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Von Álvaro Peñas

Jorge Garris Mozota · Foto: El Correo de España

Interview mit Jorge Garris Mozota, Doktor der Geschichte und Absolvent der Politikwissenschaften und Soziologie. Er verfasste zahlreiche Forschungsartikel und hielt Vorträge zu geopolitischen und migrationspolitischen Themen.

Migrationen sind ein permanentes Phänomen in der Geschichte und werden es auch in Zukunft sein.

Migrationen wirtschaftlicher Art sind auf die Veränderungen der Entwicklungspole im Laufe der Geschichte und die damit einhergehende Verlagerung der Produktion zurückzuführen. Diese Veränderungen erzeugen solche Migrationsströme, aber es gibt auch solche, die durch Krieg, religiöse, ethnische und politische Verfolgung sowie durch klimatische Einflüsse verursacht werden. Zu bestimmten Zeiten, wie z. B. seit 2015, ist jedoch ein erheblicher Anstieg der irregulären Migration in bestimmte geografische Richtungen zu verzeichnen, und dies aus bestimmten Gründen, die berücksichtigt werden müssen.

Waren Migrationen auch eine Kriegswaffe, und können Sie uns einige Beispiele dafür nennen?

Das Konzept der irregulären Migration als Kriegswaffe bezieht sich auf die Tatsache, dass ein oder mehrere Staaten bestimmte irreguläre Migrationsströme in Richtung Nachbarstaaten erleichtern oder katalysieren, mit dem Ziel, negative Auswirkungen auf deren Sicherheit, soziale Stabilität und Wirtschaft zu erzeugen.

Deutliche Beispiele dafür waren die Rolle der Türkei während des Syrienkriegs und in Bezug auf die Migrationsströme in die EU; sie variierte ihre Kontrolle darüber je nach ihren Verhandlungen mit der EU. In Amerika wird die Rolle Mexikos als Nadelöhr und Zwangspassage aller Migrationsströme aus dem Süden und der Mitte des Kontinents in die USA traditionell als Schwächung der USA verstanden, obwohl das Phänomen sehr komplex ist, weil viele interne und externe Faktoren mitspielen. Erinnern wir uns auch an den so genannten “grünen Marsch”, der 1975 auf Befehl von Marokkos König Hassan II. stattfand, um die Kontrolle über die Westsahara zu übernehmen.

Die Kriege in Libyen und Syrien haben eine Migrationswelle nach Europa ausgelöst, allerdings in vielen Fällen von Menschen, die nicht wirklich aus den Konfliktländern stammen. Sollten nicht die Länder, die die Konflikte geschürt haben, die Verantwortung für diese humanitären Krisen übernehmen?

Was die Kriege in Libyen und Syrien verursacht haben, ist die Eröffnung von zwei großen Abflüssen von irregulärer Migration in die EU, abgesehen von Migranten aus den Ländern selbst. Diese Migrationsströme werden von Mafias kanalisiert, die sich auf den Menschenhandel, aber auch auf Waffen, Drogen und illegale Waren spezialisiert haben.

Für Länder, die sich in einem Konflikt befinden, ist es schwierig, eine Politik der Migrationskontrolle zu entwickeln, und ebenso für diejenigen, die direkt oder indirekt dafür verantwortlich sind, da in vielen Fällen beabsichtigt ist, durch unkontrollierte Ströme den Status quo eines bestimmten geographischen Gebietes zu beeinflussen und abzuleiten. Tatsächlich ist eine der Hauptfolgen, die sich auf die Logistik und die Gesundheit in jedem Konflikt auswirken, die Wanderungsbewegung von Flüchtlingen.

Viele europäische Länder folgen dem von der UN vorgegebenen Modell, das die Ankunft von Millionen von Einwanderern verteidigt, und im Gegensatz zu diesem Modell haben wir Ungarn, das es schafft, seine Geburtenrate zu erhöhen. Warum hat Westeuropa den Weg des demografischen Selbstmords gewählt?

Der Begriff des demographischen Selbstmords bezieht sich auf die Tatsache, dass die als ethnisch europäisch angesehenen Völker in der Zukunft nicht nur auf der Ebene des Kontinents, sondern weltweit eine Minderheit sein werden, da sie am Ende des 21. Jahrhunderts voraussichtlich nicht mehr 6-7% der Weltbevölkerung ausmachen werden. Dies wurde durch die Anti-Geburts- und Abtreibungspolitik hervorgerufen, die in vielen europäischen Ländern um die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts herum entstanden ist. Sie wurde in fortgeschrittene Prozesse des sozialen Wandels eingefügt, die das Konzept der Familie und der sozialen Rollen tiefgreifend veränderten, mit einer Entwicklung des Denkens in Richtung postmoderner Formen zusammen mit einem gewissen Nihilismus. Die Natur nimmt ihren Lauf, und im Jahr 2050 wird fast die Hälfte der Weltbevölkerung aus Ländern südlich der Sahara stammen. Offensichtlich hat man seit dem Zweiten Weltkrieg keine europäische Geburtenpolitik mehr verfolgt.

