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Bildquelle: Courrier International

Die arabischen Medien sind sich weitgehend einig, dass der Sieg der Taliban ein Wiederaufleben des radikalen Islamismus provozieren wird. Viele sind darüber besorgt, manche begrüßen es.
 

“Es ist der Islamische Staat, der vom Triumph der Taliban profitieren wird”, warnt die saudische Tageszeitung Arab News in einem Artikel der Analystin Baria Alamuddin. Es ist eine “bösartige Peitsche zur Wiederbelebung des radikalen Islamismus”, beklagt auch der Leitartikler Mashari Al-Thaydi in der britisch-saudischen Zeitung Asharq Al-Awsat. “Die Gefahr besteht nicht nur darin, dass [die Taliban] Al-Qaida oder anderen Organisationen dieser Art Unterschlupf gewähren werden. Die Gefahr besteht vor allem darin, dass in Afghanistan eine sunnitische Version des Khomeini-Regimes entsteht. Der Taliban-Präsident will ein ‘Befehlshaber der Gläubigen’ sein, so wie der iranische Oberste Führer”.

Die Iran-Besessenheit der saudischen Medien zeigt sich auch auf der Titelseite der saudischen Zeitung Okaz, auf der in roten Lettern steht, dass “der Iran den Taliban den Fall von Herat erleichtert hat”.

“Und es gibt immer wieder Berichte, dass Hunderte von arabischen Kämpfern aus Syrien und dem Irak nach Afghanistan kommen, um sich der Partei anzuschließen”, warnt ein Leitartikel in derselben Zeitung. Neben der Befürchtung, dass Afghanistan in einen Bürgerkrieg abgleitet, besteht auch die Angst, dass das Land erneut zu einem Bollwerk des Extremismus und zu einem Zufluchtsort für dschihadistische Bewegungen wird”, so die Zeitung weiter. Die Kräfte, die die USA dort ersetzen können, sind Russland, China, Pakistan und natürlich der Iran. Der Iran hat natürlich Differenzen mit den Taliban, aber er behandelt sie nach der Formel ‘der Feind meines Feindes ist mein Freund’.”

“Eine Lektion für die Menschen”

“Der extremistische Diskurs ist nicht verschwunden, und die Welt wird keinen Frieden und keine Stabilität erleben”, beklagt der Leitartikel von Al-Riyadh, einer weiteren saudischen Tageszeitung. Es scheint, dass die Welt die Lehren aus der Vergangenheit nicht gezogen hat.

Der Hauptverantwortliche für diese Entwicklung ist allerdings Joe Biden. Er weiß, dass die Ankunft der Taliban in Kabul bedeutet, dass der Extremismus an die Macht kommt”, schreibt das ägyptische Blatt Al-Masry Al-Youm.

Quelle: Courrier International


6 Gedanken zu „Arabische Medien sehen den Sieg der Taliban als Risiko für ein Wiederaufleben des radikalen Islamismus in der Welt“
  1. Und das hier aus den MSM auch noch:

    https://www.gmx.net/magazine/politik/afghanistan-news-ticker-taliban-verkuenden-kriegsende-allgemeine-amnestie-36094136

    Das Gegenteil scheint der Fall zu sein – sogar Verbesserung der Frauenrechte und Verbot von Ümpfungen – tja – Letzteres könnten wir hier auch schnellstens gebrauchen – die Plörre ist vermutlich für Müsels wie für “Ongläubige” hölöl. – Das haben die Tölibön vermutlich schon geschnallt.

    Deshalb scheint der Wösten auch zu ignorieren, dass die Tölibön jetzt das Krögsende ausgerufen und die allgemeine Amnestie verkündet haben, was Öfghönistan ab sofort zu einem SICHEREN LAND macht, aus dem man niemanden mehr rötten muss, sondern in das man die hiesigen Öfghönen und Öfghöninnen zum Wiederaufbau ihres Landes zurückschicken kann und soll – m. E..

  2. “Arabi­sche Medien sehen den Sieg der Taliban als Risiko”

    Wenn die gleichgeschalteten Medien das sagen, darf man getrost davon ausgehen – obwohl die Taliban selbst Bückbeter sind – dass der “Sieg der Taliban” eben gerade kein Risiko für ein Wieder­auf­leben des radi­kalen Isla­mismus in der Welt darstellt. Nämlich weil die hinter den gleichgeschalteten Medien verborgenen Instrumente selbst die weltgrößten Hetzer und Kriegstreiber sind.

    Nein, ich will kein gutes Wort für die Taliban einlegen, aber igendwo habe ich in Erinnerung, dass die Taliban neben den Kurden zu den wenigen gehörten, die sich gegen Daesh (ISIS) aufgelehnt haben. Aber vielleicht täuscht mich meine Erinnerung jetzt auch.

    1. Dafür würde DAS hier sprechen:

      https://www.wochenblick.at/afghanen-fluechtlinge-duerfen-zurueck-neue-taliban-regierung-will-frieden/

      Ergo ist nun Öfghönistan ein SICHERES LAND und damit m. E. müssen alle bereits hier seienden Öfghönen und Öfghöninnen wieder zurück – es gibt keinen Flöcht-, keinen Asülgrund mehr. Und die, die dort sind, haben dort zu bleiben aus demselben Grund – m. E. logischerweise.

      Bitte verbreiten, weitersagen.

      1. Und ich weiß beim besten Willen nicht, welches Land Kinderf**** braucht.

        Es gibt schlimmere Gruppen als die Taliban, aber dass die Frauen bei denen ohne Hauszelt über dem Kopf auf die Straße dürfen, halte ich bestenfalls für einen blauäugigen + blonden Übersetzungsfehler.

  3. Von Israel gefordert, von den Saudis finanziert und der Nato ausgeführt, entstand Daesh.

    Tojota stellte die Mobilität sicher
    https://de.wikipedia.org/wiki/Toyota_Isis

    Ja. Das Wieder­auf­leben des radi­kalen Isla­mismus in der Welt muss gestoppt werden. Frage mich nur gerad, wie das in der Realität aussehen soll? Wer will sich an Israel, den Saudis oder an der Nato die Finger verbrennen?

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