China möchte «Sonder­be­zie­hung» ihrer Natio­nal­bank zur west­li­chen Hoch­fi­nanz nicht länger hinnehmen

Seit 1.12.1948: Chinesische Volks- oder Zentralbank ist dem Staatsrat unterstellt | Quelle: Max12Max, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Gewitter über Chinas Zentralbank

Von YURY TAVROSKY | Die Kommu­nis­ti­sche Partei Chinas (KPCh) ist unzu­frieden mit der Zentral­bank (People’s Bank of China) des Landes. Am 24. Oktober besuchte der Gene­ral­se­kretär des Zentral­ko­mi­tees der KPCh zum ersten Mal in der Geschichte das impo­sante Gebäude der Zentral­bank im Herzen von Peking.

Vor nicht allzu langer Zeit wurde die «Partei­kom­mis­sion» des Zentral­ko­mi­tees der KPCh unter der Leitung von Gene­ral­se­kretär Xi Jinping einge­richtet, um eine solide Finanz­po­litik sicher­zu­stellen. Zuvor hatte der Staatsrat die Zentral­bank und die fünf «system­re­le­vanten (Geschäfts-)Banken» durch Partei­or­ga­ni­sa­tionen, deren Sekre­täre als «Kommis­sare» fungierten, unter Kontrolle gehalten. Dies reichte jedoch nicht aus. Das neue Partei­organ erhielt einen gedie­genen Mitar­bei­ter­stab mit einem Büro­ge­bäude in der so genannten «Finanz­straße» in der Nähe des Sitzes der Zentral­bank. Die neue Behörde beschäf­tigte einige der dreißig hoch­qua­li­fi­zierten Spezia­listen, die osten­tativ aus der Zentral­bank entlassen worden waren.

Die chine­si­sche Währung soll den US-Dollar nicht über Gebühr stützen

Für die Über­tra­gung der obersten Finanz­macht vom Staatsrat auf die Führung der Kommu­nis­ti­schen Partei gab es mehrere Gründe:

  • Es gibt ein Problem mit dem Yuan-Wech­sel­kurs. Allein im September fiel er auf den tiefsten Stand seit Dezember 2007. Im selben Monat belief sich der Netto­ab­fluss von auslän­di­schem Kapital auf etwa 75 Milli­arden Dollar.
  • Die ange­häuften Schulden der Lokal­re­gie­rungen und der Provinz­banken, die sie bedienen, könnten dank der laxen Politik der Zentral­bank einen Verlust von mehr als 300 Milli­arden Dollar verur­sa­chen. Die Schul­den­pro­bleme des Immo­bi­li­en­sek­tors, der für das chine­si­sche BIP und die soziale Stabi­lität von entschei­dender Bedeu­tung ist, werden auf Hunderte von Milli­arden geschätzt.
  • Die Folgen der Pandemie und der Rück­gang der welt­weiten Nach­frage nach chine­si­schen Produkten trüben die Aussichten auf einen Aufschwung.

Gleich­zeitig verfügt die Zentral­bank über versteckte Devi­sen­re­serven in Höhe von schät­zungs­weise drei Billionen Dollar. [Anmer­kung der Redak­tion: Mitver­ur­sacht durch das noto­ri­sche und system­im­ma­nent-chro­ni­sche US-Leis­tungs­bi­lanz­de­fizit.] Diese Vermö­gens­werte tauchen in den Buch­füh­rungs­be­richten der Aufsichts­be­hörde und in den von China veröf­fent­lichten Statis­tiken nicht auf. Dieser «Posten» wurde auch während des Besuchs von Xi Jinping bei der Zentral­bank erörtert.

