Covid-19 macht die Milli­ar­däre reicher und den Rest der Welt ärmer

Fotomontage: MPI

Zwei Berichte, die letzte Woche veröf­fent­licht wurden, doku­men­tieren die drama­tisch zuneh­mende Kluft zwischen den reichsten Menschen der Welt und der wach­senden Zahl von Fami­lien, die als Folge der Politik gegen die COVID-19-Pandemie in Armut leben.

Einem Bericht der Inter­na­tio­nalen Arbeits­or­ga­ni­sa­tion (ILO) der Vereinten Nationen zufolge sind im vierten Quartal 2019 welt­weit 8,8 % der Arbeits­stunden verloren gegangen, was 255 Millionen Voll­zeit-Arbeits­stellen entspricht. Das entspricht einem Arbeits­platz­ver­lust, der „etwa viermal größer ist als während der globalen Finanz­krise 2009.“

Darüber hinaus wird geschätzt, dass das globale Arbeits­ein­kommen im Jahr 2020 um 8,3 % gesunken ist.

Oxfam Inter­na­tional hat außerdem einen Bericht mit dem Titel „The Inequa­lity Virus“ (Das Ungleich­heits­virus) veröf­fent­licht, der zusam­men­fasst, dass „hunderte Millionen Menschen gezwungen sind, in Armut zu leben, während viele der Reichsten – Einzel­per­sonen und Unter­nehmen – prospe­rieren“, und zwar als Ergebnis der COVID-19-Politik, die von Regie­rungen auf der ganzen Welt einge­führt wurde.

Der Bericht zitiert mehrere globale Orga­ni­sa­tionen, darunter den Inter­na­tio­nalen Währungs­fonds (IWF), die Welt­bank und die Orga­ni­sa­tion für wirt­schaft­liche Zusam­men­ar­beit und Entwick­lung (OECD).

„Die Auswir­kungen werden tief­grei­fend sein“, erklärte Kris­talina Geor­gieva, geschäfts­füh­rende Direk­torin des IWF, „mit zuneh­mender Ungleich­heit, die zu wirt­schaft­li­chen und sozialen Verwer­fungen führt: eine verlo­rene Gene­ra­tion in den 2020er Jahren, deren Vermächtnis noch Jahr­zehnte lang zu spüren sein wird.“

Oxfam, eine linke Orga­ni­sa­tion, die sich dem „Kampf gegen Ungleich­heit zur Been­di­gung von Armut und Unge­rech­tig­keit“ verschrieben hat, stützte sich auf eine Umfrage unter 295 Ökonomen in 79 Ländern, bei der „87% der Befragten erwar­teten, dass die Einkom­mens­un­gleich­heit in ihren Ländern als Folge der Pandemie zunehmen oder stark ansteigen würde.“

Quelle: MPI (Autor: Léo Kersauzie)


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