Europas Green Deal: Bill Gates‘ Testgelände

Bill und Melinda Gates · Foto: Kjetil Ree / Wikimedia CC BY-SA 3.0

Ein ameri­ka­ni­scher Milli­ardär hat die Zusam­men­ar­beit mit der Euro­päi­schen Kommis­sion im Rahmen des euro­päi­schen Green Deal aufge­nommen. Er möchte die Instru­mente nutzen, die dem inter­na­tio­nalen Riesen zur Verfü­gung stehen, um seine Ideen zur Bekämp­fung des Klima­wan­dels umzusetzen.

Von Piotr Relich

Zu Beginn des Jahres begannen die Euro­kraten ernst­haft mit der Klima-Agenda. Dank der Umset­zung der Prin­zi­pien des Green Deal wird Europa – wie die Präsi­dentin der Euro­päi­schen Kommis­sion, Ursula von der Leyen, betont – „bis 2050 der erste kohlen­stoff­neu­trale Konti­nent werden“. Die ehrgei­zigen Ziele der sozio­öko­no­mi­schen Revo­lu­tion lassen sich jedoch nicht allein durch Steu­er­erhö­hungen errei­chen; um zu über­leben, braucht ein „kohlen­stoff­neu­trales“ Europa vor allem Inno­va­tionen – so sind wir beispiels­weise derzeit nicht ausrei­chend in der Lage, aus erneu­er­baren Quellen gewon­nene Energie zu spei­chern und zu über­tragen. Mit anderen Worten, wir stürzen uns in den Abgrund und hoffen, dass wir einen Fall­schirm erfinden, bevor wir auf dem Boden aufschlagen. Um den Kampf gegen den Klima­wandel zu gewinnen, müssen wir, um es mit den Worten von Bill Gates zu sagen, „die Art und Weise ändern, wie wir fast alles produ­zieren“, von Bauma­te­ria­lien über Energie und Verkehr bis hin zu Lebens­mit­teln. „Not macht erfin­de­risch“, sagt der Volks­mund. Und dieser „Bedarf“ in Gates‘ Vision ist die Notwen­dig­keit, die Treib­haus­gas­emis­sionen in die Atmo­sphäre in den nächsten 30 Jahren dras­tisch zu redu­zieren. Er zieht es vor, den Klima­wandel in diesem Zusam­men­hang eher als „Chance für Inno­va­tion“ denn als apoka­lyp­ti­sche Bedro­hung zu betrachten.

Diese Chance bietet ihm die Euro­päi­sche Kommis­sion, die seit Juni 2021 mit dem von den USA finan­zierten Projekt Breakth­rough Energy zusam­men­ar­beitet. Der selbst­er­nannte Visionär hat im Rahmen des euro­päi­schen Green Deal 1 Milli­arde Dollar für die Forschung vorge­sehen. Und das ist erst der Anfang, denn es geht nicht nur um die Erfin­dungen selbst, sondern auch um die inno­va­tiven Wege, die sie auf den Markt bringen. In einem natür­li­chen Rhythmus und unter neutralen Bedin­gungen erfor­dert die Umset­zung von neuen Ideen viel Geduld und Vertrauen. Dies räumt Gates selbst ein, indem er schreibt, dass grüne Tech­no­lo­gien aufgrund der geringen Rendite selbst bei hoch­ris­kanten Anle­gern unver­gleich­lich weniger Inter­esse finden als beispiels­weise biotech­no­lo­gi­sche oder IT-Projekte.

Das erzwun­gene Experiment

Wie also kann man in einem solchen Klima alle von einer Revo­lu­tion über­zeugen, die bedeutet, dass die Mensch­heit zum ersten Mal in der Geschichte einen Schritt zurück machen muss? Bisher wurde die natür­liche Rich­tung der Entwick­lung durch immer billi­gere und effi­zi­en­tere Rohstoffe wie Erdöl, Kohle oder Erdgas vorge­geben. Jetzt wollen wir auf teurere, weniger effi­zi­ente und viel unbe­re­chen­ba­rere erneu­er­bare Ener­gie­quellen und die Atom­krft als einzigen vernünf­tigen Ersatz umsteigen. Tech­no­lo­gi­sche Unzu­läng­lich­keiten sind eine Sache, aber es gibt auch Probleme wie die Über­tra­gungs­in­fra­struktur, die Human­res­sourcen oder das Problem des Konkurses von Gebieten, die stark von der Öl- und Gasin­dus­trie abhängig sind. Die Risiken sind groß und die Vorteile unge­wiss; unter normalen Umständen würden sich nur wenige auf ein so schlechtes Geschäft einlassen. Die Angst vor einem apoka­lyp­ti­schen Schreck­ge­spenst mag auf Schüler wirken, aber nicht auf ernst­hafte Spieler, die viel zu verlieren haben.

Hier kommen „Mr. und Mrs. Gates“ ins Spiel, die – noch (sic!) – unver­gleich­lich größere Fähig­keiten haben als selbst der reichste und geris­senste Milli­ardär der Welt. Gates selbst, der während der Kartell­ver­fahren gegen Micro­soft an die Wand gedrückt wurde, wusste dies zu schätzen. Seiner Ansicht nach ist es höchste Zeit, dass die Verwal­tungs­er­fah­rung der Staaten genutzt wird, um die Ziele der „grünen Revo­lu­tion“ zu erreichen.

„Regie­rungs­be­amte können Vorschriften darüber erlassen, wie viel Atom­kraft­werke, Autos und Fabriken ausstoßen dürfen. Sie können Vorschriften erlassen, die die Finanz­märkte beein­flussen und die Risiken des Klima­wan­dels für den öffent­li­chen und privaten Sektor der Wirt­schaft bestimmen. Sie können, wie es jetzt der Fall ist, in großem Umfang in die Forschung inves­tieren und Regeln dafür aufstellen, wie schnell neue Produkte auf den Markt kommen können.“ Das hebt die Rolle des Staats­ap­pa­rats hervor. Und nichts ist dafür besser geeignet als die Euro­päi­sche Union, die von dem Wunsch besessen ist, alles und jeden zu regu­lieren, und die oben­drein die radi­kalste Klima­po­litik der Welt betreibt.

Und wir reden hier von einer Straße, auf der es keinen Weg zurück gibt. Zu den Plänen der EK gehört beispiels­weise die Schaf­fung eines euro­päi­schen Klima­ge­setzes, das die Redu­zie­rung der Treib­haus­gas­emis­sionen bis 2050 zu einer recht­li­chen Verpflich­tung für die EU macht, sowie eine Garantie der Unum­kehr­bar­keit des Über­gangs zur Klima­neu­tra­lität. Aus ameri­ka­ni­scher Sicht wird die wich­tigste Verpflich­tung jedoch darin bestehen – man beachte dies! – „ein vorher­seh­bares Geschäfts­um­feld für Indus­trie und Inves­toren zu schaffen, das angibt, was getan werden muss und wie schnell“.

Das Europa, das sich auf den Weg in den Klima­wahn­sinn begibt, ist daher das perfekte Versuchs­feld, auf dem die Mitglied­staaten und die privaten Akteure gezwungen sind, sich an einem mehr­jäh­rigen Expe­ri­ment zu betei­ligen. Wie üblich werden die Kosten des Projekts von den Bürgern getragen, da die Regie­rung in bester Absicht irgend­woher die Mittel zur „Über­brü­ckung der Inves­ti­ti­ons­lücke“ beziehen muss.

Dennoch gibt es keine Erfolgs­ga­rantie; die mit Milli­arden von Dollar geschaf­fenen Lösungen können sich am Ende einfach als unwirksam erweisen. Im Übrigen empfiehlt der „Visionär“ selbst mit entwaff­nender Offen­heit, „die Möglich­keit des Schei­terns zu akzep­tieren“. Außerdem ist es nach seiner Ansicht und der vieler Experten nicht mehr möglich, das Über­schreiten der „unüber­wind­baren“ Schwelle von 1,5 Grad Celsius Tempe­ra­tur­an­stieg zu verhin­dern. Nicht weniger Raum in seiner Agenda nehmen daher adap­tive Tech­no­lo­gien ein: die künst­liche Regu­lie­rung der Erdtem­pe­ratur oder die Entwick­lung gentech­nisch verän­derter Lebens­mittel, die gegen höhere Tempe­ra­turen resis­tent sind.

„Patent­in­haber“.

Doch der drohende Fiska­lismus ist nur eine Seite der Medaille. Nicht weniger bedroh­lich ist die Gefahr einer Mono­po­li­sie­rung der tech­no­lo­gi­schen Revo­lu­tion. Indem er in neue Lösungen inves­tiert und einen Teil der Produk­tions- und Marke­ting­kosten über­nimmt, macht Gates unsere Exis­tenz von „seinen“ Erfin­dungen abhängig. Schließ­lich können Land­wirt­schaft, Energie oder Gesund­heits­wesen in nicht gerin­gerem Maße als der Markt vom Infor­ma­ti­ons­fluss abhängig gemacht werden. Und letz­teres geschieht direkt vor unseren Augen.

Gates selbst liefert den Beweis, dass dies eine sehr reale Bedro­hung ist. Der Milli­ardär, der den Mund voller Plat­ti­tüden über „gerechte Umge­stal­tung“ oder „Gleich­ma­cherei“ hat, strahlt, wenn jemand anderes die Aufgabe über­nimmt, „die Welt zu verbes­sern“. Wenn er – wie der Tesla-Gründer und Investor in Lösungen zur Abschei­dung von CO2 aus der Atmo­sphäre, Elon Musk – einen völlig anderen Ansatz verfolgt, beginnt er ihn als Todfeind zu betrachten. So hält er beispiels­weise den Kampf um die Vorherr­schaft im Welt­raum für kindisch und meint, dass „wir auf der Erde noch genug zu tun haben“. Aber erst wenn jemand anfängt, seine Sprache zu spre­chen, wie Jeff Bezos, der die Arbeit am „Fleisch-Labor“ finan­ziert, wird er sein Freund.

Zuge­geben, die Weichen für die kommende totale Revo­lu­tion will ein inter­es­santes Unter­nehmen stellen. Der selbst­er­nannte „Retter“ der Welt, der Oppo­si­tion und Wett­be­werb hasst, und die dikta­to­ri­sche Euro­päi­sche Union, die uns zu sagen scheint: Ob ihr es wollt oder nicht, ihr werdet für den Kampf gegen den Klima­wandel bezahlen. Und wir werden es über eure Köpfe hinweg tun, ohne euch nach eurer Meinung zu fragen. Wenn ihr aufspringt, werden wir euch vernichten, denn wir haben alle Mittel, um das zu tun. Man kann sich nicht ewig vor den Urteilen des EuGH drücken.

Die Befür­worter des histo­ri­schen Deter­mi­nismus haben Recht. Dieser „Fort­schritt“ lässt sich nicht aufhalten.

Quelle: PCh24.pl


10 Kommentare

  1. »Wenn ihr aufspringt, werden wir euch vernichten, denn wir haben alle Mittel, um das zu tun…«
    Dikta­turen haben eine sehr begrenzte Halt­bar­keit. Nur so lange die Verstän­digen noch geduldig und die Unver­stän­digen im Lügen­koma sind.
    Verlieren die Verstän­digen die Geduld und die Belo­genen wachen auf, dann ist die Diktatur zu Ende.
    Meist ziem­lich brutal und blutig…

  2. Kleine Korrektur: Elon Musk hat Tesla NICHT gegründet. Er hat den Laden mit Geld geka­pert, die Gründer raus­ge­drängt und zuge­geben mit Geschick aufgebaut.

  3. www.ardmediathek.de/video/wissen-vor-acht-zukunft/abkuehlung-des-planeten-aus-der-portokasse/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3dpc3NlbiB2b3IgOCAtIHp1a3VuZnQvZTAzZDcxZmUtY2NlZS00NTQzLTk1OTgtMzEwY2U0ZmYyYzY0/

    Ich kenn da einen, der 2,5 Mrd locker bezahlen kann, bzw schon längst inves­tiert haben könnte. Ist doch alles schon längst instal­liert. Braucht man doch bloß in den Himmel gucken.
    (Die junge, neue Gene­ra­tion die ab 2008 geboren wurde, kennt den Himmel nicht anders ) Und jetzt wird es uns der Green Deal als Lösung präsen­tiert. Klima­wandel? Eindeutig, jetzt heißt es den Tipping Point ihrer Geoen­gi­nee­ring-Spiel­chen pompös zu verschleiern, und uns das Geld aus der Tasche zu leyern.

