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Aya Abou-Daher · Bildquelle: Twitter

“Ich bin wie wiedergeboren. Sie werden mich nicht zum Assad-Regime zurückschicken, vor dem ich geflohen bin.” Aya Abou-Daher, eine 20-jährige syrische Gymnasiastin, kann am 15. Juli nach einer Anhörung vor dem Berufungsausschuss für Flüchtlinge in Kopenhagen ihre Freude nicht verbergen: Sie hat gerade ein Aufenthaltsrecht in Dänemark erhalten.

Sie ist samit zum Symbol für die Debatte über die umstrittene Rückkehr syrischer Flüchtlinge mit befristeter Aufenthaltsgenehmigung in ihr Land geworden. Ihr Anwalt, Niels Erik Hansen, hat gegen die Entscheidung der Einwanderungsbehörde Berufung eingelegt. “Ich will nicht zurück in den Tod gehen. Ich habe an Demonstrationen gegen das Regime teilgenommen. Solange ich in Dänemark bin, bin ich in Sicherheit”, sagte Aya Abou-Daher vor der Berufungsinstanz unter dem Vorsitz eines Richters.

Nach Angaben ihres Anwalts “spielte die hohe Medienpräsenz dieses Falles eine Rolle bei der Entscheidung der Kommission, ebenso wie Ayas negative Kommentare über das Assad-Regime”. Dieser Fall ist kein Einzelfall. Nach Angaben von Stig Torp Henriksen, dem Direktor der Einwanderungsbehörde, wurden etwa 40 % der von der Einwanderungsbehörde widerrufenen Aufenthaltsgenehmigungen für Syrer vom Beschwerdeausschuss aufgehoben.

Die Bereitschaft der dänischen Regierung, Syrer zurückzuschicken, wird demnach nicht in die Tat umgesetzt, da sie rechtlich durch den Beschwerdeausschuss für Flüchtlinge blockiert wird. Von 2011, dem Beginn des Krieges in Syrien, bis zum 1. Januar 2021 kamen 28.931 Syrer in das skandinavische Königreich: 26.016 leben heute noch dort. Der gleiche Trend gilt für die anderen großen Flüchtlingsgruppen im Zeitraum 2011-2017: 94 % der Eritreer, 89 % der Iraner, 97 % der Afghanen und 65 % der Somalier befinden sich noch in Dänemark.

Für Thomas Gammeltoft-Hansen, Juraprofessor an der Universität Kopenhagen, “ist dies eine Nuss, die kein europäisches Land zu knacken vermochte.” In der Praxis ist es sehr schwierig, die Rückkehr von Flüchtlingen zu gewährleisten. “Wir müssen zugeben, dass unsere Idee einer befristeten Aufenthaltsgenehmigung nicht funktioniert”, räumt Einwanderungsminister Mattias Tesfaye ein. Er fügte hinzu: “Auf lange Sicht wird unsere Gesellschaft eine solche Belastung nicht verkraften können”, wenn aus vorübergehenden Einwohnern dauerhafte werden.

Quelle: Le Figaro


4 Gedanken zu „Dänemark: Rückführung von Flüchtlingen schwierig, weil die Berufungsinstanz blockiert“
  1. Zudem wird da wieder eine auch noch westlich-säkular scheinende oder seiende Frau gezeigt, von denen unter all den Millionen sie gerade die eine Stecknadel oder die eine der vielleicht max. 10 Stecknadeln im allerhöchstwahrscheinlich durchweg männlichen Heuhaufen von Millionen archaisch patriarchalischen Männern und noch einigen wenigen ebenso archaisch fundamentalistischen Schleiereulen ist – m. E..

  2. Woher weiß man eigentlich, welcher Syrer richtiger Syrer ist?

    Jeder, der in den letzten sechs Jahren angetrieben kam, war doch Syrer.

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    1. Dieses Problem habe ich vor Längerem angesprochen. Ohne Antwort. Hat doch Assad sich ein Weltreich erkämpft, das von Myanmar bis Marokko reicht und tief im Süden , fast an Südafrika grenzt. Das ist der Grund, warum all die “Syrer” jetzt nach Deutschland kommen. Soros, Schwab, Gates, Rockefeller ,Rothschild und Guterres haben Merkel sicherlich um Hilfe gebeten, bis dieses “Syrien” stabilisiert ist.

  3. Der Juraprofessor Thomas Gammeltoft-Hansen, an der Universität Kopenhagen, soll doch einfach mal in die Zeitungsarchive gehen und die Nachrichten zur Flüchtlingslage von 1945/46 durchstöbern. Damals gab es alles: Menschenrechte, Die Haager Kriegskonvention, Eine Protestantische Kirche, Ein Internationales Rotes Kreuz, Einer Freie Presse, Eine Humanistische Bildung und Vieles mehr! Trotzdem wurden Deutsche Flüchtlinge erbärmlicher behandelt als Dänische Schweine. Und gleichzeitig sonnte sich die Dänische Königsfamilie im Glanz eines scheinheiligen Heiligenscheines aus göttlich verordneten Menschenrechten.

    Übrigens, Dänemark war Kolonialmacht. Die letzte Kolonie war Dänisch-Westindien in der Karibik. Weil die USA das Gebiet unbedingt brauchten, um ihre Schlafstörungen zu behandeln, marschierten US-Truppen dort 1917 einfach umständehalber ein. Die Dänen durften dafür 1919 völkerrechtswidrig das deutsche Nordschleswig besetzen und bis heute behalten. Die Deutschen wiederum dürfen seit 1945 zu all dem den Mund halten und von nie stattgefundenen freien Volksabstimmungen schwadronieren.

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