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Foto: Miklós Teknős

Wenn die neue deutsche Regierung keine Lösungen findet, droht künftigen Rentnern ein trauriges Alter

Von Vida Ákos (München)

Die Nachfolgeregierung der Regierung Merkel muss eine Lösung für die Mängel des teuren und ineffizienten staatlichen Rentensystems finden. Ein weiteres Problem besteht darin, dass die Löhne niedrig gehalten oder Arbeitsplätze ohne soziale Absicherung aufrechterhalten werden, da die auf diese Weise Beschäftigten keine Rente erhalten.

Wie auch immer die neue deutsche Regierung gebildet wird, sie wird Lösungen für drängende Probleme wie künstlich niedrige Löhne, eine nicht oder zu wenig beitragszahlende Bevölkerungsschicht und ein unhaltbares Rentensystem finden müssen. Unsere Analyse zeigt, dass die größte europäische Volkswirtschaft nach 16 Jahren Merkel-Regierung dazu nicht in der besten Position ist.

Löhne sind niedrig gehalten worden

Leider ist die Bilanz nicht sehr positiv, weder in wirtschaftlicher noch in politischer Hinsicht. Die deutsche Wirtschaft gleicht derzeit einem taumelnden Riesen, der jeden Moment stürzen kann. Es mag überraschen, aber Deutschland ist tatsächlich ein Land mit billigen Arbeitskräften. Das unter dem Sozialdemokraten Gerhard Schröder eingeführte wirtschaftliche Umstrukturierungsprogramm Agenda 2010 hat zur Schaffung von Millionen von Niedriglohnarbeitsplätzen geführt, zum Beispiel in Form der so genannten “400-Euro-Jobs” (später “450-Euro-Jobs”). Das Besondere an dieser Art von Beschäftigung mit bis zu vierzig Stunden im Monat ist, dass der Arbeitnehmer kaum Beiträge zahlt (nur 16,20 €) und der Arbeitgeber 141,53 €, so dass das Bruttogehalt eines solchen Arbeitnehmers 607,73 € beträgt. Ein solcher Mitarbeiter kann mehrere Tätigkeiten ausüben. Die Millionen von Billigarbeitsplätzen, die durch die Reform geschaffen wurden, haben zwar die Arbeitslosenstatistiken entlastet, aber auch große soziale Probleme in die Zukunft verlagert.

Diese Arbeitnehmer werden fast keine Renten haben, was zu enormen sozialen Spannungen führen wird.

Viele Sozialpolitiker fordern deshalb bereits die Abschaffung der sozialversicherungsfreien Beschäftigung in Deutschland und die Rückkehr zum alten System, in dem jeder Euro Lohn sozialversicherungspflichtig war.

Die Arbeitgeber sind darüber natürlich nicht glücklich, da sie sich Sorgen um billige Arbeitskräfte machen und sich für die Beibehaltung des Modells stark machen.

Der gesetzliche Mindeststundenlohn in Deutschland beträgt seit dem 1. Juli 2021 9,60 Euro und steigt ab dem 1. Januar 2022 auf 9,82 Euro und ab dem 1. Juli 2022 auf 10,45 Euro. Als Wahlkampftrick verspricht die SPD einen Mindestlohn von 12 Euro, der natürlich für viele kleine Unternehmen, Handwerker und Händler plötzlich zu einer sehr großen Belastung wird. Es ist nicht ausgeschlossen, dass diese Lohnerhöhung zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit führen würde, was die Sozialdemokraten nicht wollen. Wenn sie gewinnen, wird es an ihrem künftigen Koalitionspartner liegen, sie vor der Einhaltung ihres Versprechens zu bewahren.

Teures System

Das Budget des deutschen Sozialministeriums in Höhe von 164 Milliarden Euro verschlingt bereits rund 40 Prozent des gesamten öffentlichen Haushalts (413,4 Milliarden Euro). Die Umverteilung der Steuereinnahmen und die Unterstützung von Millionen von Sozialhilfeempfängern, die dauerhaft arbeitslos sind, kosten enorme Summen.

Während 1962 sechs Aktive mit ihren Rentenleistungen einen Rentner ernähren konnten, sind es heute nur noch zwei, und der Staat muss die Lücke aus anderen Quellen schließen.

In diesem Jahr belaufen sich die Sozialversicherungsbeiträge auf insgesamt 38,5 Prozent der Gehälter. Davon entfallen 14,6 Prozent auf die Krankenversicherung (zuzüglich eines durchschnittlichen Zuschlags von 1,3 Prozent) und 18,6 Prozent auf die Rentenversicherung, deren Höchstgrenze 2018 auf 20 Prozent festgelegt wurde, um künftige Erwerbstätige nicht zu überfordern. Der Fehlbetrag wird natürlich von allen Steuerzahlern finanziert. Einzelne Arbeitnehmer und Angehörige freier Berufe, die eine eigene Einkommenssteuerklasse bilden, sind noch nicht verpflichtet, Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung zu leisten. Dies ist vielen linken Politikern ein Dorn im Auge, die diese Gruppen ohnehin in dieses ineffiziente System hineinziehen wollen. Wer jedoch freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung eintritt, wird in diesem Jahr zwischen 83,7 und 1320,6 Euro pro Monat zahlen müssen. Selbstständige, die in einigen Berufen rentenversicherungspflichtig sind – Handwerker, Künstler, Publizisten und Hebammen – zahlen einen monatlichen Beitrag von 611,94 €. Berufsanfänger zahlen die Hälfte davon, nämlich 305,97 €.

Künftige deutsche Rentner können sich einen Urlaub am Plattensee möglicherweise nicht mehr leisten · Foto: Csaba Jászai

Laut einer Umfrage des Demografie-Portals von 2018 haben 89 Prozent der Frauen und 39 Prozent der Männer eine gesetzliche Rente von weniger als 1.200 Euro. Die durchschnittliche Rente für Männer beträgt 1226 € und für Frauen 733 €.

Beamte sind zwar nicht rentenversicherungspflichtig und nicht beitragszahlend, aber ihre Altersbezüge, die der Staat aus den laufenden Steuereinnahmen deckt, sind dennoch im Durchschnitt doppelt so hoch wie die gesetzlichen Renten.

Dieses System, das von vielen als ungerecht empfunden wird, sollte ebenfalls reformiert werden.

Beinahe-Zusammenbruch

Das deutsche staatliche Rentensystem könnte bald zusammenbrechen, wenn es nicht dringend nach dem Vorbild der viel effizienteren niederländischen, schweizerischen oder österreichischen Systeme reformiert wird. Eine individuelle Vorsorge könnte zum Beispiel über Aktien- oder Immobilienfonds oder private Rentenfonds erfolgen.

Betriebliche Pensionsfonds, die früher sehr sicher und rentabel waren, beginnen nun aus dem System zu verschwinden, zum einen, weil immer weniger große Unternehmen ein Karrieremodell für ihre Mitarbeiter anbieten, zum anderen, weil es sehr schwierig ist, Pensionsgelder in Anlagen zu investieren, die im heutigen zinslosen oder sogar negativen Zinsumfeld eine gute Rendite bieten. Staatsanleihen, die früher eine stabile und sichere Anlage darstellten, bieten heute oft Negativzinsen, und der Aktienmarkt ist aufgrund der künstlich aufgeblähten Geldmenge, die in Sekundenschnelle zusammenbrechen kann, sehr volatil und riskant. Die Immobilienmärkte sind fast durchgängig überhitzt, Edelmetalle werden nicht verzinst und sind keine berechenbare Einkommensquelle. Kurzum, es ist eine Pattsituation entstanden, die der Sicherung künftiger Renten nicht förderlich ist.

Im aktuellen deutschen Wahlkampf spielen diese wichtigen Themen, die alle betreffen, neben Klimaschutz, individueller Mobilität und dem Umbau der Energiewirtschaft nur eine untergeordnete Rolle und werden über ein paar griffige Slogans hinaus kaum erwähnt. Aber die nächste deutsche Regierung muss eine Lösung finden, sonst droht der Mehrheit der einkommensschwachen Wähler ein trauriger Lebensabend und ein Gang zum Sozialamt.

Quelle: Magyar Nemzet


7 Gedanken zu „Das deutsche Rentenproblem brennt“
  1. Es liegt an den verschiedenen Plünderungen der Rentenkassen, der Veruntreuung der Gelder von Kranken- und Sozialkassen einschließlich Kindergeld für alle sofort und dauerhaft, die mit einem Schritt Deutschland meist illegal betreten haben, an den Entwicklungshilfegeldern, die heute z.B, an China! bezahlt werden, an Krankenkassengelder, die für Sippenangehörige bezahlt werden, die nie Deutschland betreten haben, an dem zu geringen Arbeitsdruck bei denen, die sich mit Hartz IV+Schwarzarbeit dauerhaft eingerichtet haben, an der schlechten Schulbildung durch ideologische Nichtbildungsprogramme samt der Erziehungsprogramme zur Leistungsunwilligkeit, die Liste ließe sich endlos verlängern.

    Vor allem an den zu niedrigen Gehältern. Wenn ein qualifizierter Handwerker mit einem Stundenlohn von 20€ in der Stunde für seinen Kollegen Autolackierer 110€ die Stunde bezahlen muss, stimmt etwas gehörig nicht. Aber die Deutschen wachen niemals auf, sie glaubten die Lüge vom guten Leben der Doppelverdiener und merkten nicht, dass vom Verdienst des Mannes genommen wurde und die außerhäusliche Arbeit der Frau damit bezahlt wurde. Die Deutschen wählen sich weiter immer wieder die Politiker, die sich dazu hergeben für eine Machtelite Deutschland auszusaugen, das abgepresste Geld anderen zu schenken, die die deutsche Industrie zerstören und dadurch wissentlich Arbeitsplätze vernichten – wir werden es jetzt bei der Wahl leider wieder sehen.

  2. Ganz einfach, wer entscheidet über unser Rentensystem, welchen Status haben diese Entscheider? Ich glaube dann lässt sich Vieles erklären. Es besteht keinerlei Interesse hier etwas zu ändern. Zum Schluss, die Wähler haben dieses System gewählt, also bitte keine Klagen.

  3. Das Geld fehlt nicht nur bei den Alten, wir haben auch Kinderarmut und Armut zwischendrin.
    Das ist nicht nur in Deuschland so, sondern weltweit. Wenn ein Problem vielfach auftritt, hat das sehr wahrscheinlich eine gemeinsame Ursache.
    Wenn die Straßenbeleuchtung einer ganzen Stadt zu dunkel brennt, liegt das nicht an den einzelnen Laternen, sondern an der Spannung.
    Siehe http://www.patentrezept.de und dort links oben [Modellbeispiel].

  4. Warum liegt das Rentenniveau in Deutschland zurzeit bei 48 Prozent (wird ab 2025 weiter abgesenkt) und z.B. in Österreich bei 80 Prozent? In Österreich zahlen alle in die Rentenkasse ein, die monatliche Einkünfte beziehen. Darunter fallen alle Gruppen die in Deutschland von der Einzahlungspflicht befreit sind. In Deutschland sind es Beamte, Politiker, Selbständige, Besserverdienende und Freiberufler die von der Einzahlung in die Rentenkasse befreit sind. Zwar sind die Beitragszahlungen, Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil, in Österreich ca. 4 Prozent höher als in Deutschland, doch dafür bedarf es keiner privaten Zusatzversicherung. Die österreichische Durchschnittsrente liegt im Schnitt monatlich ca. 600 Euro über der deutschen Altersrente.

    Beamte erhalten 71,5 Prozent ihres letzten höchsten Gehaltes, Angestellte nur 48 Prozent ihres durchschnittlichen Gehaltes von 45 versicherungspflichtigen Arbeitsjahren. Hingegen Bundesbeamte bereits nach 5 Jahren den Anspruch einer Mindestpension von 1.760,73 Euro (Stand 2019) erhalten, muss ein Vollzeit-Beschäftigter mit Durchschnittseinkommen 53,5 Jahre lang arbeiten und ununterbrochen in die Rentenkasse einzahlen, um eine monatliche Rente von 1.760 Euro zu erreichen. Es ist noch zu erwähnen, dass Beamtenpensionen ausschließlich aus dem Steueraufkommen zu finanzieren sind und Beamte in keiner Kasse etwas einzahlen müssen.

    Auf eine kleine Anfrage der AfD-Fraktion zu Beamtenpensionen antwortete die Bundesregierung folgendes: „Im vergangenen Jahr betrugen die durchschnittlichen Versorgungsbezüge der rund 440.000 Bundesbeamten 3.148 Euro pro Monat. Dagegen lag die Altersrente im Schnitt bei 1.110 Euro. Die Differenz wuchs gegenüber dem Vorjahr um monatlich 15 Euro. 2018 hatte die Durchschnittsrente 1.057 Euro betragen, die Durchschnittspension hingegen 3.080 Euro“. „Die Rückstellungen des Bundes stiegen für die Pensions- und Beihilfeleistungen im vergangenen Jahr auf knapp 808 Milliarden Euro. Im Jahr 2010 waren es dagegen noch 450,3 Milliarden Euro“.

    Wenn bedacht wird, dass es sich bei den Zahlen der Bundesregierung „nur“ um Bundesbeamte handelt und noch eine viel größere Anzahl bei den Bundesländern und Kommunen im Beamtenverhältnis stehen und eine noch größere Zahl bereits Pensionen bezieht, müssen die gesamten Rückstellungen für Pensions- und Beihilfeleistungen im Bereich von 2 bis 3 Billionen Euro liegen.

    Um es einmal sinnbildlich darzustellen: In Westdeutschland beträgt die maximal erreichbare Bruttorente (hiervon gehen noch Steuern, Kranken- und Pflegeversicherung ab) nach 45 beitragspflichtigen Versicherungsjahren 2.724 Euro, in Ostdeutschland 2.623 Euro. Dazu wäre im gesamten Erwerbsleben ein monatliches Bruttogehalt im Westen von 6.700 Euro nötig, im Osten 6.150 Euro. Sollten noch höhere Gehälter gezahlt sein, werden die auf die Rente nicht mehr angerechnet. Doch welcher Durchschnittsrentner erzielt schon derartige Gehälter über die gesamte Lebensarbeitszeit. Wer 5.000 Euro Brutto monatlich verdient, kann mit ca. 2.000 Euro Bruttorente rechnen, wer 3.000 Euro Brutto monatlich bekommt mit ca. 1.200 Euro Bruttorente. Wer im Mindestlohn schuftet, kann sich dann über ca. 700 Euro monatliche Bruttorente erfreuen.

    Reiches Deutschland, das Rentensystem steht vor dem Finanzierungskollaps

    https://www.diefreiemeinung.de/2021/06/reiches-deutschland-das-rentensystem-steht-vor-dem-finanzierungskollaps/

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    1. Politiker schwadronieren davon, daß genügend Geld vom Himmel regnet! Bei derart üppiger Kriegskasse, müssten auch Rentner genügend abbekommen! Und alle Arbeitnehmer sollten bei vollem Lohnausgleich sofort die Maloche einstellen.

      Das aktuelle Renten- und Versorgungssystem der BRD zahlt an die politischen Mittäter üppiges Schweigegeld und beklaut den Rest. Das ist die bittere Wahrheit. Und daran wird sich auch nichts ändern.

      Sollte sich da wirklich Gerechtigkeit einfinden, beginnt sofort der Bürgerkrieg. Dem Rentner, der lebenslang verarscht wurde, dem müssen 300 für Speis und Trank reichen. Das sieht bei der Zweitfrau des Herrn Regierungsdirektors ganz anders aus. Die verläßt bei weniger als 3.000 sofort ihren Göttergatten!

    2. Sie haben völlig recht es ist eine Schande!!!
      Ich sehe nicht ein warum Beamten , Politikern und den Rest keine Pensionen einzahlen müssen und das grösste Teil von denen auch keine Steuern bezahlen müssen überall Vergünstigungen, Vergütungen und noch Bonis abkassieren!
      Und dafür GAR NICHTS bezahlen das ist zum kotzen
      Es braucht ein neues System wo wir keine Parteien ( Mafia ähnliche Klubs) einstellen sondern einzelne Politiker die specialiseert
      sind auf ihrem Gebiet und einen Staatlichen Leitung bilden ( alle von Volk gewählt ! ) und nach vier Jahren ersetzt werden .
      So das sich keine Gruppen bilden können wodurch Machtgehabe den überhand gewinnt und vor allem keinen Freundschaftspolitik .
      Sie dürfen neben diesen Beruf keine Nebeneinkünften verdienen und müssen wie jeder anderen Menschen alle Abgaben bezahlen die dazu beitragen einen Menschlicheren Gesellschaft zu Bilden !!!
      Wir müssen Aufstehen sie haben alle Pensionskassen schon ausgeräumt wer weiss wer das alles kassiert oder verschwinden hat lassen auf jeden Fall sind sie so gut wie leer !!!
      Nur WIR das Volk kann das stoppen indem wir zusammen aufstehen und zu unseren Verantwortung stehen und uns nicht länger verarschen lassen !!!

  5. Anno 1914 ernährten 4 Kühe, auch in wirtschaftlich benachteiligten Regionen, wie den Tiroler Alpen eine Großfamilie! 2014 ernähren 200 Kühe wirtschaftlich bevorzugten Regionen, wie Mecklenburg nicht einmal eine Kleinfamilie!

    Überträgt man das Beispiel (Wissenschaftlich belegt) auf Rentner und nimmt an, daß zu der tiroler Großfamilie 4 Großeltern gehörten, dann müßten die 200 Kühe in Mecklenburg auch 200 Rentner nähren. Zur mecklenburgischen bäuerlichen Kleinfamilie gehören aber weder Oma noch Opa. Die mecklenburgischen bäuerlichen Kleinfamilie ist dazu noch praktisch pleite, und ihr Hof gehört längst der Bank!

    Eine ehrliche Analyse des Rentenproblem kann nicht in Papiergeld erfolgen, sondern muß in Naturalien zerlegt werden. Das heißt, man verteilt an Rentner Bezugsscheine wie im Krieg, und versucht dann, die auf den Scheinen verzeichneten Waren einzusammeln. Zweckmäßig beginnt man in der Familie, Sippe, Gemeinde, Sozialverbänden usw! Ich wünsche viel Spaß!

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