Anti-1968er-Kultur­kampf in den USA: US-Gerichtshof hebt Recht auf Abtrei­bung auf +UPDATE 25.6.2022+ Chaos: Erste Abtrei­bungs­kli­niken schließen

Anti-Abtreibungs-Demonstrantinnen

+++UPDATE 25.5.2022 / 09h50+++

Erste Abtrei­bungs­kli­niken schließen – Domino-Effekt: Andere US-Staaten ziehen nach – Ausschrei­tungen befürchtet

Knapp einen Tag nach dem folgen­schweren Anti-Abtrei­bungs-Urteil des US-Supreme-Court haben bereits erste Abtrei­bungs-Kliniken ihren Betrieb einge­stellt. So verstän­digten etwa in Little Rock (Arakansas) Klinik-Mitar­beiter, betrof­fene Frauen tele­fo­nisch davon, dass deren Abtrei­bungs­ter­mine abge­sagt sind: „Diesen Pati­enten sagen zu müssen, dass ´Roe v Wade´ umge­worfen wurde, ist herz­zer­rei­ßend“, sagte die Kran­ken­schwester Ashli Hunt der BBC.

Unmit­tel­barer Anti-Abtreibungs-Domino-Effekt

In sieben US-Bundes­staaten wurden umge­hend Abtrei­bungs-Verbote in Kraft gesetzt: in Kentucky, Loui­siana, Arkansas, South Dakota, Missouri, Okla­homa und Alabama.  In folgenden Staaten soll dies zeit­ver­setzt geschehen: In Missis­sippi, North Dakota, Wyoming und in Utah gilt die Über­nahme des Gesetzes in den nächsten als fix. In Idaho, Tennessee und Texas soll das Verbot inner­halb von 30 Tagen durch­ge­setzt werden. (msn) – In insge­samt 13 US-Staaten gelten soge­nannte Trigger-Gesetze, die das Verbot der Abtrei­bung inner­halb von 30 Tagen vorsehen.

A map shows which states have legislation prepared to affect abortion in the event of Roe v Wade being overturned

36 Millionen Frauen im gebär­fä­higen Alter sind betroffen…

Laut einer Studie von Planned Paren­thood, einer Abtrei­bungs-Gesund­heits­or­ga­ni­sa­tion, sollen sie den Zugang zu Abtrei­bungen in ihren Wohnort-Staaten verlieren. Prak­tisch können Sie Abtrei­bungen dann nur mehr Pro-Abtrei­bungs­staaten durch­führen lassen.

Kommt es zu Ausschreitungen ?

Proteste gegen das Urteil sollen in mehr als 50 Städten in den USA statt­finden. Aufge­brachte Femi­nis­tinnen demons­trierten bereits vor dem Haus des Obersten Rich­ters Brett Kavanaough.

Bereits vor Urteils­ver­kün­dung wurde ein bewaff­neter Mann vor dem Haus eines der konser­va­ti­veren Richter verhaftet und sagte, er sei verär­gert über ein Durch­si­ckern des Urteils­ent­wurfs. Nun stehen die Richter des Obersten Gerichts­hofs unter Sicher­heits­schutz. (bbc)

Abtrei­bungs­sta­tistik-2019

2019 gab es in den USA zwischen 600.000 und 800.000 Abtrei­bungen. Etwa jede sechste Schwan­ger­schaft endet mit einer Abtrei­bung, und über 90% treten im ersten Trimester auf. (Nach Angaben des Center for Disease Control, bbc) Über die Hälfte der Frauen, die Abtrei­bungen vornehmen, sind bereits Mütter, und für die meisten ist es ihre erste Abtreibung.

 

Hier zum Erst-Artikel:

Die Fakten des heutigen höchst-rich­ter­li­chen US-Urteils sind schnell parat:

Von Elmar Forster | Die wegwei­sende Entschei­dung kippte das bisher geltende libe­rale „Roe v. Wade“-Abtreibungsrecht mit 2/3‑­Drittel-Mehr­heit (sechs der neun Richter stimmten für die Aufhe­bung): „Die Verfas­sung gewährt kein Recht auf Abtrei­bung“, wie es in der Urteils­be­grün­dung heißt. Damit ist das aktu­elle Recht auf Abtrei­bung nach fast einem halben Jahr­hun­dert Geschichte. Somit können in den einzelnen US-Staaten stren­gere Abtrei­bungs­ge­setze bis hin zu kompletten Verboten durch­ge­setzt werden. Etwa die Hälfte der 50 US-Bundes­staaten könnten letz­teres beschließen.

Neo-konser­va­tiver Backslash

Inter­es­santes Detail am Rande: Drei der Höchst­richter (unter ihnen auch eine Frau) hatte noch der neo-konser­va­tive Ex-US-Präsi­dent Donald Trump ernannt. Daran erkennt man aber auch: Dass mehr als ein halbes Jahr­hun­dert nach Aufkommen der libe­ralen 68er-Ideo­lo­gismen, die in die heutige ultra-liber­täre Poli­tical-Correct­ness-Ideo­logie über­schwappte, ein Kultur­kampf im Sinne eines gewal­tigen neokon­ser­va­tiven Roll­backs im Gange ist. Das spüren auch die grau gewor­denen Vertreter des abge­ho­benen linken Polit-Etablissements.

Deren Entsetzen ob dieses Urteils war ihnen in Worte und Gesicht geschrieben: Der demo­kra­ti­sche US-Präsi­dent Joe Biden sprach noch am Freitag von einem „trau­rigen Tag für das Gericht und für das Land“ und hält das Urteil für einen „tragi­schen Fehler“. Und der demo­kra­ti­sche Ex-Präsi­dent Obama rief die Bevöl­ke­rung sogar zu Protesten auf, indem er ein höchst-rich­ter­li­ches Urteil als: den „Launen von Poli­ti­kern und Ideo­logen“ über­lassen,  bezeich­nete. (ORF)

Blankes Entsetzen bei Polit-Feministinnen

Eine Mischung aus blankem Entsetzen und depres­siver Weiner­lich­keit war der sonst so arro­gant-aggres­siven US-Demo­kratin Nancy Pelosi gera­dezu ins Gesichts geschrieben. Denn auch sie muss so etwas wie einen aufdräu­enden neo-konser­va­tiven storm-of-change verspüren, der nun von Amerika aus weht: „Junge Frauen haben jetzt weniger Rechte als ihre Mütter, sogar Groß­mütter.“ Mit verstei­nender Miene sprach sie von einer „über­wäl­ti­genden radi­kalen Agenda“, und: „Da ist etwas sehr traurig geworden in unserem Land… Das ist todernst.“  (Spiegel)

Pola­ri­siertes Land

Wie sehr sich die gesamte USA in diesem pola­ri­sie­renden Kultur­kampf zerreißt, zeigt nicht durch die Stel­lung­nahme des Vorsit­zenden der Repu­bli­kaner im Senat, Mitch McCon­nell: Indem dieser von einem „histo­ri­schen Sieg für die Verfas­sung und für die Schwächsten in unserer Gesell­schaft“ sprach, sowie von einer „mutigen und rich­tigen“ Entschei­dung. Und der Sohn des Ex-Präsi­denten, Donald Trump Junior, äußerte seinen „Stolz“ auf seinen Vater, für „das, was er heute erreicht hat“. (ORF)

Noch provo­ka­tiver formu­lierte natur­gemäß Trump selbst: Indem er von einem „Gewinn für das Leben“ sprach. Und verwiese dabei darauf, dass er drei konser­va­tive Richter an das Oberste Gericht berufen habe. „Es war mir eine große Ehre, das zu tun“, wie er meinte. Trotz der „radi­kalen Linken“ bestehe noch Hoff­nung, das Land zu retten. (Krone)

Dass ein mora­li­scher Riss queer durch die ameri­ka­ni­sche Gesell­schaft geht, zeigte sich auch an den vielen neo-konser­va­tiven christ­li­chen Demons­tran­ten­gruppen, die das Urteil eupho­risch beju­belten und groß­teils von Frauen domi­niert waren. Während die links-femi­nis­ti­schen Agit­prop-Femi­nis­tinnen tobten und heulten.

 Pro-Life-Demons­tran­tinnen 2017                         Femi­nis­tinnen nach Urteilsverkündung

Die jetzige Situa­tion erin­nert an einen Ausspruch von Oswald Spengler: „Jeder Versuch eine Schule, eine Welt­an­schauung gewaltsam zu züchten, führt zum Gegen­teil.“ (Oswald Spengler: „Der Unter­gang des Abendlandes“)

Lange her: Februar 2020 Nancy Pelosi zerreißt Trump-Rede

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14 Kommentare

  1. Wann fällt endlich das „Fris­ten­lö­sungs­er­kenntnis“ des öster­rei­chi­schen VfGH aus 1974? Das hatte für Öster­reich eine ähnlich fatale Wirkung wie Roe vs. Wade in den USA. Unser Problem ist, dass unser Höchst­ge­richt eine klar linke und somit menschen­feind­liche Agenda betreibt. Aber viel­leicht kommt ausnahms­weise auch einmal was Gutes aus Amerika.

