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Gastkommentar von IRÉN RAB
Die DPA arbeitet schlampig

Die DPA (Deutsche Presse Agentur) ist das deutsche Pendant zur ungarischen MTI, eine strikt überparteiliche, an keine Konfession oder Weltanschauung gebundene Nachrichtenagentur. Ihr Ethikkodex besagt, dass nur auf Fakten gestützte Nachrichten veröffentlicht werden sollen, damit sich die Leser ihre eigene Meinung bilden können. Die DPA manipuliert nicht. Die Journalisten müssen in einer Weise schreiben, welche mit dieser ethischen Position völlig im Einklang steht und alle verwendeten Informationen müssen nachprüfbar sein. In bestimmten Fällen kann von diesen strengen Normen abgewichen werden. Ein Schlupfloch wird nur für gesellschaftlich wichtige Konfliktthemen geöffnet, aber die DPA verteidigt sich sofort: In solchen Fällen verfüge man nicht über ausreichende Informationen, um einen Faktencheck durchzuführen.

Manipulation: Auswahl und Gewichtung

So hat man zum Beispiel die jährlich wiederkehrende aktuelle Bilanzrede von Viktor Orbán nicht gehört und/oder gelesen. Da man bei DPA kein Ungarisch spricht, hat man sich auf den vertrauten Korrespondenten in Budapest verlassen. Und der Korrespondent fand, dass der wichtigste Teil der einstündigen Rede genau ein Satz war, der GAR NICHT GESAGT WURDE. Nämlich, dass Ungarn eventuell die Europäische Union verlassen könnte.

Er baute seinen ganzen Bericht darauf auf und machte daraus die wichtige Schlagzeile, der er zur Verdeutlichung noch hinzufügte, dass Viktor Orbán zwar oft scharfe Angriffe auf die „Brüsseler Bürokraten“ unternommen habe, Drohungen mit dem Ausstieg aber bislang nicht zu seinem Instrumentarium gehört hätten. Im Text wurde das dann noch ein wenig abgerundet, indem einige der tatsächlich gesagten Sätze in Anführungszeichen ergänzend dazu gesetzt wurden. Der Schwerpunkt lag jedoch auf Orbáns Forderung nach Toleranz gegenüber dem „rechtsnationalen Politiker“, die in dem Bericht als Ultimatum interpretiert wurde. Wenn Brüssel und Berlin nicht einlenken, dann „werden sich unsere Wege trennen“, legen sie ihre eigene Version der Ereignisse dem ungarischen Premierminister in den Mund.

Die Rede enthielt aber kein Ultimatum, sondern ein einfaches Angebot zur Toleranz, sich gegenseitig so zu akzeptieren, wie man ist.

Orban will die EU durch Toleranz zusammenhalten

Ungarn will nicht wie Westeuropa werden, und die Ungarn erwarten nicht, dass der Westen ihre Flüchtlings- und Familienpolitik übernimmt. „Die Europäische Union hat nur dann eine Zukunft, wenn wir trotz der wachsenden kulturellen Entfremdung zusammenbleiben können. Wir für unseren Teil wollen die Europäische Union zusammenhalten„. – sagte wortwörtlich Viktor Orbán.

Aber es scheint, dass nicht nur unsere Sprache, sondern auch unsere Denkweise sehr unterschiedlich ist. In der ungarischen Kulturtradition ist es seit jeher ein grundlegender Wert, Unterschiede zu tolerieren und zu akzeptieren, anstatt jemandem etwas mit Macht aufzuzwingen, mit anderen Worten: echte Toleranz war immer ein Grundwert in Ungarn.

Es ist, als ob in dieser großen, einem Staatsmann würdigen Rede, die man mehrmals anhören sollte, um sie in allen ihren Tiefen zu verstehen, nichts anderes gesagt worden wäre. Obwohl der Premierminister in erster Linie die wirtschaftlichen Erfolge und die innenpolitischen Kämpfe der letzten Jahre bewertete, handelte es sich nicht bloß um eine Jahresbilanz oder eine übliche Wahlkampf-Eröffnungsrede.

Die Politiker in Brüssel hätten ihm ruhig zuhören können, um ein Gefühl für die realen Bedrohungen, denen unser Kontinent zurzeit ausgesetzt ist, zu bekommen.

Pulverfass Balkan, Flüchtlingskrise

Der westliche Balkan und die Ukraine sind ein Pulverfass, die Migrationskrise reißt nicht ab, die EU-Energiepolitik führt zu Energiekrise und Inflation und wir haben immer noch eine Pandemie am Hals. Die europäische Führung sieht nicht oder will nicht sehen, dass die christliche Zukunft Europas, ja sogar die Zukunft Europas selbst auf dem Spiel steht. In seiner Vier-Punkte-Liste der Probleme hat der Ministerpräsident diese nicht nur umfassend dargestellt, sondern auch Lösungen angeboten, wobei er das „ungarische Modell“ als Beispiel anführte.

Die DPA ist eine große Nachrichtenagentur mit mehr als tausend teilweise ständigen Korrespondenten an ausländischen Standorten, darunter auch in Budapest. Der Korrespondent hatte den Bericht noch am gleichen Abend fertiggestellt, und am Sonntagmorgen hatte die DPA die Geschichte an alle ihre Medienpartner verteilt.

Die übernahmen und ergänzten sie nach eigenem Gutdünken, verwiesen aber vorsichtshalber auf die Quelle, auf die Nachrichtenagentur (Direkt aus dem dpa-Newskanal). Wir wissen nicht wer den Bericht fertiggestellt hat. Wenn der Korrespondent ein Ungar war, dann hat er mit dieser verleumderischen Falschnachricht ihrem eigenen Land keine guten Dienste erwiesen. Einem Ungar gehört es sich, Ungarisch zu können, es gehört sich, Texte zu verstehen und schriftlich wiedergeben zu können, und wenn nach dem Ehrenkodex des Auftraggebers gearbeitet wird, hätten die im deutschsprachigen Ausland lebenden Ungarn nicht sofort laut protestiert.

Sonst in ungarischen Angelegenheiten äußert sich für die DPA gewöhnlich der extrem gegen Orbán eingestellte und zum linksliberalen MÚOSZ und dem ähnlichen „Unabhängigen Medienzentrum“ gute Beziehungen unterhaltende Gregor Mayer.

DPA unterstellt Viktor Orban eine EU-feindliche Haltung

Die DPA interessierte sich nicht sonderlich für die Rede selbst, sie war nur der Aufhänger, ein weiterer Beweis für die EU-feindliche Haltung des ungarischen Ministerpräsidenten, der in der Lage sei, gegen sein eigenes Volk zu handeln, weil – wie es in dem Artikel heißt – die große Mehrheit der Ungarn zur EU-Mitgliedschaft steht. Man interessierte sich nicht für die Rede selbst, sondern nur für das, was sich daraus ableiten lässt, um im Voraus das für den 16. Februar erwartete Urteil des Gerichtshofs der Europäischen Union zu rechtfertigen, das darüber entscheiden wird, ob politische und ideologische Bedingungen an die Auszahlung der den Mitgliedstaaten zugewiesenen Finanzmittel geknüpft werden können.

Die gobal-zentralistisch vernetzten Richter zerbrechen sich ihre Köpfe nicht über das Urteil, es ist schon lange fertig.

Dieses Unrecht und die Ungerechtigkeit vom breiten Publikum akzeptieren zu lassen, dazu diente dieses Medienspektakel.

Die neuesten Fakenews gegen die Ungarn, gegen Viktor Orbán persönlich, um genau zu sein.

Der Petry-Fall als Beispiel

Die nächste Phase in unserem gerechten Krieg gegen die deutschen Medien könnte eingeleitet werden, wenn der ungarische Staat oder ein mutiger, unternehmungslustiger Anwalt die DPA wegen Fakenews verklagen würde, wie es Zsolt Petry, der Torwarttrainer, im letzten Frühjahr getan hatte. Damals lief in ganz Europa die Regenbogenfamilienkampagne und der ungarische Nationaltorwart Péter Gulácsi (der in Leipzig Fußball spielt) warb mit einem auf seine Handfläche gemalten Symbol für diese sensibilisierende, politisch motivierte Kampagne. Wir erinnern uns, dass Petry in einem Interview mit der Zeitung „Magyar Nemzet“ in Ungarn Gulácsi verteidigte und sagte, er habe lediglich seine Meinung zu einem Thema geäußert. „Was Péter dazu veranlasst haben könnte, sich für Homosexuelle, Transvestiten und Menschen anderer Geschlechtsidentitäten einzusetzen, weiß ich nicht. An seiner Stelle hätte ich die Emotionen sicher nicht geschürt.“ sagte er der Zeitung wortwörtlich,

was der DPA-Korrespondent dann leicht umgedeutet hatte, gerade nur so viel, dass der Berliner Sportverein des Torwarttrainers ihn sofort mit der Begründung entlassen hatte:

„Petry äußerte sich fremden- und einwanderungsfeindlich und missbilligte, dass Gulácsi für Leipzig spielt, für einen Verein, der die Homo-Ehe unterstützt.“  Petry verklagte die deutsche Nachrichtenagentur wegen übler Nachrede und falscher Tatsachenbehauptung und er gewann in erster Instanz vor einem Frankfurter Gericht.

Im Rahmen des Urteils wurden alle DPA-Medienpartner angewiesen, Artikel, welche Petry diffamieren, von ihren Online-Plattformen zu entfernen.

Protestschreiben von Lesern an die deutschen Medien, an die falsche Nachrichten verbreitenden lokalen oder überregionalen Zeitungen, bringen nicht viel. Sie werden sich niemals entschuldigen, denn Nachrichten sind heilig, Meinungen sind frei. Sie können mal gnädigerweise durchaus einige Zeilen, wenn sie ihrem eigenen Geschmack entsprechen, als Leserbriefe veröffentlichen, aber meistens landen solche Briefe im Papierkorb. Und der gefälschte Bericht kursiert unauslöschbar noch Jahre später als Beweisstück im Internet. Denn wer erinnert sich schon daran, wie die Wahrheit wirklich gewesen ist?

Wir könnten ab sofort in die nächste Phase unseres gerechten Krieges gegen die deutschen Medien eintreten.

Der Artikel erschien auf Magyar Hirlap durch Dr. Irén Rab (Kulturhistorikerin) sowie auf ungarnreal.de, den Blog für Auslandsungarn und an Ungarn Interessierten.

Deutsche Übersetzung von Dr. Andrea Martin

Unser Ungarn-Korrespondent Elmar Forster, seit 1992 Auslandsösterreicher in Ungarn, hat ein Buch geschrieben, welches Ungarn gegen die westliche Verleumdungskampgane verteidigt. Der amazon-Bestseller  ist für UM-Leser zum Preis von 17,80.- (inklusive Postzustellung und persönlicher Widmung) beim Autor bestellbar unter <ungarn_buch@yahoo.com>

 

 


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5 Gedanken zu „DPA-Fakenews: Will Orban aus der EU austreten ?“
  1. Der Westen ist äußerst tolerant gegenüber seinen eigenen Werten (als da sind: antiweißer Rassismus, Sodomie, Drogen, Bekämpfung der Familie, Abschaffung der Bildung, Sozialamt der Welt…). Alles andere ist Hatespeech und damit im Namen der Tol(l)eranz aufs Schärfste zu bekämpfen, wobei in einem islamischen Land wie Deutschland natürlich auch Lügen im Sinne der Taqiyya ethisch gerechtfertigt ist.

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