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Völlig „unbeeindruckt“ von Forderungen der EU-Mitgliedstaaten erklärte die rumänische EU-Verkehrskommissarin Adina Vălean, dass sie keineswegs beabsichtige, vor dem Ende der Amtszeit der Kommission, neue Maßnahmen für Privatjets vorzuschlagen, wie auch EURACTIV berichtet.
 

Keine „Einschränkungen“ für Eliten

Belgien und Irland hatten sich am 1. Juni bei einem Treffen der EU-Verkehrsminister für strengere Umweltvorschriften für Privatjets ausgesprochen und sich damit einem Vorstoß Österreichs, Frankreichs und der Niederlande angeschlossen, um die CO2-Emissionen der Luftfahrt zu reduzieren.

Gänzlich unbeeindruckt vom Druck der Mitgliedsstaaten erklärte EU-Verkehrskommissarin Adina Vălean, dass sie „nicht die Absicht“ habe, vor dem Ende der Amtszeit der derzeitigen EU-Kommission neue Maßnahmen für Privatjets vorzuschlagen.

Auf die Frage, ob die Kommission neue Maßnahmen für Geschäftsflüge vorschlagen werde, antwortete die Verkehrskommissarin auf einer Pressekonferenz beinahe provokant, „die kurze Antwort ist nein“. „Wir haben nicht die Absicht, irgendwelche (weiteren) Vorschriften zu erlassen.“

Vălean sagte, dass sie es vorziehe, die Luftfahrt als Ganzes anzugehen, anstatt sich speziell auf Privatjets zu konzentrieren.

Die Verkehrsminister der 27 EU-Mitgliedstaaten hatten sich am 1.Juni in Luxemburg zusammen gefunden, um eine Reihe von Themen zu diskutieren, darunter eben auch die Umweltauswirkungen von Privatjets.

Emissionsbekämpfung bei Privatjets ist Frage der Klimagerechtigkeit

Im Vorfeld des Verkehrsministerrats haben Österreich, Frankreich und die Niederlande gemeinsam einen Brief an EU-Klimachef Frans Timmermans und die Verkehrskommissarin verfasst, in dem sie argumentieren, dass die Bekämpfung der Emissionen von Privatjets eine Frage der Klimagerechtigkeit sei.

Möglicher Weise hätte man hierbei auch anders formulieren müssen, da in der aktuellen EU-Politik „Gerechtigkeit“ wohl keine zentrale Rolle ein zu nehmen scheint.

„Diese Form des Flugverkehrs hat einen übermäßigen CO2-Fußabdruck pro Kopf und steht daher zu Recht in der Kritik“, schrieben die Minister der drei Nationen. „Angesichts dessen sind die jüngsten Forderungen nach Maßnahmen wie dem Verbot von Privatjetreisen verständlich und müssen angemessen behandelt werden.“

In einer Erklärung sagte die Länderkoalition, dass die „enorm hohen CO2-Emissionen pro Kopf“ durch Privatflüge ungerecht seien, da sie bedeuten, dass eine kleine Anzahl von Menschen „der Gemeinschaft großen Schaden zufügen“.

Hobby der Superreichen auf Kosten der Gemeinschaft

„Privatjetflüge sind ein Hobby der Superreichen. Aber wir können nicht alle dafür bezahlen“, sagte die österreichische Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. „Wir brauchen hier strengere Regeln. Jeder, der unser Klima schädigt, muss auch einen fairen Beitrag leisten.“

Ein Bericht der Umweltorganisation Transport & Environment hat ergeben, dass Privatjets pro Passagier 5 bis 14 Mal mehr Schadstoffe ausstoßen als kommerzielle Flugzeuge.

Einer, im März vom Beratungsunternehmen CE Delft veröffentlichten Studie zu Folge, stieg die Zahl der Privatflüge in Europa auf 572.806 im Jahr 2022, was einen Anstieg von 64 Prozent bedeutet.

Der französische Verkehrsminister Clement Beaune forderte am 1. Juni in Luxemburg einen „nüchternen Ansatz“ bei der Besteuerung der Nutzung von Privatjets auf europäischer Ebene.

„Dies ist ein Bereich, in dem wir symbolisch zeigen, wie wir zusammenarbeiten können, um die Emissionen zu bekämpfen“, erklärte er.

Der belgische Minister für Mobilität, Georges Gilkinet, schloss sich dieser Meinung an. Er sagte, es sei notwendig, dass „jeder den angemessenen Preis für sein Transportmittel bezahlt.“

„Unsere Bürger könnten nicht verstehen, wenn eine Minderheit, die Privatjets benutzt, diese Flugzeuge ohne jegliche Einschränkungen nutzen könnte, mit unverhältnismäßigen Auswirkungen auf das Klima“, erläuterte er.

„Wir müssen zeigen, dass die Klimabemühungen gerecht verteilt werden, insbesondere ein Jahr nach der Explosion der Energiepreise“, fügte er hinzu.

