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Mateusz Morawiecki · Foto: Kancelaria Premiera/ flickr.com/ Gemeinfrei

Die feindselige Reaktion auf die Rede des polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki im Europäischen Parlament zeigt, dass die EU nicht nachgeben wird und weiterhin versuchen wird, die Kompetenzen ihrer Institutionen zu erweitern.


Von Aleksandra Rybińska

Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hielt eine Rede im Europäischen Parlament, um die Position der polnischen Regierung und die Art des jüngsten Urteils des Verfassungsgerichts zu erläutern. Seine Stimme war deutlich zu hören, aber wird sie die Meinung der Europäischen Kommission und anderer Abgeordneter ändern? Angesichts der Rede, die die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen später hielt, und der anschließenden Debatte lautet die Antwort: nein.

Brüssel führt den Konflikt mit Polen nicht aus Sorge um die Rechtsstaatlichkeit oder um die Vereinbarkeit des Ernennungsverfahrens für polnische Richter mit dem EU-Recht. In Wirklichkeit geht es bei diesem Kampf um etwas ganz anderes. Die EU-Institutionen versuchen, ihre Zuständigkeiten (durch die Urteile des Europäischen Gerichtshofs) über das hinaus auszuweiten, was ihnen durch die EU-Verträge übertragen wurde. Gleichzeitig konkurrieren sie miteinander, um herauszufinden, welche Institution am meisten Einfluss hat. Dieser Kampf findet unter dem Deckmantel eines großen Narrativs über universelle Werte statt – ein Narrativ, die völlig falsch und gefälscht ist.

Hinzu kommt, dass die EU eine Art Abwehrreaktion zeigt. Die europäische Integration, die weitere Vereinheitlichung, selbst in ihrer ungeschicktesten Form, ist eine Garantie für die Existenz der EU-Institutionen und ihre Reproduktion. Überall in Europa sind politische Kräfte entstanden, die diesen Vereinheitlichungsprozess ablehnen.

Diese Kräfte stellen eine Bedrohung für die Interessen des Brüsseler Konglomerats dar. Ihr Ehrgeiz, über alles zu entscheiden, hat ein solches Ausmaß erreicht, dass die Abgeordneten des Europäischen Parlaments kürzlich über die Abtreibungsgesetze in Texas debattierten. Die Zuständigkeiten der EU kennen also keine Grenzen. Sie erstrecken sich nicht nur auf Europa, sondern sogar auf die Vereinigten Staaten.

Es geht darum, eine unbequeme Regierung in Warschau abzusetzen. Europa soll offen liberal, tolerant und einheitlich sein. Wer damit nicht einverstanden ist, hat keinen Platz in der EU.

Die europäischen Eliten erklären offen, dass die “Populisten” in der EU beseitigt und die Regierungen in Ungarn und Polen ausgewechselt werden müssen. Sie werden die Hand, die gegen Brüssel erhoben wird, abschneiden. Das wurde auch in der Debatte nach der Rede von Ministerpräsident Morawiecki deutlich: Polen ist cool, aber die polnische Regierung ist “eklig”. Die Polen haben schlecht gewählt, und das kann man ihnen verzeihen, aber zum Glück gibt es die Europäische Kommission und das Europäische Parlament, die diesen Fehler korrigieren.

Das ist nichts Neues und war der Fall, seit die polnische Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) die Macht übernommen hat. Was sich jedoch geändert hat, ist, dass Brüssel endlich ein wirksames Instrument gefunden hat: den Rechtsstaatlichkeitsmechanismus.

Frühere Versuche, Polen zu bestrafen, wie z. B. Artikel 7, haben nicht funktioniert, so dass es aus Sicht der EU eine Sünde wäre, ihr neues Instrument nicht zu nutzen. Andernfalls riskiert die EU, ihr Gesicht zu verlieren. Man kann nicht weiter über die Verletzung der Rechtsstaatlichkeit schreien, die polnische Opposition unterstützen und sich dann plötzlich zurückziehen.

