web analytics

Das Rassemblement National hat den Test nicht bestanden: auch die zweite Runde der französischen Regionalwahlen hat gezeigt, dass die “Entdiabolisierung” keine Ergebnisse bringt und dass der sog. “pasteurisierte” Diskurs bzw. der De-LePenismus die Wählerschaft verschreckt hat.
 

Man darf sich nicht wundern, dass die RN-Liste Mariani (Droite populaire) in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur (PACA) nicht die Mehrheit erreicht, wenn man einen David Rachline als RN-Bürgermeister von Fréjus hat, der auf Twitter davon schwärmt, dass er ein paar Tage vor den Wahlen zwei Lesben miteinander verheiratet hat. Hätten Gegner die Kampagne von Thierry Mariani zum Absturz bringen wollen, hätten sie es nicht anders gemacht… Die Niederlage mit nur 42,70% der Stimmen gegen Renaud Musulier (LR verbunden mit LREM), der mit 57,30% der Stimmen wiedergewählt wurde, ist umso bitterer für Mariani und sein Team, als dieses vielleicht am stärksten auf der rechten Seite des RN verankert ist.

Die Feier von Hochzeiten ist immer ein starker Moment für einen Bürgermeister, ich wünsche unseren Bräuten des Tages alles Gute.#Fréjus

Laurent Jacobelli, Chef der Liste im Grand-Est, der am 10. Juni auf France 3 sagte: “Der Frexit ist eine Verschwörung, die nationale Souveränität ist eine Modeerscheinung”, hat es nicht geschafft, die Wähler für eine “patriotische Welle” zu mobilisieren. Aber was hat er mit solchen Aussagen auch anderes erwartet?

Auch in Hauts-de-France verpasste die Partei von Marine Le Pen ihre Chance an der Wahlurne. Sébastien Chenu, der schwule Vertreter der RN, erhielt nur 26,65 % der Stimmen, während die Republikanische Front Xavier Bertrand zum Präsidenten der Region machen konnte.

In Auvergne-Rhône-Alpes wurde Laurent Wauquiez (LR) mit 55,17 % der Stimmen wiedergewählt, während Andréa Kotarac (RN), eine Überläuferin von den Insoumis, nur 11,18 % der Stimmen erhielt.

Was LREM (La République en marche), die Partei des derzeitigen französischen Staatspräsidenten Macron, betrifft, so befindet sie sich ebenfalls im Stillstand. In der zweiten Runde der Regionalwahlen erhielt sie weniger als 10% der Stimmen. Der ehemalige Minister François de Rugy kommt im Pays de la Loire auf kaum mehr als 8%, die Regierungsmitglieder Brigitte Klinkert im Grand Est und Geneviève Darrieussecq (MoDem) in Nouvelle-Aquitaine kommen auf rund 13%, Marc Fesneau (ebenfalls MoDem) erreicht 16,1% im Centre-Val-de-Loire. Dieser kolossale Absturz sollte eigentlich zu einer Umbildung der Regierung führen. Dass das nicht der Fall ist, zeugt mehr als alles andere von der hochnäsigen Haltung der Regierung Macron & Co gegenüber den Franzosen.

Quelle: MPI


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert