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Der ehemalige österreichische Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (L), der ungarische Kabinettsminister Gergely Gulyás (C) und der ungarische Premierminister Viktor Orbán (R) am 18. Juni 2021 in Budapest · Fotoquelle: Facebook

Wer Innengrenzen abbauen wolle, müsse auch die Außengrenzen verstärken, sagte Schüssel in Budapest

Europa brauche sowohl eine gemeinsame Streitmacht als auch eine gemeinsame Währung, da es diese Instrumente nicht an äußere Mächte abgeben dürfe und es “seine Souveränität bewahren müsse”, sagte der ehemalige österreichische Bundeskanzler Wolfgang Schüssel am Mittwoch bei einer Veranstaltung in Budapest.

Schüssel nahm an dem von der Konrad-Adenauer-Stiftung organisierten “Europa-Talk in Budapest” anlässlich des vierten Todestages des ehemaligen deutschen Bundeskanzlers Helmut Kohl teil. Schüssel nutzte die Veranstaltung, um an den großen Einfluss zu erinnern, den Kohl auf die Christdemokraten in ganz Europa hatte.

Er betonte, dass der verstorbene deutsche Bundeskanzler nie vergessen habe, welche Rolle Ungarn bei der Überwindung des Eisernen Vorhangs und bei der europäischen Wiedervereinigung gespielt habe.

“Ein Feuerring umgibt die Union, es ist wichtig, dass die Union in geopolitischen Fragen mit einer Stimme spricht”, sagte Schüssel.

Er betonte die Notwendigkeit eines gemeinsamen europäischen Verteidigungs- und Zahlungssystems, auch in diesen Bereichen dürfe Europa nicht von anderen abhängig sein. Auch in der Frage der Menschenrechte müsse man eine klare Sprache sprechen, doch warnte er vor einem Wettlauf um Sanktionen.

Der ehemalige österreichische Bundeskanzler wies darauf hin, dass man, wenn man die Binnengrenzen abbauen wolle, zugleich die Außengrenzen schützen müsse. Er betonte, dass Ungarn und Österreich 2015 das Richtige getan hätten, als während der Migrationskrise eineinhalb Millionen Menschen nach Europa gestürmt seien.

Kohl wäre traurig darüber, dass die Fidesz nicht mehr Mitglied der Europäischen Volkspartei sei, so Schüssel. Der Altkanzler betonte die Notwendigkeit, in der EU offen und kritisch miteinander und übereinander zu reden, aber niemanden auszuschließen, wenn es Meinungsverschiedenheiten gibt.

Auch der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán traf sich mit Schüssel in seinem Budapester Büro und postete ein gemeinsames Foto auf Facebook mit dem Kommentar: “Ein alter Freund in Budapest”.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei MAGYAR HÍRLAP, unserem Partner in der EUROPÄISCHEN MEDIENKOOPERATION.


3 Gedanken zu „Ehemaliger österreichischer Bundeskanzler besucht Budapest: “Wir brauchen ein souveränes Europa”“
  1. Toll, aber heute war ich am Grenze Ungarns fur Geschaftlichen Sache in Budapest leider war ich verweigert am Grenze Ungarn beim jungs Zoll Amt nur 24 Jahre alt. Zutritt zu Ungarn VERBOTEN fur EU Einwohner aber Ungarische Leute Reisen im Österreich, Deutschland aber Österreicher, Deutsche und Hollander im Ungarn ist VERBOTEN. Dass war dass letzte mal. Ich werde nicht mehr nach Ungarn fahren.

  2. Schüssel ist ein Versager, er hat die Zustände von 2015 erst möglich gemacht.
    Die Grenzen eines Landes gehören immer geschützt!
    Früher oder später wird man auch ihn, so wie viel andere, des Vaterlandsverrates anklagen!

  3. Schüssel bewies mit seiner Rede in Budapest, daß er ein militärisches nihil, ein nullum, ein nichts ist. Eingedenk des von der Wehrmacht verschenkten Sieges bei der berüchtigten Operation Frühlingserwachen im März 1945 sollten die “Tapferen Ungarn” jeden guten Ratschlag aus dem “Großdeutschen Reich” konsequent ablehnen!

    Bis zum 6. März
    1945 trafen alle Divisionen der 6. deutschen Panzerarmee in Ungarn ein. Damit
    befanden sich alle Trümpfe des Dritten Reiches in Ungarn, obwohl abzusehen war,
    dass wenig später sowohl die Briten als auch die US-Armee und die Rote Armee an
    den anderen Fronten mit ihrer Offensive beginnen würden. Hitler setzte, wie
    gewohnt, auch dieses Mal alles auf eine Karte.

