro im Jahr 2018 erhöht hat.
In weiteren Leistungsgruppen stieg das Medianeinkommen wie folgt:
- Helfer: 2.259 Euro (+ 82 Euro)
- Fachkräfte: 3.052 Euro (+ 87 Euro)
- Spezialisten: 4.321 Euro (+ 111 Euro)
- Experten: 5.425 Euro (+ 123 Euro).
In den alten Bundesländern erhöhte sich das Medianeinkommen im Vergleich zum Vorjahr um 95 Euro auf 3.434 Euro.
In den neuen Bundesländern stieg der Betrag um 108 Euro auf 2.707 Euro.
Trotz des leicht höheren prozentualen Anstiegs in den neuen Bundesländern bleibt der Entgeltunterschied zwischen Ost und West mit 21,2 Prozent bzw. 726 Euro jedoch weiterhin hoch.
Auch hinsichtlich der einzelnen Anforderungsniveaus lassen sich erhebliche Unterschiede feststellen. Aktuell beträgt der Entgeltunterschied zwischen Ost und West in den Leistungsgruppen konkret:
Helfer: 407 Euro (Ost: 1.934 Euro, West: 2.342 Euro),
Fachkraft: 707 Euro (Ost: 2.479 Euro, West: 3.187 Euro)
Spezialisten: 1.096 Euro (Ost: 3.426 Euro, West: 4.521 Euro)
Experten: 1.058 Euro (Ost: 4.594 Euro, West: 5.653 Euro).
Beachtenswert ist in diesem Zusammenhang auch, dass ausgebildete Fachkräfte in den neuen Bundesländern im Mittel ein 137 Euro höheres Bruttoentgelt beziehen als ungelernte Helfer in den alten Bundesländern (Fachkraft Ost: 2.479 Euro, Helfer West: 2.342 Euro).
Gravierende Entgeltunterschiede
Am deutlichsten ist der Entgeltunterschied mit 1.221 Euro (über 30 Prozent) zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg.
Während in Hamburg nur knapp 40 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ein Entgelt unterhalb des bundesweiten Median erzielen, liegt der Anteil in Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Brandenburg um 70 Prozent.
Die Daten beruhen auf einer Sonderauswertung der Bundesagentur für Arbeit an den AfD-Bundestagsabgeordneten René Springer. Er fordert:
Wenn Fachkräfte im Osten nur geringfügig mehr verdienen als Hilfskräfte in anderen Teilen der Republik, darf man sich über die Abwanderung von gut qualifizierten Arbeitnehmern nicht wundern. Es wird höchste Zeit, dass die wirtschaftliche Entwicklung im Osten endlich zur Chefsache im Kanzleramt gemacht wird.“