Die meisten westlichen Länder haben den Marrakesch-Pakt unterschrieben, China, die USA, Italien, Österreich und Ungarn jedoch nicht. Was sind die Auswirkungen dieses Paktes?

Dieser Pakt ist ein sehr wichtiger und entscheidender Meilenstein in der Geschichte der Menschheit, da er die Begriffe Einwanderung und Auswanderung abschafft und sie durch den Begriff der Migration ersetzt. Sie betont, dass es ein Menschenrecht ist, in jeden Teil der Welt zu migrieren, und dass es eine Verantwortung der Durchzugsstaaten sei, dies zu erleichtern und dem Migranten sogar lebensnotwendige wirtschaftliche Hilfe zu gewähren. Zu den Zielen gehört die jedoch auch die Bekämpfung und Kontrolle unkontrollierter Ströme und des Menschenhandels. Er wird als ein für den Unterzeichnerstaat rechtlich nicht bindender Pakt dargestellt, obwohl er aus politischer Sicht sehr wohl verbindlich ist. Eines der Handlungsinstrumente des Paktes ist die UN-Agenda, die Migrationen und Migranten als einen kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Wert für die Aufnahmeländer darstellt.

Es ist offensichtlich, dass diese Konzepte, die sich im Marrakesch-Pakt widerspiegeln, unter anderem für die oben genannten Länder gegen ihre nationalen Interessen verstoßen

Seit 2005 hat Europa eine Agentur, Frontex, zur Kontrolle der europäischen Grenzen. Es bedurfte jedoch nur einer Kampagne einer NGO, damit Frontex Ungarn aufgab.

Frontex wurde als Agentur zur Koordinierung der europäischen Zollpolizei, insbesondere in Südeuropa, konzipiert, um unkontrollierte Migrationsströme sowie Drogen und illegale Waren zu kontrollieren. Sie ist in hohem Maße von den ihr zugewiesenen Mitteln abhängig, um über effektive Kontrollmittel und qualifiziertes Personal zu verfügen. Die Tatsache, dass bestimmte Länder wie Ungarn den Eindruck haben, dass ihre Grenzen nicht ausreichend geschützt werden, führt zu politischen Interpretationen und Positionen, die die Wirksamkeit der Agentur in Frage stellen. Einige Staaten sind der Meinung, dass die polizeilichen und sicherheitspolitischen Maßnahmen von Frontex nicht im Einklang mit den politischen Maßnahmen der EU stehen, geschweige denn mit denen der UN. Nicht alle Regierungen sehen das Migrationsphänomen auf die gleiche Art und Weise, insbesondere diejenigen mit einer kleinen Bevölkerung, wie z.B. Ungarn.

Welche Konflikte werden wahrscheinlich den prognostizierten Anstieg der Migration auslösen?

Die Zunahme der Migrationsströme auf regionaler oder globaler Ebene kann unvorhersehbare Auswirkungen zusätzlich zu den bereits bekannten und untersuchten haben. Die einheimische Bevölkerung der Aufnahmestaaten kann auf unterschiedliche Weise auf die Zunahme der ausländischen Bevölkerung in ihrer Gesellschaft reagieren. Es ist klar, dass die Integration in der Aufnahmegesellschaft, wenn es eine dominante Kultur gibt, nicht das gleiche Ausmaß erreicht, wenn sie gemeinsamer oder ähnlicher Natur sind, als wenn sie einander gegenüberstehen. Dies erzeugt immer soziale Brüche, unabhängig von staatlichen Maßnahmen und offizieller Migrationspolitik.

Im europäischen Fall haben sich bereits als identitär bezeichnete Formationen und Gruppen herausgebildet, die, ohne in Ideologie und Repräsentation homogen zu sein, gegen nationale und internationale gesetzgeberische Maßnahmen in diesem Bereich auftreten. Der neue UN-Pakt zielt darauf ab, die Distanzen zwischen den verschiedenen Kulturen und Religionen zu begrenzen, um die Interkulturalität in den Gesellschaften zu erleichtern, aber um dies zu erreichen, verlangt er den Verzicht auf Charaktere, die in ihnen als grundlegend angesehen werden, und die Annahme neuer und gemeinsamer Charaktere, die darauf abzielen, alle Völker der Welt zu vereinen. Niemand ist sich darüber im Klaren, dass es bei all diesen gestalteten Prozessen sehr schwierig ist, es allen recht zu machen, und es ist mehr als wahrscheinlich, dass einige mehr verlieren oder gewinnen werden als andere. Kurz gesagt, es geht darum, eine Weltgesellschaft zu schaffen, die sich aus Komponenten eines Konzepts des Neuen Menschen zusammensetzt.

