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Kein Land in Europa hat 2015 mehr Wohnungen pro Kopf gebaut als Österreich. Um alle Zuwanderer unterzubringen, ist das aber zu wenig. Die Preise in den Städten steigen weiter stark an.

Wer 200.000 Euro auf der hohen Kante hat und eine Wohnung sucht, sollte sich vielleicht im ungarischen Debrecen umsehen. In der zweitgrößten Stadt des Landes bekommt man dafür eine 201 Quadratmeter große Residenz. In Budapest sind es immer noch 162 Quadratmeter, in Lissabon 107. Eher bescheiden ist die Ausbeute mit elf Quadratmetern hingegen in der Londoner City. Aber auch in Wien sieht es nicht viel besser aus, so das Ergebnis des „Deloitte Property Index 2016“. Für 200.000 Euro bekommt man hier derzeit nur eine 51 Quadratmeter kleine Wohnung.

In den ersten drei Monaten des Jahres stiegen die Immobilienpreise in Österreich gegenüber dem Vorjahr um 13,4 Prozent, vermeldet die EU-Statistikbehörde Eurostat. Innerhalb der EU verteuerten sich Häuser und Wohnungen nur in Ungarn schneller – allerdings von einem deutlich niedrigeren Niveau.

Aber warum verteuern sich Immobilien in Österreich immer noch so stark?

Das Institut für Immobilienökonomie bestätigt den kräftigen Anstieg der Neubauten. Auch die Wohnbauoffensive, mit der 6000 neue Wohnungen im Jahr zusätzlich geschaffen werden sollen, reiche nicht aus, um die Nachfrage zu decken, warnt das Institut in einer Studie. Grund dafür ist der starke Zuzug der vergangenen – und der kommenden – Jahre. Von knapp 90.000 Flüchtlingen, die 2015 in Österreich gelandet sind, werden Schätzungen zufolge rund 35.600 im Land bleiben, so die Autoren der Studie.

Die größten Auswirkungen des Zuzugs dürften in Wien sichtbar werden. Zwei Drittel aller anerkannten Flüchtlinge lassen sich hier nieder. Der Wohnungsbedarf könnte hier kurzfristig um ein Drittel ansteigen – und die Preise für Immobilien in der Stadt so weiter nach oben treiben.

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