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Christian Lindtner, Ph.D.

Von Dr. Christian Lindtner (Nærum, Dänemark)*

Neue Entdeckungen einer kleinen Gruppe von Gelehrten, die mit den alten klassischen Sprachen Griechisch, Sanskrit und Pâli vertraut sind, haben unsere traditionelle Sichtweise auf das frühe Christentum geändert, einschließlich der des Neuen Testaments (NT). So liefern die 27 auf Griechisch verfassten Bücher des NT im Vergleich zu alten buddhistischen Evangelien (sutram = euaggelion) erstaunliche Ergebnisse.

Wenn diese als Philologen bekannten Gelehrten Wort für Wort, sogar Silbe für Silbe, frühe buddhistische Evangelien mit den vier frühchristlichen Evangelien des NT vergleichen, können sie einfach nicht übersehen, dass das Griechische oft aus dem Pâli und dem Sanskrit übersetzt wurde.

Die Methode der “Übersetzung” erscheint uns oft seltsam, aber dennoch auf ihre Weise konsistent und auch typisch; sie ist bekannt aus Übersetzungen eines Aquila vom Hebräischen ins Griechische.

Sehr häufig ist eine “Übersetzung” eine solche, die bloß den Klang eines Wortes wiedergibt und nicht die exakte Bedeutung des Originals. In vielen Fällen sind die Konsonanten gleich, aber Vokale wurden geändert. Zum Beispiel ist der erste Schüler des Buddha als PuTRaS bekannt. Er wird dann als erster Jünger Jesu “wiedergeboren”, jetzt PeTRoS genannt. Dieser Petros, unser (St.) Peter, wird mit einem Felsen verglichen, dem griechischen PeTRa. Er wird “der erste Schüler” genannt, griechisch PRôToS = “der erste”.

Die Übersetzung erfolgte oft über eine “Gematria” benannte Methode, was bedeutet, dass jedes Wort zugleich eine Zahl ist, die durch Addition der Zahlenwerte jedes Buchstabens ermittelt wird. Die Zahlen werden zudem in geometrischen Mustern angeordnet. Zum Beispiel ist die Zahl von Petros 80 + 5 + 300 + 100 + 70 + 200 = 755. Wenn man einen Kreis mit 755 als Umfang zeichnet, ist das eingeschriebene Siebeneck 729, was die Zahl eines der vielen anderen Namen des Petros ist, nämlich Kêphas = 20 + 8 + 500 + 1 + 200 = 829. Wenn man dann das 729-Siebeneck in einen 729-Kreis ändert, enthält dieser Kreis einen “Fisch” von 486. Doch 486 ist wiederum die Zahl des Felsens = Petra = 80 + 5 + 300 + 100 + 1 = 486.

Im Buddhismus lautet sein vollständiger Name Sâri-Putras = 312 + 1081, was 1393 entspricht.

Dies steht im Einklang mit dem 729-Kreis von Kêphas. Der Durchmesser im 729-Kreis beträgt nämlich 232,1656, und somit betragen sechs Durchmesser (= zwei Sechsecke) 1393 = Sâri-Putras.

Gleichzeitig ist 1393 auch die Zahl von Sâri-Putta = 312+ 1091 = 1393; es handelt sich um die Vokativform in Pâli.

Wenn wir zum 729-Kreis von Kêphas zurückkehren, werden wie sehen, dass das in diesen Kreis eingeschriebene Quadrat 656 ist. Dies ist die Zahl des Messias, mit denen Kêphas hier im Matthäus-Evangelium ein Gespräch führt.

Philologen, die diese drei oder vier Sprachen Wort für Wort studiert haben, können auf Hunderte solcher “Übersetzungs”-Beispiele verweisen. Dies sind Fakten, die nur ein Ignorant leugnen kann.

Leider sind es nicht bloß Ignoranten, sondern auch professionelle Theologen, die zu Tausenden ihren Lebensunterhalt verdienen, indem sie selbst an Universitäten ihren Glauben an einen “historischen” Jesus und seine Jünger verbreiten.

Diese “abergläubischen” Theologen bilden derzeit eine Mehrheit, während die Philologen eine kleine Minderheit bilden. Der Kampf Letzterer heutzutage kann mit dem alten Kampf zwischen Geozentrismus und Heliozentrismus verglichen werden.

Möglicherweise gibt es auch immer noch eine Minderheit, die der Meinung ist, dass die Erde flach und im Zentrum des Universums gelegen ist. Diese Minderheit ähnelt den heutigen professionellen Theologen, doch irgendwann müssen sie kapitulieren. Und ihre Kapitulation wird eine bedingungslose sein!


