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Niedrigere Leitzinsen im Euroraum als  jene der FED sorgen für zusätzlichen Druck auf den Euro. Derzeit ist das FED-Bankensystem mit den Zinsanhebungen der EZB stets einen großen Schritt voraus.

 

Von ANDREAS KUBIN, MBA | Nicht nur der Euroraum leidet unter den aktuellen Hegemoniebestrebungen! Die brandgefährliche  aktuelle (Welt-)wirtschaftliche Situation hervorgerufen durch repressive wirtschaftsschädigende  Coronastrategien samt Lieferkettenproblemen – inmitten eines weiter zunehmenden inflationären Umfeldes. Hinzu kommt eine sehr umstrittene Sanktionspolitik unter Federführung der USA und EU wegen des Ukraine-Krieges, die für Europa einem Schuss ins Knie gleichkommen. Für dieses Szenario obendrein schädlich sind ein viel zu hoher Ölpreis (er gehört auf mindestens 70,– US$/Barrel gedrückt) genauso wie andere eklatant verteuerte Energieträger wie Gas & Strom.

Die Fed reagierte Mitte Juni; 15.6.2022 angesichts der höchsten Inflation seit mehr als 40 Jahren mit der kräftigsten Leitzinsanhebung seit beinahe 28 Jahren. Bekanntlich beschlossen wurde eine Erhöhung um 0,75 Prozentpunkte auf die neue Spanne von 1,50 bis 1,75 Prozent. Die Währungshüter signalisierten zudem, dass im Jahr 2022 noch weitere Zinsanhebungen folgen würden. Gleichzeitig ließen mehrere FED-Bankenleiter eine Leitzinsanhebung noch in 2022 bis auf 3,4 % anklingen und erwarten für das kommende Jahr ein Leitzinsniveau von 3,8 %.
Die Inflation war in den USA im Mai dieses Jahres (überraschend, wie behauptet wird) auf 8,6 % geklettert.

Es erschließt sich mir in keiner Weise, wie man mit diesen „kleinen“ Zinsschritten die offizielle Teuerungsrate auf ein angepeiltes Zwei-Prozent-Ziel zurückführen will. Es wird nämlich so nicht klappen! Soweit lehne ich mich heute aus dem Fenster.
WEIL: Nach wie vor befindet sich parallel dazu viel zu viel Liquidität in den Finanzmärkten! Solange man den Märkten neben den Leitzinserhöhungen nicht kräftig Kapital entzieht, wird es zu keiner Eindämmung der Teuerungsrate bzw. des Kaufkraftverlustes kommen!!

Rückblickend sehen wir, beginnend mit der Finanzkrise 2007/ 2008 gewaltige Bilanzsummen-Anstiege der FED von damals 870 Milliarden Dollar auf vorerst 8,56 Billionen US-Dollar per 19. Oktober 2021 auf nun 8,934 Billionen US-Dollar (20.6.2022) – also nun exakt eine Verzehnfachung. Wenngleich sich der Anstieg nun etwas abflacht. Wo bleiben die großmundig angekündigten Liquiditätsrückführungen?

Bis zur nächsten Fed-Sitzung Ende Juli 2022 werden noch zahlreiche Daten veröffentlicht, darunter ein Arbeitsmarktbericht und neue VPI-Daten. Bisher gibt es jedoch Anzeichen dafür, dass der Zinsschritt der Fed von 0,75 Prozentpunkten eher ein Ausreißer war als der Beginn eines neuen Trends, so lauten neueste Einschätzungen auf BARRON‘S.[1]

Meine Einschätzung lautet: Dazu ist in den USA die Angst viel zu präsent, Zinserhöhungen könnten die Wirtschaft abwürgen. Das wäre die nächstgrößere Katastrophe.

Was macht das Eurosystem?

Der „Konsolidierte Ausweis des Eurosystems“ wirft per 24. Juni 2022  eine Aktiva & Passiva des Eurosystems von 8,835987 Billionen Euro aus.[2] Ein neuer Allzeit-Rekord!! Ein vergleichender Blick auf die Entwicklung dieser in der jüngeren Vergangenheit zeigt: Die „konsolidierte Bilanz des Eurosystems” der Europäischen Zentralbank (EZB), betrug per Stand 15. Oktober 2021 8,336 Billionen Euro. Dem Markt wird also nach wie vor NICHT Liquidität entzogen. Das „inflare“ der Bilanzsummen geht munter weiter!!

