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Bild: Wikipedia/ErichJacobi Lizenz: CC BY-SA 4.0

DÄNEMARK – Das bekannte Diktum in William Shakespeares Drama „Hamlet“, nämlich Something is rotten in the state of Denmark (dt. Es ist etwas faul im Staate Dänemark) trifft in unseren Tagen wohl nicht zu. Im Gegenteil: Über das nordische Königreich hört man wohltuend gute Nachrichten.
Beispielsweise die Anmietung einer Strafvollzugsanstalt im Kosovo. Justizminister Nick Hækkerup spricht Klartext: Dies ist ein deutliches Signal an Menschen aus Drittstaaten, die ausgewiesen werden sollten: Eure Zukunft ist nicht in Dänemark, und ihr sollt deshalb nicht dort eure Haftstrafe absitzen.

Oder der Plan, angebliche Flüchtlinge in Hinkunft gar nicht mehr ins Hoheitsgebiet einreisen zu lassen, sondern das Asylverfahren außerhalb der Landesgrenzen abzuwickeln.

Vorbildlich ist auch die Absicht, ins Land geflüchtete Syrer in deren Heimat abzuschieben, weil angesichts der dortigen – stabil friedlichen – Lage keinerlei Schutzbedarf bestehe.

Der Clou daran: All diese Sachen werden von einer sozialdemokratischen Regierung durchgeführt. Das Kabinett der Ministerpräsidentin Mette Frederiksen verfügt zwar über keine parlamentarische Mehrheit, kann sich freilich in Sachen Sicherheit, Asyl und Kriminalität auf die Unterstützung von Abgeordneten patriotischer Gruppierungen stützen.

Integrationsministers ist Sohn eines äthiopischen Einwanderers

Der 41-Jährige Mattias Tesfaye erblickt als Sohn eines politischen Flüchtlings aus dem christlichen Äthiopien in Aarhus das Licht der Welt, fügt sich vorbildlich ein (nach der Pflichtschule als Maurerlehrling) und bekleidet seit 2019 das Amt des Integrationsministers. In einem Gespräch mit der „Neuen Zürcher Zeitung“ (NZZ, Druckausgabe vom 21. Januar 2022, Seite 32: Das Asylsystem ist ein Teil des Problems) vertritt Tesfaye Standpunkte, die an Klarheit und Hausverstand kaum zu überbieten sind. Der Sozialdemokrat steht für die wohl härteste Einwanderungspolitik Europas.

Natürlich überbieten sich Lohnschreiber und die sogenannte Zivilgesellschaft in Gestalt steuergeldgemästeter NGO mit Warnrufen und Schreckensnachrichten. Die rote Regierung in Kopenhagen, so der Tenor der medialen Lemminge, untergrabe europäische Werte, betreibe eine rassistische Politik. Für die Kritiker ist Dänemark ein refugium peccatorum, also ein Hort der Sünder wider den politisch-korrekten Zeitgeist.

Mattias Tesfayes Gedankengänge sind erfrischend vernünftig. Hier ein paar Originalzitate aus dem Mund des schlaksigen jungen Ressortchefs:

“Falls die Migration nicht unter Kontrolle ist – und sie war es nicht ab den 1980er-Jahren – zahlen Schlechtverdiener und schlecht gebildete Leute den höchsten Preis für eine Integration, die nicht funktioniert. Es sind nicht die reichen Quartiere, die am meisten Kinder integrieren müssen. Vielmehr sind es die Gebiete, in denen die klassischen sozialdemokratischen Wähler leben.”

Über das Jahr 2015:

“Ich war geschockt über die vielen Asylbewerber, die nach Dänemark, Schweden oder Deutschland kamen.”

Über die Flüchtlinge:

“Die Hälfte der Asylbewerber in Europa ist in keiner Weise schutzbedürftig, und es sind mehrheitlich junge Männer. Wenn sie abgelehnt werden, verursacht das einen Haufen Probleme und Kosten.”

Über die Nationalität der Eingereisten:

“Wenn wir analysieren, welche Gruppen von Migranten zu einem nachhaltigen Wohlfahrtsstaat beitragen, sehen wir, dass wir keine Probleme mit Leuten aus Thailand, China oder Indien haben. Sie sind Nettozahler für die dänische Wirtschaft.”

Über mohammedanische Zuwanderer:

“Wichtiger [Anm.:als die Kriminalitätsrate; Anm.] ist die mangelnde kulturelle Integration: die Bereitschaft, demokratische Werte zu leben, die Gleichberechtigung von Mann und Frau zu akzeptieren oder dass eine Religion niemals über dem Gesetz steht. Oder dass Jugendliche heiraten können, wen immer sie wollen.”

Also, ganz unter uns: So ein Integrationsminister wie Mattias Tesfaye würde auch unserer Heimat guttun.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei ZUR ZEIT, unserem Partner in der EUROPÄISCHEN MEDIENKOOPERATION.




Von Redaktion

4 Gedanken zu „Asylpolitik in Dänemark: Es gibt auch grundvernünftige Sozialdemokraten“
  1. Marcus junge, ich unterscheide hier einfach zwischen Sozialdemokraten und Sozialisten. Wobei diese auch nicht ganz harmlos sind und zudem die Gefahr besteht, daß sich dann die -isten doch wieder durchsetzen mit ihrer permanenten Revolution.

  2. LEBE BESTAENDIG UND KEIN UNGLUECK EWIG
    28.01 Januar Hartung 2022
    o. 3822 n. St.

    Werte Leser,

    Richtig das ist Entwicklungshilfe Nr. 1 ,
    Verbrecher werden therapiert, Albaner bekommen Arbeit.
    Überweisen sie Sozialschlampen aus BRD Sozial Kasse bezahlt gleich mit.
    Diese können fremde “Gepflogenheiten” kennen lernen wie das Land aus dem diese stammen.
    Mit Land und Leuten leben das ist vollkommen in Ordnung

    Mit artgläubigen Schützengruß

    Jens Peter Riesner
    Mt.d.R.
    Hie guet Brandenburg allewege

  3. Wenn man mal gar nichts verstanden hat, einfach Sozialdemokraten bejubeln, so wie es “UM” so gerne macht.

    Nein, die sind nicht vernünftig, sondern Betrüger und Täter. Die haben zuerst mitgeholfen das Problem zu erschaffen, dann Lösungen über Jahre verhindert und doktoren jetzt an der Oberfläche rum, ohne das Grundproblem auch nur anzukratzen. Die Umvolkung läuft weiter, nur etwas langsamer.

    Das hat mir Vernunft nichts zu tun, sondern nur mit dem üblichen Wählerbetrug und Leute wie der Autor des Artikels sind die willigen Idioten, die darauf reinfallen, immer und immer wieder. 10m vor, 1m zurück = “vernünftig”.

  4. Wenn die gesamte EU ein einheitliches Asylrecht auf die Beine stellt, wie es derzeit die Dänen praktizieren, wären schon eine Menge Probleme gelöst. Man muss dann allerdings auch konsequent die abgelehnten Asylbewerber aus den Ländern der EU ausschaffen! Und wichtig: Keiner überschreitet die EU-Grenze ohne Papiere! Alles machbar, aber die Asyllobby schwimmt im Geld und will diese Pfründe nicht aufgeben. Zu dieser Lobby gehören auch die Kirchen!

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