Die USA haben China einen Handels- und Finanz­krieg erklärt

Die aktu­ellen Probleme haben das Poten­zial, stra­te­gi­sche Wellen zu schlagen. Die USA haben China einen Handels- und Finanz­krieg erklärt. Unter diesen Umständen wird es proble­ma­tisch, die «beson­deren Bezie­hungen» der Zentral­bank und ihrer Führung zu Part­nern und Amts­kol­legen im Westen zu tole­rieren. Im Laufe der Jahr­zehnte, in denen Peking dem west­li­chen Vorbild folgte, hat die Zentral­bank einen sehr unab­hän­gigen Status ange­nommen, zusätz­liche Struk­turen in der Haupt­stadt und in den Provinzen geschaffen und das US Federal Reserve System und die Euro­päi­sche Zentral­bank kopiert.

Chine­si­sche Banker begannen, den Manage­ment­stil und sogar den Lebens­stil ihrer west­li­chen Kollegen anzu­nehmen. Die «Zentrale Kommis­sion» für die Über­wa­chung der Partei­dis­zi­plin, die als «Abwehr­dienst» der Partei fungiert, beschul­digte die Banker kürz­lich des «Elitismus» und der Über­nahme west­li­cher Gepflogenheiten.

Das Kern­stück der «beson­deren Bezie­hungen» war durch die mehr als eine Billion Dollar besie­gelt, welche die chine­si­sche Seite bei der wich­tigsten ameri­ka­ni­schen Bank depo­niert hatte.

Jetzt wird das Geld nach China zurück­über­wiesen, aber Peking fürchtet immer noch eine Wieder­ho­lung des [west­li­chen] Raub­zugs auf die russi­sche Zentral­bank, von der 300 Milli­arden Dollar [bis heute] «einge­froren» worden sind.

***

Über­set­zung aus dem Russi­schen: UNSER MITTELEUROPA



Bitte unter­stützen Sie unseren Kampf für Frei­heit und Bürgerrechte.
Für jede Spende (PayPal oder Bank­über­wei­sung) ab € 10.- erhalten Sie als Danke­schön auf Wunsch ein Dutzend Aufkleber „CORONA-DIKTATUR? NEIN DANKE“ porto­frei und gratis! Details hier.



 

5 Kommentare

  1. Chine­si­sche Banker begannen, den Manage­ment­stil und sogar den Lebens­stil ihrer west­li­chen Kollegen anzunehmen.

    Das sind nicht nur die Banker, das begann schon unter dem letzten chine­si­schen Kaiser, für den das Leben im Lager endete. Geld­adel und Kommu­nismus kommen aus demselben Vipern­nest. Das heißt, Reichtum für wenige und Armut für alle. China hat als erstes seine Kultur verloren.
    Schon allein das Gebäude der Zentral­bank atmet den giftigen Odem des Westens wie alle Gebäude in den Städten Chinas.

  2. „Chine­si­sche Banker begannen, den Manage­ment­stil und sogar den Lebens­stil ihrer west­li­chen Kollegen anzunehmen.“

    Sprich, korrupt und gewis­senlos? Und wo ist da der Unter­schied zum vorhe­rigen kommu­nis­ti­schen Stil?

    10
    2
    • das dollar­diktat ist die reinste form
      des gängigen kapitalkommunismus

      geleasde frei­heit im farbigen
      demo­kra­tie­wash fürs taube volk

      und unterm strich mehr systemische
      schulden als sterne im ewigen all

      rom ist gefallen und london wird fallen

  3. Man kann den Chinesen nur raten, sich vom luft­ge­buchten US-Dollar fern­zu­halten und den Außen­handel nur Ware gegen Ware oder Ware gegen Gold zu betreiben.

    19
  4. solange die amis und brexitler die EZB
    chef­posten besetzen…sind wir deren
    fussabstreifer…aber dies scheint kein
    schwein in unserer brüssler deppen und
    fress­trog­union zu interessieren))

    und oben­drauf sitzt neben lagarde noch
    die deut­sche NWO chef­hure im EU gebälk…

    dagegen wirkt das unter­ge­gan­gene römische
    welt­reich wie schlumpf scholz bei hartem sex

    der € wird erst hart wenn die brexitler und
    amis sauber und unmiss­ver­ständ­lich aus
    europa entfernt werden..punkt

    23

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein