Deutsch­land – Presse-Reak­tionen der „anderen Art“ auf den Mord an Dugina

"Genugtuung" in deutscher Presse über Mord an Dugina

Während man vieler­orts mit Fassungs­lo­sig­keit auf den Mord an der jungen Frau reagiert, wird die Tat  in der deut­schen Presse beinahe mit gewissem Verständnis, ja teil­weise kaum verhoh­lener Genug­tuung quittiert.

 

Pres­se­spiegel des „russo­phoben Mainstream-Zensur-Wahns“

Eine Durch­sicht der deut­schen Presse am Tag nach dem gewalt­samen Tod von Darja Dugina,  hinter­lässt einen verstö­renden Eindruck. Alle großen Zeitungen und Inter­net­por­tale melden den Anschlag auf die junge russi­sche Philo­so­phin, Poli­to­login und Jour­na­listin, doch dabei bleibt es nicht. Hier eine Über­sicht der publi­zis­ti­schen Reak­tionen aus dem Main­stream auf den tödli­chen Anschlag.

Die „maßgeb­li­chen“ Wertungen sind bereits in der Meldung der allseits beleh­renden Tages­schau enthalten. Diese erklärt über Dugin, er sei  ein „rechts­na­tio­na­lis­ti­scher Ideo­loge“, seine Tochter eine „glühende Verfech­terin des russi­schen Angriffs­krieges gegen die Ukraine“. Selbst das Titel­bild zeigt „nur das Sammeln“ von Beweisen in Form von Split­tern auf dem Asphalt und verdeut­licht in keiner Weise die Abscheu­lich­keit dieses Verbrechens.

Vermu­tungen, dass die Ukraine hinter dem Attentat stehen könnte, werden von der Tages­schau „russi­schen Natio­na­listen“ und „prorus­si­schen Kräften in der Ukraine“ zugeschrieben. 

Die ARD-Nach­rich­ten­platt­form zitiert in ihrer Meldung abschlie­ßend den Kiewer Präsi­den­ten­be­rater Michail Podoljak, der erklärt hatte, Kiew habe „natür­lich nichts“ mit dem Mord zu tun. Vorsorg­lich vergaß er auch nicht, folgende Begrün­dung hinzu­zu­fügen, „weil wir kein krimi­neller Staat sind, wie die Russi­sche Föde­ra­tion und schon gar kein Terrorstaat“.

Das inter­na­tio­nale Ranking betref­fend der Ukraine und ihrer „Rechts­staat­lich­keit“ wie Korrup­tion sagt, wie man weiß aller­dings ganz  etwas anderes aus.

Die FAZ fügte, wie viele andere Pres­se­or­gane, ein weiteres Element hinzu. Dugin wird als „promi­nenter Unter­stützer des russi­schen Präsi­denten Wladimir Putin und eines großen Eura­siens unter Moskauer Führung“ bezeichnet. Mit Dugin werden impe­ria­lis­ti­sche und monar­chis­ti­sche poli­ti­sche Konzepte in Verbin­dung gebracht. Seine Tochter habe diese „Ideo­logie“ geteilt. Immerhin erwähnt die FAZ, dass Dugin und seine Tochter von den USA und Groß­bri­tan­nien „wegen Verbrei­tung falscher Infor­ma­tionen über den Krieg in der Ukraine, mit Straf­maß­nahmen belegt“ worden wären.

Ganz Boule­vard­blatt, ernennt die Bild-Zeitung Darja Dugina post mortem noch zur „Putin-Propa­gan­distin“. Und das Sprin­ger­blatt greift auch die stereo­typen Zuschrei­bungen von Dugin als „Einflüs­terer“ Putins oder „Putins Gehirn“, ja sogar von Putins „Rasputin“, mit dem erklä­renden Zusatz „nach dem berühmten Hoch­stapler am Hofe des letzten russi­schen Zaren“, auf. Die Hypo­these, dass der ukrai­ni­sche Geheim­dienst hinter dem Anschlag stecken könnte, wird von Bild damit abgetan, dieser sei „derzeit“ nicht in der Lage“, „ein solches Attentat auszuführen“. 

Die Bild muss es ja schließ­lich wissen, wozu Selen­skij und seine Schergen in der Lage sind, sollte man meinen. Scheinbar verfügt man da über einen „direkten Draht“ zum ukrai­ni­schen Geheimdienst.

Ähnlich hält es das Schwes­ter­blatt Welt, das auch von Dugin als „Putins Chef­ideo­logen“ schreibt und eine mögliche ukrai­ni­sche Spur klein­redet. Wieder gilt Dugin als „Vordenker des russi­schen Präsi­denten Wladimir Putin“, wobei raunend hinzu­ge­setzt wird, „manche sähen Dugin auch als Ideen­geber für den Krieg in der Ukraine“.

