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Bildquelle: Boulverad Voltaire

Banken sind berüchtigt dafür, unsentimental zu sein und aus jeder Situation einen Vorteil ziehen zu wollen. In Dänemark wird die größte Bank des Landes, die Danske Bank, einen negativen Zinssatz von 0,6 % auf alle Einlagen über 100.000 DKK (13.500 €) anwenden. Für Unternehmen wird der Satz sogar -1% betragen. Diese Bestimmung wird am 1. Juli 2021 in Kraft treten, berichtet Capital. Die Danske Bank besteuert Einlagen seit 2012, aber anfangs war der Schwellenwert, bei dem diese Strafe gilt, viel höher. Der bisherige Schwellenwert lag bei 250.000 Kronen, umgerechnet 33.225 €, was bereits niedrig war, aber nur wenige Nutzer erreichten ihn. 13.500 werden viel leichter überschritten werden, und wie immer wird es die Mittelschicht sein, die darunter leidet.

Bezahlen, um sein Geld vor Dieben schützen zu lassen, scheint das neue Credo der Banken zu sein. Einige deutsche und Schweizer Banken besteuern auch Einlagen, aber die Obergrenze ist viel höher (50.000 € bei der Hamburger Sparkasse), und in der Schweiz sind es die Privatbanken mit vermögenden Kunden, die dieses System praktizieren.

Das Argument der Danske Bank zur Rechtfertigung dieser Maßnahme ist etwas zynisch. Durch die Pandemie haben die Dänen weniger ausgegeben und mehr Geld auf ihren Konten gelassen. Aber eine europäische Bank ist verpflichtet, ihre überschüssigen Mittel (die sie nicht verwendet, in Form von Krediten weiterverteilt oder investiert) bei der EZB zu hinterlegen, die einen Negativzins von 0,5 % anwendet. Die EZB hat diese Maßnahme ergriffen, um die Banken zu ermutigen, das Geld, das sie auf den Einlagen haben, besser zirkulieren zu lassen, so dass sie mehr Risiken eingehen, nicht um den Benutzer zu berauben. Die Danske Bank behauptet, dass sie ihre Bücher nicht mehr ausgleichen kann, was eine gewagte Behauptung ist.

Tatsächlich entzieht sich die Danske Bank mit ihrer Negativsteuer der Verpflichtung, mehr Kredite an Privatpersonen oder Unternehmen zu vergeben oder produktivere Investitionen zu tätigen, die ihr die EZB zu Recht auferlegen will. So vermeidet er jedes unnötige Risiko, leiht nur zu sicheren Kosten und behält einen guten Teil seiner Mittel unproduktiv, indem er sie von seinen Kunden zurückerhält.

Die Grenze von 13.500 € wird schnell überschritten, wenn man versucht, vor einer größeren Anschaffung zu sparen (Auto, Veranda, Swimmingpool…). Ein Benutzer, der z.B. durchschnittlich 40.000 € drei Monate lang auf seinem Konto hat, bevor er diesen Betrag ausgibt, muss 40 € bezahlen, eine geringe Gebühr, aber im Prinzip immer noch untragbar! Und es spricht nichts dagegen, dass die Danske Bank in der nächsten Phase die erste Krone besteuert.

Die dänische Regierung ist gegen diese kommerzielle Maßnahme und zieht die Banken zur Rechenschaft. Wir werden sehen, ob wirksame Maßnahmen ergriffen werden. In Frankreich haben nur wenige Privatbanken den Schritt gewagt. Aber wenn BNP, LCL oder die Banque Populaire-Gruppe eine Steuer auf Einlagen einführen, würden alle mitziehen. Die Franzosen müssten reagieren, wenn diese schlechte Idee durchbrechen würde, und sie müssten en masse die Bank verlassen, die eine solche Abweichung zulassen würde, aber würden sie es tun? Die Kontogebühren sind in die Höhe geschnellt, aber nur wenige haben darauf reagiert und die Vorteile des Wettbewerbs genutzt.

Quelle: Boulevard Voltaire


11 Gedanken zu „Bankeinlagen werden in Dänemark ab 13.500 € mit 0,6% besteuert“
  1. Bei den “negativen Zinsen” muss man differenzieren. Vielleicht hilft ein Blick in die Geschichte. Früher bestand das Geld aus Goldmünzen (Silbermünzen). Um sich vor Diebstahl zu schützen, gaben die Geldbesitzer ihre Münzen bei Juwelieren, die Tresore hatten, in Verwahrung. Dafür mussten sie eine Verwahrgebühr bezahlen. Der Juwelier hatte für den Anschaffung der Tresore Kosten, die durch die Gebühr gedeckt wurden. Das gleiche Prinzip gilt auch heute. Wer seine Banknoten – diese sind übrigens das gesetzliche Zahlungsmittel – bei der Bank zur Aufbewahrung gibt, zahlt neuerdings eine Aufbewahrungsgebühr, die an den Kosten auszurichten ist. Die Bank hat Kosten für den Bankautomat etc., die durch die Gebühr gedeckt werden. Dass viele Banken bisher keine Gebühr nahmen, ist dadurch zu erklären, dass sie anderweitige Einnahmen (Investmentbanking) hatten.
    Bei der Geldanlage bei einer Bank handelt es sich nicht um die Aufbewahrung von Geld, sondern in der Sache um einen Kredit an die Bank. Dafür kann die Bank keine “negativen Zinsen” erheben, da es sich nicht um Geldaufbewahrung handelt. Wer die Gebühr für die Aufbewahrung von Geld vermeiden will, muss sein Geld (Banknoten) selbst verwahren und einen Tresor kaufen. Wegen der Aufbewahrungsgebühren, sollten sie ins Maßlose steigen, ist das Bargeld – es ist im eigenen Besitz, über den weder eine Bank noch der Staat so mir nichts dir nichts verfügen kann – wichtig und darf nicht abgeschafft werden.

  2. Ich hätte da mal eine Frage: wenn Banken Negativ-Zinsen erheben, dann fangen die Leute doch an, Geld auszugeben, weil sie die Negativ-Zinsen nicht zahlen wollen, oder? Schließlich kann man ja abgenutzte Dinge etwas früher ersetzen, von haushaltsgeräten, pcs, wintermäntel, schuhe … . Oder man investiert in Aktien, die mögen fallen oder steigen, aber da gibts erstmal keine Negativzinsen, höchstens auf Dividenden… . Wenn aber die Geldmenge durch die EZB so derartig ausgeweitet wurde, wie es geschehen ist, wie kann das nicht zur Inflation führen? Ich erinnere: die Geldmenge wurde vervierfacht in den letzten 10 Jahren.
    Ich glaube nicht, dass die EZB es schafft, mit Negativ-Zinsen die Wirtschaft anzukurbeln. Banken sind nicht blöde, die werden nicht Kredite an Unternehmen vergeben, die nichts vermarktbares produzieren, und das auch noch in einer Wirtschaftskrise, in der es einfach kein optimistisches Konsumklima gibt. Oder liege ich da falsch? Deshalb geben die Banken die Negativzinsen an die Kontoinhaber weiter, oder?

    1. @Karl

      Diese Negativzinsen heißen ja auch Strafzinsen und warum heißen sie Strafzinsen? – Weil sie die einfachen normalen SparerInnen dazu zwingen wollen, auch ihren letzten Notgroschen noch in den Konsum zu stecken und/oder in Risikoanlagen zu investieren. – Um in Aktien zu investieren und andere Risikoanlagen, muss man sich damit und mit den Börsengeschäften bestens auskennen, ständig sich damit befassen. – Das kann und/oder will nicht jede/r Mensch.
      Es geht diese Gierbestien dieses rd. 1 % der Weltbevölkerung, denen schon über 50 % des Weltvermögens gehört, null und nichts an, was die anderen 99 % der Weltbevölkerung mit ihrem ehrlich erarbeiteten, versteuerten, um alle Abgaben bereinigten Nettoeinkommen tun. – Die wollen aber auch noch all das Vermögen dieser anderen 99 % der Weltbevölkerung, weil sie alles wollen – sie wollen auch die Erde für sich alleine.

      Niemand soll auch nur noch einen Notgroschen irgendwo auf dem Girokonto oder normalen Sparkonto oder Zins- und Cash-Konto liegen haben.
      Was machen Sie, wenn Ihr Auto kaputtgeht oder die Waschmaschine oder das Hausdach ihres kleinen Häuschens -falls sie eines sich hart erarbeitet haben- und sie haben keinen Notgroschen mehr irgendwo auf dem Konto?
      Das ist söziolistisch-kömmunistische Eintoignung und solches ist legalisierter Diebstahl in einer söziolistisch-kömmunistischen Düktatür.

      Fragen sie die Leute, die in der ehemaligen DDöR aufgewachsen sind, in der ehemaligen UDSSöR, schauen sie nach Nordkorea.
      Diese NWÖ wäre eine örwellsche kömmunistische Weltregierung – Nordkorea und noch schlimmer weltweit und das dann für diese Elöten auch ohne andere Menschen – sie wollen die Erde für sich alleine und die Kuh noch bis auf den letzten Tropfen melken bevor sie sie schlöchten und die Kuh sind ihre Mitmenschen – vorausgesetzt, dass diese Elöten überhaupt selbst Menschen sind.

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      1. @Karl

        Ergänzung: Strafzinsen deshalb, weil die Leute dafür bestraft werden (sollen), dass sie eben ihr Geld sparen statt bis auf den letzten Cent in Konsum oder Risikoanlagen zu stecken. Das ist eine grenzenlose Unverschämtheit und Unverfrorenheit und Anmaßung sondergleichen.

    1. @Annette

      Wo dann? Im Garten vergraben so man einen Garten hat?

      Und würdest Du machen im bitte nicht eintretenden Falle von Bargeldverbot, was sie ja m. E. auch schon auf der Agenda haben?
      Also ich gehe seit gut einem Jahr nur noch bar einkaufen ohne Karte. Das sollten möglichst alle tun. – Verweigern von online-banking. Nicht Geld im Supermarkt abheben etc.

    1. Es ist mehr als Enteignung. Es ist Diebstahl!

      Wenn alles Digital ist und es z.b. nur noch ein Konto bei der EZB (“EU” Zentral Bank) gibt,
      wird dies wahrscheinlich zum Standard werden.

      Als ob die reichen 1 % dieser Welt sich um die Kosten dieser “Pandemie” kümmern werden.
      Der Klassenkampf wird mehr und mehr sichtbar. Die Schwere zwischen Arm und Reich wird leider größer und sie hat sich kräftig beschleunigt.

      Die Puppen (Bankster, Politiker, Personen des öffentlichen Lebens usw.) von dieser sogenannten “Demokratie” führen die Befehle nur aus.

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