    Die Offensive
    stand zu Beginn unter keinem guten Stern. Ab Ende Februar setzte Tauwetter ein.
    Dazu regnete es in Strömen. Auf den wenigen Anmarschstraßen standen überall
    Fahrzeuge und Kolonnen und mühten sich um ein Weiterkommen, was für die
    sowjetische Luftaufklärung nicht zu übersehen war. Der sowjetische Generalstab
    hatte ohnehin seit Ende Februar sichere Informationen über die geplante
    Operation.

    Die deutschen
    Stäbe hatten gerade im geplanten Angriffsraum eingehende Erfahrungen mit dem
    ungarischen Terrain und Wetter machen können. Trotz der eigenen Kenntnisse und
    trotz der Mahnung mehrerer ungarischer Offiziere, die darauf hinwiesen, dass
    das Gebiet des Sárvíz (Schlammsee) sich zu dieser Jahreszeit nicht zum Angriff
    gepanzerter Kräfte eigne, wurde an der Offensive festgehalten. Als
    Alternativmaßnahme setzte die Armeegruppe Balck „Straßen-Standgerichte“ ein,
    die „jeden für Straßen-Wiederherstellung Verantwortlichen, der seine Pflicht
    versäumt, sofort aburteilen sollen“.

    Die Angreifer
    waren – außer im Hinblick auf Panzer und Sturmgeschütze – auf allen Gebieten
    unterlegen. Besonders erdrückend war diese Unterlegenheit auf dem Gebiet der
    Artillerie. Die 6. Panzerarmee konnte in ihrem 40 Kilometer langen
    Angriffsstreifen etwa 400 Geschütze einsetzen. Dagegen standen der Verteidigung
    bis zu 65 Geschütze und Granatenwerfer je Frontkilometer zur Verfügung, was
    eine 6,5-fache Überlegenheit ausmachte.

    Aber auch die
    sowjetische Seite kämpfte mit beachtlichen Problemen. Die Verteidigungsstellungen
    hatten nur eine geringe Tiefe, etwa 25 bis 40 Kilometer. Das Gelände wurde
    durch zwei See-Barrieren (Plattensee und Velence-See) aufgespalten. All diese
    Gegebenheiten schränkten die Manövriermöglichkeiten erheblich ein. Die
    Verteidigung wurde besonders dicht ausgebaut. An den Schwerpunkten setzte man
    2.500 bis 3.000 Panzerminen sowie 65 Geschütze und Granatwerfer pro Kilometer
    ein. Die Panzerabwehr konnte durch die Zuführung von selbstständigen
    Pakregimentern aus der Reserve der Stawka auf 28 Panzerabwehrkanonen je
    Frontkilometer erhöht werden.

    Am 6. März 1945
    um 1.00 Uhr begann zunächst der Angriff des Oberbefehlshabers Südost über die
    Drau. Bald darauf folgte die 2. Panzerarmee mit relativ bescheidenen Kräften
    bei Nagybajom, die aber anfänglich keinen Boden gewinnen konnte. Um 4.00 Uhr
    schlugen die Hauptkräfte der 6. Panzerarmee zwischen Plattensee und Velence-See
    los. „Die Wege seien katastrophal“, vermerkte der Oberbefehlshaber Sepp
    Dietrich in seiner Tagesmeldung.

    Die nervöse
    Stimmung bei der Heeresgruppe wurde am ersten Angriffstag durch die
    Falschmeldungen des II. SS-Panzerkorps weiter erhöht. Dieser meldete wiederholt
    den Beginn seines Angriffs, wovon aber nichts zu merken war. Am Abend trat
    endlich auch dieses Korps an.

    Am 7. März konnte
    das feindliche Verteidigungssystem aufgebrochen werden, aber die
    Geschwindigkeit des Vordringens zeigte, dass von einem strategischen Durchbruch
    nicht gesprochen werden konnte. Die Heeresgruppe Süd hoffte noch, dass „der
    eigene Angriff sich wie gestern in zähem Anbringen allmählich durchfresse“.
    Wöhler musste jedoch feststellen, dass der Feind seine operativen Reserven noch
    „nicht im Frontbereich gezeigt“ habe. Für den nervösen Hitler musste die 6.
    Panzerarmee tägliche „Führermeldungen“ über Personenverluste und Ausfälle von
    Panzern und Sturmgeschützen erstatten.{mospagebreak}