 

Dieser Beitrag erschien zuerst bei EL CORREO DE ESPAÑA, unserem Partner in der EUROPÄISCHEN MEDIENKOOPERATION.


10 Gedanken zu „“Der neue UN-Pakt soll die Interkulturalität in Gesellschaften erleichtern”“
  1. Eigentlich sollten die genannten Länder und auch Deutschland, wenn es wieder eine deutsche Regierung hat, die UN verlassen. Deutschland ist ohnehin immer noch Feindstaat. Warum lassen wir Fremde bestimmen, wer in unsere Länder kommt? Es sind unsere Länder !!!

    Im übrigen war nach dem dreißigjährigen Krieg das deutsche Volk um ca. 70 % dezimiert. Und dann ging es wieder aufwärts. Dann könnte man jetzt auch schaffen, wenn man wollte. Allerdings muß die Wirtschaft und das Profitstreben dem Wohl der europäischen Völker angepaßt werden.

    In der vergangenen Woche war ich mit meiner Frau in der benachbarten größeren Kreisstadt. Am späteren Dienstagnachmittag sah man in der Innenstadt Gruppen von nichts tuenden jungen Negern und jungen Museltypen. Alle schauten sehr aggressiv. Sollten wirklich wieder die Einzelhandelsgeschäfte öffnen, kaufen wir dennoch nicht mehr in der Stadt ein. Diesen aggressiven Typen wollen wir uns nicht aussetzen. Wir hatten direkt Angst. Die Einzelhändler können sich bei Merkel und Co. (beispielsweise der UN) bedanken.

  2. Wer in ein fremdes Land geht, muss sich auch allein ernähren können und darf nicht auf Sozialhilfen pochen. Und wer in ein fremdes Land geht, hat sich gefälligst den dort herrschenden Gegebenheiten anzupassen und kann nicht stur seine Kultur dort weiter leben wollen. Deshalb passen auch nur europäische Kulturen nach Europa, weil sie ähnlich sind.
    Asiaten können sich zum großen Teil prima anpassen und wollen durch Arbeit auch Geld verdienen, bei muslimischen Ländern und Afrika funktioniert das nicht. Die wollen abzocken, fallen immer wieder durch Kriminalität auf und wollen bestimmen. Die dürfte man grundsätzlich nicht ins Land lassen, weil der Ärger vorprogrammiert ist. Die lasche Justiz bestärkt sie doch noch in ihrem Verhalten, es gibt keine Grenzen und sie sind die Könige in unserem Land, denen man Zucker in den Hintern bläst. Das ganze Corona-Theater dient genau dazu, die Zuwanderung, die nach wie vor im großen Stil stattfindet, in den Hintergrund zu stellen, damit der dumme Bürger es nicht merkt. Hier in Hannover kommen jede Woche Flieger und es wird immer bunter, vor allem immer dunkler…Und das sind dann die, die moralisch weit unten sind und keine Scham haben öffentlich die Hose runter zu lassen….weil es bei denen in Afrika wohl so ist… EKELHAFT!

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  3. Es war ein unfassbares Verbrechen jeder europäischen Regierung, diesen Marrakesch-Pakt zu unterzeichnen. Warum verlassen nicht endlich Italien, Oesterreich und Ungarn diese verdammte EU, die sich so bemüht, diesen teuflischen Pakt 150prozentig umzusetzen? Hier wird nichts anderes als der Untergang des (ehemals) christlichen Europas propagiert, und kaum jemand merkt es!

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    1. Warum verlassen die die EU nicht? – Aus demselben Grund, aus dem sie irgendwie es geschafft haben in die EU und damit an den ESM-Topf zu kommen, der am meisten von den dt. SteuerzahlerInnen gefüllt wird, das D.utscheland der größte Nettozahler der EU ist.

      Und Target 2 nicht zu vergessen, was ebenfalls nahezu ausschließlich von D.utscheland bezahlt wird bzw. vom dt. Steuerzahler.

      Es wurde in Italy auch der Drachen zum Ministerpräsidenten gemacht, weil es dort u. a. um 200 Milliarden aus dem ESM-Topf geht.

      Wenn’s um’s Geld geht…

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  4. “Dies wurde durch die Anti-Geburts- und Abtreibungspolitik hervorgerufen,..”

