Brief von Erzbi­schof Viganò: „Papst Berg­o­glio hasst den alten Ritus“

Tridentine Mass

Kardinal Blase Cupich hat mit dem büro­kra­ti­schen Auto­ri­ta­rismus, der die Beamten der berg­o­glia­ni­schen Kirche auszeichnet, den Kano­ni­kern des Insti­tuts Christus König Souve­räner Priester, die ihren Dienst in der Erzdiö­zese Chicago ausüben, befohlen, alle öffent­li­chen Funk­tionen im alten Ritus ab Ende Juli zu suspen­dieren und die ihnen gemäß dem Motu Proprio Summorum Ponti­ficum erteilten Fakul­täten zu widerrufen.

Es ist für jeder­mann offen­sicht­lich, dass diese Entschei­dung darauf abzielt, die Ausübung eines Rechts zu verhin­dern, das keine kirch­liche Auto­rität verwei­gern kann und das erst recht von der Akzep­tanz lehr­mä­ßiger und litur­gi­scher Prin­zi­pien abhängt, die in ekla­tantem Wider­spruch zum unver­än­der­li­chen Lehramt der katho­li­schen Kirche stehen.

In der Tat hat jeder Getaufte das Recht, an der Heiligen Messe teil­zu­nehmen und die Sakra­mente in der Form zu empfangen, die nach dem Motu Proprio Summorum Ponti­ficum von Bene­dikt XVI. niemals aufge­hoben werden darf. Den Gläu­bigen von Chicago ihr Recht vorzu­ent­halten, ist ein schwer­wie­gender Miss­brauch, und die Tatsache, dass Cupichs Entschei­dung still­schwei­gend vom römi­schen Sanhe­drin gebil­ligt wird, fügt den Unter­schla­gungen des Ordi­na­rius die Bestä­ti­gung eines umfas­sen­deren Plans hinzu, der darauf abzielt, in der gesamten katho­li­schen Welt das Zeichen des Wider­spruchs, das die apos­to­li­sche Messe darstellt, aufzu­heben. Ein Zeichen des Wider­spruchs, weil ihre bloße Exis­tenz eine stille Verur­tei­lung jahr­zehn­te­langer lehr­mä­ßiger, mora­li­scher und diszi­pli­närer Abwei­chungen ist.

Es ist kein Geheimnis, dass Berg­o­glio die Tradi­tion hasst und dass er keine Gele­gen­heit auslässt, dieje­nigen zu verhöhnen und zu diskre­di­tieren, die katho­lisch bleiben wollen und nicht bereit sind, vom Glauben abzu­fallen. Ebenso bekannt ist seine Vorliebe für seine Mitar­beiter und Vertrauten: Sie alle eint die Sodomie, die Macht­gier und die Korrup­tion in finan­zi­ellen Ange­le­gen­heiten. Es sollte daher nicht über­ra­schen, dass einer seiner Schüler – ein enger Freund des Seri­en­schän­ders McCar­rick und anderer nicht weniger umstrit­tener Prälaten wie Donald Wuerl und Joseph Tobin – sich für seine unver­diente Beför­de­rung auf den Stuhl von Chicago revan­chierte, indem er sich als treuer Voll­stre­cker der Befehle seines Wohl­tä­ters erwies. Eine Beför­de­rung, gegen die ich mich – erlauben Sie mir, Sie daran zu erin­nern – vehe­ment gewehrt habe, als ich dem Heiligen Stuhl als Apos­to­li­scher Nuntius in den Verei­nigten Staaten diente, und die heute nach den beun­ru­hi­genden Enthül­lungen von Church Mili­tant (hier und hier) über Cupichs Betei­li­gung an der Vertu­schung von Beweisen im Zusam­men­hang mit den Sexu­al­ver­bre­chen von Kardinal Joseph Bernardin noch skan­da­löser erscheint. Im Jahr 2019 wurde gegen Cupich von Bundes­be­hörden und vom Gene­ral­staats­an­walt von Illi­nois ermit­telt, weil er belas­tende Unter­lagen über Erzbi­schof Bernardin und seine Komplizen, die sich im Besitz der Erzdiö­zese Chicago befanden, nicht heraus­ge­geben hatte. Und wir haben auch erfahren, dass, während Cupich Bernardin, den Verfechter des Progres­sismus, gerne heilig­ge­spro­chen sehen würde (hier), tatsäch­lich sehr schwere Anschul­di­gungen gegen Bernardin bestehen, die von einem seiner Miss­brauchs­opfer erhoben wurden, Anschul­di­gungen, die die Bischofs­kon­gre­ga­tion, das Staats­se­kre­ta­riat und die Erzdiö­zese Chicago nie nach­ge­gangen sind, obwohl diese Anschul­di­gungen die Profa­nie­rung des Aller­hei­ligsten Sakra­ments während eines sata­ni­schen Rituals mit Minder­jäh­rigen erwähnen, das 1957 von dem jungen Priester Pater Joseph Bernardin und seinem Bruder Pater John J. Russell durch­ge­führt wurde. Russell, der später zum Bischof geweiht wurde und inzwi­schen verstorben ist.

Es ist wirk­lich schwierig, wenn nicht gar unmög­lich, irgend­eine Recht­fer­ti­gung für die Entschei­dung Cupichs zu finden, der die Feier der Messe aller Zeiten als Sünde der Verlet­zung des Konzils ansieht, der es aber selt­sa­mer­weise versteht, gegen­über Sodo­miten, Kinder­schän­dern, Abtrei­bern und Profa­nie­rern der eucha­ris­ti­schen Spezies nach­sichtig und verständ­nis­voll zu sein. Cupich pro domo sua. Es ist natür­lich Cupich, der, als er von Berg­o­glio beauf­tragt wurde, die Kommis­sion zu Sexu­al­ver­bre­chen des ameri­ka­ni­schen Klerus zu leiten und nach dem Memo­randum I vom August 2018 gefragt wurde, mit skan­da­löser Frech­heit kommentierte:

„Der Papst hat eine größere Agenda: Er muss sich um andere Dinge kümmern, über die Umwelt spre­chen, Migranten schützen und die Arbeit der Kirche fort­setzen. Wir werden in dieser Sache nicht in ein Kanin­chen­loch steigen.… Wenn sich ein Kardinal vor Jahren erlaubt hätte, so zu reagieren, wäre die ganze Welt unter­ge­gangen; aber heute haben sich die Zeiten offen­sicht­lich geän­dert.… Hier können wir uns auch eine kleine Frech­heit erlauben. Es ist so viel bekannt, dass sich die Medien für so wenig nicht die Kleider vom Leib reißen werden.“ (hier und hier).

Sie haben das richtig gelesen: „Für so wenig“. In der säku­laren Welt würde ein Manager, der seine Unter­ge­benen daran hindert, ihre Arbeit zu machen, und unehr­liche und korrupte Mitar­beiter fördert, indem er sie beför­dert und ihre Verbre­chen deckt, auf der Stelle gefeuert und zur Zahlung von Millio­nen­be­trägen als Entschä­di­gung für den Image­schaden des Unter­neh­mens aufge­for­dert. Statt­dessen sind auf dem bunten Zug der von Berg­o­glio geschützten Laven­del­mafia diese Formen der schmut­zigen Kompli­zen­schaft mit dem Bösen und der wilden Abnei­gung gegen das Gute zur Norm geworden, was bestä­tigt, dass die mora­li­sche Korrup­tion die notwen­dige Folge der Abwei­chung von der Doktrin und der litur­gi­schen Lizenz ist. Die Krise der kirch­li­chen Auto­rität – begin­nend an der Spitze – ist unbe­streitbar, wie die Ernen­nung Cupichs zum Kardinal und die Namen derer, die beim kommenden Konsis­to­rium den roten Hut erhalten werden, bestätigen.