So ist die Rede von der Leyens zu verstehen.

Der Rest, wie die Debatte der Europaabgeordneten, ist nur noch das oft wiederholte rituelle Geplänkel. Sie sprachen von Polexit, “pathologischer Demokratie”, einem Abdriften nach Russland und der Infragestellung der Grundlagen der EU. Nichts davon ist wahr (oder wenn, dann eher in Berlin als in Warschau), aber das ist egal, denn um die Wahrheit geht es hier nicht. Es geht darum, eine unbequeme Regierung in Warschau abzusetzen.

Europa soll offen liberal, tolerant und einheitlich sein. Wer mit dieser Auffassung nicht einverstanden ist, hat in der EU nichts zu suchen.

Da Polen das konservativste Land in der EU ist, liegt es auf der Hand, dass es auf Kollisionskurs mit der zunehmend progressiven Agenda der EU-Institutionen gehen wird.

Daher sollte die Aussetzung von Mitteln aus dem Europäischen Konjunkturprogramm und sogar aus dem mehrjährigen Finanzrahmen für 2021-2027 in Betracht gezogen werden.

Sollte diese Aussetzung erfolgen, wäre dies ein zweischneidiges Schwert. Eine solche Entscheidung könnte zu einem Element der Geschichte werden, in der die EU durch undemokratisch gewählte Institutionen die Mitgliedsstaaten demütigt und dominiert. Es wird auch ein gewisser Präzedenzfall geschaffen werden. Wenn Polen auf diese Weise behandelt werden kann, dann kann das auch jedes andere Land.

Indem Polen die EU-Gelder gestrichen werden, wird Brüssel das einzige Druckmittel einsetzen, das es hat. Sozusagen die “nukleare” Option. Und wenn das nicht funktioniert? Was könnte Brüssel dann noch mit Polen anstellen?

Ich bin sehr gespannt, wie es nach der Rede von Premierminister Morawiecki weitergehen wird, denn diese Geschichte wird sich auf dem bevorstehenden EU-Gipfel wahrscheinlich weiterentwickeln.

Quelle: WPolityce.pl / RMX.news


7 Gedanken zu „Die EU sucht nicht nach Gemeinsamkeiten mit Polen – sie sucht den Krieg“
  1. LEBE BESTAENDIG UND KEIN UNGLUECK EWIG

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    nun sehen sie welchen ÄRGER mit den Polnischen paranoiden 39 entstanden ist.

    Mir artgläubigen Schützengruß
    Jens Riesner
    Mt.d.R.

  2. Auch Deutschland und alle anderen sollte aus der Kriegstreiber E.U. Austreten. Die sollten lieber Georg Soros mit seinen Klons auf eine totes liste setzen! Die beiden Familienklans Rothschild und Rockefeller gehören zerstört.

  3. Bei aller Sympathie für Polen, schon allein aus Dankbarkeit für den Einsatz gegen die Türkenhorden 1683, aber es gibt da eine gewisse Zweideutigkeit. Zum einen, was verständlich ist, der Widerstand gegen EU Spielregeln, zum anderen aber auf den EuGH zu pochen, um Deutschland zu Kassa zu bitten.

  4. Die EU ist nur dass Spielzeug George Soros ein ungekrönte Geld Napoleon sieg. Alle Ländern Europas unter seine kontrolle mit offene Grenzen. Nein Danke.

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  5. Ein von SEINEM Volk frei gewählter Mateusz Morawiecki muß sich nicht von von einem Hosenanzug, ohne Arsch darin, der von niemandem gewählt wurde, Befehle erteilen lassen!

    Die EU-Darsteller sollen erst mal ihre demokratische Legitimation suchen bevor sie ihr Maul aufreißen!

    Ung genau das muß Mateusz Morawiecki öffentlich aussprechen!

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    1. Jetzt müssen die EU-Polen Flagge zeigen und zu ihrem nationalen Recht stehen. Leider haben die Polen seit jeher klebrige Hände in Sachen Geld.

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