Der erneute Sieg von Andrzej Duda bei den polnischen Präsidentschaftswahlen ist eine gute Nachricht für die USA. In der EU werden die Spannungen zunehmen, sagt Nile Gardiner, ein Experte der Washington Think Tank Heritage Foundation. Er fügt hinzu, dass „Polen eine größere Souveränität innerhalb der EU sicherstellen will, was die EU-Elite beunruhigt.
Ehemaliger Berater der britischen Premierministerin Margaret Thatcher Gardiner glaubt, dass der erneuter Wahlsieg von Andrzej Duda „eine gute Nachricht für die USA“ ist. In diesem Zusammenhang weist er darauf hin, dass der polnische Präsident ein „Unterstützer des transatlantischen Bündnisses“ ist und dass zwischen ihm und dem US-Führer Donald Trump „viel Synergie“ besteht.
Laut Gardiner ist Warschau nach dem Brexit „der wichtigste Verbündete der USA in der EU“. Polen – versichert er – wird unabhängig von den Ergebnissen der Präsidentschaftswahlen im November in den Vereinigten Staaten für Washington ein „wichtiger Partner“ bleiben.
Als Grund weist er auf die Bedeutung Polens im Zusammenhang der amerikanischen „Konfrontation mit China“ hin. Seiner Meinung nach wird dieser in den kommenden Jahren für die Außenpolitik Washingtons von entscheidender Bedeutung sein.
„Darüber hinaus meint er dass Polen eine wichtige Rolle bei der Sicherung der Ostflanke der NATO im Kampf gegen Russland spielt. Zusammen mit den baltischen Ländern steht Polen an vorderster Front der Freiheitsfront in Europa.“
Gardiner sagt ebenfalls voraus, dass Washington „sich in den kommenden Jahren stark auf den Erfolg der Drei-Meere-Initiative konzentrieren wird“. In diesem Projekt – fügt er hinzu – „haben die USA einen großen Anteil“, und „polnische Führung“ wird dabei „sehr wichtig“ sein.
Laut dem britischen Experten ist Andrzej Duda „derzeit einer der euroskeptischen Politiker in Europa“.
„Wir sehen, dass Polen eine größere Souveränität innerhalb der EU erlangen will, was die EU-Elite beunruhigt. Zu diesem Zeitpunkt sehen die meisten Polen ihre Zukunft innerhalb der Union, aber vielleicht wird sich dies in fünf, zehn Jahren ändern.“ Sagt Gardiner. Die Polen – so glaubt er – werden beobachten, welche Ergebnisse der Brexit mit sich bringen wird.
Wie Gardiner argumentiert, wird der Wahlsieg des PiS-Kandidaten „die Spannungen innerhalb der EU verstärken“ und die Beziehung zwischen Warschau und Brüssel wird sich verschlechtern. Der Experte betont jedoch, dass die Europäische Union, sowie Deutschland und Frankreich „die Veränderungen, die in vielen osteuropäischen Ländern, einschließlich Polen, stattgefunden haben, nicht verstehen“, das heißt „Wachsender Widerstand gegen die Behörden in Brüssel“.
Auf die Prioritäten von Andrzej Dudas zweiter Amtszeit angesprochen, wies der Experte des konservativen Think Tanks auf den „wirtschaftlichen Aufschwung“ nach der Coronavirus-Epidemie hin.
Ihm zufolge wird die wachsende Staatsverschuldung auf lange Sicht ein Problem sein, weshalb es notwendig ist, die Staatsausgaben zu senken.
„Meiner Meinung nach ist der beste Weg für europäische Länder die Deregulierung, Steuersenkung und der Abschluss eines Freihandelsabkommens mit den USA“ berät er.
Quelle: niezalezna.pl, PAP