Wenn im welt­li­chen Bereich bürger­liche Macht­haber, die dem tiefen Staat gehorsam sind, sich korrupter Beamter bedienen, um den stillen Coup des „Great Reset“ durch­zu­führen, so sehen wir gleich­zeitig an der kirch­li­chen Front, dass nicht minder korrupte Kardi­näle und Prälaten, die der tiefen Kirche gehorsam sind. Mit Berg­o­glios Plazet voll­enden sie den subver­siven Plan des Zweiten Vati­ka­nums, der zu der von der Frei­mau­rerei ersehnten Reli­gion der Mensch­heit führen soll.

Aber wenn es einer­seits eine Pflicht ist, die uner­träg­li­chen Miss­bräuche dieser Abtrün­nigen anzu­pran­gern und zu verur­teilen, die die Zerstö­rung der Kirche Christi und die Abschaf­fung des heiligen Mess­op­fers zum Ziel haben, Ande­rer­seits scheint es mir notwendig zu sein, darüber nach­zu­denken, wie bestimmte Formen der sorg­losen Akzep­tanz des Zweiten Vati­ka­ni­schen Konzils seitens des Christus-König-Insti­tuts seine Mitglieder fälsch­li­cher­weise glauben ließen, dass Rom in Bezug auf Schnallen und Umhänge wegsehen würde, solange sie das Konzil oder den Novus Ordo nicht kritisieren.

Dies zeigt uns, dass – abge­sehen von den impro­vi­sierten zere­mo­ni­ellen Konno­ta­tionen, die ein wenig zu sehr an das alte Regime erin­nern (die jedoch in Chicago und allge­mein in den Verei­nigten Staaten sehr moderat sind) – die triden­ti­ni­sche Messe an sich ein beein­dru­ckendes Glau­bens­be­kenntnis und eine uner­schro­ckene Wider­le­gung der zusam­men­ge­flickten refor­mierten Liturgie ist, ob sie nun von einem alten Gemein­de­pfarrer oder einem neu geweihten Priester zele­briert wird, unab­hängig davon, ob er ein römi­sches Fidd­le­back oder ein mittel­al­ter­li­ches Mess­ge­wand trägt. Es ist diese Messe, und zwar die Messe schlechthin, die in dem einen Ritus gefeiert wird, der wirk­lich außer­ge­wöhn­lich ist, nicht weil er gele­gent­lich statt­findet, sondern weil er unver­gleich­lich besser ist als die protes­tan­ti­sche Nach­ah­mung, die der monti­nia­ni­sche Ritus ist, auf den ein Pfarrer von Ars mit Schre­cken geschaut hätte.

Diese Messe, die Messe der heiligen Kirche, die Messe der Apostel und Märtyrer aller Zeiten, unsere Messe – das ist die Messe, die ihnen wirk­lich einen Skandal bereitet. Es sind nicht die römi­schen Birettas und Verbeu­gungen, die sie skan­da­li­sieren; es sind nicht die Mozzettas und Rochets, die sie skan­da­li­sieren. Das, was sie wirk­lich empört, ist die katho­li­sche Messe, gegen die sie mit der Wut von Ketzern wettern – dieselben Leute, die die „Aufnahme“ und die „Inklu­si­vität“ predigen, die für jeden ohne Bedin­gung gilt, außer für gute Priester und treue Laien. In Wirk­lich­keit sollte dies ausrei­chen, um uns davon zu über­zeugen, die letzten ster­benden Keuchen einer Hier­ar­chie zu igno­rieren, die sowohl im Verstand als auch im Willen verblendet ist, weil sie der Gnade fremd ist.

Dieser x‑te Kraftakt von Cupich, der sich gegen­über den Gläu­bigen zynisch und rück­sichtslos verhält, sogar vor den Kano­ni­kern des Insti­tuts Christus König, kann ein gesunder Moment des Nach­den­kens über die vielen Versäum­nisse und Zwei­deu­tig­keiten sein, die geklärt werden müssen, vor allem in der Frage der Annahme des konzi­liaren mens und des berg­o­glia­ni­schen „Lehr­amtes“. Ich vertraue darauf, daß die Kano­niker von Christ­könig und alle Insti­tute von Ecclesia Dei in diesen Tagen der Prüfung eine wert­volle Gele­gen­heit zur Läute­rung sehen, indem sie mutig Zeugnis ablegen von der notwen­digen Kohä­renz zwischen dem Glau­bens­be­kenntnis und seinem kulti­schen Ausdruck in der Messe und der daraus folgenden Unver­ein­bar­keit mit den lehr­mä­ßigen und litur­gi­schen Abwei­chungen des Zweiten Vati­ka­nums. Denn es ist nicht möglich, die Messe des Heiligen Pius V. zu feiern und gleich­zeitig die Irrtümer seiner Feinde zu akzeptieren.