  4. Ehrlich – hätte ich deren Kohle, würde ich mir an einem wunder­schönen Ort der Welt einfach nur noch ein schönes Leben machen und andere Menschen von ihrem verdienten Geld in Ruhe leben lassen.

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      • So ist das: GIER kennt keine Grenzen, weil darunter eine schwere psychi­sche Krank­heit liegt, die nach einem Ersatz für das nicht bekom­mene oder verwei­gerte Wahre giert – MATER-ie (MATER = Mutter) = Ersatz für echte Liebe der Urmutter, von der sie vermeint­lich abge­spalten wurden, was aber nur die Ur-Bewusst­seins-und Persön­lich­keits­spal­tung zu Zwecke der Flöcht vor dem All-ein-sein in die Illu­sion war. – Das raffen aber die dadurch in ihren Wöhn Gera­tenen offenbar nicht und klam­mern sich an die MATER-ie, die sie absolut kontrol­lieren können, die sie niemals verletzen kann in ihrer Liebe, die sie meinen, sich endlos aneignen zu können, die aber niemals die Leere der wahren Urliebe in ihnen füllen kann. – Daher gieren sie nach mehr und mehr und mehr in dem Irrtum, durch diese Ersatz-MUTTER diese verlo­rene vermeint­liche wahre Urliebe erhalten zu können – aber diese MATER-ie kann ihnen niemals diese Urliebe geben.

        Selbst wenn sie das gesamte All ihr Eigen nennen könnten und alles eröbert und an sich gerissen hätten – so hätten sie immer noch nicht und würden niemals diese Leere damit füllen können aus vorge­nanntem Grund.

        Genau­ge­nommen sind das tief verletzte kranke Seelen, die lebens­lang in Therapie gehören – m. E.. – Das Problem ist, dass sie ihre Ersatz-MATER(ie) nicht durch ehrliche eigene Arbeit zu erlangen suchen, sondern sie allen anderen mit aller Gewölt entreißen wollen und dafür alle anderen auch dafür zu t.ten bereit sind.

        Bei denen hat diese Urver­let­zung leider sie zu gemein­ge­fähr­li­chen Hoch­g­rad­psy­chopäthen gemacht, die in ihrem Wöhn, in dem sie sich offenbar verloren haben offenbar uner­reichbar geworden sind – m. E..

        Ich habe das alles hier und auf anderen Seiten wieder und wieder erläu­tert im Wissen, dass sie aller­höchst­wahr­schein­lich alles mitlesen und somit auch dieses – doch es scheint sie nicht zur Vernunft bringen zu können – eher im Gegenteil.

    • Ein schönes Leben für DIE ist nur Mensch­heit redu­zieren, damit diese ihnen nicht alle Ressourcen verbraucht, die ihnen doch allein gehören, denn Satan sagt immer „Das alles will ich dir geben, wenn du mich anbetest“.
      Sie suchen völlig verzwei­felt – und wir sollen ihnen diese Suche noch ermög­li­chen, bevor wir auf wenige redu­ziert werden – nach der Möglich­keit ewig auf der Erde zu leben, dafür lassen sich welche einfrieren, bis ein Mittel­chen gegen ihre Krank­heit gefunden worden ist.
      Warum suchen sie so verzwei­felt? Ganz klar, damit sie nicht sterben und ewig bei dem leben müssen, der ihnen ihre Milli­ar­den­ge­schenke gemacht hat. Sie glauben in ihrer Vermes­sen­heit, Satan über­listen zu können.

      • Viel­leicht. – Jeden­falls scheinen sie eine wöhn­sin­nige Öngst vor ihrem physi­schen Töd zu haben und sie hössen die Liebe und das geht m. E. auf die Ur-Bewusst­seins- und Persön­lich­keits­spal­tung des ALL-EINEN zurück, in die das ALL-EINE als unbe­wusste Flöcht vor seinem ALL-EIN-SEIN, seiner EIN-SAM-KEIT, nach seinem Erwa­chen aus dem Pleroma in noch kind­li­chem Unbe­wusst­sein geraten ist, was das Urtrauma des ALL-EINEN, das alles ist, was je war, ist und sein wird, ist und das es im Ganzen wie in allen seinen Teil­wesen zu heilen gilt.

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