Der irische Vertreter Jack Chambers schlug einen vorsichtigeren Ton an und fügte hinzu, dass „alle vernünftigen Optionen“ geprüft werden sollten, um sicherzustellen, dass Privatjets „ihren vollen Beitrag zu unseren Klimazielen leisten.“

„Es ist von entscheidender Bedeutung, dass alle Sektoren der Luftfahrt zu den Bemühungen um eine Emissionsreduzierung beitragen, einschließlich der Privatjets“, sagte er.

Deutschland will „Eliten“ einmal mehr nicht vergrämen

Im Gegensatz dazu zeigten sich Deutschland und Malta skeptischer gegenüber dem Regulierungsdruck.

Deutschland sprach sich zwar eher unkonkret für Marktmaßnahmen zur Emissionssenkung aus, während Malta vor möglichen Auswirkungen auf die Konnektivität warnte, wenn die Regulierung zu weit gehen sollte.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) gab eine kurze Erklärung ab, in der er den EU-Markt für CO2-Emissionen im Luftverkehr als das beste Instrument zur Bekämpfung der Emissionen im Luftverkehr insgesamt bezeichnete.

„Es kann diskutiert werden, welche Flüge bei den bestehenden Klimamaßnahmen berücksichtigt werden, unter anderem im Zusammenhang mit den planmäßigen Überprüfungen des EU-Emissionshandels“, sagte er.

„Das ist meiner Auffassung nach eine bessere Herangehensweise als ausschließlich über Privatflüge zu diskutieren“, fügte er hinzu.

Der kleine Inselstaat Malta warnte davor, dass strenge Regulierungen ihn unverhältnismäßig stark treffen könnten.

„Man muss bedenken, dass die Geschäftsluftfahrt auch in Staaten, in denen wie in Malta die Möglichkeiten für den Geschäftsverkehr begrenzt sind, eine wichtige Transportverbindung darstellen kann“, sagte der maltesische Verkehrsminister Aaron Farrugia.

Es muss sichergestellt werden, dass Klimaschutzmaßnahmen „geografisch gerecht sind und die wirtschaftliche Entwicklung, Innovation und den Einsatz neuer Technologien nicht behindern“, fügte er hinzu.


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Von ELA

12 Gedanken zu „EU will keine Umweltauflagen für Privatjets – Eliten werden „verschont““
  1. Die Europäer sind so dekadent und degeneriert, das es weh tut. Die Bürger schlafen, Urlaubszeit naht. Bald werden sie zu Fuss nach Italien zum Urlaub laufen. Gerade noch am Arbeitsbeginn, nach dem Hin und Rucklauf.

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  2. Sie sollen die CO2-Abzocke, die ohnehin keinerlei wissenschaftliche Grundlage hat, grundsätzlich einstellen. Alle, die durch den “Klimaschutz” abkassieren, sollen sich eine produktive Tätigkeit suchen.

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  3. Man greift sich an den Kopf : was allen anderen verboten oder eingeschränkt werden soll, gilt für diese Möchtegern-Eliten nicht. Wenn z.B. die Jünger der “letzten Generation” selber Auto fahren oder in den Urlaub fliegen, ist das natürlich völlig in Ordnung. Man kämpft ja sooo für das Klima. Für die Superreichen gelten ebenfalls andere Kriterien. Dass sich die Politiker, die das ja auch schamlos be- und ausnutzen da nicht schämen ist doch klar. Einfach nur skandalös !

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  4. Ja was denn sonst…
    Den Wein in Unmengen saufen und uns das Wasser zuteilen, so sind die Reichen und geistig total Kaputten.
    Es liegt aber an uns, wir sind es, die die Macht hätten, würden wir endlich gemeinsam dagegen vorgehen.

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  5. Jetzt wird den GärtnerInnen das Gärtnern madig bzw. giftig geredet – Artikel:

    https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/gartenpflanzen-das-gift-aus-meinem-garten?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

    Es KANN immer alles geschehen – es KANN, es KÖNNTE… – das ist die Grundlage all ihrer m. A. n. völlig wahnsinnigen äNWeO-Installierungsmaßnahmen – Möglichkeiten, die eintreten KÖNNTEN – nach bisheriger Erfahrung dann vermutlich von ihnen selbst inszeniert – aber noch lange nicht eintreten MÜSSEN.

    “Das Leben ist eins der gefährlichsten” haben wir früher in unserer von weitaus weniger Angst geprägten Jugend gesagt. Es gibt keine Versicherung gegen das LEBEN, gegen das STERBEN, gegen den TOD. – Es ist alles Panikmache, um ihre äNWeO zu installieren, die Menschen von ihnen total abhängig zu machen.

    Ich selbst habe keinen grünen Daumen, aber die Nachbarin und die lebt bestens und gesund mit ihrem Gärtchen, in dem sie schon viele Jahre sät und erntet und ab und zu fällt dann auch mal was für mich ab. 😉

    Meiner Ansicht nach.

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  6. Ja klar – die Götter müssen doch uneingeschränkt fliegen können. 😉

    Wird Zeit, dass ihnen die Flügel abgeschnitten werden.

    Meiner Ansicht nach.

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