    Indessen wurde
    die Situation auch für den russischen Oberbefehlshaber Tolbuchin ernst. Das
    langsame, aber sichere Vordringen der 6. Panzerarmee verleitete ihn zur
    Überschätzung des Gegners. Am 9. März rief er die Stawka an und stellte die
    Frage, ob er doch die 9. Gardearmee zur Verteidigung einsetzen dürfe. Ferner
    erwog er, dass es vielleicht notwendig sei, zumindest mit seinem Stab oder auch
    mit der ganzen Front auf die andere Seite der Donau zu gehen. Stalin antwortete
    auf dieses Ersuchen persönlich in seinem eigenartigen Stil – langsam, aber doch
    mit erhobener Stimme: „Genosse Tolbuchin, wenn Sie denken, den Krieg noch um
    fünf bis sechs Monate zu verzögern, dann beordern Sie doch ihre Truppen zurück.
    Dort wird es zweifelsohne ruhiger sein. Aber ich bezweifle, dass Sie das
    wollen. Deshalb ist es notwendig, sich am linken Ufer der Donau zu verteidigen,
    und Sie sollten sich mit ihrem Stab auch dort aufhalten.“

    Ausnahmsweise
    hatte Stalin Recht. Ab dem 12. März begannen sich die Wegverhältnisse zwar zu
    verbessern, die Offensive war aber bereits festgefahren. Zwischen Siófok und
    Pincehely im Süden und zwischen dem Velence-See war die dritte
    Verteidigungslinie vom deutschen Angriff noch nicht einmal erreicht worden. Die
    Heeresgruppe Süd musste in der ersten Angriffswoche 12.358 tote, verwundete und
    vermisste Soldaten melden – und das waren nur die deutschen Verluste. Die
    Totalausfälle an Panzern lagen bei insgesamt 31 Stück – bei einer Gesamtzahl
    von inzwischen 1.796, wovon jedoch wegen des schlechten Wetters nur 772 als
    einsatzbereit galten – und waren damit verschwindend gering. Dies war ein
    Zeichen dafür, dass diese Angriffswaffe nicht selbstständig eingesetzt werden
    konnte. Tolbuchin kostete die Offensive noch mehr: insgesamt 32.899 Mann. An
    Panzern verlor die 3. Ukrainische Front 152, an Panzerabwehrkanonen 415.

    Ab 14. März kamen
    aus dem Bereich des IV. SS Panzerkorps und von der 3. ungarischen Armee
    beunruhigende Nachrichten. Nach Erdbeobachtungen meldeten sie lebhaften
    motorisierten Feindverkehr von bis zu 1.000 Fahrzeugen. Die Luftaufklärung
    bestätigte diese Erkenntnisse. Die Heeresgruppe Süd und die 6. Panzerarmee
    hätten am liebsten den Angriff eingestellt und die Kräfte bei Székesfehérvár
    umgruppiert, um einerseits dem drohenden sowjetischen Gegenangriff zu begegnen
    und andererseits die Offensivkraft der eigenen Truppe besser auszunutzen –
    östlich des Sárvíz-Kanals waren auch bessere Geländeverhältnisse zu erwarten.
    Allerdings war allen bewusst, dass Hitler diese Umgruppierung nicht erlauben
    würde.

    Angesichts der
    Tatsache, welche Erfolge bei günstigem Wetter und gut gewähltem Gelände eine
    einzige deutsche Panzerdivision erzielen konnte (die 20. Panzerdivision reichte
    im Januar 1945 aus, den Angriff der ganzen 6. Garde-Panzerarmee zu stoppen, und
    das IV. SS-Panzerkorps zerschlug bei der Operation Konrad-3. beinahe alle
    schnellen Truppen Tolbuchins), erscheint der Einsatz der größten Panzerarmada
    aus der Sicht der deutschen Führung besonders verantwortungslos. Die
    Heeresgruppe Süd zählte am 15. März insgesamt schon 1.796 Panzer, wovon jedoch
    1.024 unter Reparatur standen – ein weiteres Zeichen dafür, dass der Einsatz
    dieser Waffe eine Fehlplanung war. Die drei Abteilungen Königstiger kamen
    während der Angriffe fast überhaupt nicht zur Geltung. An Schützenpanzerwagen
    standen nur der 6. Panzerarmee am 13. März noch 957 zur Verfügung.
    Bezeichnenderweise ging bis zu diesem Datum nur ein einziges Fahrzeug durch
    Totalausfall verloren. Diese wirksame Angriffswaffe kam also überhaupt nicht
    zum Einsatz. Die deutsche Führung trug mit diesem falschen Einsatz zum Glück
    aller Beteiligten selbst dazu bei, das Ende des Krieges schneller
    herbeizuführen.

    Quelle: http://www.budapester-archiv.bzt.hu/2007/12/13/teil-8-die-letzte-offensive-beginnt-mit-der-beruechtigten-operation-fruehlingserwachen/

    PS Nachtsichtgeräte, seit Mitte 1944 in ausreichender Menge vorhanden, aber nicht an die Truppe ausgeliefert, sollten in Budapest erstmals eingesetzt werden. Sie wurden dort auch auf die Panzer montiert, aber dann, oh Wunder, wieder ausgebaut und nach Fallingbostel zurück geschickt!

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