Cupich weiß das sehr gut, und deshalb will er die Feier dieser Messe verhin­dern. Er weiß, wie sehr diese Messe ein sehr mäch­tiger Exor­zismus gegen die Diener des Teufels ist, sowohl gegen jene, die Mitren tragen, als auch gegen jene, die keine tragen. Er weiß, wie unmit­telbar diese Messe wegen ihres über­na­tür­li­chen Sinns für das Heilige und Gött­liche – das myste­rium tremendum des Moses vor dem bren­nenden Dorn­busch – für jeder­mann verständ­lich ist und wie diese Messe den Gläu­bigen die Augen öffnet, ihre Herzen erwärmt und ihren Verstand erleuchtet. Nach Jahr­zehnten unsäg­li­cher Qualen können sich die Gläu­bigen endlich der Majestät Gottes nähern, sich bekehren, ihr Leben ändern, ihre Kinder zur Heilig­keit erziehen und den Glauben durch ihr Beispiel verbreiten. Was könnte für einen Bischof, der wirk­lich ein Hirte der ihm vom Herrn anver­trauten Schafe ist, wünschens­werter sein? Und was könnte verab­scheu­ungs­wür­diger sein für dieje­nigen, die wollen, dass die Schafe von den Wölfen zerrissen werden oder in den Abgrund stürzen?

Die Laien, die Priester und die Bischöfe haben die heilige und drin­gende Pflicht, sich gegen die Entschei­dungen dieser völlig diskre­di­tierten Persön­lich­keiten zu erheben und zu fordern, dass die ehrwür­dige triden­ti­ni­sche Liturgie ein unan­tast­bares Boll­werk der Lehre, der Moral und der Spiri­tua­lität bleibt, ohne auch nur einen Zenti­meter nach­zu­geben. Wir müssen Gott mehr gehor­chen als den Menschen (Apg 5,29), beson­ders wenn diese Männer durch ihr verwerf­li­ches Verhalten bewiesen haben, dass sie weder Gott noch ihre Brüder im Glauben lieben.

+ Carlo Maria Viganò, Erzbischof

20. Juli 2022

1 Kommentar

  1. 2. Petrus
    4 Denn wenn Gott die Engel nicht verschonte, die gesün­digt hatten, sondern sie in Fesseln der Fins­ternis in den Abgrund warf, um sie zum Gericht aufzubewahren,
    5 und wenn er die alte Welt nicht verschonte, sondern [nur] Noah, den Verkün­diger der Gerech­tig­keit, als Achten[1] bewahrte, als er die Sint­flut über die Welt der Gott­losen brachte,
    6 und auch die Städte Sodom und Gomorra einäscherte und so zum Unter­gang verur­teilte, womit er sie künf­tigen Gott­losen zum warnenden Beispiel setzte,
    7 während er den gerechten Lot heraus­ret­tete, der durch den zügel­losen Lebens­wandel der Frevler geplagt worden war
    8 (denn dadurch, dass er es mit ansehen und mit anhören musste, quälte der Gerechte, der unter ihnen wohnte, Tag für Tag seine gerechte Seele mit ihren gesetz­losen Werken),
    9 so weiß der Herr die Gottes­fürch­tigen aus der Versu­chung zu erretten, die Unge­rechten aber zur Bestra­fung aufzu­be­wahren für den Tag des Gerichts.

    ER ist der Weg, die Wahr­heit und das Leben.
    Der Glaube an den Leben­digen Gott rettet.

    Die Gnade des Herrn sei mit Denen, welche sie annehmen.
    Zum drüber sinnieren: yloi.ist

    Gelobt sei der da war und der da ist,
    ~ ewiglich ~

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