*) Sanskritologe, Herausgeber eines kritischen Pâli-Wörterbuchs, Übersetzer der Werke Nagarjunas, etc. – Webseite: www.jesusisbuddha.com

Vom selben Autor:

https://unser-mitteleuropa.com/rassismus-oder-die-fundamentale-ungleichheit-der-menschen/

3 Gedanken zu „Dr. Christian Lindtner: Über christliche und buddhistische Evangelien“
  1. @Peter von Ort. Da kann man nur jedem Satz zustimmen. Auch mir ging es vor meinem Kirchenaustritt als Christ so. Obwohl ich viel “Blut von Jesus trank” und “von seinem Leib aß”, verwirrten mich die Widersprüche und Unklarheiten im “dicken Buch”. K. H. Deschner (*Kriminalgeschichte des Christentums*) sagte es treffend: ..”Das einzige Mysterium im Christentum ist, wie das eine Mehrheit seit Jahrhunderten glaubt”.. Aber nun verlassen ja Hunderttausende jährlich allein in der BRD diese Kirche.

  2. “Merkwürdig nur, dass dabei eine völlig andere Religion und unterschiedliche Methoden des Umgangs mit dem Hl. Geist herauskamen.”

    Genau das ist es ja: Falsch übersetzt und daher völliger Unfug. Eine schwangere Jungfrau? Come on!

    Nicht das Christentum und noch weniger diese andere, noch verrücktere Buchreligion, werden auf Dauer Bestand haben. Das zeigt sich doch schon dadurch, dass man beide den Leuten mit Gewalt aufzwingen musste bzw. muß, weil jedem normal denkenden Menschen in Europa damals schon klar war, dass das reiner Nonsens ist, was da gepredigt wird.

    Die Lehren des Buddhismus kann jeder selber überprüfen, indem er sie praktiziert. Aber überprüfe mal, ob Jesus am dritten Tage auferstanden und später in den Himmel aufgefahren ist, ob er auf dem Wasser gewandelt ist und dergleichen. Das kannst Du nur glauben. Und weil kein normal denkender Mensch solches glaubt, hat man natürlich den Zweiflern die ewige Verdammnis in Aussicht gestellt. Und jeder weiß: Auch wenn er noch so sehr glaubt, dass er alles bewirken kann, was Jesus bewirkte – so hat er es ja gesagt, der Jesus, dass man alles könne, wenn man nur fest genug glaube – dass niemals er oder irgendein anderer Mensch auf dem Wasser gehen oder jungfräulich schwanger werden wird.

    Ne, ne. Die Buchreligionen sind in ihrer monotehistischen Grundstruktur in sich schon totalitär. Daher auch Jahrhunderte von brutalster Gewalt und Unterdrückung. Die Buchreligionen sind in Wahrheit die ersten totalitären Systeme mit radikaler Gehirnwäsche.

    Der Religionsunterricht, die Kirche, die ganzen Noahs und Abrahams und wie sie alle hießen, fühlten sich für mich schon als Kind nicht richtig an. Das alles ist mir fremd geblieben bis heute. Inzwischen weiß ich auch, warum:
    1. Genau so gut könnte man jemandem Grimms Märchenbuch als Wahrheit aufzwingen.
    2. Die naturverbundene Spiritualität der europäischen Vorfahren, sie ist tief in meiner Seele verwurzelt. Sie empfinde ich als wahr, weil sie spürbar und erlebbar ist, während die orientalischen Religionen nur aus Worten bestehen und daher den Geist zu verwirren und den Menschen zu unterwerfen vermögen (übrigens: “Islam” kann nicht nur mit “Frieden”, sondern auch mit “Unterwerfung” übersetzt werden).
    3. Buddhistische Praxis und Zenmeditation bieten einen praktikablen Zugang zu diesen alten Wurzeln europäischer Spiritualität. Die alten asiatischen Kulturen sind unserer näher verwandt als das orientalische Zeugs. Vielleicht gibt es auch deswegen kaum Probleme mit Vietnamesen, Thailändern, Japanern, Inonesiern etc. in Europa, weil sie durch jahrtausendealte Traditionen ähnliche Werte verinnerlicht haben.

    Hab ich schon gesagt, dass ich anfangs des Jahres aus der Kriche ausgetreten bin? Ich fühle mich wie von einem Joch befreit. Die rabenschwarze Seelenpropaganda hat ihren Schrecken verloren. Heute lache ich über die, die noch dran glauben.

  3. Eine ziemlich komplizierte und teils weit hergeholte Argumentation, die wohl nachweisen soll, dass das NT vom Buddhismus abgeschrieben wurde. Merkwürdig nur, dass dabei eine völlig andere Religion und unterschiedliche Methoden des Umgangs mit dem Hl. Geist herauskamen. Der Buddhismus hat keine personifizierten “Herren-Götter”, sondern ein *Nirvana*, das keinen “Sohn” gebar. Auch weist er keine Nonsens–Trinität auf, wie “Vater, Sohn und Heiliger Geist in einer Person” – um nur zwei Punkte zu nennen.

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