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Bildquelle: Breizh-info

Nach 1500 Jahren unter der Erde wurde einer der größten, reichsten und schönsten Goldschätze der dänischen Geschichte in der Nähe von Jelling in Dänemark entdeckt. Der riesige Fund von fast einem Kilogramm Gold, bestehend aus riesigen untertassengroßen Medaillons, stammt vermutlich aus dem 6. Jahrhundert (also vor der Wikingerzeit) und soll 2022 der Öffentlichkeit präsentiert werden.
 

Die ehemalige dynastische Hauptstadt Jelling in der dänischen Region Syddanmark ist heute eine bedeutende archäologische Stätte und eine der wichtigsten Fundstätten von Überresten und Denkmälern aus der Wikingerzeit.

Hier befinden sich auch Grabhügel und Runenstelen, die im 10. Jahrhundert von den Königen Gorm und später Harald errichtet wurden, während der Ort auch Spuren der Christianisierung des Königreichs aufweist.

Le Figaro beschreibt den nunmehrigen Schatzfund: “Was für ein Schatz! Der unerwartete Fund wurde von einem professionellen Schatzsucher acht Kilometer von der archäologischen Stätte, die zum Unesco-Weltkulturerbe gehört, entdeckt und besteht aus 22 Goldmedaillen: einige Münzen, ein Armband und vor allem etwa fünfzehn goldene Brakteaten. Diese Goldmedaillen zeichneten sich durch den hohen Feingehalt der Metallplatte aus, der es ermöglichte, sie nur auf einer Seite zu prägen. Sie sind seit dem 5. Jahrhundert bezeugt und wurden durch die spätrömische Münzprägung und die kaiserliche Verwendung von Gedenkmedaillons inspiriert. Als Zeugnis dieses Austauschs zwischen der südskandinavischen Welt und dem römischen Gebiet sind auch einige Solidi – die spätrömische Goldmünze – Teil des Schatzes. Das Bildnis des Kaisers Konstantin (272-337) wurde von skandinavischen Handwerkern mit Ösen versehen, so dass es um den Hals getragen werden konnte.

“Dies ist der schönste Fund von Goldgegenständen, den ich gesehen habe, seit ich hier arbeite”, sagte der Archäologe und Kurator des Nationalmuseums in Kopenhagen, Peter Vang Petersen, gegenüber dem dänischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk DR. Es ist Weltklasse. Das ist wirklich ein außergewöhnlicher Fund.”

Einige der Fundgegenstände weisen Runenmotive und Inschriften auf, die sich auf die damaligen Herrscher beziehen könnten, die aber auch, so einige der Forscher, die bisher Gelegenheit hatten, den Schatz zu untersuchen, an die nordische Mythologie erinnern.

Einer der Funde ist ein Brakteat zeigt einem männlichen Kopf mit einem Zopf und eine Reihe von Runen. Unter dem Kopf befindet sich ein Pferd und davor ein Vogel, mit dem der Mann kommuniziert. Zwischen der Schnauze und den Vorderbeinen des Pferdes befindet sich eine Runeninschrift, die nach ersten Interpretationen “houaʀ”, “der Große” bedeutet.

Ein Schatzfund aus einer chaotischen Zeit

Die meisten der größten Goldfunde Skandinaviens stammen aus der Mitte des 5. Jahrhunderts, als die Aschewolke eines großen Vulkanausbruchs im Jahr 536 n. Chr. eine Klimakatastrophe mit einer langjährigen Wirtschaftskrise und Hungersnot verursachte.

Nach Ansicht vieler Forscher veranlasste die Klimakatastrophe von 536 die Bewohner des heutigen Dänemarks dazu, die alten Herrscher abzulehnen und in dieser Zeit eine Menge Gold zu deponieren. Vielleicht, um sie vor Feinden zu schützen, vielleicht aber auch, um die Götter zu besänftigen.

Manche glauben, dass in dieser Zeit die Grundlagen der wikingerzeitlichen Gesellschaft und eines vereinten dänischen Königreichs gelegt wurden.

Der Schatz wird ab Februar 2022 im Rahmen einer großen Wikingerausstellung im Museum in Vejle zu sehen sein. Die Ausstellung erzählt die Geschichte von Harald Blåtands Verbindungen nach Osten und von der ersten Gründung des Königreichs, das den Grundstein für die Jelling-Dynastie legte. Die Wikinger-Ausstellung wird in Zusammenarbeit mit dem Moesgaard-Museum produziert, das auch eine Ausstellung zeigt, die andere Aspekte der Reisen der Wikinger nach Osten erzählt.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei BREIZH-INFO, unserem Partner in der EUROPÄISCHEN MEDIENKOOPERATION.


3 Gedanken zu „Dänemark: Schatz mit bisher unbekannten Runeninschriften entdeckt“
  1. Verdammten Barbaren und Römer haben mit ihren Autos, Flugzeugen, Panzern, Dampfmaschinen und Industrie so viel böses CO2 produziert, daß sie eine Klimakatastrophe verursachten.

    Der Vulkan ist nur die vorgeschobene Begründung der Leugner.

    —-

    Mal vom allem “Spaß” abgesehen, da fehlt der Hinweis auf das so oder so schon erfolgende Klimapessimum, welches entscheidend war für den Untergang des Römischen Reiches, da Triebkraft der Völkerwanderung.

    Sogar die Dauerlügner von Wikilügia schreiben dazu (noch): “In Europa lässt sich eine Periode tendenziell kühlerer Sommertemperaturen zwischen dem 4. und 7. Jahrhundert rekonstruieren.[17]”

    10
    1. Daran waren die Wikinger und Römer mit ihren Kreuzfahrtsschiffen schuld. Die haben zuerst für den Bau der Schiffe alle Küstengebiete und den ganzen Mittelmeerraum abgeholzt und dann haben die Ruderer (Galeerensträflinge) so heftig CO2 ausgeatmet dass das Klima kollabiert ist – daran sieht man wohin diese Entdeckungsreisen führen.

    2. Ein Goldschatz wurde gefunden. Und wohin führt das Thema: Zum Klimawandel. Auf die Geschichtsbücher in 20 Jahren freue ich mich jetzt schon 😀

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