Zwei neue Lieblingswörter der Präsidentin des EZB-Direktoriums lese ich gehäuft in jüngster Zeit:
„flexibel“ und „Flexibilität“

7.2.2022:  Lagarde will auf dem Weg zu einer Zinswende Flexibilität wahren. [3]

14.4.2022: EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat auf die Nützlichkeit eines flexiblen Vorgehens der Geldpolitik bei der Verhinderung einer Fragmentierung des Euroraums hingewiesen. In ihrer Pressekonferenz nach der EZB-Ratssitzung sagte Lagarde: “Vor zwei Jahren haben wir prompt gehandelt – das können wir wieder tun.” Sie bezog sich dabei auf das Pandemiekaufprogramm PEPP, bei dem die Europäische Zentralbank (EZB) Staatsanleihekäufe abweichend vom EZB-Kapitalschlüssel zuließ. Lagarde betonte die Bereitschaft der EZB, dabei über die Reinvestition von Tilgungsbeträgen fälliger Anleihen hinauszugehen und “neue Instrumente” einzusetzen.[4]

Eine der primären Aufgaben jeder Noten- bzw. Zentralbank ist sowieso das Beweisen von  FLEXIBILITÄT.
1.) Jenes ist das flexible Reagieren auf ausufernde Inflationsraten (präziser: Teuerungsraten).
2.) Das  Reagieren auf Schuldendeflation etc. etc.

Warum strapaziert man den Begriff aktuell derart häufig und explizit? Vielleicht weil es in Wirklichkeit mit der Flexibilität weitestgehend zu Ende ist! Die Akteure nun zu Getriebenen wurden.

[1] https://www.barrons.com/articles/fed-interest-rates-inflation-pce-51656613291?siteid=yhoof2
[1] https://www.ecb.europa.eu/press/pr/wfs/2022/html/ecb.fst220628.de.html [30.6.2022]
[1] https://boerse-social.com/page/newsflow/lagarde_will_auf_dem_weg_zu_einer_zinswende_flexibilitat_wahren_und_anlegerschutz_steht_fur_eu-finanzaufseher_ganz_weit_oben_top_media_extended
[1] https://de.marketscreener.com/boerse-nachrichten/nachrichten/Lagarde-Flexibilitat-nutzlich-bei-Verhinderung-von-Fragmentierung–40055868/

Diese angedachte Flexibilität werden wir eher in Form einer weiteren Ausweitung der EZB-Bilanzsumme sehen inklusive neuen „Notkaufprogrammen“ als bei einer signifikanten Leit-Zinsanhebung in Regionen von gut vier bis sechs Prozent, die notwendig wären, um den Teuerungsraten im Euroraum endlich halbwegs Herr zu werden. Ganz einfach, weil die Staatsverschuldungen mehrerer Euroländer höhere Zinsen nicht verkraften.

Mittwoch, den 15. Juni 2022 hatte die EZB überraschend zu einer Ad-hoc-Sondersitzung einberufen. Doppelter Druck baute sich auf. Einerseits durch die hohe jährliche Teuerungsrate im Euroraum (EU-27) von nun bereits 8,8 % im Mai 2022.[5] Andererseits durch die stark steigenden Zinsen speziell bei südeuropäischen Staatsanleihen.

Zum einen will man Gelder aus dem ausgelaufenen Corona-Notkaufprogramm besonders „flexibel“ einsetzen. Zugleich wurden die zuständigen Ausschüsse des Eurosystems gemeinsam mit der EZB  beauftragt ein neues Kriseninstrument – ich nenne es einmal – zu basteln.

Gleichzeitig muss die Europäische Zentralbank dafür sorgen, dass die hochverschulden Staaten in der Eurozone, etwa Italien, das den Notenbankern gerade jetzt wieder die Sorgenfalten auf die Stirn treibt, neben Griechenland und Portugal, sich weiterhin mit Krediten finanzieren können und nicht von hohen Schuldendienstkosten erdrückt werden. Das milliardenschwere Programm zum Kauf von Staatsanleihen, das eben diese Zinsen stabilisiert, läuft jedoch Ende Juni 2022 aus.

Seit gut einem Jahrzehnt versucht man uns in betonter Lässigkeit weiszumachen, man habe alles im Griff und könnte die Geldmengenausweitung jederzeit wieder zurückfahren. Dem ist eindeutig nicht so. Im Gegenteil, man zeigt sich erfinderisch und bastelt bereits an neuen Kriseninstrumenten.

Eine Form des Lernens und was das mit der Österreichischen Schule der Nationalökonomie zu tun hat.

Mit hoher Sicherheit herausstellen wird sich, dass beispielsweise zahlreiche Akteure bei Zentralbanken wie EZB, FED etc. erst aus der unedelsten Form des Lernens bzw. des Erkenntnisgewinns – nämlich erst aus Schaden klug zu werden zu ihren Erkenntnissen gelangen werden.
Zahlreiche Grundsätze der Österreichischen Schule der Nationalökonomie werden sich nicht auf Dauer negieren lassen: Vielleicht ist es aber auch Plan, die Systeme erst zu einem bestimmten Zeitpunkt kippen zu lassen.

Der Hayek Club Zürich veröffentlichte (eine Menge Hirnschmalz) in einem Seminar mit dem Titel: „Einführung in die Österreichische Schule der Nationalökonomie“ folgende Grundsätze und Beispiele auf Seite 19:[6]

„Ohne das Eingreifen von Zentralbanken, koordiniert der Zinssatz die Zeitpräferenzen von sowohl Kreditnehmern (Investoren, Unternehmer), als auch Kreditgebern (Sparer).

Nehmen wir nun an, dass anstatt der Bestimmung des Zinssatzes durch den Markt, d.h.,
einen „natürlicher Zins“, der Zinssatz von einer zentralen monetären Behörde oder
Zentralbank festgesetzt/ manipuliert wird:

  • Aufgrund der künstlich gedrückten Zinsen, planen Unternehmer Projekte oder
    beginnen diese und stellen Leute ein.
  • Niedrigere Zinsen bedeuten eine niedrigere Gewinnschwelle für Investitionen. Vor
    allem langfristige, riskantere Projekte erscheinen realisierbar unter einem, von der
    Zentralbank manipuliertem, niedrigem Zinssatz.
  • Die künstlich niedrigen Zinsen suggerieren, dass die vorhandenen, realen Ersparnisse
    welche für Investitionen verfügbar sind, grösser sind als sie in Wirklichkeit sind. *Boom*
  • Die künstlich niedrig gehaltenen Zinsen führen zu einer Expansion der Geld- und
    Kreditmenge, und schließlich setzen Inflationsängste ein. Die Zentralbank ist
    gezwungen ihre Leitzinsen anzuheben, um eine rasche Abwertung des Geldes zu
  • Zu diesem Zeitpunkt sind viele der Investitionen, die während der Phase der künstlich
    niedrig gehaltenen Zinsen getätigt wurden, nicht mehr realisierbar. Es stellt sich
    heraus, dass die buchmäßigen Profite die sie vorher produziert haben eine Illusion
    Oft können die Investitionen nicht abgeschlossen werden, weil die realen
    Mittel die dafür nötig wären nicht vorhanden sind. Wirtschaftstreibende sind
    gezwungen die Fehlinvestitionen, die unter der künstlich niedrigen Zinsrate
    eingegangen wurden, aufzugeben.*Bust“ [7]
    >> Zitat Ende

Mises und Hayek entliehen sich bereits im Anfangsstadium ihres Konzepts bzw. theoretischen Konstruktes Argument von Cicero, wie: „Niemals habe eine zentrale Planstelle vergleichbares Wissen verfügbar, wie es über ein Preissystem zum Ausdruck komme!“

Ich selber kann der Österreichischen Schule der Nationalökonomie vieles abgewinnen. Im Gegensatz zu den ungezügelten Auswüchsen des Keynesianismus nach dem britischen Nationalökonomen John Maynard Keynes, die wir aktuell vor Augen geführt bekommen….

Derzeit plant die EZB den ersten Zinsschritt für ca. Mitte Juli 2022. Eine erste Anhebung des Leitzinses seit 2011. Zunächst sollen die Zinsen um einen Viertelprozentpunkt steigen, eine weitere, dann stärkere Erhöhung soll im September folgen – falls der Inflationsdruck bis dahin nicht sinkt. Seit 2016 befindet sich der EZB-Leitzins bzw. Hauptrefinanzierungssatz bei 0,00 %.

Beispielsweise schon jetzt orten aufmerksame Beobachter der internationalen Finanzszene, Japan könnte einen Crash auf den Finanzmärkten auslösen. Die internationalen Finanzmärkte sind fragiler denn je. Ein x-beliebiges Black-Swan-Ereignis könnte schnell ein Katastrophe auslösen….  Auch dem gegenzusteuern werden die Zentralbanken dann nicht mehr in der Lage sein. Zu vieles wurde auf die lange Bank geschoben!!

Einige ausgewählte Gewinner gegenüber dem EURO

EUR/USD 1,030 (5.7.2022);

EUR/CHF 0,994:
So manch kluger Investor hat sich bereits vor Jahren Franken Valuten zugelegt und US$-Aktien. Auf der anderen Seite existiert ein nicht unerwähnenswerter Anteil an (endfälligen) aber mittlerweile in Österreich verbotenen Frankenkrediten. Diese könnten jene Franken-Kreditnehmer noch ganz schön in die Bredouille bringen.

EUR/SGD 1,4486: Vergleicht man zum Stichtag 30.6.2022 Euro mit dem Singapur Dollar, so zeigt sich auch hier ein Einbruch des Euro um 8,15 % auf Fünfjahressicht.

Sogar das wegen des EU Austritts gescholtene Pfund legt nun um 2,20 % (auf fünf Jahre) auf 0,8601 GBP zu.

Ein paar Verlierer gegenüber dem Euro auf Fünfjahressicht!

Im Fünfjahresverlauf hat der Euro zur norwegischen Krone erstaunlicherweise jedoch um 7,85 % auf 10,264 NOK zugelegt.

Der Yen ist ein Kapitel für sich. Die japanische Währung gab um 10,5 % gegenüber der EU-Gemeinschaftswährung nach! Weil man (auch) dort seine Schulden nicht in den Griff kriegt.

Im Vergleich zum Südafrikanischen Rand EUR/ZAR legte die Gemeinschaftswährung um 14,38 % zu auf exakt 16,90 ZAR.

Ein heftiges Auf und Ab verzeichnet der Euro in Australischen Dollars:  Man sieht hier beachtliche Kurs-Ausschläge. Noch am 29. Jänner 2009 bekam man 2,0337 AUD für einen Euro. Der € stürzte in der Folge bis auf 1,1758 AUD am 29. Aug. 2012 ab. Erfing sich bald und notiert am 30.6.2022 bei 1,5172 AUD je Euro.

Quelle Onvista.de  (30.6.2022)

Ich hatte dem Australdollar immer mehr Stärke zugetraut, als er in der Vergangenheit bewies. Schon alleine wegen der rel. geringeren Staatsschulden und weil er sich nicht in einer Haftungs-Währungsunion befindet! Aber dem kann er ja eines Tages noch gerecht werden.

Lebensmittelpreise werden weiter steigen, eine Hiobsbotschaft des IFO Institutes v. O1.Juli 2022!

In einer Pressemitteilung schreibt das IFO Institut:
„Die Deutschen müssen sich in den kommenden Monaten auf weiter steigende Lebensmittelpreise einstellen. Nach einer ifo-Umfrage im Juni lagen die Preiserwartungen der Einzelhändler für Nahrungs- und Genussmittel bei 98,9 Punkten. Demnach plant fast jeder befragte Händler höhere Preise. Auch in den übrigen Sparten des Einzelhandels will eine Mehrheit der Befragten ihre Preise anheben. Dort stiegen die Preiserwartungen auf 78,6 Punkte, von zuvor 75,5. „Damit dürften die Inflationsraten vorerst weiter hoch bleiben“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.“[8]

Eine weitere Bestätigung meiner Annahme, dass die Teuerungsraten hoch bleiben werden und zwar im hohen einstelligen Bereich. Die Gefahr steigt, dass wir schnell im niedrigen zweistelligen Preisanstieg landen könnten. Hohe Teuerungsraten wirken sich wiederum negativ auf den Außenwert des Euros aus.

