Die EU ist wohl­ha­bend… und schwach

Quelle: MTI

Auch wenn Europa dazu nicht in der Lage ist, muss Ungarn seine Inter­essen schützen, schreibt die Magyar Hírlap-Kolum­nistin Mariann Őry

„Sie ist wohl­ha­bend und schwach – die gefähr­lichste Kombi­na­tion“, sagte Minis­ter­prä­si­dent Viktor Orbán kürz­lich in einer Rede und fasste damit seine Meinung über die Euro­päi­sche Union als Ganzes zusammen.

Der Minis­ter­prä­si­dent hat mit harten Fakten belegt, dass die Konkur­renten der EU Europa den Rang ablaufen: 2007 lag der Anteil der EU am welt­weiten BIP bei über 25 Prozent und wird bis 2020 in etwas mehr als einem Jahr­zehnt auf 18 Prozent schrumpfen. Im Jahr 2007 entfielen 81 Prozent der welt­weiten Inves­ti­tionen auf den Westen oder gingen vom Westen in den Osten, und nur 17 Prozent der welt­weiten Inves­ti­tionen kamen aus dem Osten. Im Jahr 2019 lag der Anteil bei 31 Prozent für den Westen und 66 Prozent für den Osten, so Orbán.

Warum sollte es anders sein? Die libe­rale Elite der EU ist davon über­zeugt, dass die intel­lek­tu­elle Krönung ihrer Exis­tenz darin besteht, die Mitglieds­staaten im Namen der Gender- und LGBTQ-Lobby zu erpressen, indem sie ihre poli­ti­schen Ansichten als Sorge um die Rechts­staat­lich­keit tarnt. Brüssel ist in erschre­ckender Weise von der Realität abge­kop­pelt und widmet Zeit und Energie den oben genannten Themen, während die Wett­be­werbs­fä­hig­keit der EU nur noch ein Schatten ihres früheren Selbst ist.

Wohin wir auch schauen, es ist ziem­lich lächer­lich. Die so genannten neuen Mitglied­staaten – d. h. unsere Region – werden immer noch nicht als gleich­be­rech­tigt mit den alten betrachtet, und die „älteren“ EU-Mitglied­staaten sehen sich mit unend­li­cher Arro­ganz nur als Träger der wahren euro­päi­schen Werte. Sobald sich jemand z.B. dagegen ausspricht, der LGBTQ-Lobby den Zutritt zu Kinder­gärten zu gestatten, wird er oder sie von Gleich­ge­sinnten beschul­digt, unsere gemein­samen Werte abzu­lehnen – Werte, die immer von ihnen bestimmt werden, nicht von uns.

Als wir oder andere Mitglied­staaten der EU beitraten, war nie die Rede davon, dass man sich eines Tages anschi­cken würde, wegen des unga­ri­schen Kinder­schutz­ge­setzes Rück­zah­lungs­gelder zu verwei­gern, Polen in noch nie dage­we­sener Weise zu bedrohen, die Souve­rä­nität mit Füßen zu treten und das Macht­ge­füge der EU-Insti­tu­tionen zu erschüttern.

Sie machen sich auch ständig Sorgen um die Demo­kratie, doch wenn Ungarn ein Refe­rendum über das Kinder­schutz­ge­setz ankün­digt, schreien sie, dass die „Tyrannei der Mehr­heit“ nun eine neue Bedro­hung darstellt. Die Tyrannei der Mehr­heit! In solchen Äuße­rungen spie­gelt sich die Arro­ganz der (ehema­ligen Freien Demo­kra­ti­schen Partei) SZDSZ wider, die auf dem Müll­haufen der Geschichte gelandet ist: die Über­zeu­gung, dass es unnötig und sogar gefähr­lich ist, die Menschen nach ihrer Meinung zu fragen.

Im Zusam­men­hang mit den Olym­pi­schen Spielen schrieb der Redak­teur der Deut­schen Welle, es sei viel­leicht an der Zeit, den olym­pi­schen Medail­len­spiegel abzu­schaffen, weil er „den Natio­na­lismus stärkt“. Wie laut können die Konkur­renten und sogar Feinde der west­li­chen Welt darüber lachen?

Europa muss sich schleu­nigst zusam­men­reißen. Clowns werden nicht respek­tiert. Und euro­päi­sche Kultur ist nicht Konsu­mismus, nicht Schwäche, nicht die Auslö­schung unserer christ­li­chen Wurzeln.

Ungarn muss seine eigenen Inter­essen und die der euro­päi­schen Zivi­li­sa­tion entschlossen vertei­digen. Natür­lich würde die EU-Elite das Land am liebsten von einer Mario­nette ihrer Wahl führen lassen (Anmer­kung der Redak­tion: Im kommenden Früh­jahr finden in Ungarn Parla­ments­wahlen statt).

Dieser Beitrag erschien zuerst bei MAGYAR HÍRLAP, unserem Partner in der EUROPÄISCHEN MEDIENKOOPERATION.


6 Kommentare

  1. Exis­tieren eigent­lich öffent­liche Proto­kolle über den Besuch der drei EU-Kommis­sare bei Orban 2019/20 ??
    Danach war doch plötz­lich der größte Feind Ungarns /Soros aus der Medi­en­land­schaft verschwunden.

  2. Wohl­ha­bend und schwach. Ursula von der Leyen als Präsi­dentin der EU wird durch ihr 30 ! köpfiges Team gestützt. Eine starke Frau, in den Verei­nigten Staaten von Europa…Satire Ende
    Wehe ein Mensch mit Rück­grad stellt sich dieser Inter­es­sen­ge­mein­schaft in den Weg.

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  3. Die EU hatte noch nie Geld! Das EU-Geld ist ganz alleine Deut­sches Geld. Darum muß Herr Orban nicht mit Brüssel, sondern mit Berlin verhandeln!

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    • oops,zu schnell auf Senden gedrückt. Orban hat recht und wenn er nicht aufpaßt, wird ein Regime Change im eigenen EU Land versucht. Das Gleiche gilt für Polen, Tsche­chien. Das Muster dürfte bekannt sein.
      Ich hoffe, die Ungarn erin­nern sich an ihre Geschichte und gehen ihren eigenen Weg 🙂

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