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Daniel Funke und Jens Spahn · Foto: Martin Kraft - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=87596260

Von Michael van Laack

Na ja, immerhin ist Daniel Funke kein Bundestagsabgeordneter der Union. Dafür aber Lobbyist bei der Burda-Gruppe, die unter anderem die Bunte, den Focus und die Superillu herausgibt und auch im Maskengeschäft nicht untätig blieb. Doch zur Beruhigung: „Der Vertrag mit der Burda GmbH ist nach Angebotseingang nach einem standardisierten Verfahren zu marktüblichen Preisen geschlossen und abgewickelt worden.“, hieß es aus dem Bundesgesundheitsministerium. Na dann!

Liegt ein Interessenkonflikt vor?

Nein, doch nicht bei Jens Spahn. Der ist ehrlich im Gegensatz zu den teilweise korrupten MdB und MdL der Unionsfraktion. Vielleicht hat er ja auch gar nicht gewusst, dass sein Göttergatte als Büroleiter der Burda-Repräsentanz in Berlin arbeitet. Geld hat man einfach, man muss nicht darüber reden, wo es herkommt! Deshalb zum Mitschreiben: Das war ein ganz seriöses Geschäft. Und falls nicht, gilt es zu bedenken: Jens Spahn ist unverzichtbar in der pandemischen Lage von nationaler Tragweite.

Er ist der Einzige, der noch den Durchblick hat. Wenn andere sich nicht an seine in der Öffentlichkeit geäußerten Vorgaben halten und ihn im Regen stehen lassen beim Maskenkauf, bei den Impfdosen-Bestellungen, bei der Verteilung der Impfdosen, bei der Impfgeschwindigkeit und bei den Schnelltests… Also das ist doch total mies, oder?

Daniel Funke wusste auch von nichts

Sagt zumindest Burda auf Nachfrage: „Der Vorstand der Hubert Burda Media hat dem Gesundheitsministerium im April 2020 angeboten, bei der Maskenbeschaffung zu helfen, als die Bundesregierung auf dringender Suche nach Schutzmasken war.“ Daniel Funke sei „zu keinem Zeitpunkt über die Transaktion informiert oder involviert“ gewesen. Na, da fällt uns doch allen ein Stein vom Herzen, das der Vorstand dieses Geschäft eingefädelt und durchgeführt hat, ohne seinen Berliner Büroleiter oder andere darüber zu informieren.

Wahrscheinlich hat ihm Jens dann irgendwann beim Gläschen Rotwein am Kamin und Schnee auf der Terrasse in der bescheidenen 4,6 Millionen Euro teuren Hütte erzählt: „Du Daniel, falls Du mal die Gelegenheit haben solltest, mit einem der Vorstandsmitglieder zu telefonieren, sag ihm/ihr/divers doch bitte ganz lieben Dank dafür, dass der Verlag uns so großzügig mit 570.000 Masken zu einem Spottpreis ausgeholfen hat.“ „Mach ich, Schatz. Danke, das Du mich darüber informiert hast. Denn nur selten laufen Geschäfte mit Berlin über meinen Schreibtisch in Berlin. Die grenzen mich bestimmt aus, weil sie homophob sind.“ „Ach Gottchen, das muss ich sofort der Diskriminierungsstelle melden!“ „Äääh… nein lass mal, Liebling! Vielleicht habe ich den Vorgang auf meinem Schreibtisch auch nur übersehen. Du weißt ja, in den letzten Monaten musste ich mich unglaublich intensiv um neue Immobilienzukäufe für unsere Altersvorsorge kümmern!“

Alles in Butter?

Wie auch immer es gelaufen ist: Hier bleibt mehr als nur ein Geschmäckle. Das fühlt sich eher an wie ein mit Vicious Vampire-Sauce übergossenes Stück Schnitzel. Die hat rund 300.000 Scoville-Einheiten Schärfegrad und führt pur genossen zu Verätzungen der Magenschleimhaut.

 

Dieser Beitrag erschien zuerst bei PHILOSOPHIA PERENNIS, unserem Partner bei der EUROPÄISCHEN MEDIENKOOPERATION.


8 Gedanken zu „Fädelte Spahns “Ehemann” den Verkauf von 570.000 Masken an das Gesundheitsministerium ein?“
  1. Und was genau hat nun Jens Spahns Homosexualität mit den Vorwürfen zu tun? Da sie ja so intensiv auf diese Homosexualität hinweisen, hätte ich mir da doch einen konkreten Hinweis gewünscht.

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    1. Nichts, gar nichts, absolut nichts!

      Zit.
      “…sehe ich als weniger relevant an…”
      “Korruption bleibt Korruption. Ob schwul oder normal”
      “Diese Form der Unangreifbarkeit…”

      Es geht also schlicht um die implizit beanspruchte Unangreifbarkeit von Angehörigen bestimmter Minderheiten.
      Mit der absolut wertneutralen Formulierung, die da heißt:
      “Ob schwul oder normal” wird eine für beide Varianten identische Nicht-Konnotation vorgenommen, wie man sie wertungsloser nicht treffen könnte.

      Eigenschaften bzw. Eigenarten (in diesem Falle “schwul”), welche mit dem zu beurteilenden Sachverhalt (in diesem Falle “ungebührliche Vorteilsnahme”) in keinem kausalen Zusammenhang stehen, sollten ja grundsätzlich nie miteinander in Verbindung gebracht werden;
      weder zum Zwecke einer Anklage, noch zum Zwecke einer Verteidigung.
      Sowohl im Artikel als auch in den obigen Kommentaren konnte ich keine Passage finden, in der das thematisierte Fehlverhalten auf die Homosexualität zurückgeführt werden sollte oder gar wurde.

      Sich einen diesbezüglichen “konkreten Hinweis” dennoch ausdrücklich zu wünschen, empfinde ich, mit Verlaub, als geradezu unanständig.

      Trotzdem Danke für den deutlichen Hinweis, daß der Jens schwul ist. Mir wäre das beinahe entgangen. Fast schon hätte ich vergessen, daß ich keine seiner Handlungen kritisieren sollte. Ich mag nämlich dieses von Moralin triefende Gejaule nicht.

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  2. Das ist doch alles nur Theaterdonner. Keinem einzigen der Strolche wird etwas passieren. Die haben sich selbst ein passendes Korruptionsgesetz gebastelt:
    —————————————-
    StGB 108:
    (1) Wer als Mitglied einer Volksvertretung des Bundes oder der Länder einen ungerechtfertigten Vorteil für sich oder einen Dritten als Gegenleistung dafür fordert, sich versprechen lässt oder annimmt, dass er bei der Wahrnehmung seines Mandates eine Handlung im Auftrag oder auf Weisung vornehme oder unterlasse, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
    ————————————–

    Das Zauberwort ist “ungerechtfertigt”. Wer eine Rechtfertigung finden kann, und das können selbst diese Dummköpfe, der geht straffrei aus. Zudem kann derjenige auch die ganze ergaunerte Kohle behalten. Das ist ungefähr so, wie weiland bei Jelzin in Russland. Nur, daß bei uns kein Putin in Sicht ist.

    Übrigens ist auch die Strafbarkeit der Planung eines Angriffskrieges lange schon abgeschafft.
    Warum eigentlich?

  3. Und wenn man jetzt Kritik an der Sauerei anmeldet ist man
    doch sofort ANTISCHWUL.
    Mich kotzt das an wie die sich in ihrer UNANGREIFABARKEIT
    suhlen.
    Korruption bleibt Korruption.
    Ob schwul oder normal.

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    1. Diese Form der Unangreifbarkeit hat bewährte Vorbilder. Die berühmtesten und zugleich erprobtesten Blaupausen für derlei Habitus seien und bleiben hier unbenannt.
      Nein, ich spreche hier ganz bewußt nicht im Singular.

  4. Da sich der Text schon in einem so erfrischend plebejisch Korridor bewegt, will ich es wir folgt formulieren:
    …ob sich an derlei Deals mal wieder jemand die Nase oder wie in diesem Falle “die Rosette vergoldet”, sehe ich als weniger relevant an, zumal wir uns doch eigentlich längst daran gewöhnt haben sollten. Normalität und Korruption befinden sich schon lange in der selben Kontengruppe.
    Die Bilanz umfaßt noch ganz andere Positionen, von denen wir uns nicht so einfach ablenken lassen sollten.
    Da hampelt mal wieder jemand mit einer einzigen “lächerlichen” Million auf der Bühne herum, während im Drehbuch ein Genozid epischen Ausmaßes beschrieben steht, für welches gerade die Kulissen auf die Bühne gekarrt werden.
    Solche Millionen-Verschiebereien sind ärgerlich, das Kernproblem ist und bleibt aber die Maske, das was sie bedeutet und das was sie bewirkt.

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  5. Spans “Ehemann” Das hört sich dermaßen appetitlich,wie ein randvoll gefüllter Eimer Stroh an.
    Vermutlich auch genauso geräuschvoll.

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