Nahezu gleich­lau­tend wie die Sprin­ger­blätter ordnet auch der Berliner Tages­spiegel schon im Titel ein, „Tochter des Putin-Ideo­logen Alex­ander Dugin bei Auto­ex­plo­sion getötet“, wobei die Zuschrei­bungen sich ansonsten nicht stark unterscheiden. 

Die vermeint­lich „alter­na­tive“ Berliner taz hat in  ihre Meldung über den Anschlag gleich das Dementi der Ukraine im Titel, „Ukraine – Wir sind kein Terrorstaat“. 

Süddeut­sche Zeitung und Spiegel halten sich eben­falls an das Framing, „Putins Chef­ideo­loge“ bezie­hungs­weise noch allge­meiner „russi­scher Ideo­loge“, wobei sich die SZ bei der dpa bedient. Die Titel­bilder sind überall nahezu iden­tisch „harmlos“.

Scheinbar vorsich­tiger schreibt dagegen die Zeit von Dugin nur als „kreml­nahem Ideo­logen“, der gleich­wohl als „rechts­na­tio­na­lis­ti­scher Autor“ einge­führt wird.

Das Handels­blatt, schreibt ebenso von Dugin als „Hirn Putins“ und betont, dass Darja Dugina „promi­nente Verfech­terin des russi­schen Angriffs­kriegs auf die Ukraine“ gewesen sei. Nicht über­ra­schend, dass auch die zweite Nach­richten-Illus­trierte, der Focus, nahezu gleich­lau­tend davon schreibt, dass die „Tochter von Putins Gehirn mit Auto­bombe getötet“ worden sei.

RND bringt Beileids­be­kun­dung der AfD

Ein neues Element, das eine Verbin­dung zur inner­deut­schen Debatte schafft, bringt aller­dings das SPD-nahe Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land (rnd) hinein, indem vermeldet wird, ein AfD-Poli­tiker habe anläss­lich des Anschlages sein Beileid bekundet. Das rnd zitiert den stell­ver­tre­tenden Landes­vor­sit­zenden der AfD in Sachsen-Anhalt, Hans-Thomas Till­schneider, der auf Twitter geschrieben hatte, „mein Beileid dem Vater, der auch eine Tochter im Geiste verliert. Möge die Tat auf die feigen Mörder zurückschlagen.“

Um den Bogen zu den Boule­vard-Blät­tern zurück­zu­schlagen: Stell­ver­tre­tend für die reich­wei­ten­starken Main­stream-Portale seien t‑online und web.de erwähnt, die ganz ähnlich wie Bild eine Schuld Dugins und seiner Tochter selbst an dem Mord­an­schlag nahelegen.

T‑online titelt: „Der Hass schlägt zurück“, und web.de: „Auto explo­diert- Kriegs­pro­pa­gan­distin Dugina stirbt bei Anschlag“.

Diese Form der Bericht­erstat­tung erin­nert, wenn auch unter umge­kehrten poli­ti­schen Vorzei­chen, an das berüch­tigte Schreiben des „Göttinger Mesca­lero“, der 1977 von „klamm­heim­li­cher Freude“ nach der Ermor­dung von Gene­ral­bun­des­an­walt Sieg­fried Buback geschrieben hatte. Im momentan vorherr­schenden „russo­phoben Medien-Zensur und West­pro­pa­ganda-Wahn“ aller­dings leider nicht weiter verwunderlich.



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9 Kommentare

  1. Diese links-grüne-Sozia­lis­ten­schrei­ber­linge mit ihren „bekannten Blät­tern“ sind nicht mal meines „Hintern“ würdig.….
    Infor­ma­tionen hole ich mir nur noch aus dem Internet!

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  2. 1945 hieß es mal: Nie wieder und wie konnte das blos passieren.
    Viele haben von nichts gewusst.….….…
    Nun ja, wird wohl wieder genau so kommen. Nächste Runde.
    Ich schreibe hier mal lieber nicht, was ich von solchen Schrei­ber­lingen halte.

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  3. Ein unter­ir­di­sches Niveau.
    Aber auch die Alter­na­tiv­presse sollte sich hüten, sich zu Haß und Scha­den­freude hinreißen zu lassen.
    Man stelle sich vor, der Bruder von Anna­lena Baer­bock, oder eine Tochter von U.von der Leyen würde verse­hent­lich einem Attentat zum Opfer fallen.
    Ich möchte nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass nicht auf Tele­gram oder hier auf U.M. ähnliche, oder noch schlim­mere Kommen­tare abge­geben würden. 

    Und das wäre genauso schlimm.

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    • Warum eigent­lich müssen sich nur Soldaten als kriegs­au­füh­rende Opfer der Herr­schenden abschlachten lassen? Warum ist es verwerf­lich, die Herr­scher und Befehls­haber des Krieges und ihr Umfeld zu töten? Früher zogen die Herr­scher an der Spitze der Soldaten selbst in den Krieg, heute verste­cken sie sich als Zivi­listen und es ist verwerf­lich, sie und ihre Vasallen direkt zu atta­ckieren. Warum eigentlich?

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