    Dem möchte ich widersprechen. – Das war kein Problem bis zur M.gration, die mit den t.rkischen G.starbeitern begann, die nicht mehr nach Hause gingen und schon damals hier sich m. E. horrende Sozialleistungen erschlichen, sie auch für m. E. nicht existierende angeblich in der T.rkei lebende Kinder bekamen und die Krankenversicherung für ihre Großfamilien auch in der T.rkei bekamen.

    Den D.utschen wurden immer mehr Abgaben aufgeladen, die sich dem nicht mal eben durch Verlagerung von Geldern mittels zweier Staatsbürgerschaften entziehen konnten und entziehen können – mal von den schon immer m. E. stattgefunden habenden speziellen “Geschäften” der Zugewanderten abgesehen, die bei der einheimischen Bev.lkerung auch nicht gerade gängig war und ist.

    Wer braucht denn die Massen von Nachwuchs? – In früheren Zeiten ohne Verhütungsmittel bekamen die Leute notgedrungen viele Kinder, von denen oft die Hälfte starb, die andere Hälfte mit den Eltern darbte und die Mutter bei der nächsten ungewollten Schwangerschaft dann oft in ihrer Verzweiflung zu lebensgefährlichen Abtreibungsmaßnahmen griff und dann die bereits vorhandenen Kinder als Folge zu Waisen wurden, um die sich meistens niemand mehr kümmerte.
    Warum haben wir das rasante Anwachsen der Überbev.lkerung in der Welt? – Weil gerade in den Vielkindv.lkern, die jetzt alle in unsere Sozialsysteme einwandern und sich noch mehr dadurch vermehren, aus religiösen und/oder kulturellen archaischen Glaubensgründen keine Verhütung betreiben.

    Es gab auf der Welt schon viel viel weniger Menschen und die Menschheit ist nicht ausgestorben. – Es ist besser, wenn ein V.lk Geburtenkontrolle betreibt und betreiben kann und nur soviel Kinder in die Welt setzt, wie es gut und würdig und gesund ernähren und großziehen kann in vernünftige Verhältnisse, in denen diese sich auch wieder selbst versorgen können.
    Unsere eigenen jungen Leute können sich ja vor lauter Abgaben kaum selbst noch über Wasser halten, wenn sie nicht gerade einen hochbezahlten Spitzen-Job haben und das mit unbefristetem Vertrag oder Selbständigkeit in Berufen, die trotz LD ihre laufenden Aufträge im Home-Office erledigen können oder hohe Beamtenpositionen innehaben.

    Einen Geburtenwettlauf können wir hier ohnehin nicht gewinnen, da die nunmal pro Mann 4 Frauen haben dürfen, was dann pro Jahr vier Kinder bedeutet, während ein einheimisches Paar nur 1 Kind pro Jahr bekommen kann. Das ist ein einfaches Rechenexempel.

    Und wir wissen doch, was in der Welt los ist – da ist es nur vernünftig, keine Kinder mehr in die Welt zu setzen, um ihnen diesen W.hnsinn und diese H.lle zu ersparen. – Dann sterben wir halt aus – davon abgesehen, dass ohnehin nur unser Körper hierbleibt und WIR nicht unsere Körper sind. – WIR sterben nicht. – Er mal klinisch tot war, der weiß das.

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    1. Das mit den vier Frauen wird erst durch das deutsche Sozialsystem ermöglicht. In der moslemischen Heimat muss der Mann nach islamischem Recht jeder seiner Frauen nebst deren Kindern eine eigene Wohnung finanzieren und für deren Unterhalt aufkommen. Dies ist dem gewöhnlichen prekären Mann nicht möglich. In D. allerdings umgeht man das , indem massenhaft “Alleinerziehende Mütter” dem Sozialstaat zur Last fallen, die tatsächlich eine von vier Ehefrauen sind. Sozen, Linke und Grüne und auch ein Großteil der Unionspolitiker in Kreisen und Kommunen negieren dies geflissentlich. Ist ja nur Veruntreuung von Volksvermögen des verachteten Steuerzahlers.

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    2. “Massen von Nachwuchs” ???

      Ihre Meinung widerspricht den Zahlen.
      So etwas wie die demographische Katastrophe der Deutschen (die übrigen Europäer sind nicht viel besser dran) gab es noch niemals auf der Welt.
      Die Katastrophe besteht darin, daß die Geburtenrate der Einheimischen im dt. Siedlungsgebiet seit 1968/70 ständig gefallen ist, sie nähert sich der Eins. Jede Frau setzt also im Mittel nur ein Kind in die Welt. Die Eltern werden also nur zur Hälfte ersetzt.
      Dadurch sinkt die Zahl der Jungen im Volk (die potentiellen Eltern!) alle 20-25 Jahre auf die Hälfte, dann auf ein Viertel, ein Achtel, usw.

      Die (geometrisch wachsende !!) Geburtenlücke erreicht das in wenigen Generationen.

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