Was die Handlungsfähigkeiten der Zentralbanken betrifft, so sehen wir seit geraumer Zeit ein Schachbrett vor uns, auf dem nur mehr sehr wenige Züge möglich sind. Die Handlungsmöglichkeiten bzw. Handlungsfähigkeiten sind eingeschränkter denn je.
Copyright Andreas Kubin, 5. Juli 2022

Zum Autor: Andreas Kubin, MBA ist seit mehreren Jahrzehnten spezialisiert auf intern. Finanzmärkte, Wirtschaftspolitik sowie Fundamentalanalysen über börsennotierte Unternehmen und Privatinvestor.

[1] https://www.barrons.com/articles/fed-interest-rates-inflation-pce-51656613291?siteid=yhoof2
[2] https://www.ecb.europa.eu/press/pr/wfs/2022/html/ecb.fst220628.de.html [30.6.2022]
[3] https://boerse-social.com/page/newsflow/lagarde_will_auf_dem_weg_zu_einer_zinswende_flexibilitat_wahren_und_anlegerschutz_steht_fur_eu-finanzaufseher_ganz_weit_oben_top_media_extended
[4] https://de.marketscreener.com/boerse-nachrichten/nachrichten/Lagarde-Flexibilitat-nutzlich-bei-Verhinderung-von-Fragmentierung–40055868/
[5] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/217052/umfrage/inflationsraten-in-den-laendern-der-eu-monatswerte/
[6] https://www.liberal.uzh.ch/dam/jcr:00000000-3e72-8740-ffff-ffffb29a2d47/AustrianEconomics_EineEinfuehrung.pdf
[7] https://www.liberal.uzh.ch/dam/jcr:00000000-3e72-8740-ffff-ffffb29a2d47/AustrianEconomics_EineEinfuehrung.pdf
[8] https://www.ifo.de/node/70286

Von Redaktion

4 Gedanken zu „Euro-Außenwert bröckelt beängstigend und das Thema INFLATION: Ein Blick auf finanzpolitische Agitationen von EZB und FED  “
  1. Das ist die Logik des latenten Wirtschaftskrieges von Imperialisten USA gegen Russland (und neuerdings auch China).
    Die langfristige Schwächung Europas ist eine logische Wirkung der NATO-Strategie der Bündniserweiterung, auch wenn wir es im latenten Zustand schwer begreifen wollen. Nun beklagen wir die Wirkung an den Energiekosten, das war guten Strategen bekannt. England zerbricht gerade, nach der BREXIT Schwächung, an den fallenden Lebensstandard durch hohe Energiepreise?
    Kooperation reduziert die Transferkosten von Gütern, Kriege erhöhen die Kosten. Schade dass Europa nun die Preis-Vorzüge der Kooperation verlor. Die Welt wird neu geordnet, wie sich China einbringen wird, ist die größere offene Frage?

  2. Und das ist nicht alles ! In seinem vierteljährlichen Risiko-Barometer hat der Kreditversicherer Coface die Einschätzung für 19 überwiegend europäische Länder herabgestuft. Darüber hinaus wurden weltweit insgesamt 76 Branchen abgewertet. Auch Deutschland leidet unter der aktuellen Gemengelage und rutscht von einer Risikobewertung von A2 zurück in A3.

    Also zieht euch Warm an, der nächste Winter kommt bestimmt !

  3. Jeder latein-amerikanische Staat, der eine Finanzpolitik wie wir gemacht hat, war nach 2-3 Jahren in der Hyperinflation und damit pleite. Der Grund, warum es uns noch nicht erwischt hat, ist: die billigen Rohstofflieferungen aus Ru und die Billigwaren aus China. Wenn das aus blödsinnigen politischen Gründen jetzt wegfällt, sind wir dran. Die Geisterbraut in der EZB kann uns nicht helfen, egal wie sehr sie die Zinsen anhebt. Die Fehler der Vergangenheit holen uns ein und überfahren uns wie eine Dampfwalze. Ohne 180 Grad Kehrtwende in der Außenpolitik sind wir nicht zu retten.

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  4. “Flexibilität” bedeutet heute Sultanslaunen und kompetenzfreien Aktionismus.
    Hier möchte eine sehr kleine Gruppe von Leuten durch Hütchenspielertricks buchstäblich ALLES an sich reißen, ohne auch nur zu verstehen, dass dieses Alles, wenn niemand mehr sonst irgendetwas hat, genau so viel wert sein wird wie ein Ferrari, wenn nirgendwo mehr ein Schluck Benzin (oder Funken Strom, für die Gretins) zu bekommen ist.

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