web analytics
Foto: Magyar Nemzet

“Ich entschuldige mich für die neuen Beschränkungen, die sich auch auf das Leben von Geschäftsinhabern, Bürgern und Arbeitnehmern auswirken werden. Ich entschuldige mich auch dafür, dass ich die Möglichkeit, dass dies passieren könnte, vorher praktisch ausgeschlossen habe”, sagte der tschechische Ministerpräsident Andrej Babiš am 21. Oktober und räumte ein, dass die zweite Welle der Coronavirus-Epidemie seine Regierung unerwartet getroffen habe.

Die Tschechische Republik ist eines der europäischen Länder, das von der Pandemie wirklich dramatisch getroffen wurde.

Das 10,7-Millionen-Land ist der 21. am stärksten infizierte Staat der Welt. Seit seiner Veröffentlichung im vergangenen Frühjahr wurde bei insgesamt 777.000 Menschen das Coronavirus diagnostiziert. Die Epidemie hat bisher mehr als 12.400 Todesfälle gefordert. Ende des Jahres wurden 5.900 Patienten in Krankenhäusern behandelt, die auf Notfallarbeitspläne umgestellt hatten und nur dringende Operationen durchführten. In der Tschechischen Republik herrscht Notfallssituiation seit Oktober, Ausgangssperre seit Weihnachten. Die tägliche Anzahl neuer Coronavirus-Infektionen wurde gestern jedoch auf 17.278 festgelegt.

Die tschechische Regierung selbst hat zugegeben, dass sie zu spät die falschen Maßnahmen ergriffen hat. Trotz der Tatsache, dass es seit Mitte Oktober einem strikten Lockdown gibt, scheint das Virus nicht unter Kontrolle zu sein, erklärt Andor Mészáros, ein ungarischer Experte. Ihm zufolge könnten schlechte Infektionsdaten auch damit zu tun haben, dass viele Leute gegen den Lockdown sind.

Es gibt aber auch Kräfte im politischen Leben, die gegen Beschränkungen argumentieren und vor dem wirtschaftlichen Schaden warnen, der durch das Lockdown verursacht wird.

Eine Mitte Dezember veröffentlichte Umfrage hat ebenfalls gezeigt, dass nur vierzig Prozent der Tschechen geimpft werden wollen.

Dennoch begann die Impfkampagne am 27. Dezember, und Andrej Babiš wurde als erster mit dem von Pfizer und BioNTech gemeinsam entwickelten Impfstoff geimpoft. Er sandte damit eine Nachricht an die Öffentlichkeit, dass sie der Impfung vertrauen sollen.

 

Quelle: Magyar Nemzet


3 Gedanken zu „CZ: Die Pandemie hat die Regierung von Andrej Babiš beschädigt“
  1. Von einem Ministerpräsidenten, der Fehler eingesteht und auch bei der Impfung ein Zeichen setzt, können wir in Deutschland nur träumen. Unser Politiker haben alle die Weisheit mit Löffeln gefressen, wissen alles besser als die anderen und sind nur am fordern. Kein eigener durchführbarer Vorschlag und immer sind die anderen schuldig. Diese Tendenzen findet man leider auch bei den neuen etablierten Parteien. Vielleicht sollten sich alle Politiker mal bewusst machen, dass sie es größtenteils mit gebildeten Menschen zu tun haben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert