web analytics
Bildquelle: CM

Von Nicola De Felice
 

“Wir sollten das Pferd nicht von hinten aufzäumen”, schien Ministerpräsident Draghi am Ende des informellen Treffens zu sagen, das er vor einigen Tagen in Slowenien mit den anderen Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedstaaten abhielt, um über die gemeinsame Verteidigung zu sprechen. Ministerpräsident Draghi stellte den Anwesenden nach einem anfänglichen, objektiv zustimmenden Postulat einige Fragen: “Wenn Europa keine gemeinsame Außenpolitik hat, ist es sehr schwierig, eine gemeinsame Verteidigung zu haben. Eine gemeinsame Außenpolitik und eine Militärunion können innerhalb der EU oder durch strategische zwischenstaatliche Bündnisse zwischen einer Reihe von Staaten erreicht werden. Das erste System ist bei weitem vorzuziehen, aber ich schließe das zweite nicht aus”, erklärte der Ministerpräsident, der die Europäische Kommission um eine Ad-hoc-Analyse der Optionen in diesem Bereich bat.

Wenn beispielsweise die baltischen Staaten auf den Einsatz der NATO ausgerichtet sind, um möglichen russischen Expansionsbestrebungen entgegenzuwirken, so kann dies für andere Staaten – wie etwa Italien wegen seines Bedarfs an strategischer Stabilität in Libyen – mit europäischen Streitkräften dort geschehen, wo die NATO (sprich die USA) ihr geopolitisches Interesse verloren hat, nämlich im Mittelmeerraum. Überraschenderweise hat Draghi die EU-Mitglieder zu einen ernsthaften Nachdenken über den Weg und die Mitteilungen der USA zu den jüngsten internationalen Ereignissen, von der Afghanistan-Krise bis zum Aukus-Pakt (Australien, Großbritannien, USA) für die Präsenz von Atom-U-Booten in Südostasien, aufgefordert.

Bis März 2022 muss der EU-Rat den Strategischen Kompass, den Basisplan für die gemeinsame Verteidigung, verabschieden. Wie kein italienischer Ministerpräsident vor ihm beklagte Draghi die Marginalisierung der EU-Mitgliedstaaten innerhalb des Atlantischen Bündnisses und forderte eine stärkere Koordinierung für gemeinsame Entscheidungen und Ziele. Aber was würde eine solche “europäische Liga” in einem geopolitischen Rahmen darstellen – ähnlich dem antiken griechischen Bund von Delos – verstanden als eine Föderation von Staaten, die beschließen, ihre Zuständigkeiten in der Außen- und Verteidigungspolitik zugunsten von Entscheidungen von gemeinsamem Interesse zurückzustellen, mit zusätzlich einem völlig freien Binnenmarkt und einer gemeinsamen Währung?

Wenn man hypothetisch alle EU-Staaten zusammenzählt, hätte die “europäische Liga” 450 Millionen Einwohner, Streitkräfte, die weltweit konkurrenzfähig sind, eine Wirtschaft, die nur von den USA und China übertroffen wird, die Fähigkeit, den Strom der illegalen Migration aus Afrika und Asien einzudämmen, aber die Achillesferse einer der niedrigsten Geburtenraten der Welt. Die Freiheit, sich von einem Staat in einen anderen zu begeben, ist zwar in Zeiten terroristischer Bedrohungen mit Risiken verbunden, bietet aber unbestreitbare wirtschaftliche Vorteile. Militärisch würde ein Gebilde entstehen, das nur den USA unterlegen und China überlegen wäre, dessen Führung aber wahrscheinlich in ständigem Konflikt mit den verschiedenen mächtigsten europäischen Staaten stünde.

Welcher europäische Staat würde die Rolle des Dreh- und Angelpunkts eines “Imperiums” der globalen Projektion übernehmen? Die Geschichte lehrt uns, dass Europa in allen Epochen im bestehenden geopolitischen Gefüge nur dann entscheidend geworden ist, wenn sich ein Volk gegen die anderen durchgesetzt hat. Es stellt sich folgende Frage: Sind die Franzosen, die Deutschen, die Italiener, die Spanier, die Niederländer, die Ungarn und alle anderen Völker so weit gereift, dass sie erkennen, dass es schwierig sein wird, mit den anderen Großmächten um das Überleben unserer Traditionen und Identitäten, aber auch um die Energieunabhängigkeit und die strategische Autonomie für das Wohlergehen und die Entwicklung unserer Völker zu konkurrieren, wenn wir uns nicht zusammenschließen?

Nach der Zusammenfassung des utopischen Potenzials einer allumfassenden “europäischen Liga” würde ich realistischerweise nur drei oder vier Staaten in einem solchen Entwurf zusammenkommen sehen, darunter Italien, wo die Unterstützung der Bevölkerung für das, was bisher nur eine Idee ist, auf konkreten Elementen beruht, da das italienische Volk das europäischste auf dem Kontinent ist, und zwar dank der mit der Geschichte und der Kultur verbundenen angestammten Konditionierung, des Modus vivendi, der angeborenen und weit verbreiteten Überzeugung, wirklich an ein geeintes Europa zu glauben, da sie es bereits mit den Legionen und der Zivilisation Roms erlebt haben.

Es ist ein schwer zu verwirklichender Traum, aber es lohnt sich, ihn zu verwirklichen, um in einer zunehmend wettbewerbsorientierten Welt nicht endgültig an den Rand gedrängt zu werden und um geopolitische Fragen zu lösen, die die nationalen Interessen betreffen. Es ist noch Zeit, lasst uns spielen.

Nicola De Felice
Senior Fellow am Centro Studi Machiavelli. Als Konteradmiral und ehemaliger Befehlshaber von Zerstörern und Fregatten hat er wichtige diplomatische, finanzielle, technische und strategische Aufgaben für den Verteidigungs- und Marinestab im In- und Ausland, zu Wasser und zu Lande, wahrgenommen und dabei die Anwendung von Techniken verfolgt, die die italienische Verteidigungs- und Sicherheitspolitik effizient machen.

:beitrag: CENTRO MACHIAVELLI:partner:


8 Gedanken zu „Gemeinsame europäische Verteidigung: Utopie oder kommende Realität?“
  1. Prof.Krysniak hat im Ersten Artikel heute bereits erwähnt, was eine EU-Polizei und EU-Armee in einem EU-Zentralstaat für eine Bewandtnis haben wird.
    Sie wird dazu dienen, die durch die muslimische Umvolkung rechtlos gewordenen Bürger der ehemaligen Nationalstaaten zu unterdrücken und jede Art von Aufbegehren in der Bevölkerung niederzuschlagen. Ekelhafte Heuchler wie dieser Timmermans, Barley, V.d.L. Johannson wollen die Nationalstaaten vernichten, um ihren Neokommunistischen Traum zu verwirklichen; ganz im Sinne von Soros und dem verstorbenen Herrn Sutherland.

  2. Na ja, Frankreich hat den Briten gerade gedroht den Strom für Guernsey und Jersey abzuschalten, falls sie keine Fischereirechte in britischen Gewässern bekommen. Die Balten und die Polen wollen immer noch Russland erobern. Die Franzosen in Mali und sonstwo in Afrika Krieg führen. Die Spanier hätten auch noch was mit den Briten zu bereden. Soll der Rest des Kontinents für diese Idioten den Kopf hinhalten?

  3. Das würde, wenn überhaupt, nur Sinn machen als gemeinsame Verteidigung gegen den öbendländischen Dschöhöd, aber der wird ja so weit ich das sehe von dem Drachen und den seinen ja gerade gefördert bzw. vorbereitet.

    3
    1
  4. Wenn der Drachen, der was das Zeug hält, die Migrantenströme wieder ungebremst, eher fördernd, einschiffen lässt, von einer gemeinsamen äuropäischen Verteidigung redet, erhebt sich die Frage: wozu und gegen wen will er diese gemeinsame Verteidigung aufstellen?
    Es ist doch dann anzunehmen, dass er diese wohl kaum gegen diese m. E. vom ihm hereingefluteten m. E. dschöhödistischen Mügrüntenörmeen einzusetzen gedenkt.

    Da habe ich eher den Verdacht, dass er bzw. seine NWÖ-Kollegen und -Kolleginnen eine ÄU-Armee gegen Rössland hier formieren will, die dann der weiterhin der Näto/VSA unterstehend, von Äuropa aus keine Verteidigung gegen Rössland, das ja null Ambitionen hat die ÄU anzugreifen -auch wenn es ihm ständig vom Westen unterstellt wird-, sondern m. E. dann von Äuropa aus einen Angriffskrög unter einer False Flag gegen Rössland starten soll (also geografisch von unterhalb Rösslands), während dann vermutlich die VSA von der Ukraine mit ihren Verbündeten im Osten anzugreifen gedenken, also Rössland von diesen zwei Seiten aus anzugreifen.

    Anders kann ich mir das kaum bis garnicht erklären. – M. E. ist das deren Ziel.

    Daher sollten die ÄU-Länder tunlichst überlegen, ob ihnen das gut täte. – Das würde nämlich m. E. den von der gesamten m. E. sat-AN-istischen NWÖ-Elöte und deren Schattenmächten geplanten möglicherweise sogar atomören 3. WK auslösen, den niemand gewinnen würde – er würde wie der weise Pütin es schon meiner Erinnerung nach sinngemäß äußerte, die gesamte menschliche Zivilisation bzw. Menschheit auslöschen.

    5
    1
    1. Nun komme ich mit einem Seher aus dem Bayerischen Wald daher, der in Zeiten, als französische Soldaten noch rote Hosen trugen, und der sagte, die Roten würden über den Wald kommen. Er betonte ausdrücklich, daß man die so nennen wird.
      Die Seherin von Fatima sagte, daß Rußland den Westen überfallen werde.
      Es gibt weitere derartige Aussagen.

      1
      2
      1. Wer weiß, was die damals schon aktive Elöte, die damals bereits ihre Ögenda weit voraus geplant hatte nur mit jeweiligen Anpassungen an die technischen Entwicklungen und Möglichkeiten dem und anderen dieser möglicherweise medial Begabten dafür gegeben haben über ihre Mittelsmänner – nach dem Motto: “Erzähl’ mal den Leuten dass Du das und das gesehen hast und dafür bekommst Du so viel Säckel Taler, dass Du für Dein Leben und das Deiner Familie ausgesorgt hast.”

        Könnte ich mir gut vorstellen. – Doch selbst wenn er solches wirklich gesehen hätte, dann muss das nicht zwangsläufig so eintreten und wenn vielleicht auch garnicht aus den Gründen, die sich die Leute dann ausmalen. – Vielleicht kämen sie ggfs. uns ja auch zur Hilfe gegen die Bedrohung durch die Öllöhisten – wer weiß.

        Ich hatte auch schon visionäre klare Träume – andere vergesse ich – und einer erwies sich als Symbol für ein Geschehen, dass dann auch eintrat, ein anderes gesehenes Ereignis läge ggfs. noch in der recht nahen Zukunft und da ist eben noch unklar, ob es auch nur ein Symbol für ein Ereignis ist und ein weiterer gleich dreifacher identischer visionärer Traum betraf mein nächsten Leben – da behalte ich mir einfach vor, mir das, wenn es so weit ist, dass den Jordan überquert habe wann auch immer, mir die Sache von “drüben” erstmal genau anschaue und dann entscheide, ob das Sinn machen würde.
        Auch heute gibt es einige Menschen, die seherisch veranlagt sind – die gab es immer.
        2008 sagte mein dann ein gutes Jahr später verstorbener Vater, der ebenfalls über “Ahnungen” verfügte mal in einem kurzen Halbtrancezustand, in der er kurz gefallen war: “Wenn die Erde auseinanderbricht, bricht das ganze Weltall in sich zusammen” und ich antwortete spontan: “Ja Papa, so ist es.”

        Kurze Zeit danach stolperte ich über ein Video mit Claudia von Werlhof, die in Verbindung mit der Physikerin Rosalie Bertell steht, über Skalarwellen mit denen meiner Erinnerung nach lt. ihrer Aussage sogar im Erdkern experimentiert würde, was diesen auseinanderbrechen lassen könnte.

        Vor allem sollte man sich immer auch die besseren Möglichkeiten offenhalten statt sich auf diese m. E. “sich selbst erfüllenden Prophezeihungen” auf der Basis dieser Art von Manipulation dieser Schattenmächte mindestens seit Sumer m. E. festzulegen und sie damit auch dann unbewusst zu manifestieren.

        Wir sehen das jetzt auch an dieser ständigen zukunftsgerichteten Rhetorik der PölitikerInnen und ihrer Handlangerinnen – insbesondere der Lautenschreier, Drösten, Wüler und wie sie alle heißen. – Ständig heißt es: “Es WIRD so und so kommen.”
        Also haben die eine Glaskugel? – Haben die eine direkte Standleitung zu diesem angeblichen oder tätsächlichen Vörus, der ihnen dann täglich sagt, was er im nächsten viertel oder halben Jahr vorhat?

        Die wissen genau wie psychologische Manipulation geht. – Die wissen genau über Manifestation von Ereignissen Bescheid – das sind Meister der Manipulation diese Schattenmächte.

        Achtet auf deren raffinierte Rhetorik.

        1
        1
  5. Wie soll ein gemeinsames Verteidigungssystem je funktionieren? D ist NATO-hörig, F kocht sein
    eigenes Süppchen – damit wäre die Auswahl schon erschöpft. Für alle anderen EU-Mitglieder
    gilt: Es gibt in der Politik keine Freunde – nur Interessen !

    10

Schreibe einen Kommentar zu Ishtar Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert