Das ist ein Krieg ohne Ehre

Ein Gast­bei­trag von Dr. Tamás Kötter
 

Nach Thuky­dides ziehen die Menschen aus drei Gründen in den Krieg: Inter­esse, Furcht oder Ehre; und die Achse Brüssel-Paris-Berlin – auch wenn sie ihre Ehre verloren hat (aber dazu später mehr) – hat Grund zur Furcht, denn es wird ein ernst­hafter Inter­es­sen­ver­lust sein, wenn die V4-Staaten diesem Rahmen der Zusam­men­ar­beit echte, sinn­volle Substanz verleihen. Dies ist bereits der Fall.

Mit der Auflö­sung der Öster­rei­chisch-Unga­ri­schen Monar­chie ist das wirt­schaft­liche und vor allem das kultu­relle Mittel­eu­ro­pä­ertum verschwunden.

Die Nationen, die die Monar­chie bildeten, waren Teil der sechst­stärksten Macht der Welt, wenn auch in einem impe­rialen Rahmen. Die Nach­fol­ge­staaten, die entstanden sind, haben nichts davon geerbt. Sie waren in der Welt­po­litik und auch in der euro­päi­schen Politik völlig irrele­vant, unfähig, sich auf der Basis gemein­samer Inter­essen und Werte aufein­ander zu beziehen;

Einer­seits trauten diese Staaten einander nicht, nur die Kleine Entente funk­tio­nierte eine Zeit lang, ande­rer­seits waren sie bereit, prin­zi­pi­en­lose Bünd­nisse mit jeder Groß­macht und gegen­ein­ander einzu­gehen. Frank­reich, das kleine Entent domi­nierte, wurde zunächst von Deutsch­land aus der Region verdrängt (Pax Germa­nica) und dann durch die grau­same Unmit­tel­bar­keit der Konfe­renzen von Jalta und Potsdam in die Inter­es­sensphäre der Sowjet­union gebracht.

Die eura­si­sche Groß­macht sorgte dafür, dass “aus Mittel­eu­ropa Osteu­ropa” wurde.

Infolge der Sowje­ti­sie­rung “wurden keine Brücken zwischen den ‘selbst­be­wussten sozia­lis­ti­schen’ Völkern gebaut, auch die Eisen­bahn wurde vieler­orts abge­schafft, und sogar die gemein­same Sprache hat sich inzwi­schen geän­dert, da das Russi­sche das Deut­sche und das Unga­ri­sche nicht ersetzen konnte, und diese wurden nach dem histo­ri­schen Umweg durch das in der Region fremde Engli­sche ersetzt. (Zoltán Mészáros, Ein geeintes Mittel­eu­ropa, so schnell wie möglich)

Sowohl die Radi­kal­li­be­ralen (die demo­kra­ti­sche Oppo­si­tion) als auch die mit ihnen bereits eng verbün­deten partei­staat­li­chen Kräfte (Reformer, Experten) sowie die west­liche wirt­schaft­liche, poli­ti­sche und kultu­relle Elite

sahen den Sinn des revo­lu­tio­nären, regi­me­ver­än­dernden Über­gangs der Jahre ’89-’90 im Anschluss an den “Westen”,

dessen Inhalt Márton Békés als die Über­nahme der dortigen (west­li­chen) Agenda defi­nierte: “deren bestim­mende Elemente die indi­vi­du­ellen Menschen­rechte, die inter­na­tio­nale Zivil­ge­sell­schaft und die Markt­li­be­ra­li­sie­rung waren“. (Márton Békés, Die Situa­tion im Osten ändert sich)

Diese totale Nach­ah­mung (die übri­gens in der Unter­ord­nung der natio­nalen Inter­essen unter den “Westen” zu sehen ist), die die Zeit nach dem System­wechsel bis 2010 kenn­zeich­nete, wurde durch die popu­lis­ti­schen Aufstände in der Region durch­bro­chen, die

eine Rück­kehr zu einem Mittel­eu­ro­pä­ertum markierten, das von enger wirt­schaft­li­cher und poli­ti­scher Zusam­men­ar­beit und einer Beto­nung der kultu­rellen Einzig­ar­tig­keit geprägt war.

Die Groß­mächte tun sich schwer damit, abtrün­nige Staaten zu tole­rieren. Sie sind sich darüber im Klaren, dass “wenn die Volks­wirt­schaften der V4 noch stärker mitein­ander verbunden werden, dies Stärke bedeuten könnte, wie im Fall von Firmen und privaten Unter­nehmen.” Ein solches Bündnis – das den kleinen und mitt­leren Staaten der Region nicht nur Pres­tige nach außen verschafft, sondern auch hilft, den nega­tiven Auswir­kungen des Einflusses von Groß­mächten entge­gen­zu­wirken – “würde auch ein faires Verhältnis zu West­eu­ropa erzwingen.” (Zoltán Mészáros: Ein geeintes Mittel­eu­ropa, so schnell wie möglich!)

Es ist kein Zufall, dass der “Westen”, der dies erkannt hat, versucht, die beiden Flagg­schiffe des aufstre­benden Mittel­eu­ropa, Polen und Ungarn, zu destabilisieren.

Sie halten die beiden Länder durch “orga­ni­sierte” Kriege (Einfüh­rung des Rechts­staats­me­cha­nismus) und “selbst­lose freund­schaft­liche Hilfe” für die Elite aus der Zeit zwischen 2002 und 2010, die an die Macht zurück­kehren wollen (MSZP, DK, Párbeszéd), und ihre neu rekru­tierten Hilfs­truppen (Jobbik, Momentum, LMP) ständig unter Druck. Im gemein­samen Schnitt­punkt der noch im Entstehen begrif­fenen Programme dieser Parteien steht das Verspre­chen einer “Rück­kehr zum Westen”, was – ausge­hend von der fast jahr­hun­der­te­langen Nach­fol­ge­po­litik der Linken – faktisch nicht mehr und nicht weniger bedeutet als “Ausver­kauf der natio­nalen Inter­essen und Abbau der natio­nalen Werte” (Márton Békés).

Der jüngste Akt dieses perma­nenten Krieges, unter­bro­chen von kurzen Frie­dens­phasen, ist die umfas­sende Novel­lie­rung des Kinder­schutz­ge­setzes, mit der versucht wird, sich unter dem Vorwand des Schutzes von (sexu­ellen) Minder­heiten in die inneren Ange­le­gen­heiten unseres Landes einzumischen.

Um auf Thuky­dides zurück­zu­kommen, vom allen mögli­chen Gründen wurde dieser Krieg aus einem bestimmten Grund sicher­lich nicht begonnen, und das ist die Ehre. “Wenn es der EU-Kommis­sion wirk­lich um den Schutz von Minder­heiten ginge, hätte sie das Thema der auto­chthonen natio­nalen Minder­heiten (ca. 10% der EU-Bevöl­ke­rung!) nicht zuvor vom Tisch gefegt.”

Der einzige Grund für den Krieg ist die Zerstö­rung eines eigen­nüt­zigen, sich gegen­seitig unter­stüt­zenden Mittel- und Osteu­ropas, das vor unseren Augen geschaffen wird.

Lassen wir das nicht zu!!!!

Der Autor, Dr. iur. Tamás Kötter, ist Rechts­an­walt und Schriftsteller.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei UNGARNREAL, unserem Partner in der EUROPÄISCHEN MEDIENKOOPERATION.


5 Kommentare

  1. „Der einzige Grund für den Krieg ist die Zerstö­rung eines eigen­nüt­zigen, sich gegen­seitig unter­stüt­zenden Mittel- und Osteu­ropas, das vor unseren Augen geschaffen wird.“

    Richtig. Lassen wir das nicht zu!!!!

  2. Der gegen­wär­tige Krieg – und es ist eindeutig ein Krieg – unter­scheidet sich von früheren Kriegen dadurch, dass er nicht gegen eine Nation oder ein Volk gerichtet ist, sondern ein Krieg der Globa­listen um die Weltmacht.
    Allein in den Verei­nigten Staaten starben etwa 42.000 Menschen bis zu drei Tage nach der Impfung, so eine eides­statt­liche Erklä­rung eines CDC-Mitar­bei­ters im Senat von Alabama.
    Das steht in der heutigen Mail Online-Ausgabe.
    Der Krieg wird mit einer Spritze geführt.
    www.world-scam.com

  3. Glück­wunsch, zu diesem erhel­lenden Bericht, dem nichts hinzu­zu­fügen ist, außer dem Wunsch, dass die Politik V4 geeint gegen die verwahr­loste EU angehen möge.

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  4. „Nach Thuky­dides ziehen die Menschen aus drei Gründen in den Krieg“. Kein Mensch zieht frei­willig in den Krieg. Er muss dazu unauf­hör­lich von Nicht­men­schen durch Propa­ganda belogen werden, um das zu tun.

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    • Natür­lich nicht. Aber da sind die soge­nannten Kriegs­ge­winnler, die auch Umstürze oder Revo­lu­tionen orga­ni­sieren, wie 1917, als sie den großen östli­chen Macht­block, die Sowjet­union schufen. Gleich­zeitig nashmen sie durch Betrug 1913 die USA in Geisel­haft. Und wer störte da in MIttel­eu­ropa? Öster­reich-Ungarn und das Deut­sche Kaiser­reich. 1945 machten sie dann Nägel mit Köpfen und amput­irten uns Deut­sche von unserem Stamm­land Preußen, teilten uns zwischen ihren 2 Macht­blö­cken auf und halten uns und ganz West­eu­ropa als ihre Kolonie. Es wird Zeit, daß das zur Sprache kommt und die zum Teufel gejagt werden.

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