    • Dieses Urteil war verhee­rend für die ganze weiße Welt. Da griffen sich 2 neomar­xis­ti­sche Anwäl­tinnen eine weiße Schlampe, hatten viel Unter­stüt­zung aus bekannten Kreisen aus der weißen­has­senden Frak­tion, will­fä­hige Poli­tiker machten daraus ein Grund­satz­ur­teil. Weiß einer den Inhalt des Dramas „Professor Mamlock“? Fried­rich Wolf war der Vater des Stasi­chefs hinter Mielke Markus Wolf. Heute stehen sie wie Sarkozy oder Selenski schon vorn, so sicher fühlen sie sich wieder.
      Weiß einer, wer für die Revo­lu­tion von 1917 verant­wort­lich war? Erste Gesetz­ge­bung war das „Recht“ auf Abtrei­bung und Eheschei­dung. Es ist diese Frak­tion, die uns seit 100Jahren mit ihrer menschen­ver­ach­tenden Agenda quält.

    • Was meinen Sie mit Schwach­sinn? Ist der Mord an den Kindern Schwach­sinn oder ist für Sie das Verbot dieses Mordes Schwach­sinn? Und es inter­es­siert Sie nicht, weil es in den USA ist, nein es ist hier in Deutsch­land 100.000-fach pro Jahr!
      Nun, wenn Sie Krebs haben und der Mensch, der das Arznei­mittel dagegen gefunden hätte, wäre im Mutter­leib ermordet worden, inter­es­siert Sie das denn auch nicht?
      Was haben Sie denn für Sorgen? Und warum sollte sich jemand für Ihre Sorgen inter­es­sieren, derje­nige macht doch nur dasselbe wie Sie, sich nicht für andere interessieren.

  2. Piglosi und Biden, die sich ja sowas von „katho­lisch“ geben, jammern , dass Roe und Wade ueber­stimmt wurde Was fuer eine Farce
    Der Bischof von SanFran hatte Piglosi die Kommu­nion verweigert.
    Trump, hatte uebri­gens auch der Abtrei­bungs-und Baby­teil Verkaufs­or­ga­ni­sa­tion, der von der Euge­nistin Margret Saenger gegruen­deten „Planned Paren­thood“, Regie­rungs Subven­tionen verweigert.

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      • Dieses Video dürfte ein Zusam­men­schnitt sein, bei dem etwas Wesent­li­ches heraus­ge­nommen wurde. Ich habe zumin­dest einmal ein anderes Video derselben Rede gesehen, wo es im Zusam­men­hang um etwas anderes ging. Dieser Mann ist defi­nitiv gefähr­lich, aber so plump nun auch wieder nicht.

    • …„Welt­be­voel­ke­rung um 50 Prozent zu reduzieren…“
      Das Video ist unvoll­ständig, es ist geschnitten.
      Halbiert werden soll lt. seiner Aussage die Zahl derer, die das Zeug nicht bezahlen können, nicht die Bevölkerungszahl.
      (Die Korrektur steht übri­gens bereits im ersten Kommentar unter der von Ihnen ange­ge­benen Twitter-URL)

  3. Der Para­graph 218 in Dtld. war damals eine vernünf­tige Rege­lung, die Abtrei­bung nur in 3 defi­nierten Notfällen erlaubte und nur bis zum Ende des 3. Monats und nach einge­hender Pflicht­be­ra­tung, in der alle Möglich­keiten erör­tert wurden für die Frau, ihr Kind doch zu bekommen.
    Diese 3 Fälle waren: Wenn das Leben der Mutter durch die Schwan­ger­schaft gefährdet wurde. – Wenn bereits eine schwere bis schwerste Behin­de­rung des Fötus diagnos­ti­ziert war. – Wenn schwerste soziale nicht abwend­bare Probleme für Mutter und dann eben in der Folge auch für das Kind unzu­mutbar waren. – Der 4. Fall, der dann wohl eine Erwei­te­rung des 3. Falles war, war, wenn die Mutter durch eine Verge­wal­ti­gung schwanger wurde. 

    Vorher waren viele Frauen in Not dazu gezwungen, den Weg ins Ausland auf sich zu nehmen – meis­tens in den Niederlanden. 

    In noch früheren Zeiten, als es auch diese Möglich­keit nicht gab, suchten Frauen in tiefster Verzweif­lung oft sog. „Engel­ma­che­rinnen“ auf und riskierten dabei auch ihr eigenes Leben. 

    Die Vorstel­lung, dass viele Frauen leicht­fertig abtreiben würden, ist völlig an der Realität vorbei. – Die meisten Frauen bekommen ihr Kind und leben dann ein allein­er­zie­hendes Leben mit Doppel‑, Drei- und teils Vier­fach­be­las­tung, was durch diesen ganzen Cörina-Wahn­sinn noch erschwert wurde und wird. – In den Abtrei­bungs­sta­tis­tiken wird nicht nach den Gründen des Schwan­ger­schafts­ab­bruchs, nicht nach Herkunft, nicht nach Kultur, nicht nach Lebens­um­ständen unter­schieden. – Die meisten Abtrei­bungen erfolgen vermut­lich im Prosti­tu­ierten-Milieu, wohl meis­tens bei Zwangs­pro­sti­tu­tion sowie vermut­lich auch heim­lich bei Zwangs­ehen im Is Lahm und auch bei Schwan­ger­schaft durch Verge­wal­ti­gungen und das nimmt vermut­lich durch die Massen­mü­gra­tion von Horden von trieb­ge­steu­erten Männern aus entspre­chenden frau­en­ver­ach­tenden Kulturen/Religionen zu.

    Kaum eine Frau treibt einfach leicht­fertig ab – da braucht es wirk­lich schwer­wie­gendste Gründe, die sie dazu treiben. – Bei der röt-grönen Klientel mag das heut­zu­tage anders aussehen, aber bei den ich sag‘ mal ganz normal empfin­denden Frauen ist es die Ausnahme in tiefster Verzweiflung. 

    Meines Erach­tens.

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    • Was Sie vergessen haben, ist der Druck des Vaters „ich verlasse dich, wenn das Kind nicht stirbt, denn ich will nicht mindes­tens 25 Jahre für das Kind zahlen, ich brauche das Geld für mich“, der Druck der Groß­el­tern „das ist doch pein­lich vor der ach so tole­ranten Nach­bar­schaft und wir wollen uns auch nicht durch lange Verpflich­tungen von unseren Kreuz­fahrten abhalten lassen“ (lieber von Lock downs), der Freun­dinnen „will,st Du Dich wirk­lich mit einem Kind belasten, denk doch an die vielen Partys, zu denen du dann nicht mehr gehen kannst“, der Politik und jetzt auch der kommer­zi­ellen Werbung. Da erfährt die junge Mutter ganz schnell, wer sie wirk­lich liebt und von wem sie nur geglaubt hatte, dass sie geliebt wird.

      • Die Männer wollen es ja meis­tens nicht hören – aber meis­tens sind es die Partner, die selbst bei gemeinsam geplanten Wunsch­kin­dern oftmals schon in der Schwan­ger­schaft fremd­gehen oder gleich die Biege machen und das Weite suchen, die sich in fremde Betten flüchten, wenn das Kind da ist und sie nicht mehr ständig im Mittel­punkt der Aufmerk­sam­keit der Frau stehen, denen ihre Hobbies und Freunde wich­tiger sind als Frau und Kind/er, die saufen, das Geld verprassen, die Mutter alleine lassen – und dann noch die gewalt­tä­tigen, die Frau und/oder Kind verprü­geln, tyran­ni­sieren, etc. etc. etc.. 

        Wenn man mit Allein­er­zie­henden spricht, ähneln sich ihre Berichte meis­tens zu 99 % – es sind zu 99 % die Partner bzw. Expartner, die der Grund dafür waren, dass die Frauen den schweren Weg als Allein­er­zie­hende wählten, weil sie sonst in der kata­stro­phalen Part­ner­schaft zugrun­de­ge­gangen wären.

        Es ist einfach so. – Und kaum eine Frau und Mutter macht sich diese Entschei­dung leicht.

        Meines Erach­tens, meiner Beob­ach­tung nach.

        • Das ist mindes­tens teil­weise Verleumdung.
          Rund 80 % der Frauen verlieren nach Abtrei­bung ihr Selbst­wert­ge­fühl und/oder haben Schuldgefühle.
          Sobald ein Weib die Beine breit macht, um Sex zu haben, hat es das Recht über ihren Uterus verloren.
          Drum prüfe, wer sich ewig bindet!

  4. …„Dass ein mora­li­scher Riss >queer< durch die ameri­ka­ni­sche Gesell­schaft geht…“
    Ein köst­li­cher Tipp­fehler, wie er zeit­ge­mäßer kaum sein könnte!
    🙂

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